Tom the Knife hat geschrieben: ↑20. Feb 2019, 13:11
Ich habe mittlerweile über zweihundert Stunden runter bei Sts, damit versteht es sich wohl von selbst, dass ich es z. Zt. als eines der besten Spiele ansehe. Allerdings sehe ich den Punkt Rng etwas anders. Für mich sieht es so aus, dass jeder einzelne Run komplett "vorberechnet" ist. Die ausgeteilten Karten und Gegner sind festgelegt. Probiert es mal aus und spielt einen Seed mehrmals hintereinander durch.
Ich bin mir nicht sicher, wie das aus Spielersicht zu bewerten ist,: gaukelt man da nicht Zufall/Glück vor wo es eigentlich bockschwer bis "unfair" ist?
Was meint ihr?
Um Nachtfischers Antwort zu erweitern:
Ein Seed ist etwas, das man einem Pseudo-Zufallsgenerator als Start-Zufallswert liefert. Mit gleichem Seed kommen stets die gleichen Zahlen in der gleichen Reihenfolge aus dem Zufallsgenerator heraus. Also muss man lediglich für einen anderen (am besten zufälligen) Seed sorgen, um unvorhersehbare (zufällig erscheinende) Zahlen aus dem Generator zu erhalten.
Genau so wird der Zufall sowieso immer berechnet, in jedem Spiel. Also überall wo Zufall vorkommt ist es letztlich nur die Illusion, denn es ist in der Regel eine Mischung aus einem physikalisch zufälligen Seed (Mausbewegung, Hardware-Interrupts, ... andere Dinge die man per Software feststellen kann und die aus einem pysikalischen Standpunkt heraus als zufällig angesehen werden können) und einem Algorithmus der daraus lange pseudo-zufällige Zahlenfolgen erzeugen kann die sich je nach Seed stark unterscheiden.
Also ja, man gaukelt etwas vor, aber für den Spieler ist es "echter Zufall". Die Werte sind berechnet, aber für den Spieler ist alles gleichwahrscheinlich, da er die Werte nicht kennt. Wenn man nicht mehrfach den gleichen Seed spielt, natürlich. Die Zahlensequenzen, die ein solcher Zufallsgenerator ausgibt sind natürlich nicht "echt zufällig", sie erfüllen aber die mathematischen Kriterien einer zufälligen Zahlensequenz. Für den Spieler macht es also keinen Unterschied, ob es echter Zufall ist, oder eben aus einem zufälligen Seed berechneter Zufall.
Die Diskussion ist ein wenig OT, aber ich denke damit ist es eigentlich auch geklärt. Man kann natürlich noch auf einer philosophischen Ebene darüber diskutieren. Aber auf technischer Ebene würde ich subsumieren: Für praktische Zwecke - wenn man keine Seeds mehrfach verwendet - sind die Zahlen zufällig genug, als dass ein Mensch davon ausgehen könnte, dass jede zufällige Aktion direkt vor der Ausführung der Aktion "gewürfelt wird".