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imanzuel
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von imanzuel »

Axel hat geschrieben: 30. Jan 2019, 22:19 Eventuell sorgt es dafür, dass PC Games wieder stabiler im Preis sind. Ich kann da aus Herstellersicht nichts böses bei entdecken. Klar, als Kunde will man alles so billig wie möglich. Durchdenkt dann aber nicht, auf welchem Rücken das dann geschieht.
Bezogen auf Sales (bei Steam), die Preise legen die Publisher / Entwickler fest. Für Sales werden die ja nicht gezwungen. Genau so werden die Keyseller ja nicht gezwungen, wenn der Entwickler denen die Keys für 90% überlässt und der darauf sitzen bleibt, kann er die natürlich für 30% billiger oder so verkaufen. Deswegen macht der Publisher ja keinen Verlust.

Gibt ja auch genügend erfolgreiche Beispiele, die es genau andersrum machen. Factorio und RimWorld hatten (oder haben noch? zumindest in der Early Access Phase war es so) eine strikte No-Sale Politik. Hat sich trotzdem super verkauft, sind ja auch richtig gute Spiele. Weils passend ist, schau dir mal Genesis Alpha Neo an, seit gestern neu im Epic Store. 30 Euro, aber sorry das Spiel ist Müll. 10 Euro ja, aber 30 würde ich dafür niemals ausgeben. Jetzt muss sich der Entwickler überlegen, lieber 0 Euro oder 10? Die Annahme, dass es sich finanziell eher lohnt konsequent keinen Sale zu machen geht meiner Meinung nach vorne und hinten nicht auf. Das Spiel sollte sich jetzt, zu Release verkaufen. In einem halben Jahr zu Vollpreis, wenn es noch mehr neuere Spiele gibt? Viel Glück, ausgewählt zu werden.
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von Rince81 »

imanzuel hat geschrieben: 30. Jan 2019, 22:27 Weils passend ist, schau dir mal Genesis Alpha Neo an, seit gestern neu im Epic Store. 30 Euro, aber sorry das Spiel ist Müll. 10 Euro ja, aber 30 würde ich dafür niemals ausgeben. Jetzt muss sich der Entwickler überlegen, lieber 0 Euro oder 10? Die Annahme, dass es sich finanziell eher lohnt konsequent keinen Sale zu machen geht meiner Meinung nach vorne und hinten nicht auf. Das Spiel sollte sich jetzt, zu Release verkaufen. In einem halben Jahr zu Vollpreis, wenn es noch mehr neuere Spiele gibt? Viel Glück, ausgewählt zu werden.
Kurz dazu. Ich war gerade mal auf Epics Seite, bin zu dem Spiel und habe mir den im Epic Store eingebundenen Youtubetrailer angesehen. Der ist von Team 17 am 25.01. hochgeladen worden und nicht gelistet, einzige Weg dürfte daher über den Epic Store oder direkte Verlinkungen in Social Media sein. Aktuell hat der Epic Store Release Trailer 1.222 Aufrufe, 20 Daumen Hoch und 11 Daumen runter. Wow...
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Axel
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von Axel »

imanzuel hat geschrieben: 30. Jan 2019, 22:27 Bezogen auf Sales (bei Steam), die Preise legen die Publisher / Entwickler fest.
Jedoch hat sich auch in den letzten 10 Jahren eine sehr krasse Sale-Mentalität gebildet. Sieht man ja beispielsweise hier in den Wertschätzungen, wenn immer wieder gesagt wird: "Ja, ist ganz cool und für Freunde des Genres eigentlich auch empfehlenswert: Aber wartet mal lieber auf den Sale". Diese ganzen Pile of Shames entstehen ja auch nur so, dass die Leute quasi immer auf Sales, Bundles und sowas warten. Und da hat Steam würde ich meinen eine alleinige Schuld dran. Natürlich kann man das Feigenblatt herziehen und sagen "Dann macht doch nicht mit" - Andererseits war das Spiel dann bei Steam auch nicht so sichtbar. Genauso wie dieser ganze Drittanbietermarkt eigentlich nichts anderes ist als sich das Ökosystem eines anderen Anbieters (Valve) zu eigen zu machen und daran mitzuverdienen - und diese ja ebenfalls die Preise drücken. Gerade letzteres kann ich mir gut vorstellen, dass das schon immer ein Dorn im Auge von Herstellern war. Jetzt bietet sich halt die Chance den Status Quo aufzubrechen. Und so wie ich das anfangs vorhergesagt habe: Das wird jetzt auch durchgedrückt werden.
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von imanzuel »

