Touchscreen: Genital Jousting

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Nina
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Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von Nina »

Liebe Mitmenschen,

dies ist nun eure Gelegenheit, über Penes zu sprechen. Und eventuell über unseren Podcast mit dem entsprechenden Themenschwerpunkt.

Wir freuen uns wie immer über sämtliches Feedback und angeregten Austausch!
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Vinter
Foul Tarnished
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von Vinter »

Hab bislang nur den Einstieg gehört und bin doch etwas irritiert über ein Spiel, das, ohne dass man viel Übertragung leisten müsste, im Prinzip auf Vergewaltigung zum Besiegen der Gegner hinaus läuft. Zusätzlich irritiert hat mich, dass das auch noch aus Südafrika stammt, wo es erhebliche Vorbehalte gegenüber Homosexualität gibt.
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zeitweise
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von zeitweise »

@Vinter Es geht beim Multiplayer nicht ums Besiegen, sondern konsensualen Sex, was sich u.a. auch darin widerspiegelt, dass man sowohl für das Penetrieren als auch das Penetriert werden Punkte bekommt.
Pestilence
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von Pestilence »

Ich hab den Podcast heute morgen gehört und meine erste Reaktion war tatsächlich, erstmal Duden.de zu öffnen, um zu überprüfen wie die Mehrzahl von Penis lautet, das Wort Penes war mir tatsächlich bis heute kein Begriff. Allerdings hatte ich auch noch nie das Bedürfnis mit jemanden, außer meinem Urologen, über meinen Penis zu sprechen. Vielleicht hat es auch einfach damit zu tun, dass ich aus einer Zeit komme, in der man in der Schule noch Sexualkundeunterricht hatte und in der Bravo gelesen hat, anstatt sich von pornografischen Inhalten im Internet einschüchtern zu lassen.

Schade das sich die Entwickler des Spiels anscheinend nicht das Bedürfnis hatten über ihre eigenen Penes zu sprechen, denn dann hätten sie der Zielgruppe den wichtigen Unterschied zwischen dem Blutpenis und den Fleischpenis verständlich machen können. 99% aller Sorgen eines jugendlichen mit einem Blutpenis bestehen darin, sich in der Dusche nach dem Sport zu fragen, warum alle anderen so groß sind und ob man mit dem kleinen Ding jemals eine Freundin findet.

Falls irgendein männlicher, jüngerer, Hörer irgendwelche Fragen hat, kann er gerne eine PN schreiben anstatt dieses Spiel zu kaufen, mit fast 40 sieht man die Welt der Penes anscheinend etwas anders aus.

Und bevor jemand auf die Idee kommt, gebt nicht mit eurem Blutfleischpenis an, der Witz ist schon mindestens 25 Jahre alt. ;)
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Desotho
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von Desotho »

Pestilence hat geschrieben: 28. Mär 2019, 17:04 Ich hab den Podcast heute morgen gehört und meine erste Reaktion war tatsächlich, erstmal Duden.de zu öffnen, um zu überprüfen wie die Mehrzahl von Penis lautet, das Wort Penes war mir tatsächlich bis heute kein Begriff.
Deswegen einfach Pimmel sagen =P
El Psy Kongroo
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zeitweise
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von zeitweise »

Bin jetzt auch mit der Folge durch. Ich kenne nur das Multiplayer-Originalspiel mit Dildokontrollern von der Amaze, aber ich muss sagen, dass es bei mir einen Eindruck hinterlassen hat.

Durch die Spielmechanik wird einem die Frage, ob man da Macht ausübt, ob an einem Macht ausgeübt wird, ob das konsensual ist, ja förmlich aufgedrückt, weil man es am eigenen Leib erlebt.
Als Spieler*in beziehe ich da unwillkürlich Stellung. Vielleicht muss ich Hemmungen überwinden, weil Analsex zwischen Männern noch immer stark tabuisiert ist, vielleicht versuche ich Abstand zu gewinnen, indem ich es ins Lächerliche ziehe, vielleicht sehe ich die Reaktionen meiner Mitspieler*innen wie sie auf verschiedene Spielarten reagieren – wann ist es noch Spaß und wann ist es plötzlich nicht mehr lustig (dass das passieren kann, habt ihr auch im Podcast beschrieben).

