Traumberuf Beamter?

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ragdel
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Traumberuf Beamter?

Beitrag von ragdel »

Kann da eure Überlegung verstehen mit den Beamten als entspannter Traumberuf.

Meiner wäre da ja Spieleredakteur. Ich meine... ganzen Tag zocken und dafür noch Kohle kassieren? Schön Füße auf den Tisch und Controller nicht aus der Hand nehmen und am Ende schnell irgendwas schreiben mit ner 8/10. Wird schon passen.

Spaß Beiseite: Beamter / Öffentlicher Dienst ist nicht so entspannt. Gibt sicher Ausnahmen, aber ist halt ein Gerücht was sich irgendwie gut hält..

Gerade im gehobenen oder höheren Dienst. Ist geprägt von mieser Bezahlung, Überlastung und wenig Personal.
Deswegen gibt es da ja auch überall Personalprobleme. Keiner will den Job machen. Nicht zu den Bedingungen, nicht für das Geld.
GoodLord
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von GoodLord »

ragdel hat geschrieben: 20. Sep 2023, 15:59 Gerade im gehobenen oder höheren Dienst. Ist geprägt von mieser Bezahlung, Überlastung und wenig Personal.
Deswegen gibt es da ja auch überall Personalprobleme. Keiner will den Job machen. Nicht zu den Bedingungen, nicht für das Geld.
Ist das denn ein Problem, dass überproportional auf Beamte zutrifft? Überlastung und miese Bezahlung gibt's ja auch in sehr vielen Bereichen in der Privatwirtschaft. Dass du den sicheren Job hast, egal wie gut oder schlecht du deine Arbeit machst oder sich die Wirtschaftslage entwickelt ist halt schon ein deutlicher plus Punkt, mit dem sich vieles (aber natürlich nicht alles) leichter ertragen lässt.

Disclaimer: Ich hab ein paar Beamte bei mir in der Familie und weiß, dass es da z.T. sehr viel Stress und Probleme geben kann, aber bisher hab ich noch nichts gehört, was ich so in der Art nicht auch schon aus der Privatwirtschaft gehört oder erlebt habe - ohne, dass die Leute da unbedingt nennenswert anders verdienen würden. Journalisten kenne ich aber keine und hab daher keinen direkten Vergleich.

@Patruso: Guter Punkt.
Mauswanderer
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Mauswanderer »

Es wird bei Angestellten, Selbstständigen und Beamten immer sehr auf den Job an sich ankommen. Die drei Obergruppen sind halt extrem grob.
Als Bundesbeamter musst du ja zum Beispiel immer damit rechnen, irgendwo anders hinversetzt zu werden, auch gegen deinen Willen. Einige (viele?) werden aber das Glück haben, immer an einem Ort bleiben zu können (zumindest an einem Wohnort, ohne ewig pendeln zu müssen). Trotzdem bekommt "Bundesbeamter A13, dreimal schon versetzt" das gleiche Gehalt wie "Bundesbeamter A13, schon immer in Berlin". Je nachdem, was genau ersterer eigentlich macht, können das aber auch förderliche Versetzungen gewesen sein, sodass er früher A13 geworden ist und/oder am Ende höher aufsteigt.
Das sind halt so Faktoren, die schwer ins Gehalt "einpreisbar" sind.
Chilisidian
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Chilisidian »

Mauswanderer hat geschrieben: 20. Sep 2023, 18:11 Es wird bei Angestellten, Selbstständigen und Beamten immer sehr auf den Job an sich ankommen. Die drei Obergruppen sind halt extrem grob.
Das Stichwort hier ist aber Altersvorsorge. Das haben die meisten in meinem Alter Mitte 30 aber null auf dem Schirm, fatalerweise wird das aber für jeden irgendwann sehr relevant. Die Pension eines Beamten ist im Schnitt 30% höher als eines Angestellten, da die Berechnungsgrundlage das letzte Gehalt ist und nicht die gesammelten Rentenpunkte. Da das Gehalt in der Regel am Ende des Arbeitslebens an höchsten it (bei Beamten sowieso), ist das natürlich der Jackpot.

Allgemein und vergleichsweise ist es doch so: Als Beamter in Pension hat man das goldene Los, also Angestellter hat man ein Problem und als Selbstständiger entweder/oder - je nach Rücklage.

