Stadia - Googles neues Streaming-Ding

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derFuchsi
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von derFuchsi »

imanzuel hat geschrieben: 20. Mär 2019, 14:13 Natürlich wird das für Windows 10 kommen, die Testphase lief doch schon unter Windows (mit Odyssey). Chrome drauf und lets go.
Ohgott ich spiele meine Spiele bald nur noch im Browser :o :?
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Numfuddle
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von Numfuddle »

Zoidberg, das Spiel läuft ja auf einem Server von Google und laut Ubisoft sind das Linux-Server mit AMD Grafik-HW.

Bedeutet, dass Ubisoft einen Linux-Port von AC gemacht hat und von DirectX 12 auf Vulcan umsteigen
Musste.

Client-seitig wird alles unterstützt was Chrome hat, aber die Entwickler müssen halt ihr Spiel auf Linux/Vulcan portieren wenn es unter Stadia laufen soll.

Damit pisst Google aber gleichzeitig NVIDIA und Microsoft an und je nach Engine und Entwickler wird ein Port mal mehr oder weniger teuer sein.
ZiggyStardust
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von ZiggyStardust »

Rince81 hat geschrieben: 20. Mär 2019, 13:55
Leonard Zelig hat geschrieben: 20. Mär 2019, 12:20 Ich glaube für Indie-Entwickler wird Stadia eher schädlich sein. Es dürfte für sie deutlich schwerer werden Geld zu verdienen, wenn sich die Kunden erst einmal an Flatrates wie Gamepass und Stedia gewöhnt haben.
Im Filmbereich freuen dich die kleinen über Netflix. Weil es auf einmal möglich war, die Filme weltweit ohne Einstiegshürde anzubieten und so einen Markt zu finden, der sonst nicht existierte. Stadia und Co. sollen ja spielen an fast jedem Endgerät ermöglichen.

Letztlich verdient dich der Indie Entwickler durch die Spieleschwemme schon heute nichts...
Würden sie nichts verdienen, würde es sie nicht mehr geben.

Den Film- und Spielemarkt kann man nicht miteinander vergleichen. Filme haben auch noch andere Absatzmärkte (lokale TV Sender, Kinos, DVDs) und Spiele werden in der Regel schon heute auf allen relevanten Märkten gleichzeitig veröffentlicht.
imanzuel
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von imanzuel »

Numfuddle hat geschrieben: 20. Mär 2019, 14:18 Damit pisst Google aber gleichzeitig NVIDIA und Microsoft an und je nach Engine und Entwickler wird ein Port mal mehr oder weniger teuer sein.
Ja aber Microsoft soll doch auch gar nicht an Bord sein, und was Nvidia macht ist eh egal (sofern man nicht auf die Nvidia-Technologien unbedingt besteht).

Microsoft ist im Moment DIE Konkurrenz für Google, warum sollten die miteinander arbeiten, bzw. warum soll Google MS-Technologie verwenden?

https://blogs.unity3d.com/2019/03/19/un ... d-to-know/

Liest sich jetzt auch nicht alles zu kompliziert. Ich denke das Porten sollte das geringste Problem sein.
Zuletzt geändert von imanzuel am 20. Mär 2019, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
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ZiggyStardust
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von ZiggyStardust »

Leonard Zelig hat geschrieben: 20. Mär 2019, 12:20 Ich glaube für Indie-Entwickler wird Stadia eher schädlich sein. Es dürfte für sie deutlich schwerer werden Geld zu verdienen, wenn sich die Kunden erst einmal an Flatrates wie Gamepass und Stedia gewöhnt haben.

https://twitter.com/RaveofRavendale/sta ... 4784319489
Ich bin da auch eher pessimistisch. Von dem Modell dürften nur Service-Games mit viel Spielzeit profitieren. Sowas wie What Remains of Edith Finch rechnet sich dann nicht mehr.

