Nahost-Konflikt

Wenn es nicht um Spiele und / oder den Podcast geht, dann stehen die Chancen gut, dass dein Thema hier richtig ist.
WARNUNG: Gerade bei Politik & Co. geht's gerne hoch her. Auch hier gelten die Benimmregeln. Behandelt andere Foren-User immer mit Respekt, selbst wenn ihr deren Meinung nicht respektieren könnt!
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
flix
Beiträge: 255
Registriert: 26. Jan 2020, 06:14

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von flix »

Alienloeffel hat geschrieben: 16. Apr 2024, 21:57
Bateman hat geschrieben: 16. Apr 2024, 21:48
Crenshaw hat geschrieben: 16. Apr 2024, 19:47 was mich ziemlich stört, das man überall das Gefühl hat, der Iran hätte hier "angefangen", dass das die Vergeltungsaktion für den Konsulatsangriff durch Israel wird nirgends erwähnt
Ist eigentlich ziemlich einfach:
Der Mullahs wollen Israel vernichten.
Israel will dem Iran nichts.

Somit ist grundsätzlich alles was passiert auf die Mullahs zurückzuführen.
Das ist doch keine Rechtfertigung für Israel auch alles machen zu dürfen. Dann dürften die USA Nordkorea ja auch nach Gutdünken bebomben und das ganze Land als vogelfrei erklären. So einfach ist es dann eben doch nicht.
Ganz schlechter Vergleich in meinen Augen. Iran führt seit der Mullah-Übernahme einen Proxy-Krieg gegen Israel indem es sowohl den Gaza-Streifen als auch den Süd-Libanon mit Waffen versorgt. Durch die Terror-Angriffe entsteht realer Schaden und Israel ist im dauerhaften Kriegszustand. Inwiefern hat Nordkorea jemals die USA gefährdet? Die lächerlichen Drohungen kann man ja nicht ernst nehmen.

Israel treibt zu Teilen - besonders unter Netanjahu - die Gewaltspirale weiter nach oben wie z.B. durch Angriffe auf ein Konsulat und ich habe große Zweifel, ob es der gesamten Situation gerade förderlich ist.
Angefangen hat die momentane Eskalation aber mitnichten Israel. Das Krebsgeschwür in der Region ist eindeutig das Mullah Regime im Iran welches schon seit Jahrzehnten den Konflikt immer wieder anheizt.

Was ich jetzt hoffe ist, dass man von deutscher Seite endlich harte Kante gegen den Iran zeigt, die Handelsbeziehungen stoppt und die Revolutionsgarden auf die Terror-Liste setzt. Die Zeit des Appeasments muss endlich aufhören. Ansonsten ist das all das „Nie Wieder“ Gerede nichts wert.
Rince81
Beiträge: 8805
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rince81 »

flix hat geschrieben: 17. Apr 2024, 08:40 Das Krebsgeschwür in der Region ist eindeutig das Mullah Regime im Iran welches schon seit Jahrzehnten den Konflikt immer wieder anheizt.
Ich würde sagen dass eigentliche Krebsgeschwür ist die nach wie vor andauernde Besatzung und der dadurch ungelöste Konflikt. Der ist älter als das Mullah Regime und hat einen Großteil der iranischen Proxies in der Region überhaupt erst erzeugt.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
flix
Beiträge: 255
Registriert: 26. Jan 2020, 06:14

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von flix »

Rince81 hat geschrieben: 17. Apr 2024, 09:23
flix hat geschrieben: 17. Apr 2024, 08:40 Das Krebsgeschwür in der Region ist eindeutig das Mullah Regime im Iran welches schon seit Jahrzehnten den Konflikt immer wieder anheizt.
Ich würde sagen dass eigentliche Krebsgeschwür ist die nach wie vor andauernde Besatzung und der dadurch ungelöste Konflikt. Der ist älter als das Mullah Regime und hat einen Großteil der iranischen Proxies in der Region überhaupt erst erzeugt.
Das ist auch ein Problem, ja, aber das ist doch eher lokaler Natur und von dem Problem ist der Iran relativ weit weg und für die Palästinenser interessiert sich ja eh kein arabisches Land. Die Besatzung entstand auch erst durch die von den arabischen Staaten initiieren Kriege.

