CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

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Leonard Zelig
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Leonard Zelig »

AutAd hat geschrieben:Gab es eigentlich schon Streiks in der Spielebranche?
In den USA haben meines Wissens nach einige Synchronsprecher gestreikt. Deswegen hat Chloe beim Life-is-Strange Prequel eine neue Stimme.

Für Streiks müssten die Arbeitnehmer in den USA und Kanada erstmal eine schlagkräftige Gewerkschaft aufbauen, in die nach Möglichkeit jeder eintritt.
Dostoyesque hat geschrieben:Die Frage ist desweiteren (und auch im twitter rant suggeriert): wie viel Talent haben sie wegen dem bisherigen Crunch an direkte Konkurrenz innerhalb der Branche verloren oder gar aus der Gamingindustrie verscheucht? Die Berichte über Branchenflucht oder die Flucht ins mobile Gaming (immer mehr die spürbar kreativere Nische im Gaming) mehren sich meiner Erfahrung nach.
Mobile Gaming besteht mittlerweile zu 99% aus Free2Play. Das ist das Gegenteil von kreativer Nische. Optisch und spielerisch sind die Unterschied zwischen Mobile und klassischen Titeln auch gewaltig. Das Team hinter GTA V würde sich doch langweilen, wenn es ein Candy Crush Zombies entwickeln müsste. Außerdem kann man für sowas auch viel günstigere Programmierer und Grafiker nehmen. Daher vermute ich eher, dass sich ausgebrannte Entwickler von AAA-Spielen in kleinen Indiestudios versammeln.
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Phazonis
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Phazonis »

