Nahost-Konflikt

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Jon Zen
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Jon Zen »

Rigolax hat geschrieben: 18. Mär 2024, 12:01
Jon Zen hat geschrieben: 18. Mär 2024, 07:53
Even philosopher Susan Neiman, who five years ago wrote a book celebrating Germany’s memory culture as a model for the United States, now thinks it has gone “haywire.” Neiman speaks of a particularly German “philosemitic McCarthyism”
In diesem Fall mit dem billigen Argument "Früher hatte diese Expertin diese Meinung, nun denkt SELBST SIE, dass die deutsche Israelpolitik durchgedreht sei. :lol:
Das ist imho nicht gut geschrieben in der Quelle, eigentlich bezieht sich Neiman mit "it has gone haywire", also dem "it" auf die deutsche Erinnerungskultur und nicht die Israelpolitik, vgl.: https://www.nybooks.com/articles/2023/1 ... an-neiman/ "Historical Reckoning Gone Haywire": "Germans’ efforts to confront their country’s criminal history and to root out antisemitism have shifted from vigilance to a philosemitic McCarthyism that threatens their rich cultural life." In jedem Fall sieht sie einen starken Zusammenhang zwischen deutscher Erinnerungskultur und verfehlter Israelpolitik.
So wie ich es verstehe, entsteht die Kritik an der Erinnerungskultur durch das "Canceln" von Menschen, die Aussagen tätigen, welche im Übergang von israelkritisch zu antisemitisch sind (wobei es auch bzgl. antisemitischer Aussagen Kontroversen gibt in den USA, siehe den Konflikt bzgl. "Redefreiheit" an US-Colleges). Diese Aussagen sind quasi immer im Zusammenhang mit der Israelpolitik Deutschlands.
Der Vergleich zur McCarthy-Ära ist völlig daneben. Damit macht man sich sofort unglaubwürdig. Man ist sich als Leser nicht einmal sicher, ob es "nur" Polemik oder sogar ernst gemeint ist.
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Rigolax
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rigolax »

Jon Zen hat geschrieben: 18. Mär 2024, 17:48 Der Vergleich zur McCarthy-Ära ist völlig daneben. Damit macht man sich sofort unglaubwürdig. Man ist sich als Leser nicht einmal sicher, ob es "nur" Polemik oder sogar ernst gemeint ist.
Na ja gut, den Vergleich habe ich selbst mal so in etwa gebracht, mit ein paar Weasel Words, hier im Thread: "Die Stimmung ist tendenziell etwas McCarthy-esque imho." Das war im Oktober, Kontext Lobos Antisemitismusvorwurf gegenüber Thunberg. Klar, bisschen Übertreibung ist da drin, würde ich so pauschal wie sie auch nicht sagen (war aber auch im Oktober, vielleicht war man damals eher geneigt, den Vergleich zu bringen).

Ich weiß nicht genau, was Neiman bzgl. Erinnerungskultur denkt. Anscheinend ist sie nah bei Moses, der die "Katechismusdebatte" verursacht hat: https://de.wikipedia.org/wiki/Katechismusdebatte Geht da um eine stärkere Öffnung der Erinnerungskultur Deutschlands für (deutsche) Kolonialverbrechen, grob gesagt.
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Leonard Zelig
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Leonard Zelig »

Hat denn schon jemand in Deutschland seinen Job verloren, weil er Netanyahu kritisiert hat? Und haben Baerbock und Scholz nicht eine mögliche Offensive in Rafah kritisiert? Darüber hinaus beteiligt sich Deutschland an der Luftbrücke nach Gaza. Kritik muss man aushalten können in einer Demokratie. Die Filmschaffenden durften das, was ihnen wichtig war, auf der Bühne der Berlinale sagen. In Israel selber sind auch nicht plötzlich alle rechts geworden nach dem 7. Oktober. Dort gibt es eine starke LGTBQ+-Bewegung in Tel Aviv und auch gegen die Justizreform von Netanyahu sind nicht bloß ein paar Linke auf die Straße gegangen. Aber der 7. Oktober hat gezeigt, dass islamistischer Extremismus nichts ist, das man einfach ignorieren kann. Auch in Europa hatte man die Gefahr nach der Niederlage des sogenannten Islamischen Staats nicht mehr auf dem Bildschirm. Es ist ja schön und gut, dass so viel über Russland geredet wird, aber aktuell ist ein islamistischer Anschlag in Deutschland deutlich wahrscheinlicher als ein militärischer Angriff Russlands auf Deutschland. Ich glaube gar nicht mal, dass sich amerikanische und deutsche Linke in der Einschätzung von Netanyahu so sehr unterscheiden. Es geht eher um den Blick auf Israel. Für die einen ist es der letzte verbliebene Kolonialstaat der europäischen Weißen, für die anderen ist es die einzige Demokratie im Nahen Osten. Letztere wären daher mit einer Zwei-Staaten-Lösung zufrieden, während Erstere nur das Ende eines zionistischen Staates im Nahen Osten zufriedenstellen würde.
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Jon Zen
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Jon Zen »