Im Iran ist Staatsräson, dass man Israel vernichten will. Hört das Siedeln von Israel auf wird das nicht verschwinden. Der Hass auf Israel und Juden bleibt.
bonkic
Beiträge: 313
Registriert: 7. Jun 2023, 12:42

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von bonkic »

nochmal die "ernsthaftigkeit" des iranischen angriffs betreffend:

mit welcher reaktion hätte der iran denn wohl rechnen müssen, hätte es hunderte, wenn nicht tausende zivile opfer in israel gegeben? und das wäre ja wohl die mehr oder weniger logische folge, hätten - ich sag mal sehr ungenau - zahlreiche geschosse auf israelischem boden eingeschlagen. oder nicht? - israels antwort wäre verheerend gewesen. ich denke, da lehne ich mich nicht sehr weit aus dem fenster, das behaupten zu können. und in dem fall wäre israel, bei allen bedenken, natürlich auch die solidarität (und va militärische unterstützung) aller westlicher partner, insbesondere der usa, gewiss gewesen. anders als das jetzt der fall ist.

was genau hätte der iran bzw die mullahs also davon gehabt? ihre herrschaft wäre mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit vorbei. das schöne atomprogramm ein für alle mal erledigt. oder glaubt jemand ernsthaft, andere arabische staaten wären in den (natürlich vom iran irgendwo gewünschten oder zumindest propagierten) "großen krieg" gegen israel miteingestiegen (ab von den viel zitierten proxies)?

ich lass mich ja wirklich gerne eines besseren belehren, gerade bei themen, in denen ich nicht allzu tief drinstecke. aber ich sehe einfach nicht, inwiefern der iran aus einem solchen konflikt (derzeit) als "gewinner" hervorgehen könnte.
bonkic
Beiträge: 313
Registriert: 7. Jun 2023, 12:42

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von bonkic »

Rince81 hat geschrieben: 17. Apr 2024, 09:23
flix hat geschrieben: 17. Apr 2024, 08:40 Das Krebsgeschwür in der Region ist eindeutig das Mullah Regime im Iran welches schon seit Jahrzehnten den Konflikt immer wieder anheizt.
Ich würde sagen dass eigentliche Krebsgeschwür ist die nach wie vor andauernde Besatzung und der dadurch ungelöste Konflikt. Der ist älter als das Mullah Regime und hat einen Großteil der iranischen Proxies in der Region überhaupt erst erzeugt.
absurderweise pflegten vor der revolution (also auch noch nach beginn der besatzung) ausgerechnet iran und israel vergleichsweise gute beziehungen.
und noch absurder wird das ganze, wenn man bedenkt, dass ausgerechnet israel damals mitgeholfen hat, den iran hochzurüsten.
flix
Beiträge: 255
Registriert: 26. Jan 2020, 06:14

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von flix »

bonkic hat geschrieben: 17. Apr 2024, 09:59
Rince81 hat geschrieben: 17. Apr 2024, 09:23
flix hat geschrieben: 17. Apr 2024, 08:40 Das Krebsgeschwür in der Region ist eindeutig das Mullah Regime im Iran welches schon seit Jahrzehnten den Konflikt immer wieder anheizt.
Ich würde sagen dass eigentliche Krebsgeschwür ist die nach wie vor andauernde Besatzung und der dadurch ungelöste Konflikt. Der ist älter als das Mullah Regime und hat einen Großteil der iranischen Proxies in der Region überhaupt erst erzeugt.
absurderweise pflegten vor der revolution (also auch noch nach beginn der besatzung) ausgerechnet iran und israel vergleichsweise gute beziehungen.
und noch absurder wird das ganze, wenn man bedenkt, dass ausgerechnet israel damals mitgeholfen hat, den iran hochzurüsten.
Das ist auch der Grund weshalb ich nicht glaube, dass Israels Siedlungspolitik oder die nach den Kriegen besetzten Gebiete Schuld an dem Hass auf Israel sind. Die Revolution damals galt um den verhassten Schah abzusetzen. Gleichzeitig wurde ein Gottesstaat aufgebaut von Holocaustleugnern und Antisemiten, die keine Juden in der Region akzeptieren.
Ein gemäßigter Staat Iran ohne Islamisten wäre sehr beruhigend. Leider werden sämtliche solcher Bestrebungen brutal niedergeschlagen und darunter leidet nicht nur die Region, sondern vor allem iranische Frauen und Homosexuelle.
Benutzeravatar
Crenshaw
Beiträge: 1368
Registriert: 28. Aug 2016, 10:07