Dostoyesque hat geschrieben:Die Frage ist desweiteren (und auch im twitter rant suggeriert): wie viel Talent haben sie wegen dem bisherigen Crunch an direkte Konkurrenz innerhalb der Branche verloren oder gar aus der Gamingindustrie verscheucht? Die Berichte über Branchenflucht oder die Flucht ins mobile Gaming (immer mehr die spürbar kreativere Nische im Gaming) mehren sich meiner Erfahrung nach.
Ich weiß zwar nicht wie gut es für einen Entwickler in der Mobile-Branche steht, aber diese Niche ist alles außer kreativ und dann musst du damit leben, dass so gut wie jedes Spiel schon Mails von ihren größten Whales(die Leute die am Meisten zahlen) bekommen haben, in dennen ihnen geschrieben wurde, dass sieHaus und Hof verkauft haben nur um mehr Premiumwährung kaufen zu können.
Dostoyesque hat geschrieben:Wenn die Mitarbeiter nicht vom Erfolg des Unternehmens profitieren (was man im Umfeld von CDPR auch oft hört) dann ist das auch höchst fragwürdig, wobei mir bewusst ist, dass dies weder in dieser Branche noch in anderen Branchen besonders ungewöhnlich ist.
Ok, warum ist es dann höchst fragwürdig? Es ist höchst selten, dass es überhaupt Möglichkeiten gibt am Erfolg deines Unternehmens Teil zu haben und wenn, dann meist durch indirekte Boni (meist auch nur in großen Börsennotierten Unternehmen). Ansonsten ist es überall normal, dass du Geld für deine Arbeit bekommst und das wars.
Dostoyesque hat geschrieben: Und ja, vielleicht führen diese Praktiken ala "free content"/"free DLC" zu mehr Verkäufen, was das Produkt wiederum profitabler macht, aber dann würde ich wiederum die Frage stellen, ob das eine gesunde Einstellung von Seiten der Konsumenten ist. Sollte ich nicht skeptisch ein, wenn jemand etwas umsonst anbietet? Sollte ich nicht überprüfen, ob die Leute, die die eigentliche Arbeit machen, auch angemessen bezahlt werden? Ist die "den größten Ertrag, für so wenig Geld wie möglich" Einstellung wirklich gesund? Muss ich auf diese Masche reinfallen und bei Bezahl-DLC auf die Barrikaden gehen?
Nein da gibt es kein Dilemma. Es gibt grundsätzlich keinen Zusammen hang zwischen Bezahlung der Arbeit der Arbeiter und dem verkauf des Produkts. Es gibt da sogar so extremst keinen Zusammenhang, dass sich in jedem großen Unternehmen zwei verschiedene abteilungen darum kümmern. Also nein ich muss kein schlechtes Gewissen haben,wenn ich die Produkte kaufe/nutze und man kann trotzdem sich für weniger Crunch einsetzen.(was man auch gerne tun kann und sollte)
Dostoyesque hat geschrieben: Klar geht das Problem deutlich weiter, ist kein spezifisches Problem der Gamingindustrie. Aber die Diskussion findet außerhalb von Brancheninsiderkreisen quasi nicht statt. Und das sollte sie. Die Gamingcommunity ist eine sehr laute Community, in wenigen Branchen wird so sehr auf Reaktionen von jungen Menschen im Internet eingegangen.
Ja und wer am lautesten schreit tut dies meist,weil ihm alle anderen Optionen ausgegangen sind.
Dostoyesque hat geschrieben: Publisher haben Angst vor dem hivemind der Gamingcommunity und versuchen zwanghaft, jeglichen Trends und Meinungen gerecht zu werden.
Ja und davor habe ich auch als Konsument Angst. In keiner anderen Community gibt es einen so unrationalen Umgang miteinander, der jegliche Kritik am momentan angesagten/ dem öffentlichen Kanon niederschreit. Besipiele gibt es viele, aber um mal nur eins zu nennen: Overwatch wird für viele als der Beste Shooter bezeichnet. Nicht nur das die Mehrheit noch nicht mal Paladins, Law Breakers und all die anderen Spiele nicht ausprobiert hat und somit noch nicht mal im geringsten dazu in der Lage wäre Overwatch als besten Shooter dahinzustellen, nein die Spiele werden als "Overwatch-Klone" schlecht geredet und ihnen wird noch nicht mal die Chance gegeben. Und jeder der es auch nur wagt zu behaupten es wäre vielleicht auch nur nicht ganz so gut wie alle behaupten, der kann sich aber auf was gefasst machen. Oder um es mit dem letzten Zitat zu verbinden: Wir haben eine Kultur, die keine Kritikfähigkeit in ihrer Meinung besitzt, dass es mich traurig macht. Und all jene die sich anstrengen eine etwas breitere Sicht auf die Dinge zu geben, die eben nicht wie der Mainstream nur in Extremen leben, werden gerne als der Artsy-Fatsy-Kritiker bezeichnet (live schon erlebt).
Dostoyesque hat geschrieben: Wenn die Community dahingehend eine Ethik/Moral entwickeln würde wäre vielen in der Branche geholfen.
Nun bevor wir uns da Moral aneignen sollten wir die community erstmal von Softwarepiraten befreien und wenn wir damit fertig sind die Key-Reseller gleich mit abschaffen, denn das Geschäft geht von ethisch fragwürdig, da Keys in Ländern mit geringeren Duchschnittseinkommen gekauft werden, um sie dann in den Ländern mit einem höheren verkauft werden können, bis hin zu illegal mit dem G2A-Skandal und geklauten Kreditkartendaten.
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Lurtz
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Lurtz »

AutAd hat geschrieben:Gab es eigentlich schon Streiks in der Spielebranche?
Gab es nicht mal einen Autorenstreik in den USA? Weiß aber nicht ob der überhaupt primär die Spielebranche betroffen hat.
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Wudan
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Wudan »

Es gab/gibt zumindest einen Voice Actor Streik, der u.a. daz geführt hat das Chloe im Life is Strange Prequel eine andere Stimme hat (wobei ich auch nicht weiß ob das begrenzt auf die Gamesbranche war).
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Andre Peschke
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Andre Peschke »

Phazonis hat geschrieben:dass so gut wie jedes Spiel schon Mails von ihren größten Whales(die Leute die am Meisten zahlen) bekommen haben, in dennen ihnen geschrieben wurde, dass sieHaus und Hof verkauft haben nur um mehr Premiumwährung kaufen zu können.
Dafür würden mich Belege interessieren. Gibt es die?

