Baldur's Gate 3 - Fragen zu Dungeons & Dragons

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Asifluencer
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Baldur's Gate 3 - Fragen zu Dungeons & Dragons

Beitrag von Asifluencer »

Moin!

Ich bin mir nicht sicher, ob das hier hin gehört, oder ins Offtopic-Forum. :think:

Jochen hat ja im Test-Tagebuch angemerkt, dass Baldur's Gate 3 sowohl auf der regelmechanischen Ebene, als auch auf der Lore-Ebene wenig erklärt. Angriffs- oder Skillproben werden zwar mit ihren Boni recht genau aufgedröselt, aber Aktions- und Zaubersystem werden zum Beispiel wenig erklärt.

Was ist eine Aktion? Was ist eine Bonusaktion? Was ist Konzentration? Warum bricht sie manchmal? Wie funktionieren die Attribute?

Im Lore-Bereich werden Fraktionen, planare Ebenen und Protagonisten genannt, ohne dass sich das Spiel übermäßig viel Mühe macht, diese zu erklären. Einiges ergibt sich natürlich aus dem Kontext, anderes dürfte bei Menschen, die sich bisher wenig mit DnD auseinandergesetzt haben eher zu Fragezeichen führen.

Also hier der Thread, der sich nur um Fragen zu Inhalt und Regelmechanik dreht. Im Original-BG3-Thread kann sowas ja mal untergehen. Ich bin mir sicher, außer mir wird auch mein DnD-Mitstreiter Schreckofant hier mitschreiben, und es gibt sicher noch andere DnD-kundige Leute hier!

Also, wenn euch Fragen auf der Seele brennen: immer her damit!

Diskussionen zum Spiel, der eigentlichen Qualität usw. sollten aber im Originalthread geführt werden. ;)
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Cthalin
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Re: Baldur's Gate 3 - Fragen zu Dungeons & Dragons

Beitrag von Cthalin »

Na dann nutz ich diesen Thread mal für eine Frage: Wie weit unterscheiden sich die Systeme in BG3 von denen in DnD 5e? Ich habe nie DnD gespielt, aber nach BG3 wieder richtig Lust darauf es auszuprobieren.
Numfuddle
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Re: Baldur's Gate 3 - Fragen zu Dungeons & Dragons

Beitrag von Numfuddle »

Cthalin hat geschrieben: 4. Sep 2023, 22:20 Na dann nutz ich diesen Thread mal für eine Frage: Wie weit unterscheiden sich die Systeme in BG3 von denen in DnD 5e? Ich habe nie DnD gespielt, aber nach BG3 wieder richtig Lust darauf es auszuprobieren.
„Offiziell“ umgesetzt sind die Systeme aus dem Player’s Handbook, Dungeon Master‘s Guide und dem Monster Manual und natürlich Forgotten Realms als Hintergrund.

Larian verwendet zusätzlich einzelne Regelsysteme aus anderen Regelbüchern (z.B. die Alternative Attributspunkteverteilung von +2/+1 aus Tasha‘s Cauldron of Everything) setzt diese Regelbücher aber nicht vollständig um sondern nutzt nur einzelne Systeme.

Zusätzlich wurden viele einzelne Regeln und Systeme abgeändert damit 5e besser für ein CRPG funktioniert oder um die Spielerfahrung zu verbessern. Es gibt da mittlerweile Seiten die jede einzelne Änderung auflisten. Das sind aber im großen und ganzen Details.

In erster Näherung ist die Pen und Paper Version von D&D 5e sehr sehr ähnlich zur BG3 Adaption
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Asifluencer
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Re: Baldur's Gate 3 - Fragen zu Dungeons & Dragons

Beitrag von Asifluencer »

Cthalin hat geschrieben: 4. Sep 2023, 22:20 Na dann nutz ich diesen Thread mal für eine Frage: Wie weit unterscheiden sich die Systeme in BG3 von denen in DnD 5e? Ich habe nie DnD gespielt, aber nach BG3 wieder richtig Lust darauf es auszuprobieren.
Ui, das ist natürlich eine sehr umfassende Frage.

Ich fang mal an aufzuzählen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Direkt aufgefallen sind mir die Waffenskills. Die haben sie wahrscheinlich drin, damit Kämpfer und Barbaren auf frühen Stufen etwas mehr machen können, als nur Attack.