Leonard Zelig hat geschrieben: 18. Mär 2024, 22:54 Es geht eher um den Blick auf Israel. Für die einen ist es der letzte verbliebene Kolonialstaat der europäischen Weißen, für die anderen ist es die einzige Demokratie im Nahen Osten. Letztere wären daher mit einer Zwei-Staaten-Lösung zufrieden, während Erstere nur das Ende eines zionistischen Staates im Nahen Osten zufriedenstellen würde.
Gemeinsam mit den USA, Kanada, Mexiko und den ganzen Rest von Amerika + noch viele weitere Länder. :ugly:
Ich würde jetzt vorsichtshalber vermuten, dass die Kolonialschiene nur ein kleiner Teil der amerikanischen Linken fahren. Dafür muss man ja völlig verstrahlt sein, um nicht schon bei der Behauptung laut loszulachen.
Aber man hört leider immer nur die Lautesten.
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ZiggyStardust
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von ZiggyStardust »

Jon Zen hat geschrieben: 18. Mär 2024, 23:52
Leonard Zelig hat geschrieben: 18. Mär 2024, 22:54 Es geht eher um den Blick auf Israel. Für die einen ist es der letzte verbliebene Kolonialstaat der europäischen Weißen, für die anderen ist es die einzige Demokratie im Nahen Osten. Letztere wären daher mit einer Zwei-Staaten-Lösung zufrieden, während Erstere nur das Ende eines zionistischen Staates im Nahen Osten zufriedenstellen würde.
Gemeinsam mit den USA, Kanada, Mexiko und den ganzen Rest von Amerika + noch viele weitere Länder. :ugly:
Ich würde jetzt vorsichtshalber vermuten, dass die Kolonialschiene nur ein kleiner Teil der amerikanischen Linken fahren. Dafür muss man ja völlig verstrahlt sein, um nicht schon bei der Behauptung laut loszulachen.
Aber man hört leider immer nur die Lautesten.
Werden aktuell völkerrechtlich illegale Siedlungen von Weißen in den USA errichtet? Haben indigene Amerikaner weniger Rechte als weiße Amerikaner? Die USA befinden sich im Postkolonialismus während Israel noch mittendrin sei. Die amerikanischen Linken setzen sich auch kritisch mit der eigenen Kolonialgeschichte auseinander, so wie wir uns mit dem Holocaust auseinandersetzen. Ich glaube schon, dass ein großer Teil diese Schiene fährt. Die Unterstützung Saudi-Arabiens, die Krieg gegen den Jemen führen, hat zu deutlich weniger Kritik unter den Linken geführt und auch nicht zu Massenprotesten.
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kami
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von kami »

Ich finde es erstaunlich, wenn israel-solidarischen deutschen Linken quasi eine Querfront unterstellt wird, wenn doch gleichzeitig der als "Antizionismus" getarnte Antisemitismus das Element ist, das weltweit Linke und Rechte (und andere) zu vereinen scheint. Warum ich als Demokrat mehr grundsätzliche Sympathie mit den Klerikalfaschisten von der Hamas und ihren Sympathisanten als mit dem demokratischen Israel haben sollte, ist mir schleierhaft. Netanyahu und seine abscheulichen und unfähigen Koalitionspartner gehören kritisiert, ja, auch die Sanktionierung von extremistischen Siedlern erscheint mir sinnvoll, dennoch darf man nie vergessen, dass auch jetzt in Israel gegen die Regierung protestiert werden darf und das auch getan wird, etwas, das in Gaza schon vor dem 7.Oktober nicht wirklich möglich war.
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Rince81
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rince81 »