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Crenshaw »

flix hat geschrieben: 17. Apr 2024, 08:40
Alienloeffel hat geschrieben: 16. Apr 2024, 21:57
Bateman hat geschrieben: 16. Apr 2024, 21:48

Ist eigentlich ziemlich einfach:
Der Mullahs wollen Israel vernichten.
Israel will dem Iran nichts.

Somit ist grundsätzlich alles was passiert auf die Mullahs zurückzuführen.
Das ist doch keine Rechtfertigung für Israel auch alles machen zu dürfen. Dann dürften die USA Nordkorea ja auch nach Gutdünken bebomben und das ganze Land als vogelfrei erklären. So einfach ist es dann eben doch nicht.
Ganz schlechter Vergleich in meinen Augen. Iran führt seit der Mullah-Übernahme einen Proxy-Krieg gegen Israel indem es sowohl den Gaza-Streifen als auch den Süd-Libanon mit Waffen versorgt. Durch die Terror-Angriffe entsteht realer Schaden und Israel ist im dauerhaften Kriegszustand. Inwiefern hat Nordkorea jemals die USA gefährdet? Die lächerlichen Drohungen kann man ja nicht ernst nehmen.

Israel treibt zu Teilen - besonders unter Netanjahu - die Gewaltspirale weiter nach oben wie z.B. durch Angriffe auf ein Konsulat und ich habe große Zweifel, ob es der gesamten Situation gerade förderlich ist.
Angefangen hat die momentane Eskalation aber mitnichten Israel. Das Krebsgeschwür in der Region ist eindeutig das Mullah Regime im Iran welches schon seit Jahrzehnten den Konflikt immer wieder anheizt.

Was ich jetzt hoffe ist, dass man von deutscher Seite endlich harte Kante gegen den Iran zeigt, die Handelsbeziehungen stoppt und die Revolutionsgarden auf die Terror-Liste setzt. Die Zeit des Appeasments muss endlich aufhören. Ansonsten ist das all das „Nie Wieder“ Gerede nichts wert.
also Israel als das Friedenslamm der Region darzustellen ist auch etwas gewagt, Israel hat bis jetzt jede Gelegenheit genutzt, wenn es den eigenen Interessen genutzt hat (man denke an den Zerstörung des irakischen Atomreaktors und all die anderen Angriffe/Attentate auf fremden Boden, wie jetzt die Konsulatgeschichte)), auch die (geduldete) Siedlungspolitik im Westjordanland ist nicht gerade konfliktverhindernd (wobei die israelischen Sicherheitsbehörden mit den nicht israelischen Siedlern leichtes Spiel haben)
und in der Region ist nicht nur der Iran ein großer Förderer des Terrorismus auch die anderen arabischen Staaten mischen da kräftig mit, da störts aber keinen (offiziell) weil wir von den Öl bekommen

solange da unten die Konfliktursachen nicht geklärt werden, werden wir keinen Frieden/Ruhe da unten haben und ohne Israel passiert dafür leider nichts und Israel zeigt gerade das es an Frieden nicht interessiert ist
flix
Beiträge: 255
Registriert: 26. Jan 2020, 06:14

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von flix »

Crenshaw hat geschrieben: 17. Apr 2024, 10:23
flix hat geschrieben: 17. Apr 2024, 08:40
Alienloeffel hat geschrieben: 16. Apr 2024, 21:57

Das ist doch keine Rechtfertigung für Israel auch alles machen zu dürfen. Dann dürften die USA Nordkorea ja auch nach Gutdünken bebomben und das ganze Land als vogelfrei erklären. So einfach ist es dann eben doch nicht.
Ganz schlechter Vergleich in meinen Augen. Iran führt seit der Mullah-Übernahme einen Proxy-Krieg gegen Israel indem es sowohl den Gaza-Streifen als auch den Süd-Libanon mit Waffen versorgt. Durch die Terror-Angriffe entsteht realer Schaden und Israel ist im dauerhaften Kriegszustand. Inwiefern hat Nordkorea jemals die USA gefährdet? Die lächerlichen Drohungen kann man ja nicht ernst nehmen.

