Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

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DieTomate
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Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

Beitrag von DieTomate »

Stellt hier eure liebsten (und hoffentlich auch ein paar weniger bekannte) Metroidvanias vor. Grundsatzdiskussionen sind auch willkommen.

Was ist überhaupt ein Metroidvania?
Der Name setzt sich aus Metroid und Castlevania zusammen, zwei Spiele, die man als Mutter und Vater des Genres bezeichnen kann. Zu den wichtigsten Eigenschaften gehören:
- eine zusammenhängende Welt
- teilweise nicht-lineares und freies Erkunden
- Hindernisse, die man erst später überwinden kann, nachdem man mehr Fähigkeiten/Waffen/Werkzeuge gefunden hat (zählt das Aneignen von Wissen auch dazu? Beispiele: Outer Wilds, The Witness)
- optionale und versteckte Upgrades als weitere Belohnung
- kann 2D-Platformer, 3D-Platformer, FPS, Puzzle, Roguelite, und mehr sein

Darüber hinhaus kann man noch die Igavanias abgrenzen (Koji Igarashi), die sich zusätzlich durch RPG Elemente auszeichnen. Man bekommt Erfahrungspunkte, steigt im Level auf, und hat ein Inventar, in dem man unterschiedliche Waffen, Ausrüstung, Zaubersprüche, usw. anlegen kann. Dazu zählen vor allem die Castlevania Spiele und Bloodstained. Aber auch Rogue Legacy fällt in diese Kategorie.
(Ich glaube, deswegen reagierte ich auch so allergisch auf Rogue Legacy 2. Ich hatte versucht, es wie ein normales Metroidvania zu spielen, und bin dann immer mehr auf unfaire Stellen gestoßen, wo das Spiel erwartet, dass man erst ein höheres Level erreicht. Diese Art von Spiel liegt mir nicht so.)

Bonusfrage: Sind Dark Souls und System Shock Metroidvanias?


Wo anfangen?
Noch nie ein Metroidvania gespielt? Warum nicht mit einem Spiel aus der Metroid Reihe anfangen? Zero Mission ist wohl das ideale Einsteigerprogramm.

Als weiterführende Quelle möchte ich hier nochmal die Metroidvania Review Tierlist verlinken, nicht weil ich sie als Gospel sehe, sondern weil mir sonst keine andere Quelle bekannt ist, wo man so viele Metroidvanias auf einen Blick hat. Auch wenn ich einige der Platzierungen für fragwürdig halte, sieht die Liste meiner Einschätzung nach größtenteils vernünftig aus.
Ein wenig Kontext: Metroidvania Review war ein Projekt von Professor Q, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, jedes Metroidvania zu spielen und zu wertschätzen. Das Projekt wurde zwar vor einem Jahr eingestellt, aber vorher hat er noch diese Tierlist mit allen bis dahin getesteten Spielen zusammengestellt. A und A+ sind seiner Meinung nach "great games". S-Tier sind Referenzen, an denen sich andere Spiele messen müssen. Bei mehr Interesse kann man sich auch die Livestreams anschauen, in denen er zu jedem Spiel ein paar Worte sagt und auch ein bisschen Gameplay zeigt. Die sind zwar insgesamt 10 Stunden lang, aber es gibt time codes zu jedem Spiel. Wenn man also wissen möchte, warum er Metroid Prime in B-Tier packt, kann man schnell mal reingucken (in Part 2). :ugly:
Hier kurz die S-Tier Spiele zur Bequemlichkeit aufgelistetShow
Super Metroid
Hollow Knight (Wertschätzung)
Phoenotopia: Awakening
La-Mulana
Environmental Station Alpha
Astalon: Tears of the Earth
Castlevania: Aria of Sorrow
Metroid: Zero Mission
Ori and the Blind Forest
Rain World (Pile of Fame: Hipsterpixel)
Castlevania: Symphony of the Night
Iconoclasts (Wertschätzung)
Supraland
The Messenger (Aber warum: Mechanik über alles)
AM2R
Cave Story
Guacamelee! 2

Soviel dazu. Aber was kann ich denn persönlich empfehlen? Eigentlich ist alles schon in der obigen Liste zu finden. Aber ich nenne sie trotzdem nochmal.