Jon Zen hat geschrieben: 18. Mär 2024, 23:52 Gemeinsam mit den USA, Kanada, Mexiko und den ganzen Rest von Amerika + noch viele weitere Länder. :ugly:
Ich würde jetzt vorsichtshalber vermuten, dass die Kolonialschiene nur ein kleiner Teil der amerikanischen Linken fahren. Dafür muss man ja völlig verstrahlt sein, um nicht schon bei der Behauptung laut loszulachen.
Aber man hört leider immer nur die Lautesten.
Ich dachte es war eigentlich unmöglich, diesen Diskurs nicht mitzubekommen. In den USA tobt seit Jahren eine intensive Debatte um die koloniale Vergangenheit. Nur als Beispiel die Debatten um Feierlichkeiten wie den "Kolumbustag" in den USA genannt.
https://www.youtube.com/watch?v=eKEwL-10s7E (hier bei Last Week Tonight von vor 9 Jahren)
https://www.youtube.com/watch?v=0LyJrwHzx70 (Trevor Noah vor 3 Jahren)
Die BLM Proteste in England richteten sich gegen koloniale Symbole und das koloniale Erbe des Landes. In Kanada gab und gibt es Debatten und eine Aufarbeitung des Boarding School Systems und man redet heute von den First Nations, wenn die eigene indigene Bevölkerung gemeint ist.

Nun ist die Gründung Israels ein Ergebnis der zionistischen Bewegung - primär angetrieben von europäischen Auswanderern/Geflüchteten und Holocaust Überlebenden. Ob man da "Kolonialisierung" reinlesen kann - keine Ahnung, das halte ich persönlich für Quatsch - und selbst wenn, dann ist es "nur" Geschichte.

Nur drängt sich heute der Vergleich bei der Situation im Westjordanland oder der Negev aber geradezu auf. Radikale Siedler, die teils mit Waffengewalt "Outposts" auf palästinischem Gebiet errichten und dort dann Palästinenser vertreiben oder ihre Lebensgrundlage zerstören. Oder Beduinen, die in der Negev Opfer von Vertreibungen und Zwangsumsiedlungen wurden und werden. In dem Fall ist das aber nicht irgendwann Achtzehnhundertirgendwas geschehen, sondern passiert seit den 50er Jahren bis heute.