Interessant ist für mich die Frage, ob das Spiel damit verantwortungsvoll umgeht. Auf jeden Fall aber bin ich einer der 5 Leute, die das Spiel zum Anlass genommen haben, über Consent nachzudenken.
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bluttrinker13
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von bluttrinker13 »

Desotho hat geschrieben: 28. Mär 2019, 17:37
Pestilence hat geschrieben: 28. Mär 2019, 17:04 Ich hab den Podcast heute morgen gehört und meine erste Reaktion war tatsächlich, erstmal Duden.de zu öffnen, um zu überprüfen wie die Mehrzahl von Penis lautet, das Wort Penes war mir tatsächlich bis heute kein Begriff.
Deswegen einfach Pimmel sagen =P
:lol: :lol:

.|.
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Gonas
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von Gonas »

Fand die Folge sehr interessant, hatte das Spiel zwar ein paar mal irgendwo gesehen, allerdings wohl immer nur den Mulitplayerteil und habe es als optisch hübsch umgesetzte schräge Kuriosität eingeordnet. Das dahinter aber tatsächlich ein richtiges Spiel mir einem Storymodus steckt wusste ich nicht und bin zumindest von der Idee sehr positiv überrascht. Auf jeden Fall ein spannendes Spiel, schön da etwas drüber erfahren zu haben.
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gnadenlos
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von gnadenlos »

Da laut Duden auch Penisse erlaubt ist und von jedem sofort verstanden wird, ist mir Penes deutlich zu erzwungen intellektuell. Kombiniert mit diesen Wortpausen um überall "Innen" anhängen zu können, wirken die Gespräche insgesamt extrem unnatürlich. So spricht einfach kein Mensch außerhalb von kleinen Social-Bubbles. Ich habe beruflich auch immer wieder mit Studenten und manchmal mit Universitäts-Mitarbeitern zu tun, aber auch diese sprechen im Real-Life nicht so, selbst wenn sie diesen Stil evtl. noch etwas eher aus ihrem Uni-Alltag gewohnt sind.

Wenn jemand in einem Fachbuch über Penes schreibt, würde ich mich nicht daran stören, aber sich in einem lockeren Gespräch wie einem Podcast insgesamt so übertrieben auszudrücken und nicht das möglichst gute Verständnis für den Zuhörer (die wie oben zu lesen, dann im Zweifel erst Mal den Duden bemühen müssen) über das Ausleben seines eigenen "Sprach-Spleens" zu stellen, stößt mich dann einfach eher ab, als dass es Interesse für das Gesprächsthema aufbauen würde.

Irgendwie steht es auch im Widerspruch zu den Themen - Sexualität sollte nicht künstlich sein und dann gerade in diesen Podcasts eine solche Sprache auszupacken, ist ein Liebestöter in verbaler Form.

Wobei mir um ehrlich zu sein, schon allein das Konzept des Formats nicht zusagt - warum braucht Sexualität eine solche Sonderstellung in Form eines eigenen Formats? Dadurch gehe ich vermutlich bereits mit Vorbehalten an das Format heran, da die gezielte Nutzung dieses Themas als Herausstellungsmerkmal schon vor dem ersten Wort einen gewissen erzwungenen Touch mit sich bringt. Ich dachte die Zeiten für solche Formate und die Sonderstellung dieses Themas sind vor über einem Jahrzehnt mit Lilo Wanders und Erika Berger zu Grabe getragen worden und dass wir als Gesellschaft schon einen Schritt weiter sind und ein solches Spiel in einem ganz normalen Review-Format besprechen können - sofern es ohne diese Sonderstellung überhaupt besprechenswert ist.
cletz
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von cletz »

gnadenlos hat geschrieben: 29. Mär 2019, 00:53 Da laut Duden auch Penisse erlaubt ist und von jedem sofort verstanden wird, ist mir Penes deutlich zu erzwungen intellektuell. Kombiniert mit diesen Wortpausen um überall "Innen" anhängen zu können, wirken die Gespräche insgesamt extrem unnatürlich. So spricht einfach kein Mensch außerhalb von kleinen Social-Bubbles. Ich habe beruflich auch immer wieder mit Studenten und manchmal mit Universitäts-Mitarbeitern zu tun, aber auch diese sprechen im Real-Life nicht so, selbst wenn sie diesen Stil evtl. noch etwas eher aus ihrem Uni-Alltag gewohnt sind.