Es sind nicht alle Zauber drin, was besonders den Kleriker leider etwas entmächtigt. Im Original-Regelwerk haben Kleriker immer Zugriff auf alle Zauber der Grade, die sie wirken können. Besonders Magie bannen fehlt, was aber verständlich ist. Der Zauber würde zu viele Situationen direkt lösen.

Apropos Zauber: man kann alle Zauber jederzeit neu einprägen. Im Hauptregelwerk geht das nur bei langer Rast.

Es wurden nicht alle Talente umgesetzt.

Beim Warlock fehlen ein paar der interessanteren Optionen der schauerlichen Anrufungen.

Konzepte wie Inspiration sind eher optionale Regeln.

Bestimmt fällt mir im Laufe des Tages noch mehr ein. :D

Edit: um deine eigentliche Frage zu beantworten: im Kern wurde DnD5 sehr genau umgesetzt.
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Kesselflicken
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Re: Baldur's Gate 3 - Fragen zu Dungeons & Dragons

Beitrag von Kesselflicken »

Vielleicht etwas sehr weit weg von BG3 aber 2023 ist gefühlt so ein wenig mein Erweckungsjahr für DnD geworden (der imo hervorragende Film, bin in eine feste DnD-Rubde rein gerutscht und dann noch BG3 als ziemlich sicheres GOTY für mich.

Was genau sind die Feywilds? Grundsätzlich sind sie meinem begrenzten Lore-Verständnis nach doch eine ganz andere Plane wie die Höllen etc. Andererseits scheint es mir so, dass man dort sehr einfach "hineinstolpern" kann wenn man nicht richtig aufpasst. Als ob es nur ein Wald um die Ecke wäre. Dazu passt auch, dass in vielen mir untergekommenen Szenarien immer öfter Einwohner der Feywild in die Matetial Plane auswandern und dort dann relativ normal leben.

In die Höllen kommt man meines Wissens nach nicht sooo einfach :ugly:
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Cthalin
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Re: Baldur's Gate 3 - Fragen zu Dungeons & Dragons

Beitrag von Cthalin »

Asifluencer hat geschrieben: 5. Sep 2023, 08:32 Ui, das ist natürlich eine sehr umfassende Frage.
Sorry ich wollt euch da auch keine Allgemeinfrage aufdrängen. :sweat: Ist einfach spannend für mich was man mit BG3-Vorwissen so für einen "vertrauten Start" hat wenn man jetzt mit dem PnP anfängt. Danke euch beiden für die ausführlichen Antworten. Das klingt ja durchaus sehr nah dran. Von den Büchern die lauter optionale Regeln mitbringen las ich jetzt auch schon, das dürfte aber gerade zu Beginn sicherlich überfordern. :mrgreen: Hingegen finde ich die Mechanik der Inspiration aus dem Spiel wiederum ziemlich cool und könnte mir das auch gut fürs PnP vorstellen.
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Terranigma
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Re: Baldur's Gate 3 - Fragen zu Dungeons & Dragons

Beitrag von Terranigma »

Interessant finde ich umgekehrt, dass BG3 als Videospiel umgekehrt bestimmte Spielmechaniken, die meiner Erfahrung nach in den meisten Pen&Paper-Runden entweder mit einem "whatever" abgehandelt werden, oder die aufgrund der schwierigen Umsetzbarkeit und Visualisierung einer eher untergeordnete Rolle spielen, in BG3 deutlich präsentier und relevanter sind - was wiederum damit zusammenhängende Fähigkeiten, etc. relevanter macht. Beispiele:

#1 Tragelast. Sofern man kinky Excel-Fetisch hat - no kink shaming! - dürften nur wenige Runden das Gewicht eines jeden Gegenstandes im Inventar präzise nachhalten, mit der maximalen Tragelast vergleichen, etc. pp. Dies händisch mit Papier und Stift zu tun ist mühselig. BG3 kann dies als Videospiel problemlos nachhalten.