Phoenotopia: Awakening
Dazu habe ich hier schon was geschrieben.
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La-Mulana
Aus meiner Top 10 des letzten Jahrzehnts, ein rätsellastiges Spiel mit eigenwilliger Sprungphysik, Fallen, und git gud Bosskämpfen. Viele meiden dieses Spiel wohl aus Angst vor den kryptischen Rätseln. Ich behaupte aber, dass sie zu 99% gut gemacht sind, wenn man dem Spiel eine Chance gibt. Es gibt genug Hinweise, um alles eigenständig zu lösen. Sitzt man doch mal fest, kann man diesen Hint Guide nutzen, welcher die Lösungen nicht direkt verrät sondern nur Tipps gibt.
Zu den größten Stärken des Spiels zählen vor allem die Verbindung von Lore und Rätseln, und die extreme Nichtlinearität.
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Environmental Station Alpha
Lasst euch von der grobpixeligen Grafik nicht abschrecken. Das Spiel ist großartig und stammt vom selben Entwickler wie Baba Is You. Gut gemachte Bosskämpfe, die eure (neu erlangten) Fähigkeiten konsequent abfragen. Die Erkundung der Station wird dadurch frisch gehalten, dass nach bestimmten Ereignissen manche Wege versperrt und andere (durch neue Fähigkeiten) geöffnet werden. Mehrere Enden und Secrets verstecken sich hinter La-Mulana-artigen Rätseln. Und es hat den besten Hookshot aller Zeiten.
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AM2R
Das Metroid 2 Remake von Fans für Fans gehört zu meinen liebsten Metroid Spielen. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.
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Und jetzt warten wir alle gemeinsam auf Silksong.
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Timberfox13
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Re: Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

Beitrag von Timberfox13 »

zum Thema Silksong: dont tease me :naughty:

Danke für den Thread, der war mehr als überfällig.

Mich würde mal interessieren wo du Metroidvanias mit expliziten Souls-Elementen einordnest.

Salt & Sanctuary
Blasphemous 1 & 2
Death's Gambit: Afterlife


alle vier ganz hervorragend

Fallen die unter Igavanias oder sind das die Zwischenschritte, die "richtige" Souls auch zu Metroidvanias/Igavanias in 3D machen

gerade Death's Gambit möchte ich hier nochmal hervorheben da das in seiner ersten Inkarnation eher als "meh" bewertet wurde und mit dem revamp "Afterlife" jetzt ein wirklich tolles Game geworden ist was seeeeehr stark an Dark Souls 2 erinnert.
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Und wir müssen einen sinistren Plan erdenken damit André ENDLICH Blasphemous 2 bespricht (und vielleicht 1 gleich nochmal richtig)

Chasm war auch ganz toll, erinnert sehr stark an Symphony Of The Night vom Moveset und den Gegnern her
Die generierten Levels behalten zwar ihre Grundstruktur und ändern nur die Wege zu den einzelnen Teilen, sind also nicht soooo interessant aber mit den Klassenoptionen und den damit verbundenen unterschiedlichen Entwicklungen von STR/DEX/INT und den Schwierigkeitsgraden (bis zu "Mortal"-Ironmanmode) kann an da auch nach dem ersten Durchlauf viel Spass haben.
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Greak war eher ein Metroidvania-light weil kurz und eher geradlinig/wenig backtracking aber sooo schön...
mit 3-Figuren Gameplay
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in die selbe Kategorie wie Greak fällt auch Tails Of Iron, wirklich toll, nur halt mehr Adventure Game mit Metroidvania-Elementen.
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Zuletzt geändert von Timberfox13 am 6. Okt 2023, 12:29, insgesamt 3-mal geändert.
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DaFrenz
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Re: Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

Beitrag von DaFrenz »

Dandara ist ein Vertreter, der etwas mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Das Gimmick des Spiels ist, dass die eigene Figur nicht laufen oder springen kann, sondern sich nur von Wand zu Wand katapultiert. Um diese Mechanik herum sind einige coole Rätsel gebaut. Hat mir seiner Zeit viel Spaß gemacht, nur die DLC-Passagen waren mir etwas zu heftig.
Otis
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Re: Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

Beitrag von Otis »

Mein liebstes dürfte wohl das Guacamelee-Duo sein. Gameplay recht klassisch mit etlichen Move-Upgrades, die einem nach und nach mehr Wege eröffnen, Schwierigkeitsgrad genau richtig für mich, mag das Artdesign, Musik, den Humor und überhaupt die ganze Stimmung. Kenne auch nicht viele Spiele, in denen man Eier legen kann. :ugly:

Owlboy fand ich auch sehr schön, auch wenn's sich mit dem Backtracking meiner Erinnerung nach eher zurück hält. Dass man darin fliegen kann, macht es in einem sehr sprunghaften Genre interessant.
idlaw
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Re: Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

Beitrag von idlaw »

Wenn ich mir das S-Tier so anschaue, dann bin ich super froh, dass Supraland dort erwähnt wurde. Kaum jemand spricht davon.
Ich weiß noch wie ich mir die Bilder zu Release angeschaut habe und dachte, dass es ein hübscheres Minecraft ist, da habe ich gar keine Lust drauf.
Tage später viel es mir reduziert nochmal mit den Metroidvania-Tag auf, ab da war es mein GOTY 2019.

Die Erkundung der Spielewelt, die Puzzles, der Verlauf der Story, alles war richtig gut. Ich kann es nur empfehlen und hoffe, dass mehr dazu finden.
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Dicker
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Registriert: 20. Mai 2017, 20:29

Re: Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

Beitrag von Dicker »

Bei Supraland hat mich immer der Artstyle abgeschreckt.
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trollnest3
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Registriert: 30. Mai 2022, 13:57

Re: Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

Beitrag von trollnest3 »

Von der Liste habe ich nur "Control" gespielt (mit Türen notieren). Das habe ich sogar durchbekommen, super weird und cool. Ich freue mich schon auf Teil 2 :D


Und etwas "Supraland". Aber das habe ich schnell abgebrochen, weil mir die Sprünge zu ungenau waren. Und die Gegner zu hässlich für so ein sauberes Spiel.
my_d00m
Beiträge: 124
Registriert: 2. Mai 2016, 12:01

Re: Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

Beitrag von my_d00m »

Der Thread gefällt mir sehr, bin ein großer Freund dieser Spiele und hab durchaus schon einiges von der Liste gespielt (größtenteils aber wohl eher die bekannten).
Werde mir das ein oder andere mal anschauen, bin gespannt.
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Azralex
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Re: Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

Beitrag von Azralex »

Gute Idee!

Am liebsten mag ich Spiele im Igavania Stil, SotN ist immer noch mein Favorit im Genre, auch wenn die Menüführung teilweise fürchterlich ist.

Momentan habe ich noch einige Spiele auf dem Pile, z.B. Afterimage, Deedlit in Wonder Labyrinth und Timespinner.

Timespinner 2 wurde übrigens kürzlich angekündigt.

The Last Faith soll nun am 15.11.23 erscheinen. Das scheint mir ein wenig zu sehr in die souls-like Ecke zu gehen, wovon ich kein großer Fan bin. Aber die Pixelart sieht so großartig aus...
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Azralex
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Registriert: 24. Okt 2019, 22:28

Re: Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

Beitrag von Azralex »

Momodora: Moonlit Farewell kommt nun am 11.01.2024 raus, dazu gibt es einen Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=szQk4i1zRmY

Den Vorgänger Momodora: Reverie Under The Moonlight kann ich auch ans Herz legen, atmosphärisches kleines Spiel mit einem gewissen Anspruch.
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Stew_TM
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Re: Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

Beitrag von Stew_TM »

Huhu, da wir ja jetzt diesen schönen Metroidvania-Thread haben, dachte ich mir: Bevor der über kurz oder lang einschläft, nutze ich den für meinen Fazit zu Blasphemous 2 (vorherige Eindrücke hier, hier und hier). Ich bin @Timberfox13 da ja auch noch ein paar Antworten/Reaktionen schuldig :D Ich hatte bei ca. 2/3 des Spiels eine unfreiwillige Pause eingelegt, da zu der Zeit viel los war. Aber jetzt war der richtige Moment für den Rest meiner Buße gekommen (Achtung, milde Spoiler im Weiteren, ich umschreibe hier Teile des Endgames).