Israel treibt zu Teilen - besonders unter Netanjahu - die Gewaltspirale weiter nach oben wie z.B. durch Angriffe auf ein Konsulat und ich habe große Zweifel, ob es der gesamten Situation gerade förderlich ist.
Angefangen hat die momentane Eskalation aber mitnichten Israel. Das Krebsgeschwür in der Region ist eindeutig das Mullah Regime im Iran welches schon seit Jahrzehnten den Konflikt immer wieder anheizt.

Was ich jetzt hoffe ist, dass man von deutscher Seite endlich harte Kante gegen den Iran zeigt, die Handelsbeziehungen stoppt und die Revolutionsgarden auf die Terror-Liste setzt. Die Zeit des Appeasments muss endlich aufhören. Ansonsten ist das all das „Nie Wieder“ Gerede nichts wert.
also Israel als das Friedenslamm der Region darzustellen ist auch etwas gewagt, Israel hat bis jetzt jede Gelegenheit genutzt, wenn es den eigenen Interessen genutzt hat (man denke an den Zerstörung des irakischen Atomreaktors und all die anderen Angriffe/Attentate auf fremden Boden, wie jetzt die Konsulatgeschichte)), auch die (geduldete) Siedlungspolitik im Westjordanland ist nicht gerade konfliktverhindernd (wobei die israelischen Sicherheitsbehörden mit den nicht israelischen Siedlern leichtes Spiel haben)
und in der Region ist nicht nur der Iran ein großer Förderer des Terrorismus auch die anderen arabischen Staaten mischen da kräftig mit, da störts aber keinen (offiziell) weil wir von den Öl bekommen

solange da unten die Konfliktursachen nicht geklärt werden, werden wir keinen Frieden/Ruhe da unten haben und ohne Israel passiert dafür leider nichts und Israel zeigt gerade das es an Frieden nicht interessiert ist
Ich bin da bei dir. Israel ist momentan unter Netanjahu alles andere als förderlich für einen zukünftigen Frieden. Darum sag ich ja, dass die Gewaltspirale auch durch Israel nach oben getrieben wird. Netanjahu ist offenbar nicht an irgendeiner Art Frieden interessiert. Er weiß, dass er politisch tot sein wird nachdem der Krieg im Gaza-Streifen vorbei ist und will auf dem Weg dorthin offenbar noch möglichst viel Schaden anrichten bei seinen Feinden.
Es ist absolut schwierig zu urteilen, was der richtige Weg wäre, aber ich denke die demonstrierenden Israelis haben ein gutes Gespür dafür, dass die momentane Marschrichtung die Falsche ist. Ob ein gemäßigter Premierminister besser wäre? Keine Ahnung, aber viel spricht nicht für Netanjahus Vorgehen. Im Gegenteil.
Rince81
Beiträge: 8805
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rince81 »

bonkic hat geschrieben: 17. Apr 2024, 09:46 was genau hätte der iran bzw die mullahs also davon gehabt? ihre herrschaft wäre mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit vorbei. das schöne atomprogramm ein für alle mal erledigt. oder glaubt jemand ernsthaft, andere arabische staaten wären in den (natürlich vom iran irgendwo gewünschten oder zumindest propagierten) "großen krieg" gegen israel miteingestiegen (ab von den viel zitierten proxies)?
1. Iran ist KEIN arabischer Staat. Ich denke das ist ein ganz wesentlicher Punkt.
2. Warum wäre ihre Herrschaft vorbei gewesen? Das "Problem" an einem Krieg zwischen Israel und Iran ist, dass der primär mit Raketen oder Luftangriffen stattfinden würde, eine Invasion des Iran durch Israel ist, selbst mit massiver Unterstützung der USA - die darauf keinen Nerv haben - völlig illusorisch. Was haben wir denn aus Syrien und Afghanistan gelernt?
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Rince81
Beiträge: 8805
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rince81 »

flix hat geschrieben: 17. Apr 2024, 09:33 Das ist auch ein Problem, ja, aber das ist doch eher lokaler Natur und von dem Problem ist der Iran relativ weit weg und für die Palästinenser interessiert sich ja eh kein arabisches Land. Die Besatzung entstand auch erst durch die von den arabischen Staaten initiieren Kriege.

