Die Monetarisierungsstrategien von F2P wie z.B. Mikrotransaktionen sind ja schon lange auch im Westen in vielen großen und kleinen Spielen drin, obwohl die selbst eigentlich gar kein F2P sind. Bei den MMOs ist das F2P Modell auch im Westen inzwischen der Standard.
Subjektiv gefühlt setzen sich auch die asiatischen mobile F2P Spiele im Westen zunehmend durch. Gibt immer mehr Streamer, Youtubekanäle und Discord- sowie Redditcommunities zu solchen Spielen. Und das große Geld verdient man nunmal im mobilen Markt. Deshalb wollen ja alle da rein. Allerdings scheitern da auch viele. Wer Steam schon schlimm findet mit der Spieleschwemme, der wird sich im mobilen Markt erst recht verloren fühlen. Die Titel, die sich dort durchsetzen können, haben allerdings auch ne erstaunliche Langlebigkeit.
Fire Emblem Heroes hatte bspw. seinen lukrativsten Monat erst letztes Jahr und setzte (Stand August 2018) über 400 Millionen Dollar um, was es zu einem der erfolgreichsten Spiele für Nintendo macht. Wer erstmal in die Progression eines Spiels (entsprechend Geld oder Zeit) "investiert" hat, der bleibt halt länger dabei. Insb. da diese Spiele ja vom ständigen Wandel mit neuen Events und Content leben. Außerdem werden die erfolgreichen Titel auch erstaunlich breit weitervermarktet. Da gibt es dann Animeserien, Figuren, Artbooks und allerlei weiteres Merchandise rund um diese Spiele. Außerdem werden Collobarationen immer beliebter, mit denen dann "klassischere" Videospielefranchises ihre Charaktere auch in erfolgreichen mobilen Spielen unterbringen (z.B. Hyperdimension Neptunia Charaktere in Azur Lane).
Ich bin definitiv empfänglich für solche Titel. Nicht nur als Zeittotschlagen sondern tatsächlich auch zum "richtigen" Spielen z.B. im Android Emulator am PC mit Gamepad oder Tastatur/Maus. Da sind ganz schön viele unterschiedliche Genres und meist auch beachtliche Produktionswerte dabei. Mit der Zeit lernt man auch, die halbwegs fairen F2P Spiele zu identifizieren. Finger weg von allen Titeln mit "VIP Level", nur durch Echtgeld erwerbbaren Premiumwährungen oder starken P2W-Elementen.
Azur Lane (chinesisches mobile game) ist nicht umsonst der
Platz 2 in meiner Top 5 Lieblingsspiele des Jahres geworden. Das spiele ich nach wie vor sehr intensiv, bin in der dortigen Discord Community aktiv und habe mir inzwischen sogar
Artbooks und anderes
Merchandise geholt. Und es schadet nicht, das es das vermutlich F2P freundlichste Spiel ist, das ich bisher kenne. Und trotzdem verdienen sie genug Geld damit, um neben der beständigen Weiterentwicklung des Spiel auch noch ne
Animeserie zu produzieren und mit
Azur Lane Crosswave bei Compile Heart sogar ein "richtiges" PS4 Spiel in Auftrag zu geben.
Pokemon Go wird auch immer mal wieder gespielt, wenn ich draußen unterwegs bin.
Und ich probiere immer mal wieder weitere mobile oder F2P games aus (dieses Jahr fallen mir da spontan z.B. ein:
Destiny Child,
Sdorica,
Honkai Impact 3,
Dragon Mania Legends,
Abbysrium,
A Girl adrift,
Kings Raid,
Fishing Strike,
Bowling King,
Girls Frontline,
Shadowverse,
Zen Koi 2,
June's Journey). Bei denen hätte ich auch keine allzu großen Bauchschmerzen die reinen F2P Spielern zu empfehlen.
Allerdings wird es auch immer einen Markt für klassische Videospiele geben... Ist also nicht ganz der Untergang des Abendlandes.