Timberfox13 hat geschrieben: 5. Okt 2023, 08:59 Sag mal Bescheid wenn du beim Gegner aus dem Vorspann bist, der ist ne krasse Pottsau mit böööösen Überraschungen und der einzige wirklich üble Skillcheck, ansonsten sind die schwierigsten Teile die "Mini-Arenen", da werden einem teilweise harte Nüsse zum knacken hingelegt
Ich habe gestern Abend die Credits gesehen. Nach meiner Bekanntschaft mit der o.g. Person war der finale Bosskampf beinahe ein Kinderspiel. Mit dem Begriff „Pottsau“ hast du Eviterno schon ganz treffend beschrieben, der hat mich auch zum Fluchen gebracht :D Ich empfand das hier aber genau richtig, schließlich soll er auch innerhalb der Welt als Gatekeeper fungieren. Und wie so oft – wenn man mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit rangeht, verliert auch Eviterno seinen Schrecken. Bei mir hat er in der zweiten Phase bevorzugt eine lange Angriffskombi verwendet, durch die man aber mit dem richtigen Timing sehr gut sliden und ihm zwischendrin sogar bis zu zwei Schläge reindrücken kann. Man darf dabei nur nicht die Nerven verlieren, was mir natürlich trotzdem ein paar Mal passiert ist ^^ Buttonmashing treibt einem Blasphemous 2 aber ja auch gleich zu Beginn aus. Wenn man dann noch durch die Retabelresonanzen den Blitzschaden beim Ausweichen aktiviert, fühlt es sich besonders befriedigend an, seine Angriffe zu dodgen :) Der Endboss war dann für mich eher ein Epilog mit tollem Effektgewitter, mit dem die Switch aber auch nicht ganz so gut klargekommen ist.

Nach alldem Spektakel hat mich das Ende selbst aber ehrlich gesagt nicht wirklich berühren können. Klar, von einem auch in der Erzählstruktur eindeutig von FromSoft inspirierten Spiel erwarte ich keine große Auflösung mit Happy End, aber das war schon etwas unzeremoniell. Liegt ggf. daran, dass ich den Vorgänger nicht gespielt habe und mir hier ein paar Dinge entgangen sind. Vielleicht gibt es aber auch noch ein Secret Ending. Auch wenn ich sehr aufmerksam und gründlich gespielt habe, muss ich nämlich noch ein paar lose Fäden zusammenbinden. Ich bin bei 95 % Completion und 99 % der Map, aber mir fehlen noch vier Retabelfiguren und eine Tür in der Kapelle ist noch verschlossen (wahrscheinlich öffnet die sich bei 100 Prozent?!). Da ich auch noch vier rätselhafte Quest-Items im Inventar habe mit denen ich nichts anzufangen weiß, hilft mir da vermutlich auch das Geheimnis-Item nicht weiter und ich werde mich nachfolgend kurz dazu belesen, wie ich der Welt die letzten Geheimnisse entlocken kann. Den Kollegen habe ich auch noch nicht gefunden, gute Vorhersage :D
Timberfox13 hat geschrieben: 10. Okt 2023, 09:08 und solltest du mal nach dem "letzten kleinen Engel" suchen, ich hätte da einen Tipp für dich, ich hab den auch nach einem Komplettdurchlauf ALLER Gebiete nicht gefunden und musste dann ein längeres Youtube-Video zu Rate ziehen

Insgesamt ein wirklich tolles Spiel, hier stimmt von Gameplay über Pixelart, Sprachausgabe, Musik und Atmosphäre bis hin zu Spielstruktur, Upgrades und Secrets wirklich alles. Highlights sind definitiv die vielen abwechslungsreichen Bosskämpfe. Es gab so zwei, drei Momente im Spiel, die ich nicht in höchsten Tönen loben würde. Die Schwierigkeitsspitze beim Schwertmeister war mir etwas zu hoch und es gab IIRC zwei Stellen, bei denen das Spiel klarer hätte kommunizieren können wo es nun weitergeht (die Art und Weise wie sich hier die Welt verändert ist aber grundsätzlich toll, wie bspw. die von Beginn an sichtbare Spiegelung der Stadt im See im Chor der Dornen). Wenn ich mir noch eine Sache gewünscht hätte, dann mehr von den coolen Anime-Cutscenes. Aber das wäre auch schon alles, was ich zu bekritteln habe. Super gut!
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Timberfox13
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Re: Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

Beitrag von Timberfox13 »

Stew_TM hat geschrieben: 17. Feb 2024, 12:15 Blasphemous 2
sehr schön, freut mich, dass du Spaß hattest.
Bin ja auch sehr begeistert von Blasphemous 2, wenn auch der Vorgänger insgesamt etwas stimmiger war aber der war ja auch kein Metroidvania (man braucht zum durchspielen wirklich kein einziges der Bewegungsupgrades) sondern eher ein reines 2D-Soulslike .