Von einem verkauften Spiel bei Steam, Epic oder der Switch bleiben mindestens zwei Drittel beim Entwickler. Aber wie viel bleibt denn von 10$ hängen, wenn der Nutzer in dem Monat fünf bis zehn Spiele gezockt hat? Zwischen ein und zwei Dollar? Oder sogar nur Centbeträge?
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jesobuild
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von jesobuild »

Numfuddle hat geschrieben: 20. Mär 2019, 13:58 Ein Thema gibt es da noch, sehe ich gerade.

Stadia läuft nicht unter Windows.

Die Stadia Version von AC: Odyssey nutzt Vulcan als Grafik-API und läuft unter Linux.

Damit rechne ich dem Projekt tatsächlich noch weniger Chancen aus.

Damit fällt Microsoft komplett raus (keine MS Platform, kein XBox live, kein DirectX 12) und NVIDIA halb (wg. Vulcan)

Außerdem muss alles speziell für Stadia portiert werden.
Die Google-Stadia-Server laufen mit Linux und stellen die Vulkan-API zur Verfügung. Das ist nur ein technisches Detail für Spieleentwickler. Mit dem Endnutzer hat das nichts zu tun, der spielt ja über den Chromebrowser, d.h. Stadia wird auf allen Plattformen erreichbar sein, auf denen Chrome läuft (Desktop, Smartphones, Chromestick). Und so eine krasse Arbeit wird die Portierung nun auch nicht werden, ich denke es ist vergleichbar mit einer neuen Konsolenhardware (wenn ich mich recht entsinne läuft auf der Playstation 4 ein eigenes Derivat von NetBSD). Da ist es auch ein eigenes Betriessystem mit spezifizierter Hardware. Wen's interessiert, der kann sich ja mal Valves Erfahrungen dazu durchlesen: http://blogs.valvesoftware.com/linux/.
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von Rince81 »

Numfuddle hat geschrieben: 20. Mär 2019, 14:18 Zoidberg, das Spiel läuft ja auf einem Server von Google und laut Ubisoft sind das Linux-Server mit AMD Grafik-HW.

Bedeutet, dass Ubisoft einen Linux-Port von AC gemacht hat und von DirectX 12 auf Vulcan umsteigen
Musste.

Client-seitig wird alles unterstützt was Chrome hat, aber die Entwickler müssen halt ihr Spiel auf Linux/Vulcan portieren wenn es unter Stadia laufen soll.

Damit pisst Google aber gleichzeitig NVIDIA und Microsoft an und je nach Engine und Entwickler wird ein Port mal mehr oder weniger teuer sein.
???? Die PS4 unterstützt auch kein DirectX und basiert auf einem Unix Betriebssystem. Wo soll nun das Problem liegen wenn goggle hier ein x86 System auf Linux Basis mit Vulcan und Co. verwendet. Das ist quasi Industriestandard.
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von ZiggyStardust »

Rince81 hat geschrieben: 20. Mär 2019, 14:31
Numfuddle hat geschrieben: 20. Mär 2019, 14:18 Zoidberg, das Spiel läuft ja auf einem Server von Google und laut Ubisoft sind das Linux-Server mit AMD Grafik-HW.

Bedeutet, dass Ubisoft einen Linux-Port von AC gemacht hat und von DirectX 12 auf Vulcan umsteigen
Musste.

Client-seitig wird alles unterstützt was Chrome hat, aber die Entwickler müssen halt ihr Spiel auf Linux/Vulcan portieren wenn es unter Stadia laufen soll.