https://www.rosalux.org.il/artikel/nege ... ndpolitik/
Nach dem Krieg von 1948 und der Gründung des Staates Israel wurde die Mehrheit der Negev-Beduinen vertrieben oder floh. Sie fanden Zuflucht im Gazastreifen, in Jordanien und im Sinai. Von den nunmehr 95 Stämmen angehörenden 75.000 bis 90.000 Beduinen, die im Jahre 1948 im Negev lebten, blieben lediglich 11.000 aus 19 Stämmen in Israel, während die übrigen zu Flüchtlingen wurden. Anfang der 1950er Jahre siedelte die israelische Armee darüber hinaus gewaltsam elf der verbliebenen Stämme aus ihren Wohnplätzen im südlichen und westlichen Negev in ein geschlossenes Gebiet im Norden des Negev um, das unter dem Namen Sijag oder Sajag bekannt wurde und wo auch die anderen acht Stämme lebten. Der Sijag umfasst acht Prozent des Negev-Gebiets. Die Neuansiedler im Sijag errichteten ihre Lager und Dörfer an Plätzen, die ihnen von der israelischen Armee zugewiesen wurden.[...]
Die israelische Führung stand nunmehr vor drei Optionen: generelle Vertreibung der Beduinen aus Israel, Umsiedelung in Städte weiter im Norden oder Umsiedelung und Konzentrierung in den drei Negev-Städten. Sie entschied sich für die Umsiedelung in die Negev-Städte. Zu den ursprünglich drei Großsiedlungen kamen in den 1990er Jahren weitere sieben urbane Ortschaften hinzu. Aktuell (im Jahre 2015) leben etwa 220.000 beduinisch-arabische Bürger Israels im Negev. Etwa die Hälfte wohnt in den vom Staat errichteten Städten, die andere Hälfte in Dörfern und Ortschaften, die als «nicht anerkannt» gelten und damit in den Augen des Staates illegal sind. Die «Illegalität» bezieht sich insbesondere auf die regionale Planung und die Grundbesitzfrage. Beim Entwurf der Pläne für die Besiedlung des Negev wurden die bestehenden 46 Beduinendörfer von den israelischen Planungsbehörden weitgehend ignoriert, mit der Begründung, die Territorien seien als militärische, industrielle oder ökologische Standorte und nicht als Wohngebiete vorgesehen. Diese Argumentation ermöglichte es der israelischen Regierung, die betreffenden Ortschaften als «illegal» zu klassifizieren, da ihre Planung nicht genehmigt war. Den Beduinen ist heute dennoch bewusst, dass ihre historische Präsenz an diesen Plätzen einen Trumpf im aktuellen Kampf um ihre Bodenrechte darstellt.[...]
Die «anerkannten» Städte sind überbevölkert und verarmt. Die hier lebenden Beduinen leiden unter hoher Arbeitslosigkeit und steigender Kriminalität. In den nicht anerkannten Dörfern und Ortschaften, in denen in der Regel zwischen 500 und 5.000 Menschen wohnen, mangelt es an grundlegendster technischer und sozialer Infrastruktur, seien es Strom, fließendes Wasser, befestigte Straßen, öffentliche Transportmittel oder Schulen. Nach zahlreichen Petitionen an den Obersten Gerichtshof, eingereicht vor allem von Menschenrechtsorganisationen, begann die israelische Regierung Ende der 1990er Jahre zögerlich, den Bewohnern der betreffenden Dörfer bedingt Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. Da die Ortschaften vonseiten der israelischen Regierung jedoch weiterhin als illegal angesehen werden, sind ihre Bewohner häufig Opfer von Zwangsräumungen. Manchmal werden ihre Häuser einfach abgerissen.
https://www.medico.de/innere-kolonialisierung-16120
Viele Beduinenfamilien ließen über Jahre ihre Söhne in der israelischen Armee dienen - oft in der Hoffnung, durch diesen Loyalitätsbeweis irgendwann doch als gleichwertige Staatsbürger akzeptiert zu werden, nachdem viele von ihnen in den 1950er Jahren durch die damalige israelische Militärregierung von ihrem Land vertrieben und dahin beordert worden waren, wo sie noch heute leben: auf Staatsland, das ihnen zwar zugewiesen, jedoch nie übereignet wurde.

Dieser Umstand bildete über Jahrzehnte die Grundlage dafür, dass ihre Dörfer vom Staat nicht anerkannt wurden. Der Zugang zu Strom und Wasser wurde verwehrt oder erschwert. Staatliche Dienstleistungen wie die Gesundheitsversorgung hinken in ihrer Qualität und Verfügbarkeit dem nationalen Standard bis heute weit hinterher. Die Kindersterblichkeit ist unter den Beduinen die höchste landesweit und liegt deutlich über dem israelischen Durchschnitt. In einem widersinnigen Urteil erkannte der Gerichtshof jetzt zwar an, dass die Menschen in Um al-Hiran keine Landbesetzer seien, weil schließlich die Regierung selbst ihnen das Staatsland zugewiesen habe. Trotzdem sollen die Beduinen zwangsumgesiedelt werden, weil der Staat das Recht habe, das Land jederzeit einer anderen Nutzung zuzuführen. Das soll nun geschehen - fast 60 Jahre nach ihrer Ansiedlung durch den Staat. Aus dem palästinensischen Um al-Hiran in Israel soll eine Stadt für die jüdische Mehrheitsgesellschaft werden: Hiran.

Im Negev vollzieht sich damit ein Prozess der Landnahme - eine Art innere Kolonialisierung -, der nach dem gleichen Muster wie die Vertreibungs- und Ansiedlungspolitik in der Westbank abläuft. Seit Jahren gibt es in unmittelbarerer Nähe zum Beduinendorf einen von Siedlern gegründeten Außenposten. Im Gegensatz zu Um al-Hiran wurde dieser Vorposten sofort mit Strom und Wasser versorgt - und seine Bewohner warten nur darauf, dass der Staat seine widerspenstigen palästinensischen Bürger räumen wird. Ähnlich wie in der Westbank trägt die Existenz der Siedler nun zur Legitimation der Gründung einer israelisch jüdischen Stadt auf den Ruinen eines arabisch israelischen Dorfes bei. So weist der medico-Partner Adalah darauf hin, dass der Oberste Gerichtshof in seinem Urteil die Frage ignoriere, warum eine neue jüdische Stadt ausgerechnet an der Stelle eines bestehenden arabischenDorfes errichtet werden müsse - ein Platzproblem gebe es in der Negev-Wüste nun wahrlich nicht.
Es gibt in der Geschichte und der Gegenwart von Israel Muster, beispielsweise in der Vertreibung von indigener Bevölkerung, die sich mit Mustern vergleichen lässt, die sich in der kolonialen Geschichte Europas und Amerikas wiederfinden.