Jetzt mal zu den versprochenen Tips:

verschlossene Tür:
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man braucht dafür 4 Figuren mit goldenen Intarsien für den tragbaren Altar.
Wenn man die so anordnet, dass alle 4 von ihrem Standplatz aus auf den Punkt in der Mitte schauen geht sie auf.
letzter Engel:
SpoilerShow
Wenn man im zentralen Tempel über die Plattformen zum Herz hochsteigt, kann man von der obersten Plattform unter dem Zugang Richtung rechtem Bildschirmrand springen.
Der letzte Engel hängt außerhalb des von den Plattformen sichtbaren Bereiches ungefähr auf der Hälfte der Höhe in der Luft.
kleine Bonusinfo zu einer Sidequest:
SpoilerShow
Die Speerlady, die einem immer mal hilft und die vor dem Boss des Spiegelschlosses wartet, wird unweigerlich sterben wenn man sie dort ein 2. Mal anspricht und nicht das geweihte Wasser (?) aus dem Herztempel im Inventar hat.
Ob sie lebt oder stirbt macht aber keinen Unterschied für den Gesamtfortschritt.
Der Zauber, den man von ihr bekommt liegt bei ihrer Leiche.
Dass dir die Zwischensequenzen gefallen haben ist überraschend, da die Pixelsequenzen des Vorgängers wirklich extrem mehr Atmo transportiert haben aber da du den nicht kennst, ist das definitiv ein Vorteil für dich :)
Leider hat nämlich der Künstler, der für die Sequenzen zuständig war, nach Teil 1 gekündigt (es war wohl eine krass aufwändige Arbeit).

Bist du auch der Meinung, dass die ersten 3 Bosse stark an Needle, Ornstein/Smoug und Krait erinnern?
Und der 4. sah sehr stark nach den großen Schwertgegnern aus Dead Cells aus, auch durch die Bewegungen.

Die anderen Bosse bis Eviterno empfand ich auch relativ easy da man dort durch viel exploration sich mit Gebetsperlen vollballern kann die deren Schaden quasi trivialisieren.

Hast du alle Schwestern (die komischen Nonnen in den versteckten Räumen) und alle Töchter (für die alte Frau im Bett unter der Gebetsperlenlady) gefunden? Wirklich böse versteckt sind die ja nicht und deuten sich durch sound-cues ganz gut an.
Der einzige Punkt, an dem ich finde, dass das Spiel schlecht den Weg weist, ist die Leiter zum Gewölbe des 4. Bosses.
Man bekommt zwar mit dem ersten (?) Mitfahren mit der Totenprozession (Kutscher der die alten Münzen sammelt) einen Hint, da man genau dort rauskommt und die Leiter ist auch (GANZ KLEIN!) auf der Karte zu erkennen aber das ist halt auch der Punkt, an dem Dom seinen Stream abgebrochen hat als er eine Folge lang den Weg nicht gefunden hat.

Was ich Blasphemous 2 letztendlich vorwerfen könnte ist, dass es leider nicht der gleiche Atmosphäreknaller wie der erste Teil und am Ende "nur" ein auf die wichtigsten Elemente abgeschliffenen, äußerst kompetentes Metroivania ist, dass leider keine wirklich erinnerungswürdigen Nebercharaktere hat und dessen Bossen die kranke Kreativität des Vorgängers vermissen lassen.

Aktuell würde ich übrigens wirklich WIRKLICH gerne das neue Prince Of Persia auf der Switch zocken aber da Dark Devotion und Phoenotopia noch halb gespielt rumliegen und ich aktuell eher mit Songs Of Syx, Deep Rock Galactic und Archolos beschäftigt bin werde ich wohl einfach noch ein bisschen warten. Es läuft ja nicht weg...
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Stew_TM
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Re: Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

Beitrag von Stew_TM »

*There will be spoilers for Blasphemous 2*

Danke für die Tipps! :) Ich habe mir gestern Nachmittag schon ein paar Guides zuhilfe genommen, um zumindest 99 % und das zweite Ende zu erreichen. Ich bin mir nicht ganz sicher, was mir noch für die 100 % fehlt, vermute aber ein paar versteckte Martyriumspunkte und die sind mir den Aufwand dann nicht wert. Aber alle Quests etc. habe ich abgeschlossen. Das "Aufräumen" hat grundsätzlich auch Spaß gemacht - und war auch nochmal umfangreicher als vermutet - ich war dann aber doch etwas enttäuscht, dass ich am Ende nur mit einer neuen Cutscene belohnt wurde und es keinen geheimen "wahren" Bossfight gab (oder zumindest der bestehende Endboss nicht ein wenig angepasst wurde). Das gehört für mich seit Hollow Knight irgendwie zum guten Ton :D