Zumal man, ohne den Beamten was unterstellen zu wollen, sich als dieser auch sehr sehr lange krankschreiben lassen kann, ohne wirkliche Konsequenzen zu haben. Im Zweifel wird dann zu sehr guten Bezügen frühpensioniert.
Mauswanderer
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Mauswanderer »

Chilisidian hat geschrieben: 20. Sep 2023, 19:28
Mauswanderer hat geschrieben: 20. Sep 2023, 18:11 Es wird bei Angestellten, Selbstständigen und Beamten immer sehr auf den Job an sich ankommen. Die drei Obergruppen sind halt extrem grob.
Das Stichwort hier ist aber Altersvorsorge. Das haben die meisten in meinem Alter Mitte 30 aber null auf dem Schirm, fatalerweise wird das aber für jeden irgendwann sehr relevant. Die Pension eines Beamten ist im Schnitt 30% höher als eines Angestellten, da die Berechnungsgrundlage das letzte Gehalt ist und nicht die gesammelten Rentenpunkte. Da das Gehalt in der Regel am Ende des Arbeitslebens an höchsten it (bei Beamten sowieso), ist das natürlich der Jackpot.

Allgemein und vergleichsweise ist es doch so: Als Beamter in Pension hat man das goldene Los, also Angestellter hat man ein Problem und als Selbstständiger entweder/oder - je nach Rücklage.

Zumal man, ohne den Beamten was unterstellen zu wollen, sich als dieser auch sehr sehr lange krankschreiben lassen kann, ohne wirkliche Konsequenzen zu haben. Im Zweifel wird dann zu sehr guten Bezügen frühpensioniert.
Gerade in Führungspositionen verdient man als Angestellter (und bei Erfolg erst recht als Selbstständiger) soviel, dass dadurch das geringere Rentenniveau mehr als ausgeglichen wird. Für den stereotypischen "Schalterbeamten" ist das Nest sehr warm im Vergleich zum ewigen Einzelhandelsverkäufer. Nach oben hin ist die Progression aber eher langsam, im Verhältnis zum Aufgabenspektrum. Der Polizeioberrat mit A14 hat mit seiner Dienststelle sicher mehr "Aufwand" (sowohl hinsichtlich Intensität als auch Arbeitszeit) als der Sparkassendirektor von nebenan, verdient aber nicht ansatzweise soviel. Und vom IT-Forensiker im Geschäftsbereich des BMF brauchen wir im Vergleich zu dem, was er bei z.B, der Telekom verdienen könnte, gar nicht zu reden.

Ich habe in meiner Verwandschaft auch ein paar Kommunal- und Landesbeamte, die "damals" zu sehr großzügigen Konditionen in den Ruhestand gegangen sind. Da hat sich die Rechtslage aber auch geändert, die finanziellen Einbußen sind heutzutage deutlich höher. Was natürlich immer noch ein Faktor ist, sind Beamte, die einfach ihre letzten 10, 20 Jahre "absitzen". Das gibt es aber auch schon immer bei Angestellten, bloß redet man da erst seit kurzem drüber ("Quiet quitting" ist der aktuelle Begriff dafür). Einzig Selbstständige kann man von diesem Phänomen wohl mehr oder weniger ausnehmen.

Dazu kommen eben noch einige Aspekte, die ein Dienstverhältnis nicht unbedingt attraktiver gegenüber einem privatrechlichen Arbeitsvertrag wirken lassen. Was am Ende für ein bestimmtes Individuum der bessere Deal ist, das ist sehr von der Person und ihren realistischen beruflichen Möglichkeiten abhängig.

Und die schlechte Finanzbildung in Deutschland ist als Argument pro Beamtentum zwar nicht völlig aus der Luft gegriffen, aber die bessere Lösung als das Streben nach dem öffentlichen Dienst sollte bessere Finanzbildung sein. :ugly:
Da muss ich auch Sebastian loben, dass er das ab und zu mal anspricht. :clap: Es wird ja sicher auch einige junge Hörer geben, und im Grunde ist das beste Startalter für einen ETF-Sparplan zur Altersvorsorge "minus 9 Monate".
Chilisidian
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Chilisidian »

Mauswanderer hat geschrieben: 20. Sep 2023, 19:57
Gerade in Führungspositionen verdient man als Angestellter (und bei Erfolg erst recht als Selbstständiger) soviel, dass dadurch das geringere Rentenniveau mehr als ausgeglichen wird. Für den stereotypischen "Schalterbeamten" ist das Nest sehr warm im Vergleich zum ewigen Einzelhandelsverkäufer. Nach oben hin ist die Progression aber eher langsam, im Verhältnis zum Aufgabenspektrum. Der Polizeioberrat mit A14 hat mit seiner Dienststelle sicher mehr "Aufwand" (sowohl hinsichtlich Intensität als auch Arbeitszeit) als der Sparkassendirektor von nebenan, verdient aber nicht ansatzweise soviel. Und vom IT-Forensiker im Geschäftsbereich des BMF brauchen wir im Vergleich zu dem, was er bei z.B, der Telekom verdienen könnte, gar nicht zu reden.
Mag sein, dass man in der freien Wirtschaft mehr verdient, allerdings muss man in den entsprechenden Positionen auch deutlich mehr leisten, quantitativ und qualitativ und man sitzt tendenziell auf einem sehr wackeligen Stuhl. Rechnet man es auf die Stunden runter (Polizei als einziger AG mal ausgenommen), wird der Unterschied deutlich kleiner.

