imanzuel hat geschrieben: ↑7. Feb 2019, 18:22
Rein aus Interesse: An welcher Stelle genau? Abgesehen davon, "auf den Sack zu kriegen" ist ja das, was Dark Souls sein soll. Wenn jemand das zum ersten Mal spielt, und da ohne Probleme durchmarschiert, dann stimmt da irgendwas gewaltig nicht. Entweder hat From Software (bei einer Fortsetzung) das ordentlich verkackt, was Dark Souls eigentlich ausmacht, oder es handelt sich hier um ein Pro Gamer. Ist ja nicht so als ob ich nicht auch Probleme gehabt habe. Bei Ornstein und Smough hab ich am Anfang überhaupt kein Land gesehen. Nur: Dark Souls ist immer noch ein RPG, wo man leveln kann. Also habe ich 2-3 Stunden gefarmt (gibt ja auch richtig gute Spots dafür), zig Level geholt, und Problem gelöst. Ein Dark Souls, wo man jedem Boss direkt mit dem ersten Try besiegt, ist in mein Augen kein gutes Dark Souls. (hallo DS2 :X )
Ist schon wieder ein paar Jahre her, aber der Prozess war, glaube ich: Spiel starten, dreimal an den ersten Gegner sterben, dann irgendwie gerade noch lebend vorbeihinken und direkt im Gang dahinter wieder krepieren. In Summe habe ich vermutlich maximal 20 oder 30 Minuten gespielt, aber angesichts der Zahl der Spiele in meiner Steam-Bibliothek habe ich einen relativ rigorosen Auswahlprozess eingeführt: jedes Spiel, das nicht crasht, bekommt 30 bis 60 Minuten Testlauf, wenn ich danach keine Lust habe, weiterzuspielen -> auf den Müll damit. An Dark Souls hatte keinen Spaß. Es ist bei mir aber allgemein so, dass ich mit steigendem Alter immer weniger Lust auf herausforderungsorientierte Spiele habe
imanzuel hat geschrieben: ↑7. Feb 2019, 18:22
Und da ist halt die Frage, was macht den Durchschnittspieler Spaß? Wer nur gewinnen will, weiter kommen will, ja da müsste man überlegen ob man nicht jedes BR-Spiel Wertungsmäßig in den Boden stampfen muss, kann ja nur einer gewinnen (bei Solo).
Das geht m.E. an der Sachen vorbei, denn Ziel eines BR ist ja kompetitives Spiel. Sowas wie Dark Souls könnte ich aber theoretisch auch wegen der Atmosphäre, des Gegnerdesigns oder der minimalistischen Erzählweise spielen - praktisch halt nicht, weil es keinen Seniorenmodus für Leute wie mich gibt, die hauptsächlich für Immersion und Entspannung spielen.
imanzuel hat geschrieben: ↑7. Feb 2019, 18:22
Gibt sicherlich genügend Leute (wo ich mich auch dazu zähle), für die das Scheitern in Dark Souls eher eine Befriedigung ist, als irgendein Spiel bei dem man quasi gar nicht gefordert ist und man blind durchrennen kann. Dark Souls bzw. die Souls-Reihe (bzw. das ganze Genre) ist sicherlich nicht für jeden gedacht. Simulationen, BR-Spiele, RTS usw. aber sicherlich auch nicht. Und nur dafür abwerten, weil es anders ist? Ne...
Ich glaube, da haben wir uns missverstanden: ich bin da absolut Deiner Meinung - ich würde die Spiele deshalb nicht abwerten. Das liegt aber auch daran, dass ich finde, dass eine globale Wertung ohnehin wenig aussagekräftig ist. Ein Grund, warum ich das Wertschätzungsformat hier so mag ist, dass die Bewertung im Kontext geschieht - wenn ich also weiß, dass der Andre gern auch mal bockharte Sidescroller spielt, weiß ich, wie ich eine Empfehlung oder Grüne-Wiese-80 für Cuphead zu nehmen habe (das muss nicht die richtige Wertung gewesen sein - an selbige erinnere ich mich nicht mehr) und dass das gleiche Spiel für mich auch eine 60 sein könnte. Umgekehrt kann ich mir vorstellen, dass manche Spiele, die ich ganz großartig finde und denen ich einen 90er verpassen würde (Beispiele: Anno 1404, Doom 2, Transistor) für andere Leute totaler Mist sind.
tl;dr:
Ich glaube, dass man, wenn man ehrlich sein will, eigentlich keine allgemeinen Wertungen angeben kann, sondern nur solche für bestimmte Spielertypen. Aus praktischen Gründen kann ich aber damit leben, dass man's trotzdem versucht, aber es ist mir lieber, wenn dann keine übertriebene Genauigkeit vorgetäuscht wird, für etwas das ohnehin recht subjektiv ist.