Wenn jemand in einem Fachbuch über Penes schreibt, würde ich mich nicht daran stören, aber sich in einem lockeren Gespräch wie einem Podcast insgesamt so übertrieben auszudrücken und nicht das möglichst gute Verständnis für den Zuhörer (die wie oben zu lesen, dann im Zweifel erst Mal den Duden bemühen müssen) über das Ausleben seines eigenen "Sprach-Spleens" zu stellen, stößt mich dann einfach eher ab, als dass es Interesse für das Gesprächsthema aufbauen würde.

Irgendwie steht es auch im Widerspruch zu den Themen - Sexualität sollte nicht künstlich sein und dann gerade in diesen Podcasts eine solche Sprache auszupacken, ist ein Liebestöter in verbaler Form.

Wobei mir um ehrlich zu sein, schon allein das Konzept des Formats nicht zusagt - warum braucht Sexualität eine solche Sonderstellung in Form eines eigenen Formats? Dadurch gehe ich vermutlich bereits mit Vorbehalten an das Format heran, da die gezielte Nutzung dieses Themas als Herausstellungsmerkmal schon vor dem ersten Wort einen gewissen erzwungenen Touch mit sich bringt. Ich dachte die Zeiten für solche Formate und die Sonderstellung dieses Themas sind vor über einem Jahrzehnt mit Lilo Wanders und Erika Berger zu Grabe getragen worden und dass wir als Gesellschaft schon einen Schritt weiter sind und ein solches Spiel in einem ganz normalen Review-Format besprechen können - sofern es ohne diese Sonderstellung überhaupt besprechenswert ist.

Absolut und zu 100% meine Meinung.Besser hätte ich es nicht schreiben können. Insbesondere die ersten 2 Absätze spiegeln 1:1 meine Wahrnehmung wieder. Danke!
Zuletzt geändert von cletz am 29. Mär 2019, 08:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Fu!Bär
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von Fu!Bär »

gnadenlos hat geschrieben: 29. Mär 2019, 00:53 Wobei mir um ehrlich zu sein, schon allein das Konzept des Formats nicht zusagt - warum braucht Sexualität eine solche Sonderstellung in Form eines eigenen Formats?
Gerade weil Sexualität in Spielen unterrepräsentiert ist/war finde ich es toll dass sich ein Format ausschließlich damit beschäftigt. Für mich ist das Format ähnlich wie "Wer macht denn sowas" ein schöner Einblick in eine Spiele-Nische. Dass man hierbei nebenbei erfährt dass die Mehrzahl von Penis anders ist als man das erwartet ist für mich einfach ein schöner Nebeneffekt.

Und dass das Thema "Gender Neutrale Sprache" bei JEDEM Thread zu Podcasts von Nina aufkommen muss stört mich sehr. Es wurde an anderer Stelle im Forum ja schon umfänglichst diskutiert. Beide Seiten haben Ihre Beweggründe deutlich gemacht. Kann man da dann nicht einfach mal mit leben? Andere Sichtweisen und Sprachgewohnheiten akzeptieren?
gnadenlos hat geschrieben: 29. Mär 2019, 00:53 Ich dachte die Zeiten für solche Formate und die Sonderstellung dieses Themas sind vor über einem Jahrzehnt mit Lilo Wanders und Erika Berger zu Grabe getragen worden und dass wir als Gesellschaft schon einen Schritt weiter sind und ein solches Spiel in einem ganz normalen Review-Format besprechen können - sofern es ohne diese Sonderstellung überhaupt besprechenswert ist.
Guter Punkt, da Stimme ich dir zu. Es wäre schön wenn wir da Gesellschaftlich bereits so weit wären. Ich glaube aber wir sind es noch nicht, die Babes-Duelle in der Gamestar sind noch nicht aufgearbeitet. :)
cletz
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von cletz »

Und dass das Thema "Gender Neutrale Sprache" bei JEDEM Thread zu Podcasts von Nina aufkommen muss stört mich sehr. Es wurde an anderer Stelle im Forum ja schon umfänglichst diskutiert. Beide Seiten haben Ihre Beweggründe deutlich gemacht. Kann man da dann nicht einfach mal mit leben? Andere Sichtweisen und Sprachgewohnheiten akzeptieren?

