Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

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Rigolax
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rigolax »

GoodLord hat geschrieben: 18. Nov 2023, 17:30 Der sehr offensichtliche Unterschied ist, dass im einen Fall die Zeitung danach noch hast und weiterlesen kannst im anderen nichtmehr. Im einen Fall gibt es danach 2 exemplare, im anderen nach wie vor nur eines. Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, die weitergabe wäre eine Vervielfältigung.
Es ist doch evident, dass ein Inhalt vervielfältigt wird durch eine auch physische Weitergabe, eben indem der Inhalt verschiedenen Leuten ins Hirn gepflanzt wird, dadurch dass er mehreren Leuten zugänglich gemacht wird. Das ist bei materiellen Gütern mit immateriellem Inhalt schräg.

Meine Annahme war eh nicht so absurd, da es etwa auch eine dedizierte "Lesezirkelvergütung" gibt und im Übrigen keineswegs VG Wort nur Kohle durch Abgaben aufgeschlagen auf Drucker etc. erhält, sondern eben auch Bibliothekstantiemen. Ich nahm an, es soll auch gesetzlich ein allgemeines Weitergeben/Auslegen von Printmedien vergolten werden, dem ist aber nicht so derart, weil auch fraglich scheint, wer dafür Kohle berappen müsste bzw. wo man das aufschlagen sollte (könnte man als eine allgemeine Abgabe wie die Rundfunkabgabe aber machen).
Zuletzt geändert von Rigolax am 18. Nov 2023, 17:41, insgesamt 3-mal geändert.
Chilisidian
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Chilisidian »

Curse hat geschrieben: 18. Nov 2023, 16:53 Es lässt sich halt immer leicht vom Verteilen sprechen wenn man weiß, dass es nur heiße Luft ist. Ich kenne viele Firmeninhaber, die ihre Mitarbeiter gut bezahlen. Ich kenne nicht einen einzigen, der Geld zu verschenken hat.
Wir sind ja nicht oft einer Meinung, aber da muss ich dir mal zustimmen. Also entweder der Personaler redet Blödsinn und hat mehr angeboten, als ursprünglich geplant, um den User unbedingt zu bekommen oder es ist der schlechteste Personaler, den ich kenne. Das einzige Argument, was mir hier pro einfallen würde wäre, dass man den Betriebsfrieden wahren möchte. Ansonsten sagt ja kein wirtschaftliches denkendes Unternehmen: „Sie verlangen 55k, aber weil sie so ein wahnsinnig geiler Mensch sind, gebe ich Ihnen 60k.“ Zumal wenn sich das rumspricht, stehen einen Tag später alle auf der Matte und wollen Geschenke. Das ist einfach komplett absurd und widerspricht jeglicher Betriebsführung.
Rigolax
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rigolax »

Chilisidian hat geschrieben: 18. Nov 2023, 17:40Wir sind ja nicht oft einer Meinung, aber da muss ich dir mal zustimmen. Also entweder der Personaler redet Blödsinn und hat mehr angeboten, als ursprünglich geplant, um den User unbedingt zu bekommen oder es ist der schlechteste Personaler, den ich kenne. Das einzige Argument, was mir hier pro einfallen würde wäre, dass man den Betriebsfrieden wahren möchte.
Es gibt halt Branchen/Betriebe, die Kohle haben und diese gerne aufwenden, um Bewerber zu kriegen, zu behalten. Man kann sich denken, wie jemand reagiert, der irgendwann feststellt, er wurde krass für unter dem normalen Niveau angestellt. Außerdem wirkt es doch allg. super sympathisch, im Sinne der Arbeitnehmerbindung, wenn man gleich quasi eine Gehaltserhöhung vergibt. Ich sage es nochmal, es ist wieder IT/Tech-Bereich, das ist bei solchen absurd wirkenden Geschichten oft der Fall, ich kenne den Shit schon von Reddit. :ugly:
Curse
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Curse »

@Rigolax

Ähm, stop. Wenn ich Geld aufwende um jemanden zu behalten oder einen Mitarbeiter zu gewinnen, dann ist das ja gerade kein verschenktes Geld, sondern eine notwendige Aufwendungen. Wie oben geschrieben: Das dürften (und gegebenenfalls müssen) viele Firmen investieren.

Gerade das ist aber ja bei Spieleredakteuren offensichtlich nicht notwendig. Die formalen Anforderungen scheinen gering zu sein, die Anzahl der Bewerber extrem hoch, die Arbeitsmarktsituation wohl zumindest aus Bewerbersicht eher nicht so pralle und die Kassen der Verlage jedenfalls meiner Recherche nach eher nicht so voll.


