Ricer hat geschrieben: ↑31. Jan 2019, 22:54
Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑31. Jan 2019, 09:59
Ich dachte genau darum geht es. Zu mindestens bei Betrachtung des Werkes. Oder was missverstehe ich?
Ich will nicht sagen, dass man das immer machen muss. Es ist ein von zwei Möglichkeiten. Jedem was er bevorzugt.
Gibt es Feuilleton-Redakteure die den Poststrukturalismus praktizieren? Sind es nicht viele Rezensionen die sich nur mit dem Werk beschäftigen?
Du kannst es halt nicht trennscharf in Schubladen packen.
Mit den zwei Möglichkeiten wollte ich ausdrücken, dass es hier kein Wahr und Falsch gibt. Jeder hat die Wahl.
Und vermutlich gibt es hier ein breites Spektrum zwischen zwei Extrempunkten.
Ricer hat geschrieben: ↑31. Jan 2019, 22:54
Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑31. Jan 2019, 09:59
Ricer hat geschrieben: ↑31. Jan 2019, 08:22
Und das Klischee der Künster*innen von Spielen ist ja schon, dass eher so ganz deepe Emotions gefeelt werden sollen, die die Leute touchen und da catchen wo sie stayen!
Ich glaube Klaus Teuber würde das nicht auf sich zutreffend sehen
Was meinst du? Ist das dein Klischee oder meinst du, dass von Feuilleton-Redakteuren (und noch vielen anderen)?
Ich bezog mich auf digitale Spiele. Und das Klischee ist eines, dass oft in Auseinandersetzungen mit David Cage oder UbiSoft-Spielen zutage tritt.
Ich sehe digitale Spiele das weiter führen, was ein paar Jahrzehnte (?) früher die analoge begonnen haben. Daher die Erwähnung von Klaus Teuber.
David Cage... dieses Holzhammerding ist auch nicht meiner Art.
Ricer hat geschrieben: ↑31. Jan 2019, 22:54
Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑31. Jan 2019, 09:59
Schon narrative Interaktion sehe ich anderes funktionierend. Als Videospiel kommen da WhatRemainsOfEdithFinch oder Gone Home einigermaßen ran.[...] Und die schon längere bekannten mechanischen Herausforderungen sind eine komplett andere Ausrichtung. Schach, Go, Risiko, Siedler von Catan, Poker, etc.
Ja, das hatten wir doch mit den Narrauthors und den Simauthors angesprochen.
Nach dem das Klischee eh nicht von dir ist, passt das.
Ricer hat geschrieben: ↑31. Jan 2019, 22:54
Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑31. Jan 2019, 09:59
Eine gesamtgesellschaftlicher Anspruch scheint mir in der heutigen Zeit der Vielfältigkeit und vielen großen "Nischen" sehr anspruchsvoll zu sein. Vielleicht gar unerfüllbar, weil er nur die, schon nicht kleine, Spitze des Eisberges behandeln kann?
Der gesamtgesellschaftliche Anspruch des
Mediums entsteht doch durch die Vielfalt des Mediums!
Hilft halt nichts, wenn der Anspruch aus einer Zeit stammt, als die Vielfalt noch überschaubarer war.
Wir haben schon Nischen in unserer Nische, die nur kleine Gruppen kennen ("Wer macht den sowas?" als Beispiel). Wie soll da ein Feuilleton noch den Überblick behalten? (Die Frage ist eher ans Feuilleton gestellt, den an dich persönlich)
Ricer hat geschrieben: ↑31. Jan 2019, 22:54
Ich meine damit alle digitalen Spiele. Ob es sich um narrative Spiele oder machanische Herausforderungen handelt, ist dabei unerheblich, weil die Interaktivität an erster Stelle steht. Das ist genau das, was Wolfgang in der Kolumne angesprochen hat. Das Spiel stellt einen Raum zur Verfügung, der nur entsteht, wenn Spieler*innen ihn betreten, in ihm agieren. Eine bekannte Medienform, die nach genau diesem Prinzip funktioniert ist das Theater und in besonderem Maße das Performace-Theater. Einen Roman oder einen Film können Zuschauer*innen nicht durch Interaktion beim Lesen oder Schauen beeinflussen. Ein Theaterstück wird erst durch das Publikum zu einem Theaterstück. Das Spiel erst durch Spieler*innen zum Spiel. Folgendes Buch vertieft sich in diese Thematik:
https://www.transcript-verlag.de/978-3- ... 376-4002-1
Herzliche Grüße!
Ich zweifel gar nicht daran, dass du generell erst mal alle Interaktivitäten meinst. Nur klingt das Beispiel des Performace-Theater für mich nach einem narrativen Spiel.
Ich denke es hilft beim Verständnis von Interaktivität schon früh zwischen narrativer und mechanischer zu unterscheiden. Dann kann man mit konkreten Beispiel besser das allgemein gültige Prinzip der Interaktion erklären. Wenn man hier Beispiel mischt, erschwert das mMn das Verständnis.
Wie sehr erhält den das Performace-Theater Aufmerksamkeit vom Feuilleton?
Danke für den Buchtip.
Natürlich auch Richtung Wolfgang schielend, will ich meine Punkte noch mal zusammenfassen und zur Diskussion stellen:
1. Mit dem Postrukturalismus gibt es auch in den bisher vom Feuilleton beachteten Medien eine Strömung die den Autor als weniger wichtig erachtet. Das ist sehe ich jetzt nicht exklusiv etwas der Interaktivität an.
2. Schon die analoge Interaktivität, in Form von z.B. Brettspielen, Pen&Paper-Rollenspielen und LARPs, wird vom Feuilleton kaum gewürdigt (soweit ich es mitbekomme, was nicht viel ist).
3. Mit den ersten beiden Punkten, und unserer beklagten Ignoranz digitaler Interaktivität, scheint das Feuilleton vor ein Herkulesaufgabe zu stehen einem gesamtgesellschaftlich Anspruch gerecht zu werden. (Wie) Kann es das überhaupt schaffen? Oder wäre es nicht besser diesen Anspruch aufzugeben? Und wir arbeiten uns daran auch nicht mehr ab? Und können wir es auch vielleicht einfach ignorieren, weil es für Spieler eine geringe Bedeutung hat und es ein digitales/Interaktives Gegenstück geben wird? Eine besser Trennung im Digitalen zwischen reinen Technikthemen und Kultur wäre wünschenswert. Am Ende wird es wohl eine Mischung, ein Austausch brächte vermutlich beiden Seiten voran.
Was übersehe ich? Was findet ihr interessant?