Axel hat geschrieben: 31. Jan 2019, 00:14
imanzuel hat geschrieben: 30. Jan 2019, 22:27 Bezogen auf Sales (bei Steam), die Preise legen die Publisher / Entwickler fest.
Jedoch hat sich auch in den letzten 10 Jahren eine sehr krasse Sale-Mentalität gebildet. ... Genauso wie dieser ganze Drittanbietermarkt eigentlich nichts anderes ist als sich das Ökosystem eines anderen Anbieters (Valve) zu eigen zu machen und daran mitzuverdienen - und diese ja ebenfalls die Preise drücken. Gerade letzteres kann ich mir gut vorstellen, dass das schon immer ein Dorn im Auge von Herstellern war.
Meiner Meinung nach gibt es einfach zu viele Spiele. Klar, der Kunde (also wir) können dann separieren, was spielenswert ist, und was nicht. Dafür wird halt (je nach finanzieller Lage) deutlich weniger Spiele gespielt, dafür kriegen diese wo gespielt werden mehr Geld. Wenn ich das so weiterspinne glaube ich einfach, dass da gerade die kleinen Entwickler bzw. Indies extrem drunter leiden werden. Ein gutes Spiel - oder besser, ein großartiges Spiel - wird sich im Normalfall auch zum Launch zum Vollpreis verkaufen. Bei Nischentitel, ist das halt so eine Sache. Ich glaube, ohne Sales würden viele einfach nur noch weniger verkaufen bzw. insgesamt weniger Einnahmen machen. Ob es sich rechnet, dass weniger Verkäufe dafür Vollpreis mehr Gewinn macht als hohe Rabatte und halt viele Käufer, dass müssten die Publisher beantworten. Ich bleibe halt dabei, es gibt so viele Spiele, und es kommen auch immer mehr nach, so dass da gar keine andere Wahl bleibt als früher oder später massiv die Preise zu reduzieren, sofern man kein einzigartiges Spiel hat. Übrigens zu "nicht mitmachen während dem Sale": Selbst da war Factorio, immer das einzige Spiel ohne Reduzierung ganz oben in den Charts drin. Es geht schon, man muss halt ein sehr gutes Spiel haben, dass es nicht schon hundertmal gibt.

Bezüglich die Drittanbieter, die kriegen doch die Keys von den Herstellern. Wenn die nicht wollen, dass die welche verkaufen, dann einfach denen keine Keys geben. Ich gehe davon aus, dass du die legalen Seller meinst. Die können die Preise ja auch nur runterschrauben, weil die von Ihrem Gewinn das halt wegnehmen. Die ganzen 20% Prozent-Dinger direkt zu Launch kommen doch so zustande. Der Publisher selbst erleidet ja daran keinen Verlust.
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von Rince81 »

Axel hat geschrieben: 30. Jan 2019, 22:19 Eventuell sorgt es dafür, dass PC Games wieder stabiler im Preis sind. Ich kann da aus Herstellersicht nichts böses bei entdecken. Klar, als Kunde will man alles so billig wie möglich. Durchdenkt dann aber nicht, auf welchem Rücken das dann geschieht.
Nö.
Um es ganz deutlich zu sagen. Der Salehype ist im AA und AAA Bereich vorbei. Die Preise bleiben da mittlerweile deutlich länger stabil und sinken in Sales längst nicht mehr auf die Werte zur Hochzeit der Steamsales. Das ist längst vorbei.
Wo der Markt fundamental kaputt ist, ist beim ganzen Rest der kleinen unabhängigen Entwickler. Da liegt es aber weder an Steam noch an uns Kunden, sondern schlicht an einem völligen Überangebot von Spielen und Entwicklern, die sich um eine nicht so schnell ansteigende Käuferzahl balgen und einfach in der Masse an uninteressanten und (unter)durchschnittlichen Spielen untergehen. Da hat man jetzt anscheinend den 30% Anteil von Steam als Übeltäter identifiziert. Das ist meiner Meinung nach falsch - auch mit 88% Anteil werden die Titel in einem Epic Store mit 200 neuen Titeln im Monat genauso untergehen.
Das Problem ist, dass vermutlich 90% der aktuell erscheinenden Spiele für den PC schlicht überflüssig sind und sie eigentlich keiner will und braucht und deren einzige Chance das verramschen ist.
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von Heretic »

Ob und inwiefern Steam Schuld an der aktuellen Spieleflut ist, kann ich nicht beurteilen. Da inzwischen aber jeder Kleinstentwickler sein Spiel bei Steam einstellen kann, wurden bestimmt einige zwielichtige Gestalten auf den Plan gerufen, billigste Asset-Flips zusammenzuschustern, um ein paar Groschen abzugreifen.