Zum Thema Gehaltserhöhung als Moralbooster:
Meiner Erfahrung nach verfliegt der Effekt sehr schnell, innerhalb von 2-3 Wochen. Tariferhöhungen werden sowieso als Gottgegeben wahrgenommen, weshalb bereits nur Leistungszulagen/EG-Erhöhungen kurzzeitig Anerkennung finden.
Das mag dort anders sein, wo der Kollege jeden Euro zum Überleben benötigt und so etwas Luft zum Atmen erhält, da habe ich aber keinen Einblick aus eigener Erfahrung.
Rigolax
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rigolax »

Curse hat geschrieben: 18. Nov 2023, 17:53Gerade das ist aber ja bei Spieleredakteuren offensichtlich nicht notwendig. Die formalen Anforderungen scheinen gering zu sein, die Anzahl der Bewerber extrem hoch, die Arbeitsmarktsituation wohl zumindest aus Bewerbersicht eher nicht so pralle und die Kassen der Verlage jedenfalls meiner Recherche nach eher nicht so voll.
Das würde ich auch nicht bestreiten. Okay, bei den Verlagen weiß ist es nicht, ich nehme aber auch an, dass die Kohle dort nicht wirklich locker sitzt.

Die Gehälter sind trotzdem m.E. niedrig und durchaus zu niedrig. Ich meine das ethisch/moralisch. Im Zweifel sollte man den Betrieb umstrukturieren. Von dichtmachen würde ich noch nicht reden, das wäre m.E. bei Daedalic angezeigt gewesen angesichts der absurden Dumpinglöhne und des hohen Arbeitspensums; das ist eben kein sozialverträgliches Wirtschaften mehr, kommen wir wieder auf die Sweatshops.
Curse
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Curse »

@Rigolax

Die wesentlichen Verlage lassen sich über z. B. www.bundesanzeiger.de einsehen.

Zu den Löhnen:
Jain. Da kommen ja noch je nachdem VG Wort dazu. Und vor allem, so habe ich das aus dem Podcast herausgehört, geht es um Entry Level, auch wenn manche da wohl 10 Jahre festhängen. Aber bereits Ressortleiter etc. dürften mehr verdienen und das sind ja, zumindest bei den Magazinen die ich immer wieder lese, doch scheinbar einige.
Voigt
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Voigt »

Ich kann nicht für Redakteure reden, daher wie gesagt bloß mein Beispiel genannt.
Bei meinen Stellen wo ich mich beworben habe, habe ich den geringsten Einblick, wahrscheinlich primär Betriebsruhe.

Bei meiner aktuellen Firma gab es kurz bevor ich kam ziemlich brain-drain die zur Konkurrenz in der selben Stadt abgewandert sind, teilweise auch wegen Gehalt. Um Leute zu halten und neue Leute zu finden wird jetzt halt allgemein mehr gezahlt (und 36h Woche). Daher glaube eher die Sorge man bildet eine Person mit Fachwissen für 2 Jahre aus und dann wechselt der auch noch wegen zu geringem Gehalt.
Und halt um Gehaltsverhandlungen rar zu halten einfach simpel Gehaltsklassen nach Ausbildung und Betriebszugehörigkeit, und mit Studiumabschluss kam ich nunmal in die Klasse mit mehr Geld als ich erwartet hatte.

Aber ja da sind es halt wirtschaftliche Zwänge in Reaktion als auch Vorraussicht, was sich bei Spielejournalismenverlage nicht so zeigt. Solange es nachschub gibt, "kann" auch immer weniger gezahlt werden, bei uns gibt es auch Probleme die Stellen wieder zu füllen.
Insanity
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Insanity »

Curse hat geschrieben: 18. Nov 2023, 16:44
Felidae hat geschrieben: 18. Nov 2023, 16:13
Chilisidian hat geschrieben: 18. Nov 2023, 14:19 Hm, ziemlich dumm vom Arbeitgeber, dir freiwillig mehr zu zahlen, als du wolltest.
Siehste, wegen der Einstellung werden Du und ich bei dem Thema niemals auch nur ansatzweise einen Konsens finden.