Im Iran ist Staatsräson, dass man Israel vernichten will. Hört das Siedeln von Israel auf wird das nicht verschwinden. Der Hass auf Israel und Juden bleibt.
Ne, das ist imho kein lokales Problem. Durch die Folgen der Besatzung gibt es eben die Gruppierungen und damit die Leute, die heute bereitwillig für iranische Interessen sterben. Hesbollah ist im Rahmen des Kriegs gegen den Libanon 1982 entstanden, in dem Israel in den Libanon eingedrungen ist, um die PLO zu vertreiben. Hamas entstand 1987 als Widerstandsgruppe gegen die israelische Besatzung in Gaza.

Ich wage Behauptung, mit einer Friedenslösung und zwei Staaten hätte Israel längst völlig normale diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen zu den meisten seiner Nachbarn. Die meisten arabischen Staaten in der Region wollen die haben, Israel ist eine bedeutende regionale Wirtschaftsmacht. Klar, würde das an der Ideologie der Mullahs nichts ändern - aber ihren Einfluss massiv reduzieren.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9864
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Andre Peschke »

Rince81 hat geschrieben: 17. Apr 2024, 11:24 Was haben wir denn aus Syrien und Afghanistan gelernt?
Oder Ukraine. Würde Israel tatsächlich eine Invasion mit dem Ziel eines Regimewechsels starten, dann würden sie ja auch eine near-peer Army treffen (ohne Atombomben und mit schlechterer Luftwaffe) in einem Land, dass unglaublich viel Fläche hat. Klar, der Iran hätte keinen Support des Westens etc, aber der Ukraine-Konflikt zeigt schon zusätzlich, dass das ein unglaubliches Risiko für Israel darstellen würde. Die haben anders als Russland nichtmal eine gemeinsame Grenze mit dem Iran, müssten also alles einfliegen... Und würden die Landesverteidigung so schwächen, dass sie sich weiteren Risiken aussetzen. Völlig ausgeschlossen, das Israel sowas unternimmt. Nichtmal der Erfolg wäre auch nur annähernd sicher, außer man denkt, die USA etc würden da voll mit einsteigen (derzeit auch ausgeschlossen).
flix
Beiträge: 255
Registriert: 26. Jan 2020, 06:14

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von flix »

Rince81 hat geschrieben: 17. Apr 2024, 11:48
flix hat geschrieben: 17. Apr 2024, 09:33 Das ist auch ein Problem, ja, aber das ist doch eher lokaler Natur und von dem Problem ist der Iran relativ weit weg und für die Palästinenser interessiert sich ja eh kein arabisches Land. Die Besatzung entstand auch erst durch die von den arabischen Staaten initiieren Kriege.

Im Iran ist Staatsräson, dass man Israel vernichten will. Hört das Siedeln von Israel auf wird das nicht verschwinden. Der Hass auf Israel und Juden bleibt.
Ne, das ist imho kein lokales Problem. Durch die Folgen der Besatzung gibt es eben die Gruppierungen und damit die Leute, die heute bereitwillig für iranische Interessen sterben. Hesbollah ist im Rahmen des Kriegs gegen den Libanon 1982 entstanden, in dem Israel in den Libanon eingedrungen ist, um die PLO zu vertreiben. Hamas entstand 1987 als Widerstandsgruppe gegen die israelische Besatzung in Gaza.

Ich wage Behauptung, mit einer Friedenslösung und zwei Staaten hätte Israel längst völlig normale diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen zu den meisten seiner Nachbarn. Die meisten arabischen Staaten in der Region wollen die haben, Israel ist eine bedeutende regionale Wirtschaftsmacht. Klar, würde das an der Ideologie der Mullahs nichts ändern - aber ihren Einfluss massiv reduzieren.
Du unterschlägst aber, dass sowohl beim Sechstagekrieg (Israelische Antwort auf die ägyptischen Blockade und die Truppen an der Grenze), als auch beim beim Libanonkrieg (ständige Terrorattacken in Israel) der Auslöser nicht Israel war und aus den Kriegen sind letztendlich die Hisbollah und Hamas entstanden.
Was wäre die Alternative gewesen? Die Terrorattacken aussitzen bzw. einen Angriff über sich ergehen lassen? Das würde wohl kein Land der Welt machen.
Das zeigt in meinen Augen, dass es keine Besatzung braucht um gegen Israel Krieg zu führen. Über den Krieg zur Staatsgründung von Israel müssen wir ja nicht reden. Die Angriffe auf Israel gab es auch schon vor Gründung von Hisbollah und Hamas.
Zuletzt geändert von flix am 17. Apr 2024, 12:13, insgesamt 1-mal geändert.
bonkic
Beiträge: 313
Registriert: 7. Jun 2023, 12:42