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Phazonis
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Phazonis »

Ich gebe zwar zu das mag etwas dramatisiert gewesen sein, aber hier wo ich es das erste mal aufnahm:
https://www.youtube.com/watch?v=PBtXyv0 ... 7uD5rZG9ur" onclick="window.open(this.href);return false;
In wie weit man dem Glauben schenkt ist natürlich jedem selbst überlassen, aber solche Berichte findet man durchaus hin und wieder:
https://www.wired.com/2012/11/meet-the-whales/" onclick="window.open(this.href);return false;
oder:
http://yukaichou.com/gamification-inter ... ngle-game/" onclick="window.open(this.href);return false;
Das kombiniert mit mehreren Seiten, die belegen, dass die Mehrheit der Spiele fast ihr Ganzes Geld mit solchen "Whales" machen:
https://www.forbes.com/sites/insertcoin ... 93466f4065" onclick="window.open(this.href);return false;
oder
https://www.recode.net/2014/2/26/116239 ... -from-0-15" onclick="window.open(this.href);return false;
lässt diese Geschichten, die natürlich nur anekdotische Beweise sind, alledings leider sehr glaubhaft wirken.
Phazonis
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Phazonis »

Lurtz hat geschrieben:
AutAd hat geschrieben:Gab es eigentlich schon Streiks in der Spielebranche?
Gab es nicht mal einen Autorenstreik in den USA? Weiß aber nicht ob der überhaupt primär die Spielebranche betroffen hat.
Sofern wir vom selben reden war das der Streik von Sag Aftra eben einer Union aus den USA, wo auch Voiceactor drin sind. Es hatte auch Auswirkungen auf die Gamesindustrie, was da aber rauskam weiß ich nicht.
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philoponus
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von philoponus »

Phazonis hat geschrieben:
Lurtz hat geschrieben:
AutAd hat geschrieben:Gab es eigentlich schon Streiks in der Spielebranche?
Gab es nicht mal einen Autorenstreik in den USA? Weiß aber nicht ob der überhaupt primär die Spielebranche betroffen hat.
Sofern wir vom selben reden war das der Streik von Sag Aftra eben einer Union aus den USA, wo auch Voiceactor drin sind. Es hatte auch Auswirkungen auf die Gamesindustrie, was da aber rauskam weiß ich nicht.
Meiner Erinnerung nach haben sie sich mit ihren Forderungen erfolgreich durchgesetzt.
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Lurtz
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Lurtz »

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Stratos
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Stratos »

Mir ist bei einem der aktuelleren Podcasts aufgefallen, den geneigten Spielern würde vorgeworfen sie würden bei CD Projekt RED gegenüber anderen Entwicklern mit "zweierlei Maß messen" was Kritik - unter anderem Crunch Times betrifft.
Festgemacht wurde es unter Anderem an der Haltung der Spieler, "alle anderen Entwickler würden es nicht anders machen".

Die "Witcher"-Review hier im Podcast ist mir nicht in besonders guter Erinnerung geblieben und ich habe den unguten Eindruck, bei CD Projekt RED ähnliche Thronstoßertendenzen zu entdecken. Da wird den Entwicklern die sympathisch-joviale Maske über dem Peitschschwinger vom Gesicht gerissen und die Fans reagieren größtenteils - gar nicht.