By the way, ich mach Verkäufer:innen auch immer drauf aufmerksam, wenn sie mir zu wenig berechnen. Auch ziemlich dumm, was?
Dann werde doch mal konkret:

Wie viele Mitarbeiter beschäftigst du denn und wie hoch ist dein Kapitaleinsatz in deinem Unternehmen?
Ich glaube, Felidae wollte damit sagen, dass sie z.B. einen Bäckereifachverkäufer anstandshalber darauf hinweist, wenn dieser ihr statt 25 Cent versehentlich 35 Cent rausgibt, obwohl das ja wirtschaftlich zu ihrem persönlichen Nachteil ist und sie dies ja nicht tun müsste.
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Rigolax
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rigolax »

Der Vergleich hinkt allerdings: Solmecke, bekannt aus Funk und Fernsehen, verkündet bzw. lässt dazu verkünden: "Selbstverständlich sollte dagegen sein, dass man das zuviel gezahlte Geld natürlich nicht behalten darf. Insoweit besteht eine zivilrechtliche Rückzahlungspflicht." https://www.wbs.legal/allgemein/strafba ... eld-13330/

Zum Thema nicht direkt gehörig, aber hochspannend folgender Artikel bei der Taz: "Diebstahl als Gerechtigkeit: Warum ich gerne klaue. Klauen gilt als unmoralisch. Dabei ist es ein Schlag gegen ein System, das Waren mehr respektiert als Menschen. Eine Ode an den Fünf-Finger-Rabatt." https://taz.de/Diebstahl-als-Gerechtigkeit/!5952076/ Kein explizites Endorsement meinerseits!
Curse
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Curse »

@Insanity

Danke, da bin ich bei dir. Mir ging es um den Satz davor und den Kontext, also letztlich das deutliche und grundlose Überbezahlen von Mitarbeitern. :) Hätte den letzten Satz im Zitat besser gelöscht.


@Rigolax

Rückzahlungspflicht ungleich Informationspflicht. Zwischen irgendeiner Person, die einem Kaufmann bewusst schadet, um gegen das System zu sein, welches seine Internet-/Gesundheits-/Ausbildungsinfrastruktur zur Verfügung stellt, und einer versehentlichen Überzahlung, sehe ich dann doch deutliche Unterschiede. Insofern bin ich ein großer Fan der diversen Three-Strikes-Law in manchen US-Bundesstaaten.
Rigolax
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rigolax »

§ 812 Abs. 1 S. 1 BGB: "Wer durch die Leistung eines anderen oder in sonstiger Weise auf dessen Kosten etwas ohne rechtlichen Grund erlangt, ist ihm zur Herausgabe verpflichtet."
Zuletzt geändert von Rigolax am 18. Nov 2023, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.
Curse
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Curse »

Ja, schrieb ich ja. Herausgabe vs. Informationspflicht.
Rigolax
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rigolax »

Ich sehe den Unterschied nicht. Wenn ich zur Herausgabe >verpflichtet< bin, dann >muss< ich doch herausgeben? Dort steht nirgends, dass es einer Aufforderung bedarf.
Curse
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Curse »

@Rigolax

Verkürzte Erklärung:
Ich bin grundsätzlich nicht verpflichtet, die andere Partei auf ihren Fehler hinzuweisen; habe also keine Informationspflicht.
"Hey, Sie haben mir eben/vorhin/vor 5 Jahren zu viel Geld herausgegeben." vs. "Ich habe Ihnen doch gestern zu viel Geld herausgegeben. Das möchte ich wieder."

Bevor man sowas aber mit seinem Arbeitgeber macht, empfiehlt es sich, in den Arbeitsvertrag oder zugrundeliegende Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen etc. zu blicken, ob dort womöglich hierzu etwas wirksam vereinbart wurde.
Rigolax
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rigolax »

Curse hat geschrieben: 18. Nov 2023, 22:20 Ich bin grundsätzlich nicht verpflichtet, die andere Partei auf ihren Fehler hinzuweisen; habe also keine Informationspflicht.
Woraus ergibt sich das für § 812 Abs. 1 S.1 BGB?

EDIT: eigentlich ist es auch hinfällig. Eine Informationspflicht ist keine notwendige Bedingung für eine unaufgeforderte Herausgabepflicht.
Curse
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Curse »

@Rigolax

Es steht schlicht nicht drin (Wortlaut).
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von godsinhisheaven »

Danke für den Bezug zu Moral und Ethik im Feierabendbier! Super Podcast.
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Leonard Zelig
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Leonard Zelig »

Felidae hat geschrieben: 18. Nov 2023, 16:13
Chilisidian hat geschrieben: 18. Nov 2023, 14:19 Hm, ziemlich dumm vom Arbeitgeber, dir freiwillig mehr zu zahlen, als du wolltest.
Siehste, wegen der Einstellung werden Du und ich bei dem Thema niemals auch nur ansatzweise einen Konsens finden.