Darüber kann man diskutieren, "völlig verstrahlt" ist die Diskussion aber ganz sicher nicht.
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rince81 »

kami hat geschrieben: 19. Mär 2024, 11:28 Warum ich als Demokrat mehr grundsätzliche Sympathie mit den Klerikalfaschisten von der Hamas und ihren Sympathisanten als mit dem demokratischen Israel haben sollte, ist mir schleierhaft. Netanyahu und seine abscheulichen und unfähigen Koalitionspartner gehören kritisiert, ja, auch die Sanktionierung von extremistischen Siedlern erscheint mir sinnvoll,
Wer behauptet denn, dass man überhaupt nur ein Fitzelchen Sympathie mit der Hamas haben sollte?

Was mich, der sich selbst als Linker bezeichnet, massiv irritiert, ist die gefühlte(!) Diskussion in Deutschland, die eben sehr häufig verlangt, dass eine Sympathie zu Israel eben auch zu der Regierung gelten soll und da sage ich nö. Sympathie für Israelis, die israelische Gesellschaft und Kultur habe ich, für Netanjahu, Ben-Gvir, Smotrich und Co. habe ich die nicht. Ist wie mit den USA, ich mag das Land, ich mag die Amerikaner - das bedeutet aber nicht, dass ich Trump mögen muss.
dennoch darf man nie vergessen, dass auch jetzt in Israel gegen die Regierung protestiert werden darf und das auch getan wird, etwas, das in Gaza schon vor dem 7.Oktober nicht wirklich möglich war.
Dennoch ist das die israelische Regierung. Es ist schön, dass man gegen diese Demonstrieren kann - nur ist es absurd, diese Regierung gegen Kritik zu immunisieren, indem man sagt, dass ja gegen sie protestiert wird. Es ist und bleibt die gewählte Regierung.
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 18. Mär 2024, 22:54 Hat denn schon jemand in Deutschland seinen Job verloren, weil er Netanyahu kritisiert hat? Und haben Baerbock und Scholz nicht eine mögliche Offensive in Rafah kritisiert? Darüber hinaus beteiligt sich Deutschland an der Luftbrücke nach Gaza.
Nun, eventuell riskiert man zumindest Fördergelder, wenn die Diskussion weiter so aus dem Ruder läuft. Eine Offensive in Rafah ohne Plan sehen selbst die USA als rote Linie an, diese Kritik ist Gratismut und die Luftbrücke ist aktuell eine PR-Aktion. Wir haben da volle 4 Tonnen Lebensmittel aus einer Maschine abgeworfen, praktisch zeitglich hat die NGO World Central Kitchen etwa 200 Tonnen Lebensmittel per Schiff nach Gaza gebracht. Der einzige direkte Weg für Hilfsgüter nach Gaza ist über Israel - da muss viel mehr Druck ausgeübt werden. Diese Luftbrücke ist eine Kapitulation vor Netanjahu.
https://wck.org/news/aid-boat-offloads-in-gaza
Kritik muss man aushalten können in einer Demokratie. Die Filmschaffenden durften das, was ihnen wichtig war, auf der Bühne der Berlinale sagen.
Ja, dafür wurde de Berlinale massiv kritisiert und am Ende effektiv mit der Streichung von Geldern gedroht. Die Filmschaffenden durften das sagen, die Berlinale wurde kritisiert, dafür eine Bühne gewesen zu sein...
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Leonard Zelig
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Leonard Zelig »

Träger der Berlinale ist die "Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH" mit der Bundesrepublik Deutschland als alleinigem Gesellschafter. Der Staat fördert sich sozusagen selber. Das ist kein privates Unternehmen, das vom Wohlwollen der Politik abhängig ist.