Damit pisst Google aber gleichzeitig NVIDIA und Microsoft an und je nach Engine und Entwickler wird ein Port mal mehr oder weniger teuer sein.
???? Die PS4 unterstützt auch kein DirectX und basiert auf einem Unix Betriebssystem. Wo soll nun das Problem liegen wenn goggle hier ein x86 System auf Linux Basis mit Vulcan und Co. verwendet. Das ist quasi Industriestandard.
Die PlayStation musst du als Entwickler unterstützen und die meisten waren froh nach der PS3 mit entwicklerfreundlicheren Tools arbeiten zu können. Trotzdem erfordert so eine Umsetzung Arbeit. Linux ist nun mal nicht Industriesstandard und möglicherweise wird sich nicht jedes Feature von DirectX und der PlayStation API problemlos umsetzen lassen.
Diese Zweiklassengesellschaft gibt es auch in immer mehr deutschen Unternehmen. Trotzdem erschreckend. Ich fürchte die sozialen Unruhen in Frankreich sind nur der Anfang und das wird demnächst noch richtig krachen. Dagegen wird die Finanzkrise von 2008 ein Witz sein. Warum sollen sich die jungen Menschen 50 Jahre krumm machen für ein System, das ihren Planeten zerstört? Den eigenen Kindern hinterlassen sie einen Scherbenhaufen und die Rente ist auch nicht unbedingt sicher. Dürfte auch kein Spaß sein mit über 70 ständig einen Extremsommer nach dem nächsten zu erleiden. In Deutschland ist immerhin der materielle Wohlstand noch sehr hoch, aber Geld kann man nicht essen und wir leben nicht auf einer einsamen Insel. Was in Großbritannien, Frankreich und den USA passiert, betrifft auch uns.
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von Numfuddle »

Es ist für Google ein Problem. Stadia ist aus sicht der Publisher/Developer eine weitere Konsole für die portiert werden muss.

Die PS 4 läuft zwar unter BSD, die API ist aber weitestgehend kompatibel zu DirectX und in den Engines mittlerweile gut unterstützt.

Für Developer ist das ein weiterer Port, der Geld und Zeit kostet und sich rechnen muss. Zusätzlich ist Google ein weiterer Store Betreiber, mit dem man sich über das finanzielle und den Split einigen muss.

Ohne MS Technologien (XBox live, DirectX) wird Google wohl nie MS exclusives anbieten. Ohne NVIDIA (da Vulcan) auch nichts wo der Dev Deals mit NVIDIA hat (wg. z.B. TressFX oder DRX).

Google ist kein Publisher und hat keine First Party Titel damit sind sie auf die Mitarbeit der Publisher angewiesen, die aber alle ihre eigenen Streaming Dienste planen.

Das sind schon verdammt viele Hürden die sie da nehmen müssen um Spielern genug Spiele anzubieten.
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jesobuild
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von jesobuild »

Ich verstehe hier den Zusammenhang zwischen Vulkan und Nvidia nicht ganz, kann mir das jemand erläutern? Natürlich können Entwickler keine speziellen Softwarelösungen wie Nvidia Hairworks oder so nutzen, wenn Stadia mit AMD-Chips läuft. Aber das hat doch nichts mit Vulkan zu tun.
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von imanzuel »

Numfuddle hat geschrieben: 20. Mär 2019, 15:06 Es ist für Google ein Problem. Stadia ist aus sicht der Publisher/Developer eine weitere Konsole für die portiert werden muss.

Google ist kein Publisher und hat keine First Party Titel damit sind sie auf die Mitarbeit der Publisher angewiesen, die aber alle ihre eigenen Streaming Dienste planen.

Das sind schon verdammt viele Hürden die sie da nehmen müssen um Spielern genug Spiele anzubieten.
Nochmal, laut Id Software hat der Port von Doom Eternal nur ein paar Wochen gedauert. Unreal und Unity supportet das auch, ich denke das Porten an sich wird die geringste Aufgabe für die Entwickler sein. Sicherlich auch einfacher, als ein PC-Spiel (mit hohen Anforderungen) für Konsolen zu porten.

