Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Alles, was nicht in ein anderes Forum gehört: Hier rein
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Curse
Beiträge: 60
Registriert: 1. Dez 2016, 20:55

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Curse »

@Phrasenschwein

Es ist halt deine Meinung, dass z. B. Kassierer einen höheren Wert für die Gesellschaft haben als z. B. Investmentbanker. Ich meine, dass ich auch selbst kassieren kann - online mache ich das bereits genau so wie bei REWE und so weiter an den Self-Checkout-Kassen. Ob nun das Investment großer Summen gezielt durch Investmentbanker eingesetzt einen erheblichen Mehrwert gegenüber Family Offices etc. bietet wäre zu diskutieren, ich möchte das aber jetzt gar nicht ausschließen.


Tatsächlich bin ich aber davon überzeugt, dass die meisten - nicht alle - für ihren Wert bezahlt werden. Nämlich den Wert, den sie für ihren Arbeitgeber und ihre Kunden (bei Selbstständigen) darstellen. Je höher der eigene Wert, desto mehr lässt sich herausholen. Das zeigen z. B. die Pfleger seit ein paar Jahren: Deren Gehalt ist nicht nur massiv gestiegen, sie gehen auch gezielt in Arbeitnehmerüberlassung, da sich der eigene Verdienst dort maximieren lässt.


Dass andere Systeme, z. B. im Sozialismus der UdSSR oder DDR, keine Anreize und Motivationen setzen, ist hingegen hinlänglich bekannt.



Und so schließt sich auch der Kreis:
Spielemagazine bezahlen ihren Redakteuren eben das, was sie müssen und vermutlich in angebracht der eigenen Marktlage auch in etwa können. Eine GameStar hat eben eine andere Einnahmesituation als Bosch oder BASF und die Qualifikationsanforderung und Verfügbarkeiten von möglichen Arbeitskräften - im Podcast ging es ja explizit nicht um Führungskräfte - ist wohl ebenso eine andere. Wer sich dann bewusst für "irgendwas mit Medien" entscheidet und in die Spielemagazinbranche geht, der weiß das hoffentlich vorher. Und hat die Entscheidung ganz bewusst getroffen. Mit nischigen Studienabschlüssen (z. B. Japanologie) oder als Quereinsteiger (z. B. IT) kommt man auch gut in Beratung und Industrie unter. Wenn man will. Und verdient dann 2-4x so viel. Aber halt dann ohne VG Wort und vor allem ohne den Traumjob.
Phrasenschwein
Beiträge: 131
Registriert: 9. Aug 2022, 15:13

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Phrasenschwein »

Curse hat geschrieben: 9. Dez 2023, 23:06 Tatsächlich bin ich aber davon überzeugt, dass die meisten - nicht alle - für ihren Wert bezahlt werden. Nämlich den Wert, den sie für ihren Arbeitgeber und ihre Kunden (bei Selbstständigen) darstellen. Je höher der eigene Wert, desto mehr lässt sich herausholen. Das zeigen z. B. die Pfleger seit ein paar Jahren: Deren Gehalt ist nicht nur massiv gestiegen, sie gehen auch gezielt in Arbeitnehmerüberlassung, da sich der eigene Verdienst dort maximieren lässt.
Ah ja da kommt die unsinnige Rechtfertigung. Wenn die selbe Arbeit plötzlich besser bezahlt werden kann, dann muss halt die Hirnakrobatikmaschine angeschmissen werden und argumentiert werden: Ja dann war die Arbeit vorher halt unter Wert bezahlt. In jedem Fall scheint der Wert so subjektiv zu sein, dass es einer Diskussion nicht mehr würdig ist. Was hingegen klar ist und im Podcast genannt wurde: Den Lohn den Journalisten kriegen reicht gerade so für ein Leben an den Orten, wo die Verlage sitzen, und in keinem Fall zum Familienaufbau. Warum wir das zulassen sollten in einer Gesellschaft die regelmäßig über Fachkräftemangel und/oder Gerburtenrückgang jammert ist mir schleierhaft.

Aber selbst du stimmst dem ja zu:
Curse hat geschrieben: 18. Nov 2023, 13:46 Jeder bekommt das, was er verhandelt.

Jeder verdient das, was er bekommt.

;)
Wo war das Wert-Argument denn da?
Curse hat geschrieben: 9. Dez 2023, 23:06 Dass andere Systeme, z. B. im Sozialismus der UdSSR oder DDR, keine Anreize und Motivationen setzen, ist hingegen hinlänglich bekannt.
Und hier übergebe ich an die Moderation. Das ist das zweite Mal, dass ein Strohmann Argument genutzt wird und gegen den zweiten Nutzer des Forums. Wie das mit Regel 1 der Forenregeln in Einklang zu bringen ist müsste man mir mal erklären. Niemand hat hier nach Kommunismus gerufen und die Kritik am aktuellen System (und im Zweifel Kapitalismus) ist nicht gleich Werbung für ein anderes System.