Das ist aus meiner Sicht kein Messen mit zweierlei Maß sondern mit exakt dem gleichen Maß. Von der Crunch-Problematik sind in der Tat sehr viele Schmieden betroffen. Ebenso möchten zweifellos alle Entwickler unser schwerverdientes Spielergeld.
Substrahiert man diese beiden Posten weg, bleibt unter dem Strich bei CD Projekt RED immer noch ein sympathisches Team das nachhaltig auf DRM und Preseller-Boni-Bullshit verzichtet, recht liebevoll Altspiele über den halben Globus zusammensammelt und aufbereitet und werthaltige Single-Player-Erfahrungen, Collectors Editions und DLCs liefert.
Das ist deutlich mehr als man über den Zeitraum von mehreren Jahren von Blizzard, Bioware bei EA oder Bethesda erwarten durfte. Entsprechend wird von den Fans dieses "mehr" über dem bösen Strich immer noch als "mehr" wahrgenommen. So einfach.

Ich würde übrigens hinsichtlich der Glaubwürdigkeit keinen Unterschied zwischen Rockstar und CD RED machen, wenn sie von Idealismus sprechen (wenn auch ganz sicher eher Rockstar die finanziellen Mittel zusprechen um einen Crunch zu verhindern), ich hatte allerdings auch ehrlich nie den Eindruck, dass es irgendjemand anderes tut.
In anderen Fällen haben Spieler allerdings gute Gründe auf entsprechende Erklärungen wenig zu geben. Wenn sie sich selbst als Kunden ausgebeutet fühlen, liegt natürlich der Eindruck nahe, den Mitarbeitern erginge es nicht deutlich anders.
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Numfuddle
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Numfuddle »

Dein Post wäre besser wenn er ohne Verschwörungstheorien („Thronstoßtendenzen“) ausgekommen wäre.

So wirkt es auf mich eher als wäre von einem CD Project Red Fan geschrieben worden der hier noch eine Rechnung offen hat.

Es ist übrigens völlig normal, dass nicht jeder deinen Geschmack teilt und es soll tatsächlich Leute geben denen The Witcher 3 nicht gefällt (ich bin einer davon)

Daraus jetzt eine Verschwörung zu konstruieren halte ich für völlig überzogen.
Stuttgarter
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Stuttgarter »

Was man in diesem Thread wunderbar bei einigen wieder entdecken kann, ist die berühmte "Geiz ist geil"-Mentalität. Was kümmert es mich, unter welchen Bedingungen ein Produkt entstanden ist, hauptsache ich bekomme möglichst günstig das beste Produkt.

Diese Denkweise ist nunmal sehr kurzfristig. Bzw., um es allgemein ganz drastisch zu sagen (und damit explizit von der Spieleindustrie wegzugehen): Man kann nicht einerseits alles möglichst günstig haben wollen, aber andererseits sich dann wundern oder gar beklagen, dass es sog. "Wirtschaftsflüchtlinge" gibt. Solange genug Menschen nicht bereit sind, für Produkte einen angemessenen Preis zu bezahlen, solange wird es auch andere Menschen geben, die an ihren Lebens- und Arbeitsbedingungen etwas verbessern und dafür in andere Länder wollen.
Rince81
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Rince81 »

Stratos hat geschrieben: 7. Feb 2019, 23:55 bleibt unter dem Strich bei CD Projekt RED immer noch ein sympathisches Team das nachhaltig auf DRM und Preseller-Boni-Bullshit verzichtet, recht liebevoll Altspiele über den halben Globus zusammensammelt und aufbereitet und werthaltige Single-Player-Erfahrungen, Collectors Editions und DLCs liefert.
Wenn mich der Entwickler eines Retail verkauften Spiels dazu zwingt mir einen Account anzulegen und dieses Spiel an diesen Account zu binden ist das für mich DRM. Mir ist es dabei relativ egal, ob dieser "Zwang" nun zu einem Steam oder zu einem GOG Account führt.
Und genau das hat CD Projekt RED mit Witcher 3 getan - es hat nur keiner so richtig thematisiert, weil das ja die Good Guys sind...