Bezüglich Publisher -> Stadia Games. Wurde gestern angekündigt, bzw. hier zum nachlesen ;) https://www.gameswelt.de/google/news/ja ... -an,294795

Bezüglich genügend Software für das Teil, da braucht sich eher keine Sorgen mehr machen. Bzw man sollte sich welche machen. Bei der Marktmacht und dem Geld wo die haben, ist Epics aktueller Vorgang nichts, was theoretisch Google machen könnte. Gibt ja schon Gerüchte dass RDR2 da drauf kommen soll, die Frage ist wohl ob exklusiv oder nicht (zur PC-Fassung).
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von Rince81 »

Numfuddle hat geschrieben: 20. Mär 2019, 15:06 Ohne MS Technologien (XBox live, DirectX) wird Google wohl nie MS exclusives anbieten. Ohne NVIDIA (da Vulcan) auch nichts wo der Dev Deals mit NVIDIA hat (wg. z.B. TressFX oder DRX).
Nenne mir einen Entwickler, der einen Deal mit Nvidia hat, so dass deren Titel auf AMD Chips nicht laufen? PS4 und Xbox haben keine Nvidia Chips verbaut - die kommende Generation sehr wahrscheinlich ebenfalls nicht. Die Zeit der grafikkartenexclusiven Spiele am PC ist seit Jahrzehnten vorbei und TressFX übrigens eine AMD Technologie. ;)
Es ist für Google ein Problem. Stadia ist aus sicht der Publisher/Developer eine weitere Konsole für die portiert werden muss.
Was nicht weiter schwer sein dürfte. Das ist eine x86 Plattform mit entsprechender Hardware und Support durch aktuelle Engines (Unreal und Unity) und APIs (Vulkan) sowie Middleware.
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schneeland
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von schneeland »

Rince81 hat geschrieben: 20. Mär 2019, 09:36 Ein typisch deutsches Problem und damit Sichtweise, nur eben nicht international. Wir verkacken das regelmäßig und versteigern gerade die Lizenzen. Anderswo können die Anbieter das geld dafür in den Ausbau stecken. Ergebnis wir haben ein schlechteres LTE Netz als Albanien... Wir sind dabei nicht der Nabel der Welt, sondern Entwicklungsland...
Jein. Also ich habe weniger Zweifel daran, dass 5G im "Neuland" ziemlich spät ankommt und auch nicht flächendeckend. Aber bisher gibt es nicht mal breit verfügbare 5G Chips (mit dem 5G-iPhone wird bspw. erst 2020 gerechnet) - selbst in Ländern, denen ihre digitale Infrastruktur nicht so egal ist, wird es daher noch etwas dauern bis 5G flächendeckend verfügbar ist.
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gnadenlos
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Beitrag von gnadenlos »

Ich denke, dass das Ganze tatsächlich mittelfristig typische Konsolen ersetzen könnte. Denn Konsolen sind rein technisch und abgesehen von Exklusiv-Titeln seit einigen Generationen ohnehin nur noch abgespeckte PC-Technik, für User die keine allzu hohen Ansprüche an Bildqualität, Framerates und Frametimes haben und die Plug&Play der Anpassung an die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben vorziehen.

Wer für 500-1000 Euro Ersparnis und den geringeren Aufwand (mit Technik auseinandersetzen, Platzbedarf und optische Gründe) in Kauf nimmt mit der Hälfte (oder noch weniger) der technisch machbaren Framerate zu spielen und dabei auch mal den einen oder anderen Ruckler verzeiht, ist eigentlich genau die Zielgruppe für einen solchen Streaming-Service.

Denn der Streaming-Service kann die Kosten zumindest gefühlt noch weiter reduzieren, da die direkten, einmaligen Kosten wegfallen. Aus Erfahrung mit anderen Cloud-Diensten ist die tatsächlich Ersparnis zwar gering oder auch gar nicht vorhanden, das wird aber durch die Verteilung der Kosten auf die Nutzungszeit verschleiert wie bei Smartphones über den Mobilfunk-Vertrag.

Auch der Platzbedarf wird noch weiter reduziert - im Idealfall hat man gar keinen mehr, da man ohnehin für Netflix & Co. ein Device hat das auch einen solchen Streaming-Service bedienen kann.

Im Endeffekt muss die Technik also nur am eigenen Standort stabil genug laufen um einen halbwegs erträglichen Input-Lag, halbwegs erträgliche Bildfehler und halbwegs erträgliche Frametime-Probleme hinzubekommen.