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von bonkic »

Rince81 hat geschrieben: 17. Apr 2024, 11:241. Iran ist KEIN arabischer Staat. Ich denke das ist ein ganz wesentlicher Punkt.
mal ab davon, dass ich das auch nirgends behauptet habe (streich das "andere" wegen mir^^), versteht sich der iran doch als vertreter der (angeblich) arabischen und palästinensischen sache (oder tut jedenfalls so).
2. Warum wäre ihre Herrschaft vorbei gewesen?
weil sich israel in diesem fall mit sehr großer wahrscheinlichkeit nicht lediglich mit einem begrenzten gegenschlag zufrieden gegeben und vermutlich zumindest (mit hilfe der usa natürlich) versucht hätte, das militärische potential irans komplett auszuschalten. die ziele kennt man lange. und da das regime bekanntlich eh nicht allzu fest im sattel sitzt (jetzt vielleicht gerade aufgrund des konfliktes mit israel sogar eher wieder, kann sein), wäre das sehr wahrscheinlich nicht folgenlos geblieben. zumindest mal wäre das innenpolitische unterdrückungspotential weit weit geringer. - ok, garantiert ist das alles natürlich nicht. zugegeben. aber die möglichkeit hätte meiner ansicht nach durchaus bestanden. so oder so hätten die mullahs jedenfalls nur verloren / nur verlieren können, auf jeden fall mal nix gewonnen.

natürlich hätte es aber keine bodeninvasion gegeben, das ist wirklich illusorisch.
Was haben wir denn aus Syrien und Afghanistan gelernt?
und was von serbien? ich denke, derartige vergleiche bringen recht wenig.
Rince81
Beiträge: 8805
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rince81 »

flix hat geschrieben: 17. Apr 2024, 12:10 Du unterschlägst aber, dass sowohl beim Sechstagekrieg (Israelische Antwort auf die ägyptischen Blockade und die Truppen an der Grenze), als auch beim beim Libanonkrieg (ständige Terrorattacken in Israel) der Auslöser nicht Israel war und aus den Kriegen sind letztendlich die Hisbollah und Hamas entstanden.
Weil die Frage nach dem Auslöser ermüdend, weil aus heutiger Sicht völlig egal ist. Das war vor vierzig Jahren. Hamas und Hesbollah leben durch den bis heute andauernden Konflikt, der endlich durchbrochen werden muss.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Rince81
Beiträge: 8805
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rince81 »

bonkic hat geschrieben: 17. Apr 2024, 12:11 weil sich israel in diesem fall mit sehr großer wahrscheinlichkeit nicht lediglich mit einem begrenzten gegenschlag zufrieden gegeben und vermutlich zumindest (mit hilfe der usa natürlich) versucht hätte, das militärische potential irans komplett auszuschalten. die ziele kennt man lange. und da das regime bekanntlich eh nicht allzu fest im sattel sitzt (jetzt vielleicht gerade aufgrund des konfliktes mit israel sogar eher wieder, kann sein), wäre das sehr wahrscheinlich nicht folgenlos geblieben. zumindest mal wäre das innenpolitische unterdrückungspotential weit weit geringer. - ok, garantiert ist das alles natürlich nicht. zugegeben. aber die möglichkeit hätte meiner ansicht nach durchaus bestanden. so oder so hätten die mullahs jedenfalls nur verloren / nur verlieren können, auf jeden fall mal nix gewonnen.
Du kannst einen Krieg nicht nur mit Luftangriffen gewinnen. Iran ist durch das Atomprogramm und der Feindschaft mit Israel und den USA auf sowas vorbereitet und hat sich entsprechend militärisch eingegraben. Dazu denke ich, dass die ziemlich sicher im Sattel sitzen - gerade im Fall eines Angriffs von außen.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Benutzeravatar
Leonard Zelig
Beiträge: 3492
Registriert: 5. Jan 2016, 19:56