Und zur Aussagekraft der vielgepriesenen Steam Reviews: Man schaue sich an, was aktuell bei "Metro 2033" und "Metro: Last Light" abgeht. Das steht diversen Amazon-Bewertungen ("Meine bestellte DVD hat ein Loch in der Mitte - 1 Stern") in nichts nach. :ugly:
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Heretic hat geschrieben: 31. Jan 2019, 13:41 Und zur Aussagekraft der vielgepriesenen Steam Reviews: Man schaue sich an, was aktuell bei "Metro 2033" und "Metro: Last Light" abgeht. Das steht diversen Amazon-Bewertungen ("Meine bestellte DVD hat ein Loch in der Mitte - 1 Stern") in nichts nach. :ugly:
Nun ja, wo sollen sie denn aktuell ihren Unmut sonst kundtun? Klar, hat das mit dem Spiel an sich nichts zu tun, ganz falsch ist der Hinweis, dass man Teil 1 und 2 auf Steam spielen kann, Teil 3 aber (erstmal) nicht, ja aus Review-Sicht auch nicht. Als Kunde muss man ja auch irgendwo die Möglichkeiten nutzen, die einem gegeben werden - und ein Review Opt-In (siehe https://twitter.com/TimSweeneyEpic/stat ... 0520657920) halte ich für den falschen Weg.

Finde es übrigens interessant, dass auch Dmitry Glukhovsky mit der Entscheidung nicht sonderlich glücklich zu sein scheint: https://www.instagram.com/p/BtQK2rfg7tE
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von imanzuel »

Heretic hat geschrieben: 31. Jan 2019, 13:41 Und zur Aussagekraft der vielgepriesenen Steam Reviews: Man schaue sich an, was aktuell bei "Metro 2033" und "Metro: Last Light" abgeht. Das steht diversen Amazon-Bewertungen ("Meine bestellte DVD hat ein Loch in der Mitte - 1 Stern") in nichts nach. :ugly:
- "Review-Bombings" (was für ein grässliches Wort...) haben verhindert, dass Bethesda / Valve Paid Mods bei Skyrim einführen
- Die haben verhindert, dass Rainbow Six Siege weltweit für China zensiert wird
- Haben dafür gesorgt, dass Entwickler endlich aufwachen und chinesische Untertitel einführen (Nier Automata, was übrigens von der Presse gelobt wurde, dass man dafür "review bombing" macht)
- Die haben dafür gesorgt, dass Modden in GTA 5 erlaubt ist bzw. funktioniert

usw.

Man mag es kindisch halten, sicherlich wirft das auch ein schlechtes Licht auf Steam. Wirksam sind diese, und da es öffentlich sichtbar ist ist es auch ein gutes Druckmittel gegen Entwickler. Entwickler eine Mail schreiben bringt nichts, die können das direkt in Spam Ordner platzieren, Social Media können direkt gelöscht werden. Es gibt halt keine brauchbaren Tools mehr, seinen Unmut auszudrücken. Und daher halte ich das Ausnutzen von Steam-Reviews auch absolut legitim. Das diese wirksam sind, wurde ja schon mehrfach gezeigt.

(und das dies ein Grund ist, warum große Publisher von Steam weggehen und das alles ohne Review-System machen wollen, spricht für sich. Fallout 76 wäre auf Steam zerissen wurden, dass wusste Bethesda. Kritik äußern ist nicht gewünscht)

Übrigens hat Valve effektive Tools eingeführt, die einen Konsumenten zeigt ob es zum Review-Bombing gekommen ist. Man muss halt diese auch verwenden bzw. selbst entscheiden ob es gerechtfertigt ist oder nicht.
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von Heretic »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: 31. Jan 2019, 13:52Nun ja, wo sollen sie denn aktuell ihren Unmut sonst kundtun?
Direkt bei Deep Silver vielleicht? ;)