Wohingegen man als Beamter auch bei offensichtlicher Minderleistung praktisch unkündbar ist. Sitzt man einmal auf einer Position und in einer Gehaltsstufe, ist man quasi nur bei gröbsten Fehlverhalten wegzubekommen.

Unkündbar zu sein, den Job praktisch 100% sicher zu haben und eine im Vergleich fürstliche Altersvorsorge ist eben manchmal mehr wert, als der xte Euro. Dazu eine leistungsunabhängige Bezahlung, die Möglichkeit vergleichsweise sehr einfach an große Darlehen zu kommen, das kann einem schon einen großen Teil des täglichen Drucks nehmen.
Mauswanderer
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Mauswanderer »

Der Vergleich hinkt etwas. Auch Beamte werden ja nicht automatisch von A3 bis B11 durchbefördert. Und andersherum steht auch der Manager nicht täglich mit einem Bein schon vor dem Scharfrichter. Privatrechtliche Arbeitsverträge sind in Deutschland nicht einfach durch den AG auflösbar. Auch eine Versetzung auf eine schlechter bezahlte Stelle ist in der Privatwirtschaft rechtlich beinahe ausgeschlossen. Viel wahrscheinlicher ist ein Ausstieg per goldenem Fallschirm und eine anschließende Wiederanstellung bei einem anderen Arbeitgeber - oder gleich das Leben als Privatier, weil der Fallschirm groß genug dafür war. Auch davon kenne ich ein paar Beispiele, und die waren jetzt nicht gerade CEO eines DAX5-Konzerns.

Unbestreitbar ist Unkündbarkeit ein Vorteil für Beamte, ebenso die Pension, wenn man einfach ein gleiches Endgehalt in der Privatwirtschaft danebenstellt. Aber wie ich schon sagte: So einfach schwarz-weiß ist's halt nicht.
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Lurtz
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Lurtz »

Chilisidian hat geschrieben: 20. Sep 2023, 20:17Mag sein, dass man in der freien Wirtschaft mehr verdient, allerdings muss man in den entsprechenden Positionen auch deutlich mehr leisten, quantitativ und qualitativ
Ist das so?
Children are dying.
That's a succinct summary of humankind, I'd say. Who needs tomes and volumes of history? Children are dying. The injustices of the world hide in those three words.
Rince81
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Rince81 »

Wäre das nicht so langsam was fürs offtopic?
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Mauswanderer
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Mauswanderer »

Lurtz hat geschrieben: 20. Sep 2023, 20:53
Chilisidian hat geschrieben: 20. Sep 2023, 20:17Mag sein, dass man in der freien Wirtschaft mehr verdient, allerdings muss man in den entsprechenden Positionen auch deutlich mehr leisten, quantitativ und qualitativ
Ist das so?
Natürlich, Manager sind alle superfleißige Arbeitstiere und Beamte alle heimliche Arbeitsverweigerer. Kennst du nicht die investigative Dokuserie "Das Amt"? :mrgreen:
Chilisidian
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Chilisidian »

Lurtz hat geschrieben: 20. Sep 2023, 20:53
Chilisidian hat geschrieben: 20. Sep 2023, 20:17Mag sein, dass man in der freien Wirtschaft mehr verdient, allerdings muss man in den entsprechenden Positionen auch deutlich mehr leisten, quantitativ und qualitativ
Ist das so?
Naja leistest du nichts in der freien Wirtschaft, bist du halt weg oder kommst in der Regel gar nicht auf die entsprechende Position. Leistest du als Beamter nichts, passiert… nichts. Du kannst dich als Beamter auch ein paar Jahre anstrengen und dich auf die entsprechende Position hocharbeiten und legst dann die nächsten 30 Jahre die Füße hoch und es passiert… nichts.
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Lurtz
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Lurtz »