Es gibt Leute, die das aber eventuell nicht wissen. Falls das gewünscht wird, dass man das wissen sollte, dann sollte man den entsprechenden Thread anpinnen oder auf diesen hinweisen. So wird das aber öfters noch vorkommen, man kann nicht erwarten, dass man sich durch sämtlich Beiträge und Threads wühlt.
ClintSchiesstGut
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von ClintSchiesstGut »

Das wäre doch ein super Spiel für Nintendos Wii gewesen...Mit Remote und Nunchuk.

Ja ich weiß...Es passt nicht zum Konzept von Nintendo...der "Gedanke" zählt. :)
:whistle:
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Sami
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von Sami »

Mich persönlich hat die Fixierung auf die Konsensfrage ein bisschen beschäftigt.
Im Gespräch ist öfters angeklungen das es problematisch sei wenn eine Person sich nach dem Spielstart mit dem gezeigten unwohl fühlt und sich dann gezwungen fühlt weiterzuspielen, da der Ausstieg zu umständlich wäre.

Vielleicht bin ich da ja total auf dem Holzweg, aber wenn wir davon ausgehen dass erwachsene mündige Menschen grundsätzlich für sich selbst verantwortlich sind, was ist dann so falsch daran von ihnen zu verlangen den entgegen stehenden Willen auch zu äußern bzw. kundzutun?
Ich weiß, jetzt sind wir ganz tief im Sexual-Strafrecht und ich als Laie kann hier auch nur meine Meinung dazu kundtun. Mehr nicht.

Trotzdem frage ich mich wo denn dann die Grenze verlaufen soll zwischen OK und Nicht OK, wenn die Äußerung des entgegen stehenden Willens als Grundlage wegfällt?
Ab wann hätte denn wer (das Spiel bzw. der Entwickler oder die Mitspielenden) wie zu reagieren?

Ein paar klarere Fälle gibt es, diese sind auch angesprochen worden. Liegenbleiben ohne Reaktion bzw. vielleicht auch das Flüchten.
Aber was ist mit den "ich fühle mich nicht mehr gut dabei, will aber auch nix sagen um den anderen den Spaß nicht zu verderben" Situationen?

Ich kann zumindest gut verstehen das es den Entwickler*innen hier schwer fällt eine einfache Lösung dafür zu finden.
Über solche Fragen brüten Richter*innen vermutlich jeden Tag.
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Nina
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von Nina »

zeitweise hat geschrieben: 28. Mär 2019, 21:41 Bin jetzt auch mit der Folge durch. Ich kenne nur das Multiplayer-Originalspiel mit Dildokontrollern von der Amaze, aber ich muss sagen, dass es bei mir einen Eindruck hinterlassen hat.