Gerne auch im Steam-Forum zu "Metro Exodus", solange es noch existiert. Von mir aus auch in den Foren zu den beiden Vorgängern. Im Review-Bereich hat das Thema aber nichts verloren. "Metro 2033" und "Metro: Last Light" sind eigenständige Spiele, deren Qualität nicht darunter leidet, dass man den dritten Teil nicht mehr auf Steam kaufen und spielen kann. Dieses Review-Bombing trifft die Falschen, nämlich die Entwickler 4A Games. Und dass die über den Epic-Deal nicht glücklich sind, kann ich gut nachvollziehen. Die Schuld trägt in diesem Fall einzig und allein Deep Silver.

Edit:
@imanzuel:
"Fallout 76" wurde auch ganz ohne Steam-Reviews wunderbar zerrissen. :mrgreen:
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Heretic hat geschrieben: 31. Jan 2019, 14:07
Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: 31. Jan 2019, 13:52Nun ja, wo sollen sie denn aktuell ihren Unmut sonst kundtun?
Direkt bei Deep Silver vielleicht? ;)

Gerne auch im Steam-Forum zu "Metro Exodus", solange es noch existiert. Von mir aus auch in den Foren zu den beiden Vorgängern. Im Review-Bereich hat das Thema aber nichts verloren. "Metro 2033" und "Metro: Last Light" sind eigenständige Spiele, deren Qualität nicht darunter leidet, dass man den dritten Teil nicht mehr auf Steam kaufen und spielen kann. Dieses Review-Bombing trifft die Falschen, nämlich die Entwickler 4A Games. Und dass die über den Epic-Deal nicht glücklich sind, kann ich gut nachvollziehen. Die Schuld trägt in diesem Fall einzig und allein Deep Silver.
Sehe ich anders (und grundsätzlich so wie imanzuel): Das Feedback findet sinnvollerweise dort statt, wo es am sichtbarsten ist und die beste Chance hat, gehört zu werden.

Emails lassen sich leicht ignorieren und wegsortieren und die bekommt die Öffentlichkeit vor allem auch nicht mit. Ein Forum zu einem Spiel ist einigermaßen ähnlich, weil es in der Regel nur die Leute interessiert, die das Spiel bereits besitzen. Ein negatives Review dagegen hat den Vorteil, dass künftige Kunden mitbekommen, dass hier was im Busch ist. Das oft zitierte "mit dem Geldbeutel abstimmen" wird künftigen Kunden einfacher gemacht - mit einer Email hätte ich denen jedenfalls nicht geholfen.

Das ist halt vergleichbar, wenn jemand einen Film mit Tom Cruise sieht, ihn aber aufgrund von Scientology unerträglich findet. Das wird die Person aber sicherlich nicht Tom Cruise schreiben oder der Filmfirma - wo es keinerlei Relevanz hat - sondern in einem potenziellen Review. Man sollte insgesamt nicht verkennen, dass so ein "Review-Bombing" oder generell auch ein negatives Review auch die Funktion der Informationsweitergabe an andere Kunden hat - etwas, das Epic ja erstmal komplett abschaffen wollte, jetzt aber mit ihrem überflüssigen Opt-In aber wenigstens minimal ändern will
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von Rince81 »

Heretic hat geschrieben: 31. Jan 2019, 13:41 Ob und inwiefern Steam Schuld an der aktuellen Spieleflut ist, kann ich nicht beurteilen. Da inzwischen aber jeder Kleinstentwickler sein Spiel bei Steam einstellen kann, wurden bestimmt einige zwielichtige Gestalten auf den Plan gerufen, billigste Asset-Flips zusammenzuschustern, um ein paar Groschen abzugreifen.
Auch das ist etwas, wo Valve nicht alleine Schuld ist. Am Ende war es immer so, dass sich jemand beschwert hat. Zuerst war Steam kuratiert. Etablierte Publisher konnten alles veröffentlichen, die produzieren aber auch sehr wenig Schrott. Kleinere Entwickler und Indies brauchten Glück um von Valve überhaupt rein gelassen zu werden. Das war, wenn man einmal drin war, vermutlich aus heutiger Sicht sowas wie die goldenen Zeiten für die Entwickler - Valve hat so manchen Indieentwickler richtig reich gemacht. Die Titel uns Auswahl waren überschaubar und jeder Titel hatte eine faire Chance sein Publikum zu finden und wer drin war, war dabei. Beschwert haben sie aber lauthals alle, die Valve draußen gehalten hat, weil man den Titeln oder Entwicklern kein großes Marktpotenzial zuerkannt hat. Verständlich - Steam war die einzige PC-Plattform die eine derartige Reichweite bot. Ich erinnere mich noch gut an die deutlichen Worte von Fichtelmann, einer der Entwickler/Publisher die es nicht rein geschafft hatten war nämlich z.B. Daedalic...Langer Post von Carsten Fichtelmann zu dem Thema:
http://www.adventure-treff.de/forum/1/1 ... 29#p466829