Die Auflösung/Schärfe sollte in 4k trotz Komprimierung zumindest mit 1080p oder Fake-4k mithalten können - wenn nicht jetzt dann in wenigen Jahren. Instabile 60fps könnten gegenüber leicht instabilen 30fps sogar als Fortschritt wahrgenommen werden. (Was ein wenig ironisch ist, da sich die Konsolenhersteller mit ihrer im CPU-Bereich schwachen Hardware und ihren 30fps Exklusiv-Grafikblendern selbst einen der wichtigsten Angriffspunkte geschaffen haben.)

Von daher sehe ich, sobald ein gewisses Minimum an Qualität erreicht wird und das Ganze mit genügend Marketing (da hat Google mit den Youtube-Influencern direkt eine wichtige Gruppe am Start) und anfänglich subventionierten Preisen und zugekauften Exklusiv-Deals aggressiv in den Markt gedrückt wird, durchaus das Ende klassischer Konsolen auf uns zukommen.

Klar wird es Leute geben, die empfindlich auf Input-Lag reagieren oder User die auch in 10 Jahren noch nicht über die nötige Internet-Anbindung für eine sinnvolle Nutzung eines solchen Dienstes verfügen - die Frage ist aber wie groß diese Gruppe ist und ob es sich für eine solche Gruppe weiterhin lohnt Konsolen zu produzieren - geschweige denn dass wie bisher 3 Konsolen-Systeme gleichzeitig vom verbleibenden Markt getragen werden.

Durch den technischen Fortschritt, der mobile Systeme von der Leistung immer näher an ein ausreichend hohes Niveau heranbringt, sehe ich am ehesten 1-2 Hybrid-Systeme für solche User als sinnvolle verbleibende Alternative an. Oder eben für die anspruchsvollen User ein PC-System.

Theoretisch könnte man sogar diese anspruchsvollen User mit einem Streaming-Service abholen. Wenn das System in der Cloud z.B. 8k120 liefert und dabei die Grafikleistung mehrerer Highend-GPUs und entsprechend hohe CPU-Leistung zur Verfügung stehen, dann blieben einem High End PC eigentlich nur noch der geringere Input Lag und die stabileren Frametimes als Argument. Damit wäre dann zumindest eine Abwägung pro Spiel nötig.

Wobei das eher ein Gedankenspiel ist, da ich nicht glaube dass Dienste wie Stadia überhaupt ein Interesse an diesem Kundenkreis haben, für den man ein Vielfaches an Rechenleistung gegenüber einem Durchschnitts-User aufbringen müsste und die dann auch noch mit überdurchschnittlich hohen Nutzungszeiten das System noch weiter belasten würden. Solche Kunden will man in der Regel nicht haben - so wie auch die Internet-Provider keine intensiven P2P-Filesharer haben wollen.

Eher glaube ich, dass man sich hier am Massenmarkt orientiert - evtl. wird es noch ein Premium-Angebot für etwas anspruchsvollere Kunden geben, das aber auch in einem Rahmen, der das Angebot grafisch noch nicht einem High-End-System spürbar überlegen macht.

Von daher sehe ich in 10-20 Jahren tatsächlich nur noch einen halbwegs tragfähigen Markt für Mittelklasse-Notebooks, High-End PCs und 1-2 Hybrid-Systeme. Klassische Konsolen werden hingegen von allen Seiten so stark bedrängt, dass sie irgendwann nicht mehr rentabel sind.

Um dieser Entwicklung möglichst lange entgegenzuwirken, müssen Sony & Co. sehr intensiv auf Exklusivtitel setzen, sonst gehen sie schon bald den Weg von Sega zum reinen Softwareentwickler.