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Leonard Zelig »

bonkic hat geschrieben: 17. Apr 2024, 09:59
Rince81 hat geschrieben: 17. Apr 2024, 09:23
flix hat geschrieben: 17. Apr 2024, 08:40 Das Krebsgeschwür in der Region ist eindeutig das Mullah Regime im Iran welches schon seit Jahrzehnten den Konflikt immer wieder anheizt.
Ich würde sagen dass eigentliche Krebsgeschwür ist die nach wie vor andauernde Besatzung und der dadurch ungelöste Konflikt. Der ist älter als das Mullah Regime und hat einen Großteil der iranischen Proxies in der Region überhaupt erst erzeugt.
absurderweise pflegten vor der revolution (also auch noch nach beginn der besatzung) ausgerechnet iran und israel vergleichsweise gute beziehungen.
und noch absurder wird das ganze, wenn man bedenkt, dass ausgerechnet israel damals mitgeholfen hat, den iran hochzurüsten.
Der Shah war eher pro-westlich eingestellt, daher ist das jetzt nicht so verwunderlich.

Die Iranischen Revolutionsgarden unterstützen in Syrien und Libanon Terroristen dabei Israel anzugreifen, daher sind sie für die Israelis ein legitimes Ziel. Syrien und Israel befinden sich bis zum heutigen Tag in einem Kriegszustand, es gab nie einen Friedensvertrag. Daher sind auch Luftangriffe auf Damaskus in den Augen Israels gerechtfertigt.
Crenshaw hat geschrieben: 16. Apr 2024, 19:47 was mich ziemlich stört, das man überall das Gefühl hat, der Iran hätte hier "angefangen", dass das die Vergeltungsaktion für den Konsulatsangriff durch Israel wird nirgends erwähnt
Ich weiß nicht was für Medien du konsumierst, aber in den tagesthemen und heute journal wurde der israelische Angriff vom 1. April immer erwähnt. Angefangen hat der aktuelle Konflikt in der Region am 7. Oktober.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
flix
Beiträge: 255
Registriert: 26. Jan 2020, 06:14

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von flix »

Rince81 hat geschrieben: 17. Apr 2024, 12:23
flix hat geschrieben: 17. Apr 2024, 12:10 Du unterschlägst aber, dass sowohl beim Sechstagekrieg (Israelische Antwort auf die ägyptischen Blockade und die Truppen an der Grenze), als auch beim beim Libanonkrieg (ständige Terrorattacken in Israel) der Auslöser nicht Israel war und aus den Kriegen sind letztendlich die Hisbollah und Hamas entstanden.
Weil die Frage nach dem Auslöser ermüdend, weil aus heutiger Sicht völlig egal ist. Das war vor vierzig Jahren. Hamas und Hesbollah leben durch den bis heute andauernden Konflikt, der endlich durchbrochen werden muss.
Sorry, aber damit machst du es dir jetzt sehr einfach in meinen Augen. Du hast angeführt, dass die Folgen der Besatzung die Terrorgruppen gewesen sind. Warum sollte man dann den Ursprung der Besatzung auslassen? Israel hat ja nicht aus Spaß einfach andere Gebiete besetzt.

Denkst du wirklich Hamas und Hisbollah würden nicht mehr existieren würde Israel sich zurückziehen oder wie siehst du das? Das Kind ist imo schon längst in den Brunnen gefallen. Die Gruppen existieren und werden nicht von heute auf morgen ihren Hass ablegen.
Benutzeravatar
Leonard Zelig
Beiträge: 3492
Registriert: 5. Jan 2016, 19:56

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Leonard Zelig »