Wer in den Laden gegangen ist, kann sich da eine DRM "freie" Version des Spieles kaufen, wenn man von der klitzekleinen Onlineaktivierung absieht - die eigentlich auch schon DRM ist. War nachvollziehbar, weil so hat man zumindest funktionierende Kopien vor Release des Spiels verhindert... 8-)
Wer aber für diese im Laden gekaufte Version einen Patch(!) haben will, hat Pech gehabt oder muss zu "Raubkopien" dieser Patches greifen. Die gibt es nämlich nicht. Nada. Nichts.
https://en.cdprojektred.com/download/?s ... gory=patch
Patches gibt es nur, wenn du dein Retail gekauftes Spiel an einen GOG Account bindest. Klar, kann man jetzt sagen das sei technisch irgendwie nach wie vor DRM frei, ist ja nur eine Accountbindung - dann ist das aber der klassische Steamcode aber auch... :whistle:

Wer das trotzdem durchgezogen hat und Witcher 3 in der noch recht verbuggten Releasefassung wirklich DRM-frei ohne Patches gespielt hat, weil er eben keinen Online Account wollte, hat dann von CD Projekt RED spätestens ab den den "Erweiterungen" den Mittelfinger gezeigt bekommen. Da war dann nur noch ein Downloadcode in der Spielepackung - nur für GOG und wieder mit Account... Das CD Projekt so 100% gegen DRM ist, ist ein Märchen und cleveres Marketing. Ähnlichen Bullshit haben sie schon bei Witcher 2 abgezogen.Da sollte es die "kostenlosen DLC" eben auch erst nach Anlage eines Accounts geben, sind da aber noch nach massiven Serverproblemen und Spielerprotesten zurückgerudert - bei Teil 3 hat es dann geklappt.
Ach ja, mir wäre Preorder-Bullshit lieber gewesen als Inhalte aus dem Spiel rauszuschneiden und über Wochen verteilt als tolle "Gratis DLC" mit jedesmal wieder neuen Bugs ins Spiel zu integrieren - das war nämlich mal so richtiger Bullshit...
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bluttrinker13
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von bluttrinker13 »

Wer kauft denn Gog Spiele im Laden?

Und es lassen sich die Installationsdateien, ohne Gog Galaxy, doch einzeln dort herunterladen. Über diese Installationsdateien verfüge ich dann mein Leben lang, auch ohne Account bei Gog oder Galaxy Client. Genau wie bei allen anderen "DRM freien" Gog-Spielen.
Verstehe daher das Problem nicht ganz.
ZiggyStardust
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von ZiggyStardust »

Stuttgarter hat geschrieben: 8. Feb 2019, 10:34 Was man in diesem Thread wunderbar bei einigen wieder entdecken kann, ist die berühmte "Geiz ist geil"-Mentalität. Was kümmert es mich, unter welchen Bedingungen ein Produkt entstanden ist, hauptsache ich bekomme möglichst günstig das beste Produkt.

Diese Denkweise ist nunmal sehr kurzfristig. Bzw., um es allgemein ganz drastisch zu sagen (und damit explizit von der Spieleindustrie wegzugehen): Man kann nicht einerseits alles möglichst günstig haben wollen, aber andererseits sich dann wundern oder gar beklagen, dass es sog. "Wirtschaftsflüchtlinge" gibt. Solange genug Menschen nicht bereit sind, für Produkte einen angemessenen Preis zu bezahlen, solange wird es auch andere Menschen geben, die an ihren Lebens- und Arbeitsbedingungen etwas verbessern und dafür in andere Länder wollen.
Aber hat die Spieleindustrie diese "Geiz-ist-geil"-Mentalität nicht erst kultiviert? Da werden Spiele zum Vollpreis rausgehauen und zwei Wochen nach Release gibt es sie für die Hälfte. Starlink kostete im Oktober noch 80 Euro, seit Januar kostet es überall 25 Euro. Fallout 76 gab es in zahlreichen Märkten im Bundle mit einem Controller ohne Aufpreis.