By the way, ich mach Verkäufer:innen auch immer drauf aufmerksam, wenn sie mir zu wenig berechnen. Auch ziemlich dumm, was?
Mach ich auch, aber das ist ja eher eine soziale Geste. Wenn ein Arbeitgeber deutlich mehr zahlt als der/die Bewerber:in verlangt passiert das eher selten bei Pflegekräften oder Mitarbeiter:innen der Stadtverwaltung, sondern eher bei "Hochqualifizierten" in der freien Wirtschaft. Damit wird dann letztendlich die Einkommensungleichheit in der Gesellschaft verschärft.
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Holyangel
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Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Holyangel »

Arre hat geschrieben: 29. Okt 2023, 10:56 Hallo an alle!

Und erstmal vielen Dank für die gute Folge.

Also, zumindest im Angestellten-Verhältnis finde ich das Einkommen von 2. 600 - 2. 800 brutto + VG Wort (das dann ja so um die 5.000 € liegen müsste), nicht schlecht. In Anbetracht dessen, dass vorher kein Studium zwingend erforderlich ist.

Zum Vergleich verdient man das zum Beispiel im öffentlichen Dienst mit einem Bachelor-Abschluss im Bereich Verwaltung erst nach in der Endstufe des öffentlichen Dienstes. Und da arbeitet man verpflichtend auch 40 Stunden jede Woche.

Ich selbst arbeite noch in einem anderen Bereich. Ich kann heute ganz gut verdienen (allerdings nach 5 Jahren Studium ohne Verdienst und zahlreichen Jahren selbstgezahlter Weiterbilung). Wenn man das umrechnet auf Volontariat (das nicht gut bezahlt ist, klar) und anschließend angestellter Spiele-Journalist + VG Wort, dann muss ich sagen: Ich finde nicht, dass das ein schlechtes Einkommen als Spiele-Redakteur ist. Es ist auch nicht besonders gut, aber es ist durchschnittlich. Gerade in Anbetracht geringerer Ausbildungs-Längen und dass man zumindest keine Schicht-Dienste hat, keinen Beruf mit besonderen Gefahren und keine Verantwortung für Menschenleben übernehmen muss (wie in der Physio, Pflege, ...), finde ich, ehrlich gesagt, nicht, dass das ein dramatischer Zustand ist.


Bin gespannt auf eure Antworten.
VG (im Sinne von "viele Grüße" nicht für "VG Wort :-D)
Arre
Aber es wurde ja auch im Podcast erwähnt, dass die Redakteure in der Regel ja keinen 40 Stunden Job haben, sondern nur das Geld für die Arbeit bekommen und so oft weit mehr als 40 Stunden gearbeitet werden muss.
Jochen Gebauer hat geschrieben: 29. Okt 2023, 12:39
Rick Wertz hat geschrieben: 29. Okt 2023, 12:38 Mir ist jetzt generell nicht klar, wo Spielejournalisten besonders anstrengende Arbeit leisten würde, aber okay.
Ich glaube, das haben inzwischen alle hinreichend verstanden :mrgreen:

Auch hier: Agree to disagree. Bringt der Diskussion ja wenig bis nix, wenn wir das jetzt noch 10 Seiten durchkauen. Du findest den Lohn für Spielejournalisten okay, weil deren Arbeit nicht mehr wert sei - ist ja legitim. Ich sehe das anders - auch legitim.
Ich finde, ein Lohn sollte auch dem Gewinn oder zumindest Umsatz einer Branche gerecht werden. Bringt ja jetzt nichts, zu sagen, dass bestimmte Berufe für die Allgemeinheit nicht essentiell ist oder nicht. Wenn aber dort viel Geld generiert wird (oder auch nicht) sollten sich die Löhne daran orientieren, gerade in vermeintlichen Berufen, die nicht "essentiell" sind. Die Essentiellen, die sich nicht selbst finanzieren können, müssten durch die Allgemeinheit (Steuern) aufgestockt werden, meine Meinung.
Ich, als jemanden, der seit den späteren 80ern die Arbeit des Spielejournalismuses konsumiert, finde ihn wichtig, auch welch ich mich weniger auf Twitch, Youtube und andere Influencer Plattformen aufhalte, zumindest in diesem Bereich.
Ich persönlich finde auch, dass in bestimmten Profi Sportarten zu viel verdient werden kann. Aber wenn die sich selber so finanzieren können, ist das auch okay, wenn man das anders sieht, muss halt die Gesellschaft anders agieren, weniger konsumieren ect.
GoodLord hat geschrieben: 29. Okt 2023, 12:47
Da wird durch eine - meiner Meinung nach völlig unberechtigte - Abgabe, die ich nicht vermeiden kann (und ich wüsste auch nicht, wie ich auf ihre Abschaffung oder Änderung hinwirken kann) genau für die Art von Arbeit (Journalismus will ich's nicht nennen) massive Anreize geschafften, die ich lieber heute als morgen untergehen sehen würde.Dass man dank dieser Organisation mit 5 hingerozten clickbait News mehr Geld verdient als mit dem gut recherchierten 2 Seiten Artikel ist echt ekelhaft.
Das sehe ich auch so. Auch ein Grund, warum ich noch Spielemagazine im Heftformat konsumiere.
Für mich ist der Skandal nicht der Zusatzverdienst der Angestellten, sondern dass die Anforderungen dafür so sind, dass das die Qualität des Endproduktes darunter offensichtlich leidet!
Phrasenschwein
Beiträge: 131
Registriert: 9. Aug 2022, 15:13

