Runde #200: Die Zweihundert sind voll (wir auch?)

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Heretic
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Re: Runde #200

Beitrag von Heretic »

Danke für den Tipp! Das erleichtert die Übersicht ungemein.
Wolf
Beiträge: 85
Registriert: 2. Aug 2018, 07:15

Re: Runde #200

Beitrag von Wolf »

Was mich bei Stöbern nach Spielen ärgert ist das die Tags vollpmmen sinnlos sind.

Ein 3D-Shotter wird als Action, Simulation, Strategy, FPS , War, Coop getagt und wenn die noch ein Schalterrätsel haben kommt der Adventure und/oder Puzzle Tag drauf. Und natürlich sind 80% Indie getagt...
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Desotho
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Re: Runde #200

Beitrag von Desotho »

Ja, aber dafür konnte ich alles ausblenden au Steam mit den Tags "survial" und "zombies" ^^
El Psy Kongroo
Merbatur
Beiträge: 113
Registriert: 10. Jun 2016, 01:08

Re: Runde #200

Beitrag von Merbatur »

Um kurz aufs Ende einzugehen: Mich stört es immer, wenn ihr den Publishern eine Profitorientierung vorwerft.

Geschäftsführer haben laut einer der ersten und geläufigsten Theorien der Unternehmenstethik die soziale Verantwortung, immer gewinnmaximierend (natürlich unter der Berücksichtigung der Gesetze und herrschenden Normen) zu entscheiden:
Milton Friedman hat geschrieben: There is one and only one social responsibility of business – to use its resources and engage in activities designed to increase its profits so long as it stays within the rules of the game, which is to say, engages in open and free competition without deception or fraud."
Wikipedia-Artikel
Der Manager soll für die Shareholdern (bspw. die Aktionäre) den größten Gewinn generieren und darf dabei nicht für sie entscheiden, ob und wofür dieser Gewinn verwendet werden soll. Entsprechend darf beispielsweise das Unternehmen kein Geld spenden, außer wenn es aufgrund einer gesellschaftlichen Norm erforderlich ist oder ein höherer Gewinn erreicht werden kann (bspw. für PR-Zwecke). Laut Friedman soll der Shareholder selbst entscheiden können, wie viel und wofür er sein Gewinn spenden will. Bedenkt hier bitte, dass Shareholder auch häufig Kleinaktionäre sein können, die für ihre Altersvorsorge Anteile gekauft haben.

Was bedeutet das für die Gaming-Industrie? Zunächst handeln die Manager von den großen Publishern laut der Theorie ethisch, wenn sie keine Singleplayer-Spiele entwickeln, solang es profitablere Alternativen gibt. Genauso ist es nicht verwerflich, wenn Spiele exklusiv im Epic-Store veröffentlicht werden. Anders sieht es natürlich aus, wenn ein durch Bugs unspielbares Spiel verkauft wird, da es zumindest gegen die herrschenden Normen verstößt. Auch Crunch-Phasen und damit ein bewusster Verstoß gegen das Arbeitsschutzgesetz ist im Sinne der Theorie vorzuwerfen.
Anders würde es aussehen, wenn ein Computerspiel ein künstlerisches Gut wäre. Aber dann wären wir wieder bei einem anderen Thema...
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DickHorner
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Re: Runde #200

Beitrag von DickHorner »

Der Gewinn ist nur in einem sehr beschränkten, betriebswirtschaftlichen Weltbild der oberste Unternehmenszweck.
Das kann man schon anprangern und angesichts des Scherbenhaufens, den wir als Gesellschaft regelmäßig zusammenkehren dürfen, ist das auch angebracht.
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Andre Peschke
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Re: Runde #200

Beitrag von Andre Peschke »

Merbatur hat geschrieben: 8. Feb 2019, 00:24 Was bedeutet das für die Gaming-Industrie? Zunächst handeln die Manager von den großen Publishern laut der Theorie ethisch, wenn sie keine Singleplayer-Spiele entwickeln, solang es profitablere Alternativen gibt.
Es sollte doch klar sein, dass wir unterschiedliche Perspektiven im Podcast einnehmen. Eine der häufigsten ist natürlich die des gemeinen Spielers als Kunden. Wir haben aber schon bei der Diskussion vieler, vieler Themen auch aus Herstellerperspektive argumentiert und gesagt: "Man versteht schon, warum sie das so machen". Zuletzt beim Epic-Store habe ich zB auch nochmal angefügt, dass wir alle vielleicht auch sofort Metro Exodus in den Epic-Store geschoben hätten, wenn wir Geschäftsführer von Koch wären. Wenn dem Streben nach Gewinn alles untergeordnet wird, inklusive Moral (Lootboxen/Crunch), Originalität (AAA) oder Verbraucherfreiheit (DRM) - dann können wir das scheiße finden, selbst wenn ein GF von Activison etc gar keine andere Wahl hat, als Entscheidungen so zu treffen. Das manche Probleme systemisch bedingt sind, war ja sogar Thema der Folge an anderer Stelle.

Andre
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DexterKane
Beiträge: 1240
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Re: Runde #200

Beitrag von DexterKane »

DickHorner hat geschrieben: 8. Feb 2019, 10:01 Der Gewinn ist nur in einem sehr beschränkten, betriebswirtschaftlichen Weltbild der oberste Unternehmenszweck.
Das kann man schon anprangern und angesichts des Scherbenhaufens, den wir als Gesellschaft regelmäßig zusammenkehren dürfen, ist das auch angebracht.
Nach ebenjenem Weltbild agiert aber buchstäblich jedes einzelne Unternehmen in dieser Branche.
Ein öffentlich gehandeltes Unternehmen ist dazu sogar verpflichtet.

Im Übrigen wird selbst ein Jim Sterling, die selbsternannte „voice of the disenfranchised“, der äußerst freimütig der gesamten Industrie vorwirft, talentlose, gierige Vollidioten zu sein (und damit 10k$+ im Monat alleine durch seine Backer einstreicht) erstaunlich dünnhäutig und pissig, wenn es um seine eigene bottom-line geht.
Ich kann mich an einem Podcast erinnern, wo er an die 30 Minuten rumgeheult hat, weil Bethesda ihm keine kostenlosen Muster mehr schickt. Ja, no shit, Sherlock! Ich fahre zwar gezielt Schmierenkampagnen gegen einzelne Firmen, aber wie können die es wagen, mir kein kostenloses Zeug mehr zu schicken!!!einself
Wäre er wirklich der hehre Pfeiler gegen den Kapitalismus, als der er sich aufspielt, würde er die Muster von vorneherein nicht annehmen, bzw. zumindest in seinen Videos drauf hinweisen. Aber das passt dann wohl halt nicht zur Marke…

Nicht falsch verstehen, ich möchte hier ausdrücklich niemandem was vorwerfen, ich frage mich nur, was das bringen soll.
Zum Umdenken bewegt man so exakt niemanden, man stellt sich nur in eine Ecke mit Schreihälsen, wie dem vorgenannten.
Und zumindest ich brauche keinen „linken Trump“, der vorgeblich „meine Interessen vertritt“. (Aus dem gleichen Grund hab ich auch ein ziemliches Problem mit Michael Moore, wobei der gegenüber einem Sterling ja noch ein echtes Waisenkind ist.)
Relax, it's North-Korea. The nation state equivalent of the short-bus. - Sterling Archer
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