Chilisidian hat geschrieben: 20. Sep 2023, 21:20Naja leistest du nichts in der freien Wirtschaft, bist du halt weg oder kommst in der Regel gar nicht auf die entsprechende Position. Leistest du als Beamter nichts, passiert… nichts. Du kannst dich als Beamter auch ein paar Jahre anstrengend und dich auf die entsprechende Position hocharbeiten und legst dann die flächigen 30 Jahre die Füße hoch und es passiert… nichts.
Genau das würde ich aber anzweifeln bzw. widerspricht auch meinem praktischen Erleben. Erstens gibt es auch in der "freien Wirtschaft" starke Unterschiede zwischen Arbeitgebern und vergleichbaren Stellenprofilen, zweitens widerspricht allein eine gewisse Normalverteilung der Vorstellung, dass Arbeitende in der freien Wirtschaft grundsätzlich und durchgehend leistungsstärker und -williger wären, weil sie sonst alle ausgesiebt würden.
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Jochen Gebauer
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Jochen Gebauer »

Chilisidian hat geschrieben: 20. Sep 2023, 21:20Naja leistest du nichts in der freien Wirtschaft, bist du halt weg oder kommst in der Regel gar nicht auf die entsprechende Position.
Oh boy. Das deckt sich aber mal so überhaupt nicht mit meinen praktischen Berufserfahrungen :mrgreen:
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Gajan
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von Gajan »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 20. Sep 2023, 21:28
Chilisidian hat geschrieben: 20. Sep 2023, 21:20Naja leistest du nichts in der freien Wirtschaft, bist du halt weg oder kommst in der Regel gar nicht auf die entsprechende Position.
Oh boy. Das deckt sich aber mal so überhaupt nicht mit meinen praktischen Berufserfahrungen :mrgreen:
Dito. Aber richtig hart dito :D
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GoodLord
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von GoodLord »

Leute - es bringt relativ wenig die Arbeitsbelastung von "Beamten" und " Angestellten " irgendwie pauschal vergleichen zu wollen, weil die Kategorie viel zu breit und die Belastung immer von individuellen Personen und Stellen abhängt.
Davon ab verstehe ich ohnehin nicht, warum hier Führungsposten verglichen werden - die machen ja in beiden Gruppen nur ne kleinen Teil aus. Und nicht vergessen: Der Ausgangspunkt sind "Journalisten" ( im weitesten Sinne). Nicht irgendwelche Bankmanager.

@Admins: Kann man die letzten paar Posts (inklusive diesem) vielleicht und of topic Forum verschieben?
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Andre Peschke
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Re: Traumberuf Beamter?

Beitrag von Andre Peschke »

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Re: Traumberuf Beamter?

Beitrag von oilrumsick »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 20. Sep 2023, 21:28
Chilisidian hat geschrieben: 20. Sep 2023, 21:20Naja leistest du nichts in der freien Wirtschaft, bist du halt weg oder kommst in der Regel gar nicht auf die entsprechende Position.
Oh boy. Das deckt sich aber mal so überhaupt nicht mit meinen praktischen Berufserfahrungen :mrgreen:
Gemessen an meinen Erfahrungen ist das auch eine eher tragisch-lustige Behauptung, aber ernsthaft ist es schon spannend, wie sehr manche Leute scheinbar "Die Freie Wirtschaft" überhöhen (oft vermutlich sogar unterbewusst bzw. ohne darüber nachzudenken). Da wurde echt gut PR betrieben.

Du kannst z.B. bei BMW (und das ist nur ein Beispiel, weil ich mit dem Laden viel zu tun hab) genauso eine ruhige Kugel schieben wie als Beamter, denn mit unbefristetem IG-Metallvertrag bist du quasi unkündbar. Die meisten machen es trotzdem nicht - und so wird es wohl bei Beamten auch sein (hier basiert die Erfahrung auf dem Verwandten/Bekanntenkreis und von eigenen Gängen zum Amt), weil viele Menschen doch irgendwie gern gute Arbeit abliefern.
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Re: Feierabendbier: Gedanken zur Spielepresse

Beitrag von bluttrinker13 »

Chilisidian hat geschrieben: 20. Sep 2023, 21:20
Naja leistest du nichts in der freien Wirtschaft, bist du halt weg oder kommst in der Regel gar nicht auf die entsprechende Position. Leistest du als Beamter nichts, passiert… nichts. Du kannst dich als Beamter auch ein paar Jahre anstrengen und dich auf die entsprechende Position hocharbeiten und legst dann die nächsten 30 Jahre die Füße hoch und es passiert… nichts.
Die allermeisten Beamten die ich kenne (Bundesbeamte) wollen befördert werden und eine Laufbahn, sprich Karriere, haben. Also von einer A11 auf eine A12 oder von A15 auf eine A16. Sachgebietsleiter, Referatsleiter, Abteilungsleiter... Dafür wirst du regelmäßig bewertet und musst ordentlich was leisten (den Sinn oder die Genauigkeit dieser Bewertungen mal dahingestellt, aber der ist auch in der freien Wirtschaft fragwürdig), Dienst nach Vorschrift, zu dem du wiederum verpflichtet bist (ansonsten gibt es da etwas, das nennt sich Disziplinarmaßnahmen und Disziplinarrecht), reicht da nicht. Selbiges wirkt sich dann natürlich auch auf deine Pension maßgeblich aus, da diese aus deinem Grundgehalt berechnet wird.