#2 Höhenunterschiede und große Distanzen. Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten einen Kampf im Pen&Paper umzusetzen, entweder als theater of mind, d.h. ohne Visualisierung ausschließlich durch verbale Beschreibungen. Entfernung, Radius, etc. wird dabei eher grob geschätzt, sodass es in der Praxis wenig Unterschied macht, ob ein Zauber eine Reichweite von 90 oder 120 Fuß hat. Die Alternative sind Battlemaps, d.h. Spielfelder wo jedes Fuß einen Umfang von 5x5 Fuß hat. Dies wiederum führt dazu, dass sehr große Distanzen gar nicht darstellbar sind, weil die Spielfelder zu klein sind. Ob man mit einem Bogen also 300 Fuß weit schießen kann ist i.d.R. irrelevant, weil die Kämpfe auf kurze oder mittlere Distanz ausgetragen werden. Höhenunterschiede oder komplexe Topographien lassen sich in dieser Darstellung gar nicht ordentlich visualisieren, weshalb Kämpfe i.d.R. auf relativ flachen Terrain stattfinden. BG3 kann dies als Videospiel allerdings sehr gut abbilden und tut dies auch, weshalb das Überwinden und Berücksichtigen von Höhenunterschieden, Entfernungen, usw. weitaus prominenter ist und Fähigkeiten, die dies ermöglichen in BG3 weitaus relevante sind als im Pen&Paper.

#3 Sichtbarkeit. Das Regelwerk von D&D kennt Regeln zu Heiligkeit, Sichtbarkeit, u.ä. Diese im Pen&Paper nachzuholen ist verständlicherweise sehr schwierig, weil man nicht für jeden Spieler ein individuelles Sichtfeld simulieren kann, d.h. wenn man mit einer Battlemap arbeitet, dann sehen alle Spieler, wo eine Figur steht - selbst wenn sein Charakter diese an sich gar nicht sehen kann. Fragen der Helligkeit lassen sich ebenso eher schwierig klären, weil es mühselig ist für jede Figur und jeden Bereich der Spielwelt nachzuhalten, ob dies nun gar nicht, leicht oder gut ausgeleuchtet ist, was aber Einfluss auf diverse Würfe hat.


Es gibt diverse Aspekte des Pen&Papers, welche BG3 versucht abzubilden aber es aufgrund des Umstandes, dass es eben ein Videospiel ist, nicht adäquat kann. Allerdings gibt es auch Spielmechaniken, welche im Pen&Paper eher clunky sind, die BG3 aber gerade weil es ein Videospiel ist, weitaus besser realisieren kann. Gerade klassische Dungeon Crawls bildet BG3 teilweise Immersiver ab als es das Pen&Paper kann. Weshalb ich auch sehr auf einen Mapeditor, o.ä. in Zukunft hoffe!
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Asifluencer
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Re: Baldur's Gate 3 - Fragen zu Dungeons & Dragons

Beitrag von Asifluencer »

Kesselflicken hat geschrieben: 5. Sep 2023, 17:48 Vielleicht etwas sehr weit weg von BG3 aber 2023 ist gefühlt so ein wenig mein Erweckungsjahr für DnD geworden (der imo hervorragende Film, bin in eine feste DnD-Rubde rein gerutscht und dann noch BG3 als ziemlich sicheres GOTY für mich.

Was genau sind die Feywilds? Grundsätzlich sind sie meinem begrenzten Lore-Verständnis nach doch eine ganz andere Plane wie die Höllen etc. Andererseits scheint es mir so, dass man dort sehr einfach "hineinstolpern" kann wenn man nicht richtig aufpasst. Als ob es nur ein Wald um die Ecke wäre. Dazu passt auch, dass in vielen mir untergekommenen Szenarien immer öfter Einwohner der Feywild in die Matetial Plane auswandern und dort dann relativ normal leben.

In die Höllen kommt man meines Wissens nach nicht sooo einfach :ugly:
Du hast recht. Sowohl in die Feywilds, als auch in die Schattendimension (nicht zu verwechseln mit den Schattenlanden aus BG3) kann man einfach stolpern. Das liegt daran, dass diese beiden Ebenen sich direkt mit der materiellen Ebene schneiden, in Teilen sogar die wie Kopien der materiellen Ebene funktionieren. Stell dir vor, da steht derselbe Berg. Aber eben mit einem bunten Bildfilter drüber, ein bisschen, wie man sich einen klischeehaften LSD-Trip vorstellt.
Oder, für die Schattenebene, derselbe Berg mit einem schwarz-weiß-Filter.

Damit unterscheiden sich die Feywilds von anderen Ebenen, wie zum Beispiel der Ebene des Feuers. Diese sind im Kosmos weiter von der materiellen Ebene entfernt.

Edit: ein spannender Fakt ist, dass die Kosmologie in den vergessenen Reichen akademisch diskutiert wird und es verschiedene Modelle gibt. Darum kann es auch andere Erklärungen für die Nähe der Feywild zur materiellen Ebene geben. ;)
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