Bei Microsoft sehe ich eigentlich jetzt schon, das man die Konsolen langfristig aufgegeben hat und Spiele auf verschiedenen Plattformen (PC, Switch, Streaming) anbieten wird. Mehr als eine echte Konsolen-Hardware hat Microsoft IMO nicht mehr ernsthaft auf der Roadmap.
Zuletzt geändert von gnadenlos am 21. Mär 2019, 08:55, insgesamt 1-mal geändert.
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derFuchsi
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von derFuchsi »

Ich bin ja was Computertechnik betrifft nicht ganz auf den Kopf gefallen, trotzdem verstehe ich da was nicht ganz. Vielleicht erklärt mir mal jemand die Sache mit der Latenz? Ich kenne das bisher von Online-Games. So habe ich in WoT z.B. eine "Latenz" im niedrigen zweistelligen Bereich von sagen wir 20 ms.
Jetzt lese ich was von 166ms bei Stadia. Und dann bei Sätzen wie "Im Vergleich dazu beträgt die Latenz auf einer Xbox One X mit 30 fps ebenfalls 166 ms zwischen Eingabe auf dem Controller und Reaktion auf dem Bildschirm" steige ich aus. Wir reden hier doch nicht vom gleichen Begriff oder? Vielleicht kann mal jemand etwas Klarheit in den Begriffswirrwarr bringen.
Zuletzt geändert von derFuchsi am 21. Mär 2019, 12:27, insgesamt 2-mal geändert.
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schneeland
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von schneeland »

M.E. ist der Unterschied:
  • Die Latenz bei WoT (oder anderen Online-Titeln) ist die Zeit, die ein Datenpaket für einen Roundtrip von Deinem Rechner bis zum Server braucht.
  • Die Latenz, von der wir bei Stadia o.ä. sprechen ist die Zeit vom Moment meiner Eingabe bis zur Darstellung der Reaktion auf diese Eingabe am Bildschirm - da spielt nicht nur die Transferzeit eine Rolle, sondern auch die Zeit, die für die Berechnung der Reaktion auf den Googleservern, die Kodierung als Videostream, die Dekodierung dieses Streams auf Deinem Gerät und anschließend auch noch für die Darstellung auf Deinem Monitor oder Fernseher gebraucht wird.
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ragdel
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von ragdel »

Bei WOT läuft auch vieles auf deinem Rechner ab. Du hast bereits die ganzen Grafiken, Assets, Animationen und sonstiges. Das einzige was transportiert werden muss, sind deine Aktionen und die Aktionen der Gegner. Das geht schneller, als wenn bei Google erst noch alles ausgeführt werden muss, daraus ein Videostream gemacht werden muss und der gesamte Stream übermittelt werden muss.
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derFuchsi
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von derFuchsi »

Ok das eine ist nur der Weg der Daten, der ist bei der Latenz um die es hier geht aber quasi mit drin.
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von Raptor 2101 »

derFuchsi hat geschrieben: 21. Mär 2019, 08:51 Ich bin ja was Computertechnik betrifft nicht ganz auf den Kopf gefallen, trotzdem verstehe ich da was nicht ganz. Vielleicht erklärt mir mal jemand die Sache mit der Latenz? Ich kenne das bisher von Online-Games. So habe ich in WoT z.B. eine "Latenz" im niedrigen zweistelligen Bereich von sagen wir 20 ms.
Jetzt lese ich was von 166ms bei Stadia. Und dann bei Sätzen wie "Im Vergleich dazu beträgt die Latenz auf einer Xbox On X mit 30 fps ebenfalls 166 ms zwischen Eingabe auf dem Controller und Reaktion auf dem Bildschirm" steige ich aus. Wir reden hier doch nicht vom gleichen Begriff oder? Vielleicht kann mal jemand etwas Klarheit in den Begriffswirrwarr bringen.