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Phrasenschwein »

Holyangel hat geschrieben: 3. Dez 2023, 13:55
Jochen Gebauer hat geschrieben: 29. Okt 2023, 12:39
Rick Wertz hat geschrieben: 29. Okt 2023, 12:38 Mir ist jetzt generell nicht klar, wo Spielejournalisten besonders anstrengende Arbeit leisten würde, aber okay.
Ich glaube, das haben inzwischen alle hinreichend verstanden :mrgreen:

Auch hier: Agree to disagree. Bringt der Diskussion ja wenig bis nix, wenn wir das jetzt noch 10 Seiten durchkauen. Du findest den Lohn für Spielejournalisten okay, weil deren Arbeit nicht mehr wert sei - ist ja legitim. Ich sehe das anders - auch legitim.
Ich finde, ein Lohn sollte auch dem Gewinn oder zumindest Umsatz einer Branche gerecht werden. Bringt ja jetzt nichts, zu sagen, dass bestimmte Berufe für die Allgemeinheit nicht essentiell ist oder nicht. Wenn aber dort viel Geld generiert wird (oder auch nicht) sollten sich die Löhne daran orientieren, gerade in vermeintlichen Berufen, die nicht "essentiell" sind. Die Essentiellen, die sich nicht selbst finanzieren können, müssten durch die Allgemeinheit (Steuern) aufgestockt werden, meine Meinung.
Ich, als jemanden, der seit den späteren 80ern die Arbeit des Spielejournalismuses konsumiert, finde ihn wichtig, auch welch ich mich weniger auf Twitch, Youtube und andere Influencer Plattformen aufhalte, zumindest in diesem Bereich.
Ich persönlich finde auch, dass in bestimmten Profi Sportarten zu viel verdient werden kann. Aber wenn die sich selber so finanzieren können, ist das auch okay, wenn man das anders sieht, muss halt die Gesellschaft anders agieren, weniger konsumieren ect.
Ich finde diese Diskussion allgemein befremdlich. Aber nicht persönlich nehmen, ich nehme dich nur als Anstoß.

Im Kapitalismus wird niemand nach seinem Wert oder dem Wert seiner Arbeit (für die Gesellschaft) bezahlt. Ansonsten müssten wir schonmal das Geld sämtlicher Investmentbanker auf Mindestlohn setzen und für Kassierer, Pfleger und sonstiges erheblich nach oben korrigieren. Dementsprechend ist die gesamte Diskussion eine Entgleisung vom eigentlichen Thema, weil es noch nie eine Rolle spielte.
Und da brauch es keine linke Veranlagung oder sonstiges. Dieser Fakt wurde mir Im VWL Teil des Faches Wirtschaft/Recht der Schule vermittelt. Das BIP versucht die Wirtschaftleistung eines Landes zu messen, kann aber nur Geldströme messen. Somit fehlen unbezahlte Tätigkeiten wie ein Ehrenamt komplett und da zu behaupten sie würden keinen Wert erzeugen wäre seltendämlich. Schon da wurde klar Wert anhand von Geld zu bemessen scheitert.
Aber hey politische Ablenkung/Degleisung vom konservativen Lager sind wir ja gewohnt. Gegen Fakten wie dieses Gehalt reicht in der Stadt wo Firma X ihren Sitz hat zum Leben nicht lässt es sich halt schwer anargumentieren, dann doch lieber eine sinnlose Wert der Arbeit Debatte.
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