bluttrinker13 hat geschrieben: ↑2. Okt 2023, 21:07
Was mich persönlich angeht: mein Herz fliegt dir regelmäßig zu wenn ich sehe dass du Popper, krit Rationalismus, andere Philosophen nicht nur rezipiert sondern offenkundig auch durchdrungen hast.
Bezogen auf "durchdrungen": geht so, ich bemühe mich.
bluttrinker13 hat geschrieben: ↑2. Okt 2023, 21:07Da find ich es schade, wenn es manchmal so wirkt dass du dir wenig Mühe beim Schreiben gibst. Worunter ich Klarheit und Präzision, qua meiner Ausbildung verstehe, und da läuft bspw exzessiver Fremdwortgebrauch konträr. Deshalb nur mein Lachsmiley für Felidae s Beitrag der sehr on point war. Bitte nicht böse sein. Ich les deine Posts sehr gern, verstehe sie halt manchmal aber nicht.
Die Fremdwörter benutze ich auch aus egoistischen Motiven, weil ich sie mir dadurch merke und besser verstehe. Okay, ich könnte die auch einbauen und vor dem Absenden des Posts sie ändern, aber das hat vermutlich nicht denselben Effekt für mich, außerdem möchte ich mich damit ja auch profilieren als super schlau, you know. Und alle Wörter brauchen liebe, besonders die verschmähten: "When I make a word do a lot of work like that, said Humpty Dumpty, I always pay it extra."
Bzgl. "wenig Mühe beim Schreiben": Na ja, im Endeffekt ist das hier ja auch ein Smalltalk-Forum, ich gebe mir zugegeben dann auch nicht immer mega viel Mühe (machen m.E. gefühlt die allermeisten auch nicht), vielleicht ist das aber manchen Themen nicht angemessen gegenüber. Wirklich schlimm wird's mit beachtlichem Schlafdefizit, dann sollte ich vermutlich tatsächlich nicht mehr posten, yikes.
Also was meinte ich: Lindemanns Exzesse, die realweltlichen Entgleisungen, sind eine andere Kategorie als mediale Darstellungen wie die im Thread diskutierten. Ein "Prüderie"-Vorwurf (gegenüber Frauen, die Lindemann beschuldigen oder dem Artikel bei Wasted) unterscheidet sich ja in der Kategorie total. Wenn man meint, ein gewisser Gewaltgrad sollte als ethisch akzeptabel gelten in fiktiven Darstellungen, aber gleichzeitig reale Gewalt verurteilt, ist das ja auch kein Widerspruch.
Das andere meine ich so: Es gibt m.E. nicht mehr pauschal "das Patriarchat"; das gab's sicherlich einmal, aber Stand heute kann man in DE davon nicht mehr pauschal sprechen. Es gibt noch patriarchale Strukturen, vor allem in manchen Firmen, Behörden etc. und es gibt auch noch ein "glass ceiling", was nicht vollends durchbrochen wurde in jedem Bereich (
https://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%A4serne_Decke). Mir geht's aber eben vor allem darum, dass es m.E. schwierig ist, von einem quasi im Geheimen wirkenden, ominösen Patriarchat zu sprechen, das quasi überall noch enormen Einfluss hat; das entspricht nicht der Realität mehr. Das ist in etwa auch mein Problem bei dem Artikel bei Wasted: Der scheint mir in einem merkwürdigen Limbo festzuhängen, das eher dem Stand von ca. 2010 entspricht. Die Diskussion hatten wir bei einem Beitrag von Kebekus auch einmal im Forum. Man sollte m.E. vernünftig anerkennen, dass es krasse Änderungen gab in der Industrie, in den Darstellungen, vor allem eben in den westlichen Märkten. Ich kann solche Artikel sonst ehrlich nicht Ernst nehmen.