Wenn sich ein Unternehmen dem Trend widersetzt und es nicht einsieht für Spiele wie Donkey Kong Country: Tropical Freeze und New Super Mario Bros. U Deluxe weniger als den Vollpreis zu verlangen, dann hagelt es Kritik. Aber wenn die Spiele auf der WiiU den Vollpreis wert waren, warum sollten sie es heute nicht mehr sein? Ist natürlich blöd für alle, welche die Spiele auf beiden Systemen besitzen wollen.
Rince81 hat geschrieben: 8. Feb 2019, 11:09 Das CD Projekt so 100% gegen DRM ist, ist ein Märchen und cleveres Marketing. Ähnlichen Bullshit haben sie schon bei Witcher 2 abgezogen.
Die Retail-Fassungen von The Witcher 2 & 3 wurden nicht von CD Projekt Red vertrieben, sondern von Bandai Namco. Du bellst also den falschen Baum an. Welcher PC-Spieler kauft überhaupt noch Spiele im Laden?

DRM bedeutet Kopierschutz. Und die GOG-Spiele lassen sich ohne Einschränkungen kopieren. Gibt übrigens auch DRM-freie Spiele bei Steam, aber die sind nicht in der Mehrheit.
Zuletzt geändert von ZiggyStardust am 11. Feb 2019, 13:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Rince81 »

ZiggyStardust hat geschrieben: 11. Feb 2019, 12:55 Aber hat die Spieleindustrie diese "Geiz-ist-geil"-Mentalität nicht erst kultiviert? Da werden Spiele zum Vollpreis rausgehauen und zwei Wochen nach Release gibt es sie für die Hälfte. Starlink kostete im Oktober noch 80 Euro, seit Januar kostet es überall 25 Euro. Fallout 76 gab es in zahlreichen Märkten im Bundle mit einem Controller ohne Aufpreis.
Oder es ist Angebot und Nachfrage auch bekannt unter Ihr könnt euren überteuerten Scheiß behalten wenn ihr uns dabei verarscht. Manchmal sind die Kunden eben nicht so doof, wie die Publisher gerne wollen, hier mal zu Starlink:
https://www.youtube.com/watch?v=ymmw9S3dnf4
Und bei Fallout 76 dürfte es nur darum gehen dass Spiel a) mit neuen Spielern am Leben zu halten in der Hoffnung, dass dann b) ein Teil der Käufer Ingame Käufe nutzt. Es ist nicht Schuld des Kunden, dass sich Bethesda da mal massiv verkalkuliert hat..
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Stuttgarter »

ZiggyStardust hat geschrieben: 11. Feb 2019, 12:55

Aber hat die Spieleindustrie diese "Geiz-ist-geil"-Mentalität nicht erst kultiviert? Da werden Spiele zum Vollpreis rausgehauen und zwei Wochen nach Release gibt es sie für die Hälfte. Starlink kostete im Oktober noch 80 Euro, seit Januar kostet es überall 25 Euro. Fallout 76 gab es in zahlreichen Märkten im Bundle mit einem Controller ohne Aufpreis.

Wenn sich ein Unternehmen dem Trend widersetzt und es nicht einsieht für Spiele wie Donkey Kong Country: Tropical Freeze und New Super Mario Bros. U Deluxe weniger als den Vollpreis zu verlangen, dann hagelt es Kritik. Aber wenn die Spiele auf der WiiU den Vollpreis wert waren, warum sollten sie es heute nicht mehr sein? Ist natürlich blöd für alle, welche die Spiele auf beiden Systemen besitzen wollen.
Ich bezweifle, dass es die Entwickler waren, die diese Mentalität vorangetrieben haben. Die sind aber diejenigen, die drunter leiden.