Durch die Spielmechanik wird einem die Frage, ob man da Macht ausübt, ob an einem Macht ausgeübt wird, ob das konsensual ist, ja förmlich aufgedrückt, weil man es am eigenen Leib erlebt.
Als Spieler*in beziehe ich da unwillkürlich Stellung. Vielleicht muss ich Hemmungen überwinden, weil Analsex zwischen Männern noch immer stark tabuisiert ist, vielleicht versuche ich Abstand zu gewinnen, indem ich es ins Lächerliche ziehe, vielleicht sehe ich die Reaktionen meiner Mitspieler*innen wie sie auf verschiedene Spielarten reagieren – wann ist es noch Spaß und wann ist es plötzlich nicht mehr lustig (dass das passieren kann, habt ihr auch im Podcast beschrieben).
[...]
Auf jeden Fall aber bin ich einer der 5 Leute, die das Spiel zum Anlass genommen haben, über Consent nachzudenken.
Vielen Dank für Deine Ausführungen! Ich freue mich, dass "Genital Jousting" zumindest vereinzelt als Denkanstoß funktioniert.
Interessant ist für mich die Frage, ob das Spiel damit verantwortungsvoll umgeht.
Kannst Du diese Frage denn für Dich beantworten?
gnadenlos hat geschrieben: 29. Mär 2019, 00:53 Da laut Duden auch Penisse erlaubt ist und von jedem sofort verstanden wird, ist mir Penes deutlich zu erzwungen intellektuell. [...] Wenn jemand in einem Fachbuch über Penes schreibt, würde ich mich nicht daran stören, aber sich in einem lockeren Gespräch wie einem Podcast insgesamt so übertrieben auszudrücken und nicht das möglichst gute Verständnis für den Zuhörer (die wie oben zu lesen, dann im Zweifel erst Mal den Duden bemühen müssen) über das Ausleben seines eigenen "Sprach-Spleens" zu stellen, stößt mich dann einfach eher ab, als dass es Interesse für das Gesprächsthema aufbauen würde.
Ich stelle gleich zu Beginn der Folge klar, dass "Penes" die alternative Pluralform ist (womit sich aufmerksamen Zuhörer_innen erst gar kein Verständnisproblem stellen sollte) und nutze diese Variante abwechselnd mit dem auch für meine Begriffe lockerer auszusprechenden "Penisse". Womöglich nicht ganz so auffällig war, dass ich mir bei der gestelzteren Form bisweilen auch das Lachen verkneifen musste - von "erzwungener Intellektualität" kann also keine Rede sein, und von einem Sprach-Spleen erst recht nicht (insbesondere bei der Verwendung eines, wie wir ja nun Wissen, im Duden stehenden Wortes).
Irgendwie steht es auch im Widerspruch zu den Themen - Sexualität sollte nicht künstlich sein und dann gerade in diesen Podcasts eine solche Sprache auszupacken, ist ein Liebestöter in verbaler Form.
Touchscreen ist ein Rezensionsformat mit starkem Fokus auf Detailanalysen und nicht dazu gedacht, erotisch zu stimulieren. Ich meine, wenn uns letzteres ganz beiläufig gelingt: Top! Aber hierbei handelt es sich nicht um das erklärte Ziel des Podcasts.
Wobei mir um ehrlich zu sein, schon allein das Konzept des Formats nicht zusagt - warum braucht Sexualität eine solche Sonderstellung in Form eines eigenen Formats?
Weil insbesondere im deutschsprachigen Raum kaum jemand über entsprechende Spiele spricht und die Auseinandersetzung mit dem Thema über lange Listen mit den "peinlichsten Sexszenen aller Zeiten" selten hinausgeht. Weil digitale Spiele ein enormes Potenzial haben, Romantik und Sexualität auf ganz neue Arten abzubilden und interaktiv zugänglich zu machen. Und weil viel zu viele an sich interessante (aber unbekannte) Titel untergehen würden, wollte man Sexspiele in bereits bestehenden Rezensionsformaten unterbringen.

Sehr schade finde ich übrigens, dass Du Dich an keiner Stelle zur Folge selbst äußerst.
cletz hat geschrieben: 29. Mär 2019, 08:41
Und dass das Thema "Gender Neutrale Sprache" bei JEDEM Thread zu Podcasts von Nina aufkommen muss stört mich sehr. Es wurde an anderer Stelle im Forum ja schon umfänglichst diskutiert. Beide Seiten haben Ihre Beweggründe deutlich gemacht. Kann man da dann nicht einfach mal mit leben? Andere Sichtweisen und Sprachgewohnheiten akzeptieren?
Es gibt Leute, die das aber eventuell nicht wissen. Falls das gewünscht wird, dass man das wissen sollte, dann sollte man den entsprechenden Thread anpinnen oder auf diesen hinweisen. So wird das aber öfters noch vorkommen, man kann nicht erwarten, dass man sich durch sämtlich Beiträge und Threads wühlt.
Wie in dem von Dir zitierten Beitrag erwähnt, fallen entsprechende Bemerkungen in nahezu allen Threads, die sich auf meine Podcastformate beziehen - man müsste also nicht lange suchen, um darauf aufmerksam zu werden und dann auch die entsprechenden Hinweise auf bereits geführte Diskussionen zu finden. Aber sei's drum: Ich habe vor einer Weile damit begonnen, einen ausführlichen "FAQ"-Text über geschlechtersensible Sprache zu verfassen, der im Forum angepinnt werden soll und auf den man künftig wird verweisen können.
Sami hat geschrieben: 29. Mär 2019, 09:22 Im Gespräch ist öfters angeklungen das es problematisch sei wenn eine Person sich nach dem Spielstart mit dem gezeigten unwohl fühlt und sich dann gezwungen fühlt weiterzuspielen, da der Ausstieg zu umständlich wäre.