Die Luftbrücke soll ja nur die Zeit überbrücken bis das US-Militär mit dem Bau eines provisorischen Hafens für Gaza fertig ist. Und es werfen auch andere Staaten Hilfslieferungen aus der Luft ab. Besser ein wenig helfen als gar nicht helfen. Aktuell passieren täglich 200 bis 300 LKWs Rafah an der Grenze zu Ägypten und Kerem Shalom an der Grenze zu Israel. Über die Pforte 96 kommen mittlerweile auch Hilfslieferungen in den nördlichen Teil Gazas. Es ist leider notwendig die LKWs zu kontrollieren, damit sich die Hamas nicht erneut bewaffnen kann.
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 19. Mär 2024, 14:37 Träger der Berlinale ist die "Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH" mit der Bundesrepublik Deutschland als alleinigem Gesellschafter. Der Staat fördert sich sozusagen selber. Das ist kein privates Unternehmen, das vom Wohlwollen der Politik abhängig ist.
Ne. Die Bundesrepublik ist Gesellschafter und die institutionelle Förderung nur ein Teil des Budgets, wenn auch ein wichtiger - wie man erst an der aktuellen Ausgabe gesehen hat:
https://www.spiegel.de/kultur/kino/berl ... 7e1dd3c365

Wenn Politik nun droht, weitere Gelder zu kürzen, weil sich Filmschaffende auf der Bühne äußern, sollten eigentlich Alarmglocken schillen.
Die Luftbrücke soll ja nur die Zeit überbrücken bis das US-Militär mit dem Bau eines provisorischen Hafens für Gaza fertig ist.
Was wohl zumindest zwei Monate dauern wird.
Und es werfen auch andere Staaten Hilfslieferungen aus der Luft ab.
Was genauso ineffektiv ist. Sowohl von der Menge der Hilfsgüter an sich, von der fairen Verteilung vor Ort und von der Sicherheit der Leute in Gaza, die davon bereits erschlagen wurden.
Besser ein wenig helfen als gar nicht helfen.
Sprach der Feuerwehrmann, der seinen Löscheimer am nahen Teich auffüllt, statt den Schlauch an den Hydranten anzuschließen... überspitzt ausgedrückt - von jedem Punkt in Gaza sind notwendige Lebensmittel und andere Hilfsgüter nur ein paar Kilometer entfernt. Eine Luftbrücke sollte überhaupt nicht notwendig sein.
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Leonard Zelig »

Im Bereich der institutionellen Förderung dient die Zuwendung zur Deckung der gesamten Ausgaben. Gefördert wird also anders als bei der Projektförderung die Institution als Ganzes, ihre gesamte Tätigkeit. Es gibt eine faktische Dauerverpflichtung. Claudia Roth ist übrigens die Vorsitzende des Aufsichtsrats.
Die KBB ist eine Gesellschaft des Bundes. Sie wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und ist finanziert aus Bundesmitteln für Kultur, Eigeneinnahmen, Sponsoring sowie durch Einwerbung von Drittmitteln.
https://www.kbb.eu/ueber-die-kbb/struktur

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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 19. Mär 2024, 15:20 Im Bereich der institutionellen Förderung dient die Zuwendung zur Deckung der gesamten Ausgaben. Gefördert wird also anders als bei der Projektförderung die Institution als Ganzes, ihre gesamte Tätigkeit. Es gibt eine faktische Dauerverpflichtung.
Die Berlinale bekommt von der BKM eine institutionelle Förderung von ca. 12,6 Millionen Euro. Das Budget der vergangenen Berlinale lag bei ca. 33 Millionen Euro.
https://www.berlinale.de/de/festival/fe ... rofil.html

Die Politik, gerade die BKM hat diverse Möglichkeiten, hier zu "sparen" und kann natürlich jederzeit die Haushaltmittel für die Berlinale kürzen. Auch von Berlin kommt Geld - oder eben nicht.
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Leonard Zelig »