Man kann übrigens von Sonderangeboten zugemüllt werden und dennoch in der Regel das zahlen, was ein Produkt eigentlich wert ist. Es gibt keinen Zwang, auf den nächsten Steamsale zu warten. Klar gibt es genügend Menschen, die knapsen müssen - aber ich würde mal annehmen, dass ein signifikanter Teil der Käufer problemlos den Normalpreis zahlen könnte. Und dann höchstens der Pile of shame halt nicht ganz so hoch wird.

Letztlich ist es wie beim Fleisch - natürlich kann ich in den Supermarkt gehen und dort das Billigfleisch kaufen. Aber dann sollte ich mir zumindest bewusst sein, dass ich damit Massentierhaltung mit allen negativen Begleiterscheinungen unterstütze. Wenn ich das moralisch für mich vertreten kann - okay. Aber ich hab den Eindruck, dass es viele Spieler gar nicht interessiert, unter welchen Bedingungen ihr Spiel entsteht.
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Rince81 »

ZiggyStardust hat geschrieben: 11. Feb 2019, 12:55 Die Retail-Fassungen von The Witcher 3 wurden nicht von CD Projekt Red vertrieben, sondern von Bandai Namco. Du bellst also den falschen Baum an. Welcher PC-Spieler kauft überhaupt noch Spiele im Laden?
Das Patches nur nach einer GOG.com Registrierung zu bekommen sind war sicher nicht Bandais Idee. Leute ohne schnelle Internetanbindnung, die soll es auch in Deutschland geben...
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von ZiggyStardust »

Stuttgarter hat geschrieben: 11. Feb 2019, 13:08 Letztlich ist es wie beim Fleisch - natürlich kann ich in den Supermarkt gehen und dort das Billigfleisch kaufen. Aber dann sollte ich mir zumindest bewusst sein, dass ich damit Massentierhaltung mit allen negativen Begleiterscheinungen unterstütze. Wenn ich das moralisch für mich vertreten kann - okay. Aber ich hab den Eindruck, dass es viele Spieler gar nicht interessiert, unter welchen Bedingungen ihr Spiel entsteht.
Interessiert denn die Netflix-Zuschauer unter welchen Bedingungen die Serien entstehen? Ich glaube das kann man auf beliebig viele Produkte ausweiten.

Der Kauf von Fleisch ist moralisch falsch, weil dafür Tiere sterben mussten, aber unter welchen Bedingungen ein Spiel entstanden ist lässt sich von außen nicht überprüfen.
Rince81 hat geschrieben: 11. Feb 2019, 13:09
ZiggyStardust hat geschrieben: 11. Feb 2019, 12:55 Die Retail-Fassungen von The Witcher 3 wurden nicht von CD Projekt Red vertrieben, sondern von Bandai Namco. Du bellst also den falschen Baum an. Welcher PC-Spieler kauft überhaupt noch Spiele im Laden?
Das Patches nur nach einer GOG.com Registrierung zu bekommen sind war sicher nicht Bandais Idee. Leute ohne schnelle Internetanbindnung, die soll es auch in Deutschland geben...
Also bei meiner Complete Edition für PS4 waren alle DLCs und Patches auf der Disc. Zum Release kaufen ist bei AAA-Produktionen fast immer eine schlechte Idee. Vor allem ohne schnelle Internetverbindung.
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Re: CD Projekt - "for the fans" und gegen die eigenen Mitarbeiter?

Beitrag von Stuttgarter »

ZiggyStardust hat geschrieben: 11. Feb 2019, 13:15
Der Kauf von Fleisch ist moralisch falsch, weil dafür Tiere sterben mussten, aber unter welchen Bedingungen ein Spiel entstanden ist lässt sich von außen nicht überprüfen.
Mir gings nicht um den Fleischkauf an und für sich. Sondern um die Abwägung "billig - teuer".

Und mittlerweile lässt sich das natürlich überprüfen - da es regelmäßig Berichte dazu gibt. Man muss sie halt nur lesen wollen.
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