Ich bin aber sehr froh, dass ich die Guides konsultiert habe, denn bspw. wirklich nochmal jedes Gebiet nach einer gewissen Glocke abzusuchen, hätte mir jetzt zum Abschluss auch einfach nicht mehr besonders viel gegeben. Manche Sachen (wie bspw. die stumme Mutter im Profundo Lamento) hatte ich inzwischen auch schlicht komplett verdrängt. Das Spiel gibt einem ansonsten schon Hinweise mit auf den Weg, aber man muss sie natürlich erst einmal als solche erkennen. Und da ich z.B. nie die Figur vom Honigmenschen verwendet habe, wäre ich im Leben nicht von selbst auf alle Geheimnisse gekommen. Die Schwestern und Töchter dagegen hatte ich schon alle aufgespürt, das war ganz gut machbar. Ich hatte wie gesagt eigenständig 95 % Completion erreicht, damit bin ich sehr zufrieden. Alles darüber hinaus wäre nur noch Arbeit gewesen, und ich will ja spielen :ugly: Ah, und den von dir beschriebenen Engel hatte ich auch schon selbst entdeckt - dass sich dort noch irgendetwas verbergen würde, hatte ich irgendwie sofort im Urin :lol: Tatsächlich fehlte mir am Ende ganz banal noch einer aus dem geteilten Turm.

Timberfox13 hat geschrieben: 19. Feb 2024, 09:07 Dass dir die Zwischensequenzen gefallen haben ist überraschend, da die Pixelsequenzen des Vorgängers wirklich extrem mehr Atmo transportiert haben aber da du den nicht kennst, ist das definitiv ein Vorteil für dich :)
Leider hat nämlich der Künstler, der für die Sequenzen zuständig war, nach Teil 1 gekündigt (es war wohl eine krass aufwändige Arbeit).

Bist du auch der Meinung, dass die ersten 3 Bosse stark an Needle, Ornstein/Smoug und Krait erinnern?
Und der 4. sah sehr stark nach den großen Schwertgegnern aus Dead Cells aus, auch durch die Bewegungen.

[...]

Der einzige Punkt, an dem ich finde, dass das Spiel schlecht den Weg weist, ist die Leiter zum Gewölbe des 4. Bosses.

[...]

Was ich Blasphemous 2 letztendlich vorwerfen könnte ist, dass es leider nicht der gleiche Atmosphäreknaller wie der erste Teil und am Ende "nur" ein auf die wichtigsten Elemente abgeschliffenen, äußerst kompetentes Metroivania ist, dass leider keine wirklich erinnerungswürdigen Nebercharaktere hat und dessen Bossen die kranke Kreativität des Vorgängers vermissen lassen.
Ich kann es jetzt ja nur aus meiner Perspektive ohne Kenntnis des ersten Teils beschreiben, aber der güldene Hochglanz-Stil der Cutscenes hat für mich sehr gut in diese entrückte Welt gepasst (auch wenn die Zwischensequenzen des ersten Teils in den Trailern auch super aussehen, keine Frage). War für mich hier aber in jedem Fall kein Stilbruch zur Pixelart des Spiels selbst. Ich fand Blasphemous 2 atmosphärisch insgesamt richtig stark und auch das Bossdesign sehr kreativ.

Ehrlich gesagt sagen mir allerdings weder Needle noch Krait was :D Ich nehme an, die sind aus anderen FromSoft-Spielen? Ich kenne nur die drei Dark Souls. Von daher - ja, der Boss auf dem Turm besteht aus zwei Personen, aber sonst sehe ich da keine großen Gemeinsamkeiten zur Ornstein & Smough. Die Architektur der Turmkrone (sowie der Tempel) erinnert natürlich an Anor Londo. Aber da ist die Henne eher das Ei, da Anor Londo an katholischer Kirchenarchitektur orientiert ist.

Hilf mir nochmal kurz auf die Sprünge - wer war der vierte Boss? Der Schwertmeister? Das war auf jeden Fall einer der Punkte, wo ich kurz nicht weiterwusste, ja.