Natürlich kann die Politik sparen, das habe ich nicht in Frage gestellt. Aber sie hätte ganz andere Einflussmöglichkeiten, dadurch dass sie eben im Aufsichtsrat sitzt und der Bund alleiniger Gesellschafter ist.
Rince81 hat geschrieben: 19. Mär 2024, 15:05 Sprach der Feuerwehrmann, der seinen Löscheimer am nahen Teich auffüllt, statt den Schlauch an den Hydranten anzuschließen... überspitzt ausgedrückt - von jedem Punkt in Gaza sind notwendige Lebensmittel und andere Hilfsgüter nur ein paar Kilometer entfernt. Eine Luftbrücke sollte überhaupt nicht notwendig sein.
In Gaza leben über zwei Millionen Menschen, in ganz Israel neun Millionen Menschen. Würden es die USA derzeit schaffen 80 Millionen Mexikaner in Not zu versorgen? Das ist eine internationale Aufgabe, an der sich alle Staaten beteiligen müssen. Aufgrund des 7. Oktobers ist es nachvollziehbar, dass Israel nicht seine gesamte Volkswirtschaft darauf ausrichtet Hilfsgüter für die Palästinenser zu produzieren. Ich schätze mal im Winter 1945/1946 wurden auch nicht so viele Care-Pakete von Israel nach Deutschland geschickt.
Zuletzt geändert von Leonard Zelig am 19. Mär 2024, 15:50, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 19. Mär 2024, 15:43 Aber sie hätte ganz andere Einflussmöglichkeiten, dadurch dass sie eben im Aufsichtsrat sitzt und der Bund alleiniger Gesellschafter ist.
Nur haben alle Beteiligten besseres zu tun. Da kümmert man sich um Toppersonalien wie die Festivalleitung und lässt sonst jeden seinen Job machen.
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Crenshaw
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Crenshaw »

Leonard Zelig hat geschrieben: 19. Mär 2024, 15:43 Natürlich kann die Politik sparen, das habe ich nicht in Frage gestellt. Aber sie hätte ganz andere Einflussmöglichkeiten, dadurch dass sie eben im Aufsichtsrat sitzt und der Bund alleiniger Gesellschafter ist.
Rince81 hat geschrieben: 19. Mär 2024, 15:05 Sprach der Feuerwehrmann, der seinen Löscheimer am nahen Teich auffüllt, statt den Schlauch an den Hydranten anzuschließen... überspitzt ausgedrückt - von jedem Punkt in Gaza sind notwendige Lebensmittel und andere Hilfsgüter nur ein paar Kilometer entfernt. Eine Luftbrücke sollte überhaupt nicht notwendig sein.
In Gaza leben über zwei Millionen Menschen, in ganz Israel neun Millionen Menschen. Würden es die USA derzeit schaffen 80 Millionen Mexikaner in Not zu versorgen? Das ist eine internationale Aufgabe, an der sich alle Staaten beteiligen müssen. Aufgrund des 7. Oktobers ist es nachvollziehbar, dass Israel nicht seine gesamte Volkswirtschaft darauf ausrichtet Hilfsgüter für die Palästinenser zu produzieren. Ich schätze mal im Winter 1945/1946 wurden auch nicht so viele Care-Pakete von Israel nach Deutschland geschickt.
Israel hat sich jahrelang auf das UNRWA verlassen und dass dann im Kampf gegen Hamas unterbunden, Israel hätte sich durch seine Grenzkontrollen schon längst viel mehr selbst kümmern müssen (oder den Einwohnern von Gaza mehr Möglichkeiten geben müssen) und spätestens nach den Einmarsch und der kompletten Abriegelung hätte Israel sich Gedanken machen müssen, ist ja nicht so, dass die Hungersnot jetzt überraschend kam
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 19. Mär 2024, 15:43 In Gaza leben über zwei Millionen Menschen, in ganz Israel neun Millionen Menschen. Würden es die USA derzeit schaffen 80 Millionen Mexikaner in Not zu versorgen? Das ist eine internationale Aufgabe, an der sich alle Staaten beteiligen müssen. Aufgrund des 7. Oktobers ist es nachvollziehbar, dass Israel nicht seine gesamte Volkswirtschaft darauf ausrichtet Hilfsgüter für die Palästinenser zu produzieren. Ich schätze mal im Winter 1945/1946 wurden auch nicht so viele Care-Pakete von Israel nach Deutschland geschickt.
Tja... Die Verantwortung haben sie aber. Grundsätzlich wäre es kein Problem, die internationale Gemeinschaft ist ja bereit einzuspringen, macht sie ja eh seit Jahrzehnten - nur müsste man dafür die Grenzübergänge für Hilfen grundsätzlich öffnen.
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von ZiggyStardust »