Zur Sicherheit das war das erste Mal:
Curse hat geschrieben: 16. Nov 2023, 22:44 PS: Nach Hungerlohn und Shitjob sind wir jetzt bei menschenverachtend-kapitalistisch. Es kann halt nicht allen so gut gehen wie den Menschen in Venezuela, Nordkorea oder dem Erfolgsstaat DDR. Wie geht's den Spielejournalisten denn dort eigentlich?
Curse
Beiträge: 60
Registriert: 1. Dez 2016, 20:55

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Curse »

Phrasenschwein hat geschrieben: 10. Dez 2023, 10:35 [...] Was hingegen klar ist und im Podcast genannt wurde: Den Lohn den Journalisten kriegen reicht gerade so für ein Leben an den Orten, wo die Verlage sitzen, und in keinem Fall zum Familienaufbau. Warum wir das zulassen sollten in einer Gesellschaft die regelmäßig über Fachkräftemangel und/oder Gerburtenrückgang jammert ist mir schleierhaft.
Es gibt also keine Redakteure mit Familien? Spannend. Also ich verfolge ja nur die GameStar, aber da scheint es mir durchaus Menschen mit eigenen Familien zu geben. Sind das keine Redakteure? Oder haben die zufällig alle geerbt oder arbeiten die nachts noch bei BMW am Band?

Die Wahrheit ist:
Es gibt einen Fachkräftemangel. Z. B. an (sehr guten) Schweißern, insbesondere für Spezial-Stahle, die nicht aus China, Indien und ähnlichen Ländern kommen. Es gibt auch einen Mangel an z. B. ESG Managern, welche tief in (den Entwürfen der) CSRD etc. drin stecken.

Es gibt aber wohl keinen Mangel an und bei Spieleredakteuren. Das scheint durchaus ein Beruf zu sein, den erstmal "jeder" machen kann. Andre hat ja auch mal was mit Recht studiert. Bei der GameStar sind zwei (?) Menschen mit Japanologie-Studium. Und die ausgeschriebenen Stellen scheinen, wenn auch nicht mehr so einfach wie früher, durchaus besetzt werden zu können.

Es muss auch nicht jeder vor Ort wohnen. Selbst Gutverdiener in den IG Metall-Unternehmen oder bei SAP wohnen alle nicht im Nachbardorf. Dort wird gependelt - wie bei BMW und anderen Unternehmen z. B. mit eigenen Bussen von sehr weit her - oder halt im mobilen Arbeiten gesessen. Mobiles Arbeiten, als Industriestandard, bietet auch keine ausgestatteten Büros.


Wo also sind deine Sachargumente?

Du sprichst von Strohmann, baust dann aber den Fachkräftemangel in Bezug auf Spieleredakteure auf und tust so, als ob die alle in der Münchener Innenstadt wohnen müssen.

Phrasenschwein hat geschrieben: 10. Dez 2023, 10:35 Und hier übergebe ich an die Moderation. Das ist das zweite Mal, dass ein Strohmann Argument genutzt wird und gegen den zweiten Nutzer des Forums. Wie das mit Regel 1 der Forenregeln in Einklang zu bringen ist müsste man mir mal erklären. Niemand hat hier nach Kommunismus gerufen und die Kritik am aktuellen System (und im Zweifel Kapitalismus) ist nicht gleich Werbung für ein anderes System.
Ich halte es für wichtig bei für meinen Eindruck nach planloser, unsubstantiierter Kapitalismuskritik direkt darauf hinzuweisen, dass andere Systeme jedenfalls nachweislich schlechter sind. Für mich muss um jeden Preis vermieden werden, dass wieder menschenverachtende Systeme wie der Sozialismus (egal ob mit oder ohne National-) salonfähig gemacht werden.

Ob deine Aussage also von der Intention her so weitreichend war, dass sie bis zum Sozialismus geht, oder nicht, ist da für mich irrelevant. Im Fußball wird auch Abseits gepfiffen wenn der passspielende Spieler den im Abseits stehenden Spieler gar nicht anspielen wollte, sondern einen Dritten.
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9859
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Andre Peschke »

Curse hat geschrieben: 10. Dez 2023, 10:52 Ob deine Aussage also von der Intention her so weitreichend war, dass sie bis zum Sozialismus geht, oder nicht, ist da für mich irrelevant. Im Fußball wird auch Abseits gepfiffen wenn der passspielende Spieler den im Abseits stehenden Spieler gar nicht anspielen wollte, sondern einen Dritten.
Apropos Schiedsrichter: Das ist jetzt genug, gesperrt. Ich fand die Gegenrede berechtigt und zögere generell, Kritiker zu schnell auszuschließen. Aber es ist für mich eindeutig dass dieser Diskussionsstil einfach zu ungehobelt ist für das, was ich im Forum lesen will.