Online Games Latenz: Zeit die nur die Daten brauchen. (hier in dieser Diskussion eher uninteressant)

Gaming Latenz (gerne auch Input Lag genannt): Ist die Zeit von einer gemachten Eingabe (tastendruck) bis du die Reaktion auf dem "Anzeigerät" siehst. Dabei Spielen folgende Zeiten eine Rolle: Zeit bis das Signal im Prozess ist, Zeit das Signal zu verarbeiten, Zeit bis das Ergebnis auf dem Monitor gerendert wird.
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gnadenlos
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von gnadenlos »

derFuchsi hat geschrieben: 21. Mär 2019, 08:51 Ich bin ja was Computertechnik betrifft nicht ganz auf den Kopf gefallen, trotzdem verstehe ich da was nicht ganz. Vielleicht erklärt mir mal jemand die Sache mit der Latenz? Ich kenne das bisher von Online-Games. So habe ich in WoT z.B. eine "Latenz" im niedrigen zweistelligen Bereich von sagen wir 20 ms.
Dabei geht es nur um den Abgleich von Spielerpositionen und Aktionen zwischen den Spielern. In dem Punkt wäre das System von Google sogar ein Fortschritt, da sich die Clients alle im gleichen Rechenzentrum befinden und daher mit der Geschwindkeit eines sehr guten LANs untereinander und mit dem Server kommunizieren können.

Bei dieser Art von Latenz kann das Spiel auch tricksen, indem es zwischen den echten Daten wahrscheinliche Bewegungen selbst berechnet und anzeigt - das heist der Gegner springt nicht mit der tatsächlichen Latenz (die in der Regel auch nicht 100%ig stabil ist und bei Mitspielern mit schlechtem WLAN, etc. deutlich höher als 20ms liegen kann) herum, sondern wird vom Spiel einfach auf Basis seiner bisherigen Position und Bewegung fortberechnet und dann erst mit dem Eintreffen des nächsten Datenpakets wieder abgeglichen. Zwischen den echten Daten steuert also quasi eine KI Deinen Mitspieler und zu 90% stimmt das halbwegs genau mit den echten Aktionen des Mitspielers überein, so dass es später recht gut zusammengeführt werden kann - je niedriger die Latenz, desto leichter/unauffälliger.

Betroffen sind davon aber in der Regel (z.B. bei Egoshootern) nur einzelne Details und nicht Deine eigene Bewegung und die Bewegung der Spielwelt. Außer der Entwickler hängt die ganze Engine an diese Latenz, wie es z.B. bei einigen 2D-Prüglern der Fall ist - dann spürst Du das aber auch direkt indem sich Online-Partien wenig direkt anfühlen und stärkere Störungen zu massiven Slowdowns führen - das geht dann eher in die Richtung der Probleme die bei einem Streaming-Service wie Stadia zu erwarten sind.
Jetzt lese ich was von 166ms bei Stadia. Und dann bei Sätzen wie "Im Vergleich dazu beträgt die Latenz auf einer Xbox On X mit 30 fps ebenfalls 166 ms zwischen Eingabe auf dem Controller und Reaktion auf dem Bildschirm" steige ich aus. Wir reden hier doch nicht vom gleichen Begriff oder? Vielleicht kann mal jemand etwas Klarheit in den Begriffswirrwarr bringen.
Das ist Input-Latency. Du drückst den Knopf, das wird an den Google-Server geschickt, der führt Deine Aktion aus und schickt ein Bild zurück. Erst dann kann das Bild angezeigt werden. Quasi wie eine RDP-Verbindung. In eine Richtung Maus/Tastatur/Joypad und in die andere dann das Bild.

Auch hier gäbe es Tricks, so kann man z.B. in manchen Emulatoren sogar negative Input-Latency erzeugen, die z.B. die Latenz des Monitors, der Joypad-Anbindung und die Latenz der Emulation ausgleichen soll. Das klappt aber nur vernünftig, wenn Deine Aktion vorhersehbar ist. So lange Du z.B. nur nach rechts läufst, könnte das Spiel schon einige Frames mit dieser angenommenen Eingabe vorberechnen und senden. Sobald dann eine Änderung eintritt springt das Spiel im Ablauf entsprechend ein Stück zurück und führt an dieser Stelle Deine Aktion aus. Dann muss aber diese Differenz aus falsch vorberechneten Bildern und der dann richtiggestellten Aktion optisch möglichst unauffällig wieder zusammengeführt werden. Je mehr Du hier trickst, desto schwieriger fällt diese Zusammenführung und desto wahrscheinlicher nimmst Du es als Spieler wahr.
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