Leonard Zelig hat geschrieben: 19. Mär 2024, 15:20 Im Bereich der institutionellen Förderung dient die Zuwendung zur Deckung der gesamten Ausgaben. Gefördert wird also anders als bei der Projektförderung die Institution als Ganzes, ihre gesamte Tätigkeit. Es gibt eine faktische Dauerverpflichtung. Claudia Roth ist übrigens die Vorsitzende des Aufsichtsrats.
Die KBB ist eine Gesellschaft des Bundes. Sie wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und ist finanziert aus Bundesmitteln für Kultur, Eigeneinnahmen, Sponsoring sowie durch Einwerbung von Drittmitteln.
https://www.kbb.eu/ueber-die-kbb/struktur

Es ist also ein öffentliches Unternehmen und kein privates Unternehmen.
Und wen interessiert das? :roll:

Wer Antisemiten eine Bühne bietet, kann dafür nicht auch noch mit Steuergeldern belohnt werden. Ganz egal ob es eine AG, eine staatliche Institution oder ein Verein ist. Es hätte auch niemand akzeptiert, wenn da Leute mit Russland-Flagge die zivilen Opfer in Donezk bedauert hätten. Die gibt es, aber es verzerrt das Bild wenn nur mit einer Seite Empathie gezeigt wird. Warum gab es kein Wort der Empathie mit den Angehörigen der Geiseln? Das kann doch nicht so schwer sein. Frau Roth hat es doch am Anfang der Preisverleihung auch geschafft.

Prinzipiell kann eine Luftbrücke schon funktionieren, siehe Berlin nach dem Krieg. Aber dann sollte man zumindest eine provisorische Landebahn in Gaza errichten.
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rince81 »

ZiggyStardust hat geschrieben: 19. Mär 2024, 16:30 Wer Antisemiten eine Bühne bietet, kann dafür nicht auch noch mit Steuergeldern belohnt werden.
Völlig richtig - nur geht da der Streit los. Wer oder was war antisemitisch? Ein "Ceasefire" Aufruf per A4 Zettel an den Klamotten? Gratismut - aber imho nicht per se Antisemitisch? Das tragen einer Kufiya? Soll das wirklich schon reichen um als Antisemit zu gelten? Vor allem ist es einer ein nationales palästinensisches Symbol und von der Fatah. Hamas benutzt das Ding nicht.

Und dann war da noch der israelische Filmemacher, die die Realität der Besatzung beschrieben hat - der dürfte noch am ehesten als Antisemit durchgehen und auf den hatte man sich ja in Deutschland ja auch konzentriert... /s
Prinzipiell kann eine Luftbrücke schon funktionieren, siehe Berlin nach dem Krieg. Aber dann sollte man zumindest eine provisorische Landebahn in Gaza errichten.
Sowas. Nur sollte auch das nicht notwendig sein. Logistisch ist die Einfuhr der Hilfen nach Nordgaza über Israel der simple weg.
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Rince81
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Re: Nahost-Konflikt

Beitrag von Rince81 »

https://wapo.st/4a1WUDE
Drone footage raises questions about Israeli justification for deadly strike on Gaza journalists
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On Jan. 7, the Israeli military conducted a targeted missile strike on a car carrying four Palestinian journalists outside Khan Younis, in southern Gaza.
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The Israel Defense Forces said in a statement the next day it had “identified and struck a terrorist who operated an aircraft that posed a threat to IDF troops.” Two days later, the military announced it had uncovered evidence that both men belonged to militant groups — Thuraya to Hamas and Dahdouh to Palestinian Islamic Jihad, its smaller rival in Gaza — and that the attack had been in response to an “immediate” threat.
[...]
The Washington Post obtained and reviewed the footage from Thuraya’s drone, which was stored in a memory card recovered at the scene and sent to a Palestinian production company in Turkey. No Israeli soldiers, aircraft or other military equipment are visible in the footage taken that day — which The Post is publishing in its entirety — raising critical questions about why the journalists were targeted. Fellow reporters said they were unaware of troop movements in the area.
[...]
The Post found no indications that either man was operating as anything other than a journalist that day. Both passed through Israeli checkpoints on their way to the south early in the war; Dahdouh had recently been approved to leave Gaza, a rare privilege unlikely to have been granted to a known militant.
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