Andre
Benutzeravatar
Felidae
Beiträge: 2989
Registriert: 22. Mai 2016, 17:49
Wohnort: NRW

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Felidae »

Ich finde schlichtweg irritierend, dass die Ansicht, dass alle Menschen von ihrem Beruf einigermaßen gut leben können sollten, schon als "sozialistisch" angesehen wird. Das hat schon extreme US-Vibes, in denen eine gesetzliche Krankenkasse als "Kommunismus" angesehen wird...
Voigt
Beiträge: 5723
Registriert: 14. Jun 2016, 14:43
Wohnort: Jena

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Voigt »

Ich kann die Position ein Stück weit verstehen, solange ich Curse richtig verstanden haben.

Jede Person soll durchaus einen Beruf zur Wahl haben mit dem man gut leben kann, und der einem nicht total widerstrebt.
Aber für ihn gibt es keinen Anspruch dass jedes "zu Beruf gemachtes Hobby" gut bezahlt sein muss. Daher wenn man beispielsweise Vögel beobachtet und dann Bilder/Text auf einem Blog hochlädt, ergibt sich kein Anspruch dafür gut behalt werden zu müssen.

Diese Position kann ich insbesondere für Freiberufler/Selbstständige nachvollzehen, wir reden über Webedia ein Unternehmen mit Millionenumsatz die eine Vielzahl von Redakteuren fest eingestellt hat und diese bezahlt. Das ist kein Verein der bloß paar geringe Einnahmen rumverteilt, sondern ein wirtschaftliches Unternehmen, das dadurch schon gut bezahlen sollte.

Anderanderseits, ging es ja hier jetzt auch teilweise über staatliche Aufstockung, das wäre für mich seperates Thema. Kann man trotzdem dafür sein, basierend auf BGE Gedanken, aber trotzdem seperates Thema zum Verhalten des Unternehmens.
Benutzeravatar
Crenshaw
Beiträge: 1361
Registriert: 28. Aug 2016, 10:07

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Crenshaw »

Voigt hat geschrieben: 10. Dez 2023, 12:53 Anderanderseits, ging es ja hier jetzt auch teilweise über staatliche Aufstockung, das wäre für mich seperates Thema. Kann man trotzdem dafür sein, basierend auf BGE Gedanken, aber trotzdem seperates Thema zum Verhalten des Unternehmens.
bis auf Grenzfälle habe ich Null Verständnis, wenn Vollzeit Arbeitende aufstocken müssen, da sollte man die Unternehmen zwingen entweder mehr zu zahlen oder das aufstocken den Unternehmen in Rechnung stellen
ein BGE wird es so schnell nicht geben, ich habe bis jetzt noch kein tragfähiges Konzept gesehen, das bis zum Ende durchdacht und schlüssig war, dass BGE scheinen zwar viele zu wollen/fordern, aber so wirklich Gedanken, wie es funktionien kann macht sich kaum einer
Phrasenschwein
Beiträge: 131
Registriert: 9. Aug 2022, 15:13

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Phrasenschwein »

Voigt hat geschrieben: 10. Dez 2023, 12:53 Jede Person soll durchaus einen Beruf zur Wahl haben mit dem man gut leben kann, und der einem nicht total widerstrebt.
Aber für ihn gibt es keinen Anspruch dass jedes "zu Beruf gemachtes Hobby" gut bezahlt sein muss. Daher wenn man beispielsweise Vögel beobachtet und dann Bilder/Text auf einem Blog hochlädt, ergibt sich kein Anspruch dafür gut behalt werden zu müssen.
Das ist auch wenig kontrovers, wobei sobald eine Firma jemanden einstellt um selbe Tätigkeit zu tun dann wiederum genug Geld dabei rumkommen muss, damit diese sich ein Leben davon leisten kann.
Voigt hat geschrieben: 10. Dez 2023, 12:53 Anderanderseits, ging es ja hier jetzt auch teilweise über staatliche Aufstockung, das wäre für mich seperates Thema. Kann man trotzdem dafür sein, basierend auf BGE Gedanken, aber trotzdem seperates Thema zum Verhalten des Unternehmens.
Das sollte es nicht geben. Ein 40h Job sollte jemanden ein Leben an oder in der Nähe der Arbeit ermöglichen.