Zugegeben, du kannst auch auf die Beförderungen scheissen und ewig den gleichen Dienst schieben ohne groß deine Pflichten zu verletzen, aber das ist nicht die Regel und wie hier schon schön ausgeführt auch in der freien Wirtschaft möglich.

Ich finde der größte Nachteil des Beamtenwesen ist es gerade, "stuck" zu sein, also in Verwendungen oder Bereichen zu stecken, wo man sich nicht mehr weiterentwickeln kann oder wenig Neues erlebt. Hier ist die Flexibilität und Freiheit in der Wirtschaft sicherlich größer. Das alte Dilemma mit der Sicherheit.
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Leonard Zelig
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Re: Traumberuf Beamter?

Beitrag von Leonard Zelig »

ragdel hat geschrieben: 20. Sep 2023, 15:59 Kann da eure Überlegung verstehen mit den Beamten als entspannter Traumberuf.

Meiner wäre da ja Spieleredakteur. Ich meine... ganzen Tag zocken und dafür noch Kohle kassieren? Schön Füße auf den Tisch und Controller nicht aus der Hand nehmen und am Ende schnell irgendwas schreiben mit ner 8/10. Wird schon passen.

Spaß Beiseite: Beamter / Öffentlicher Dienst ist nicht so entspannt. Gibt sicher Ausnahmen, aber ist halt ein Gerücht was sich irgendwie gut hält..

Gerade im gehobenen oder höheren Dienst. Ist geprägt von mieser Bezahlung, Überlastung und wenig Personal.
Deswegen gibt es da ja auch überall Personalprobleme. Keiner will den Job machen. Nicht zu den Bedingungen, nicht für das Geld.
Hab dieses Jahr ein Praktikum im BMWK gemacht und gerade als Führungskraft oder Referent im höheren Dienst ist das kein Zuckerschlecken. Jeden Tag dutzende Clickbait-News verfassen zu müssen ist natürlich auch kein Spaß.
bluttrinker13 hat geschrieben: 20. Sep 2023, 23:10 (den Sinn oder die Genauigkeit dieser Bewertungen mal dahingestellt, aber der ist auch in der freien Wirtschaft fragwürdig)
Das ist im öffentlichen Dienst sogar härter, weil man nicht einfach jedem die beste Bewertung geben kann, sondern das stark quotiert ist. Und der Aufstieg vom mittleren Dienst in den gehobenen Dienst klappt in der Regel nur mit einem dreijährigen Studium, auch vom gehobenen Dienst kommt man nicht so einfach in den höheren Dienst. Die Bundeslaufbahnverordnung ist da sehr streng und auch berufsbegleitend studieren führt nicht unbedingt zum erwünschten Aufstieg.
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Dicker
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Re: Traumberuf Beamter?

Beitrag von Dicker »

Jedes große Unternehmen ist von seinen Strukturen doch kaum von einem Amt zu unterscheiden. Arbeite auch in einem Großkonzern und was es bei uns an Vorschriften, Audits, Prozessstandards und Gremienlandschaften gibt, übersteigt das Verständnis fast jeden einzelnen Mitarbeiters.
Wie sage mal ein Kollege: "Ab einer gewissen Größe ist eine Verwaltung in der Lage sich selbst zu verwalten". Und das stimmt, egal ob Amt oder Konzern.

Mir hat mal ein Chef gesagt, man müsse in der Firma mit ca. 5% No-Performern rechnen, die aber durch den Betriebsrat gedeckt sind. Hatte selbst mal so einen in der Abteilung, da war der Chef redlich bemüht ihn zum Arbeiten zu bekommen. Mehr durch gutes Zureden, als durch Sanktionen. Denn dann kam sofort der Betriebsrat. Hat alles nichts gebracht.
Und weil der Laden so groß ist, entdecktest du die meisten Low-Performer nicht mal richtig, außer der Chef weiß genau was du tust, weil er ein Auge auf dich geworfen hat. Aber dazu haben die meisten Chefs eh keine Zeit. Die sind froh, wenn es läuft und keiner meckert.
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