Vielleicht bin ich da ja total auf dem Holzweg, aber wenn wir davon ausgehen dass erwachsene mündige Menschen grundsätzlich für sich selbst verantwortlich sind, was ist dann so falsch daran von ihnen zu verlangen den entgegen stehenden Willen auch zu äußern bzw. kundzutun?
[...]

Trotzdem frage ich mich wo denn dann die Grenze verlaufen soll zwischen OK und Nicht OK, wenn die Äußerung des entgegen stehenden Willens als Grundlage wegfällt?
Ab wann hätte denn wer (das Spiel bzw. der Entwickler oder die Mitspielenden) wie zu reagieren?

Ein paar klarere Fälle gibt es, diese sind auch angesprochen worden. Liegenbleiben ohne Reaktion bzw. vielleicht auch das Flüchten.
Aber was ist mit den "ich fühle mich nicht mehr gut dabei, will aber auch nix sagen um den anderen den Spaß nicht zu verderben" Situationen?

Ich kann zumindest gut verstehen das es den Entwickler*innen hier schwer fällt eine einfache Lösung dafür zu finden.
Über solche Fragen brüten Richter*innen vermutlich jeden Tag.
Ganz klar: Einfache Lösungen gibt es hier keine. Wir kritisieren daher nicht, dass Free Lives nicht jede erdenkliche Situation berücksichtigt und dafür eine Option in der Hinterhand haben, sondern dass das Team sehr offensichtliche Fehler macht (v.a. die Penetration inaktiver Penisse zu gestatten) und viele potenzielle (ebenfalls offensichtliche) Probleme scheinbar überhaupt nicht bedacht hat - und das trotz der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Konsens in der gesamten Entwicklungsphase. Letztlich liegt es natürlich immer in der Verantwortung der Spieler_innen, sich bewusst in eine Situation zu begeben oder wieder daraus zurückzuziehen, wenn sie sich nicht mehr wohlfühlen. Damit ist aber die "revoke consent"-Mechanik eigentlich überflüssig.
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DieTomate
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von DieTomate »

Auch abgesehen von den Innen-Pausen haben Nina und Dennis schon einen recht steifen Duktus, wodurch ihre Podcasts sehr zäh wirken können. Das ist mir auch bei Git Gud wieder aufgefallen.
Elfant
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von Elfant »

Ich denke nicht, daß es noch möglich ist Themen wie toxische Maskulinität über Aspekte der Komik zu vermitteln. Ich komme zu dieser Meinung, weil nahezu jede "Coming of age" / Teenager - Romkom - Film der letzten Jahrzehnte diese Thema zwar aufgreift, aber der Tropus vom Publikum nicht hinterfragt wird.
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gnadenlos
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von gnadenlos »

Nina hat geschrieben: 29. Mär 2019, 10:17Sehr schade finde ich übrigens, dass Du Dich an keiner Stelle zur Folge selbst äußerst.
Das liegt hauptsächlich daran, dass ich das eigentliche Spiel für vollkommen irrelevant halte - sobald man den sexuellen Aspekt ausblendet und es auf Gameplay/Technik reduziert, bleibt für mich nur ein unterdurchschnittliches Indie-Spiel übrig.

Das meinte ich mit dem abschließenden "sofern es ohne diese Sonderstellung überhaupt besprechenswert ist" in meinem ersten Beitrag. Da ich wie geschrieben von dieser Sonderstellung für Spiele mit sexuellem Inhalt nichts halte, bleibt dann halt zum eigentlichen Inhalt nicht viel übrig, worüber ich etwas schreiben könnte.

Mich spricht das Format einfach nicht an und wenn ich dann doch Mal reinstolpere, da ich auf die Schnelle in meiner Playlist keine andere ungehörte Folge finde oder um trotzdem hin und wieder Mal jedem Format eine Chance zu geben, dann fällt mir eher das beschriebene Drumherum auf, als dass mich der eigentliche Inhalt zum Nachdenken bringen würde.