Nachdem das jammern und rütteln an den Toren irgendwann zu laut wurde, kam Steam mit Greenlight um die Ecke. Sollen die Steam Nutzer doch selbst entscheiden, welche Titel sie auf der Plattform kaufen wollen. Eigentlich eine gute Idee - Valve hatte aber nicht mit den Entwicklern und Spielern gerechnet. Statt wirkliche Perlen in den Store zu voten, sproßen auf einmal die Greenlight-Bundles aus dem Boden. 10 oder 15 Spiele für 1
Dollar mit dem Versprechen, dass es auch Steam Keys gibt, wenn das Spiel bei Steam reingewählt wurde. Am Ende hat das Greenlight erfolgreich sabotiert und Valve hat die Segel gestrichen...

Ist wie überall. Wenn man nicht drin ist will man rein, wenn man dann drin ist, soll bitte keiner weiter mehr rein dürfen, da das hier drin so langsam echt zu voll wird... :D
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von imanzuel »

Heretic hat geschrieben: 31. Jan 2019, 14:07 "Fallout 76" wurde auch ganz ohne Steam-Reviews wunderbar zerrissen. :mrgreen:
Man muss hier aber sagen, dass dies primär auch nur geschah weil sämtliche YouTuber sich darauf gestützt haben. Steam-Release gab es ja keinen, fällt schon mal weg. Auf Amazon kommt es meiner Meinung nach mit seinen 2,5-3,5 von 5 Sternen (je nach Version) sogar noch ziemlich gut weg. Bei Bethesda direkt gibt es keine Reviews, im Einzelhandel sowieso nicht und bei Keysellern auch nicht wirklich. In Social Media ging es rund, wurde aber viel gelöscht. YouTube-Kommentare direkt bei Bethesda auch. Im Fallout 76 Reddit war z.B. zum Launch (wie es jetzt ist weiß ich nicht) absolut jede Kritik verboten, "war ja alles nur hater". Im Fallout Reddit ging es zwar auch rund, allerdings sind dann sämtliche Bethesda Mitarbeiter ins FO76 Reddit gewechselt, weil - eben - keine Kritik. Man hatte halt hier echt das Glück, dass YouTube das Spiel zerlegt hat, und die Reviewer mal konsequent bewertet haben.

Anderes Beispiel: Just Cause 4. Wurde von der deutschen Presse (GameStar 80, GamePro (obwohl die nicht mal die Konsolenversion getestet haben...) 81, 4Players 79, Gamersglobal 8.0) ziemlich gut bewertet. Auf Steam 34% positive Reviews. Und nachdem ich es ein paar Stunden gespielt habe, bin ich eher bei 34/100 als die 80/100 von der dt. Presse. Gäbe es die Steam-Reviews nicht, ich glaube viel mehr hätte sich das in Deutschland gekauft und wären dann eventuell stocksauer, für was für einen Müll die Geld ausgegeben haben.
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von Heretic »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: 31. Jan 2019, 14:20Das ist halt vergleichbar, wenn jemand einen Film mit Tom Cruise sieht, ihn aber aufgrund von Scientology unerträglich findet. Das wird die Person aber sicherlich nicht Tom Cruise schreiben oder der Filmfirma - wo es keinerlei Relevanz hat - sondern in einem potenziellen Review.
...wo das Thema ebenfalls nicht relevant wäre, weil es weder etwas mit der Qualität des Films noch mit den schauspielerischen Fähigkeiten des Tom Cruise zu tun hat. Relevant wäre es erst, wenn es sich um einen Scientology-Propagandafilm handeln würde. Ansonsten hätte man es nur mit einer Antipathie des Reviewschreibers gegenüber Tom Cruise zu tun.
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von Pan Sartre »