Rince81 hat geschrieben: 17. Apr 2024, 09:23
flix hat geschrieben: 17. Apr 2024, 08:40 Das Krebsgeschwür in der Region ist eindeutig das Mullah Regime im Iran welches schon seit Jahrzehnten den Konflikt immer wieder anheizt.
Ich würde sagen dass eigentliche Krebsgeschwür ist die nach wie vor andauernde Besatzung und der dadurch ungelöste Konflikt. Der ist älter als das Mullah Regime und hat einen Großteil der iranischen Proxies in der Region überhaupt erst erzeugt.
Leider erscheint eine Zwei-Staaten-Lösung immer illusorischer. Weder auf der Seite der Palästinenser, noch auf Seiten der Israelis besteht der politische Wille sich dafür einzusetzen. Es gab die Chance auf Frieden in den acht Clinton-Jahren, aber anders als in Nordirland wurde diese Chance nicht genutzt. Da ist auch nicht alles eitel Sonnenschein, aber von Zuständen wie in Gaza ist man in Belfast weit entfernt.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
Benutzeravatar
Crenshaw
Beiträge: 1368
Registriert: 28. Aug 2016, 10:07

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Crenshaw »

flix hat geschrieben: 17. Apr 2024, 12:48
Rince81 hat geschrieben: 17. Apr 2024, 12:23
flix hat geschrieben: 17. Apr 2024, 12:10 Du unterschlägst aber, dass sowohl beim Sechstagekrieg (Israelische Antwort auf die ägyptischen Blockade und die Truppen an der Grenze), als auch beim beim Libanonkrieg (ständige Terrorattacken in Israel) der Auslöser nicht Israel war und aus den Kriegen sind letztendlich die Hisbollah und Hamas entstanden.
Weil die Frage nach dem Auslöser ermüdend, weil aus heutiger Sicht völlig egal ist. Das war vor vierzig Jahren. Hamas und Hesbollah leben durch den bis heute andauernden Konflikt, der endlich durchbrochen werden muss.
Sorry, aber damit machst du es dir jetzt sehr einfach in meinen Augen. Du hast angeführt, dass die Folgen der Besatzung die Terrorgruppen gewesen sind. Warum sollte man dann den Ursprung der Besatzung auslassen? Israel hat ja nicht aus Spaß einfach andere Gebiete besetzt.

Denkst du wirklich Hamas und Hisbollah würden nicht mehr existieren würde Israel sich zurückziehen oder wie siehst du das? Das Kind ist imo schon längst in den Brunnen gefallen. Die Gruppen existieren und werden nicht von heute auf morgen ihren Hass ablegen.
schon der Irlandkonflikt und seine "Lösung" hat gezeigt, dass man nicht vorwärts kommt, wenn man immer nur zurück schaut, außerdem hat es im Kindergarten schon nichts gebracht, immer nur "der andere hat angefangen" zu sagen
Rince81
Beiträge: 8805
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rince81 »

flix hat geschrieben: 17. Apr 2024, 12:48 Sorry, aber damit machst du es dir jetzt sehr einfach in meinen Augen. Du hast angeführt, dass die Folgen der Besatzung die Terrorgruppen gewesen sind. Warum sollte man dann den Ursprung der Besatzung auslassen? Israel hat ja nicht aus Spaß einfach andere Gebiete besetzt.
Nein haben Sie nicht. Die Frage ist, ob diese Begründung von "anno dazumal" heute noch zieht oder ob die Besatzung dann nicht viel mehr Schaden und Probleme verursacht hat und noch verursacht als der damalige Grund, weswegen man die Gebiete mal besetzt hat. Egal wie man es dreht und wendet, JEDER Konflikt mit Hisbollah und Hamas liegt im Kern am ungelösten Palästinenserproblem.
Denkst du wirklich Hamas und Hisbollah würden nicht mehr existieren würde Israel sich zurückziehen oder wie siehst du das? Das Kind ist imo schon längst in den Brunnen gefallen. Die Gruppen existieren und werden nicht von heute auf morgen ihren Hass ablegen.
Also Kämpfen bis zur Apokalypse? Hamas und Hisbollah existieren und werden auch weiter existieren - nur wer sagt, dass das unverändert als Terrororganisation sein muss? Es gibt doch weltweit genug Beispiele von Organisationen, die den bewaffneten Kampf aufgegeben haben. Angefangen bei der IRA im Nordirlandkonflikt. Ich bin der Überzeugung, dass die Bereitschaft von (jungen Palästinensern) für Hamas und Co. zu sterben massiv sinken wird, wenn sie die Aussicht auf eine andere und bessere Zukunft haben...
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Antworten