Wobei ich vor meinem Beitrag sogar noch kurz ein Video zum Spiel angeschaut habe, um zu prüfen, ob ich dem Spiel evtl. unrecht getan habe. Dort habe ich dann gesehen wie sich ein Penis mit rudimentärem Physik-Modell durch ein Drehkreuz zwängt, was meine ursprüngliche Einschätzung nur bestätigt hat - wären das keine Penisse würde kein Mensch das Spiel beachten - und so einfach sollte man es IMO keinem Entwickler machen Aufmerksamkeit für sein Spiel zu generieren.

Dieser letzte Punkt wäre vielleicht auch ein interessantes Thema für eine künftige Folge. Das fände ich jedenfalls interessanter als die konkrete Besprechung eines unterdurchschnittlichen Spiels.
Zuletzt geändert von gnadenlos am 29. Mär 2019, 14:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Gonas
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von Gonas »

gnadenlos hat geschrieben: 29. Mär 2019, 10:39
Nina hat geschrieben: 29. Mär 2019, 10:17Sehr schade finde ich übrigens, dass Du Dich an keiner Stelle zur Folge selbst äußerst.
Das liegt hauptsächlich daran, dass ich das eigentliche Spiel für vollkommen irrelevant halte - sobald man den sexuellen Aspekt ausblendet und es auf Gameplay/Technik reduziert, bleibt für mich nur ein unterdurchschnittliches Indie-Spiel übrig.

Das meinte ich mit dem abschließenden "sofern es ohne diese Sonderstellung überhaupt besprechenswert ist" in meinem ersten Beitrag. Da ich wie geschrieben von dieser Sonderstellung für Spiele mit sexuellem Inhalt nichts halte, bleibt dann halt zum eigentlichen Inhalt nicht viel übrig, worüber ich etwas schreiben könnte.

Mich spricht das Format einfach nicht an und wenn ich dann doch Mal reinstolpere, da ich auf die Schnelle in meiner Playlist keine andere ungehörte Folge finde oder um trotzdem hin und wieder Mal jedem Format eine Chance zu geben, dann fällt mir eher das beschriebene Drumherum auf, als dass mich der eigentliche Inhalt zum Nachdenken bringen würde.

Wobei ich vor meinem Beitrag sogar kurz noch ein Video zum Spiel angeschaut habe, um zu prüfen, ob ich dem Spiel evtl. unrecht getan habe. Dort habe ich dann gesehen wie sich ein Penis mit rudimentärem Physik-Modell durch ein Drehkreuz zwängt, was meine ursprüngliche Einschätzung nur bestätigt hat - wären das keine Penisse würde kein Mensch das Spiel beachten - und so einfach sollte man es IMO keinem Entwickler machen Aufmerksamkeit für sein Spiel zu generieren.
Ich finde, dass Sexualität und der Umgang mit dieser im Kontext Spiel durchaus noch nicht so 'normal' ist als das man Spiele die dies versuchen gleich behandeln muss. Natürlich kann man, aber man kann auch ein Medium betrachten wie es bestimmte Schritte in Richtungen unternimmt die sich eben noch nicht etabliert haben. Spiele die das tun kann man dann auch daran bewerten inwieweit sie dieser Thematik gewachsen sind die sie aufgreifen wollen, tatsächlich unabhängig davon ob es sonst ein 'gutes' Spiel ist oder nicht.
Dieser Podcast beschäftigt sich halt besonders mit diesem Teilaspekt. Hat man 'nur' Interesse an Spielen aber keinen gesonderten an dem Umgang mit Sexualität in diesen ist das Format natürlich nichts für einen. :confusion-shrug:

Verstehe das Problem ehrlich gesagt nicht. Es wäre genauso legitim Spiele unter anderen thematischen oder gameplay-Aspekten zu betrachten, warum also nicht unter diesem?
ganga
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Re: Touchscreen: Genital Jousting

Beitrag von ganga »

DieTomate hat geschrieben: 29. Mär 2019, 10:22 Auch abgesehen von den Innen-Pausen haben Nina und Dennis schon einen recht steifen Duktus, wodurch ihre Podcasts sehr zäh wirken können. Das ist mir auch bei Git Gud wieder aufgefallen.
Finde ich überhaupt nicht, im Gegenteil. Bei anderen Podcastern hab ich teilweise viel eher das Gefühl dass ein Thema schon längst durch ist und dann mit einem "hachja schön" oder ohne Überleitung nochmal mehrfach ne Runde dran gehängt wird.
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