Prinzipiell kann ich mich natürlich anschließen. Wobei das Review-Bombing nur funktioniert, wenn in der Folge darüber berichtet wird. Teilweise wird gezielt über Ziel hinausgeschossen. Amazonbewertungen betrachte ich immer zwispältig. Ist etwas zu gut (5 Sterne), dann ist was faul. Ist etwas auf den ersten Blick zu schlecht (> 2.5 Sterne) und wird offensichtlich dennoch massenweise gekauft/verkauft, dann bin ich ebenso skeptisch und schaue mir dann einzelne Kritiken an. Warum muss man nach 15 Jahren Steambindung von Spielen dies immer noch mit einem Stern bei Amazon quittieren beispielsweise, ohne das Spiel überhaupt gekauft zu haben?
Im Bezug auf Fallout76 kann ich die massive Kritik - wie schon oft geäußert - nur partiell nachvollziehen und sehe es wie Jochen im Test. Wem Fallout 4 gefallen hat, aber F76 komplett zerreißt (und dabei die Bugs sogar außen vorlässt), der sollte schon sehr sehr starke Argumente bringen, warum F4 dann so viel besser war. :D
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von Lurtz »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: 31. Jan 2019, 13:52Finde es übrigens interessant, dass auch Dmitry Glukhovsky mit der Entscheidung nicht sonderlich glücklich zu sein scheint: https://www.instagram.com/p/BtQK2rfg7tE
Was hat Glukhovsky damit zu tun? Sapkowski ist auch nicht glücklich mit den Witcher-Spielen (und seiner finanziellen Vergütung, jetzt wo sie so erfolgreich sind), aber er hat die Rechte ja entsprechend vergeben (lassen).
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von imanzuel »

Lurtz hat geschrieben: 31. Jan 2019, 15:12 Was hat Glukhovsky damit zu tun? Sapkowski ist auch nicht glücklich mit den Witcher-Spielen (und seiner finanziellen Vergütung, jetzt wo sie so erfolgreich sind), aber er hat die Rechte ja entsprechend vergeben (lassen).
Glukhovsky stand aber bisher immer zu 100% hinter den Metro-Spielen, und hat ja auch schon deswegen Sapkowski verbal angegriffen.
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von Lurtz »

Ja, aber das tut er in dem Fall ja als externer Beobachter. Oder war er an einem der Spiele direkt beteiligt?
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Ja. Mindestens beim aktuellen Teil ist er der Writer. Ich meine, dass er bei den beiden Vorgängern auch aktiv beteiligt war.
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Und weiter gehts: Offenbar muss da so viel Geld im Spiel sein, dass sogar eigene Launcher abgeschafft werden: https://www.gamestar.de/artikel/dauntle ... 40024.html

Die Crossplay-Begründung ist vollkommener Unfug. Crossplay hat nichts, aber auch gar nichts, mit dem verwendeten Launcher zu tun
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Re: Steam ändert seine Preisgestaltung ggü. Entwicklern/Publishern

Beitrag von imanzuel »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: 31. Jan 2019, 17:58 Und weiter gehts: Offenbar muss da so viel Geld im Spiel sein, dass sogar eigene Launcher abgeschafft werden: https://www.gamestar.de/artikel/dauntle ... 40024.html

Die Crossplay-Begründung ist vollkommener Unfug. Crossplay hat nichts, aber auch gar nichts, mit dem verwendeten Launcher zu tun
Was man positiv dagegen sagen muss: Ein Spiel weniger, dass Steam theoretisch zumüllen würde. Dauntless war nichts, aber auch wirklich gar nichts. Und spätestens nach MHW auf dem PC war es auch klinisch tot.

Von daher kann ich den Schritt extrem gut nachvollziehen. Noch schnell 'nen Sack voll Geld einstreichen, drauf hoffen dass eventuell die Fortnite-Meute drüberschwappt, und ansonsten wäre das Spiel eh tot gewesen. Leid tut es mir für die paar Leute, die dafür wirklich Geld ausgebeben bzw. Microtransaktionen gekauft haben (okay für letzteres eigentlich nicht) und es doch noch spielen. Dauntless Reddit (hier) ist auch mäßig begeistert darüber, und im inoffiziellen aber doch offiziellen Discord ging es gestern rund, bis die Mods durchgegriffen haben.

Aber wie schon geschrieben, kein großer Verlust.
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