Timberfox13 hat geschrieben: 19. Feb 2024, 09:07 Bin ja auch sehr begeistert von Blasphemous 2, wenn auch der Vorgänger insgesamt etwas stimmiger war aber der war ja auch kein Metroidvania (man braucht zum durchspielen wirklich kein einziges der Bewegungsupgrades) sondern eher ein reines 2D-Soulslike .
Ich überlege gerade, was mein nächstes Projekt im Bereich Metroidvania/2D-Soulslike wird. Blasphemous 1 würde sich natürlich anbieten, allerdings habe ich da etwas "Angst" vor. Sofortige Tode bei Platforming-Passagen sind für mich ein NoGo, und auch sonst muss es gar nicht soo viel anspruchsvoller werden als der zweite Teil. Über kurz oder lang werde ich das sicher auch spielen, aber vielleicht nicht sofort.

Die Tierlist oben bietet natürlich eine gute Orientierung, danke dafür! Ansonsten schon länger im Auge habe ich Moonscars (eher 2D-Souslike) und Ghost Song (eher Metroidvania), hat die zufällig jemand gespielt?

Ultros ist ja vor kurzem rausgekommen, ich habe ebenfalls die Demo gespielt, aber mir hat das Kampfsystem leider nicht so gut gefallen. Der Stil ist natürlich wild, der Lesbarkeit der Spielwelt hilft er jetzt nicht, aber ich find sowas Abgedrehtes prinzipiell immer spannend und würde das Experiment eingehen wollen - wenn mir das Gameplay Spaß macht. Ich war aber insgesamt erstmal abgeschreckt.

Vielleicht probiere ich es auch mit Metroid Dread. Bin ja Late-Adopter der Switch und habe das daher noch nicht gespielt. Das würde bei mir in der Kategorie "High Budget-Metroidvania" auch erstmal vor Prince of Persia: The Lost Crown stehen, da ich zu letztgenannter Marke keinen Bezug habe.
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Alienloeffel
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Re: Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

Beitrag von Alienloeffel »

Auf Moonscars hatte ich mich ein bisschen gefreut, aber leider hat mich die erste Stunde dann völlig kalt gelassen. Irgendwie fühlte sich das alles sperrig an, was mir leider schnell die lust genommen hat. Außerdem hat mich der Stil dann doch etwas zu viel an Blasphemous erinnert.
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Timberfox13
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Re: Metroidvanias (für backtracking enjoyers)

Beitrag von Timberfox13 »

Ja, ich denke der 4. Boss war der Schwertmeister, der immer mal in den Hintergrund springt und einen Speerregen niedergehen lässt.
Halt der, der auf der Map ganz unten im Keller sitzt und den Doppelsprung "bewacht".

zu den Anleihen aus anderen Spielen:

Ornstein/Smoug ist klar, 2 Gegner von denen einer ne große Keule hat und der Andere schnell ist und mit Blitzen ballert.

Needle ist die Käferdame aus Hollow Knight die mit der Nadel als Waffe kämpft (und Mainchar von Silk Song wird (irgendwann :pray: )), an die erinnerte mich die Dame im Schloss mit ihren Fäden und der Rapierwaffe, auch von den Bewegungen her.

Krait ist ein wiederkehrender Boss aus Metroid, der groß und behäbig ist.
An den erinnerte mich der Priesterboss im Sandgebiet.

Die sind alle auch nicht 1zu1 abgekupfert aber meiner Meinung nach sieht man, wo Einflüsse herkommen.
Vielleicht eher als kleine Verneigung an Genregrößen als an "Ideenraub".

Metroid Dread habe ich selbst gespielt und kann das nur uneingeschränkt empfehlen.
Es ist etwas linearer als die Vorgänger aber trotzdem ganz großartig.

Für Prince Of Persia würde ich nach meinem Kenntnisstand auch sofort eine Empfehlung aussprechen, da hab ich aber nur die Demo gespielt und ein paar Eindrücke in Tests gelesen; seht aber definitiv auch auf meiner Liste... nur nicht jetzt gerade

Weiterhin empfehlen kann ich Phoenotopia, das ist unglaublich knuffig aber auch ziemlich schwierig da der Kampf nur seeehr selten mit wilden Keulenschlägen gewonnen werden kann und man ganz genau schauen muss was der Gegner macht (v.a. die Bosse).

Ich würde auch gerne mal Environmental Station Alpha zocken aber das wäre für mich nur was für die Switch, leider gibts das gerade nur für den PC, ist aber scheinbar eins der ganz hellen Sterne am Metroidvania-Himmel.
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