Aber da kann ich ja zu den letzten Nebelkerzen vom Curse kommen:
Curse hat geschrieben: 10. Dez 2023, 10:52 Es gibt also keine Redakteure mit Familien? Spannend. Also ich verfolge ja nur die GameStar, aber da scheint es mir durchaus Menschen mit eigenen Familien zu geben. Sind das keine Redakteure? Oder haben die zufällig alle geerbt oder arbeiten die nachts noch bei BMW am Band?
37:30 in Runde 448 wird es schon angesprochen, dass Familiengründung mit dem Gehalt schwer vorstellbar ist. Somit rangiert auch dieses Argument irgendwo auf dem Niveau es gibt kein Problem mehr mit Frauenfeindlichkeit, denn wir hatten ja eine Kanzlerin. Oder das berühmte ich kann nicht rassistisch sein, denn ich habe einen schwarzen Freund.
Curse hat geschrieben: 10. Dez 2023, 10:52 Es muss auch nicht jeder vor Ort wohnen. Selbst Gutverdiener in den IG Metall-Unternehmen oder bei SAP wohnen alle nicht im Nachbardorf. Dort wird gependelt - wie bei BMW und anderen Unternehmen z. B. mit eigenen Bussen von sehr weit her - oder halt im mobilen Arbeiten gesessen. Mobiles Arbeiten, als Industriestandard, bietet auch keine ausgestatteten Büros.


Wo also sind deine Sachargumente?

Du sprichst von Strohmann, baust dann aber den Fachkräftemangel in Bezug auf Spieleredakteure auf und tust so, als ob die alle in der Münchener Innenstadt wohnen müssen.
Solange ein Vertrag Präsenz am Arbeitsplatz verlangt ist somit ein Wohnen vor Ort unerlässlich. Und was ein zumutbarer Arbeitsweg ist wurde immerhin gesetzlich mal formuliert: zumutbarer Arbeitsweg zwar für Arbeitslose, aber ich würde das mal als Maximal Definition für Arbeitende ebenso ansetzen, um es im Tonfall unser Konservativen zum Bürgergeld zu sagen "kann ja nicht angehen, dass es den Arbeitslosen besser geht als den Arbeitenden."
Also kann man einfach ansetzen: Man zieht einen Kreis um die Arbeitstelle mit einer Entfernung die mit sämtlichen Verkehrsmitteln in 1,25h (unter Berufsverkehr, wenn Anwesenheitszeiten einen dazu zwingen) machbar wäre. Kann sich der Arbeitgeber dort eine Wohnung leisten, ohne Teil einer WG sein zu müssen und sich mit dem Rest seines Lohnes sein Leben noch leisten zu können? Und dann bitte auch eher an Jochens Defintion am Podcast orientieren: Leben nicht knappstes Überleben. Wenn nein wird der Mindestlohn so lange erhöht bis es möglich ist. Und ich denke dann kommt man bei den logischen Schlussfolgerungen raus, die allgemein bekannt sind. Es ist wenn sehr schwierig bis kaum machbar.

Und da haben wir eigentlich den nächsten Strohmann, denn klar keiner verlangt Leben in der Münchener Innenstadt, aber all die Artikel über Wohnungsnot in den Großstädten machen bestimmt auch nur Alarm, weil der Arbeiter nicht mehr in Bestlage in München leben kann. :ugly: ( Mal eine Auswahl: A,B,C)
Benutzeravatar
Crenshaw
Beiträge: 1361
Registriert: 28. Aug 2016, 10:07

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Crenshaw »

Phrasenschwein hat geschrieben: 10. Dez 2023, 17:09 Und da haben wir eigentlich den nächsten Strohmann, denn klar keiner verlangt Leben in der Münchener Innenstadt, aber all die Artikel über Wohnungsnot in den Großstädten machen bestimmt auch nur Alarm, weil der Arbeiter nicht mehr in Bestlage in München leben kann.
die Wohnkosten kann man jetzt aber schlecht den Redaktionen anlasten, da sind teilweise jahrzehnte lang Fehlentscheidungen getroffen worden seitens der Politik (und teilweise Bürger), die Probleme in den Großstädten sind teilweise hausgemacht und teilweise von außen kommend und München ist da in mehrerer Hinsicht ein Extremfall

aber es steht den Radakteuren auch frei, die Möglichkeiten des Arbeitskampfes auszunutzen und für mehr Geld zu kämpfen
Rick Wertz
Beiträge: 1194
Registriert: 13. Apr 2018, 10:40

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Rick Wertz »

Ich denke auch den Skeptikern in der Gesellschaft würde die Bedeutung des Spielejournalismus im Falle eines Streiks sehr schnell klar werden: Wenn es dann doch kein Review des neuen Mario mehr gibt, oder die Starfield Tipps & Tricks ausbleiben.
Incursio
Beiträge: 401
Registriert: 7. Feb 2018, 19:49

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Incursio »

Rick Wertz hat geschrieben: 10. Dez 2023, 18:41 Ich denke auch den Skeptikern in der Gesellschaft würde die Bedeutung des Spielejournalismus im Falle eines Streiks sehr schnell klar werden: Wenn es dann doch kein Review des neuen Mario mehr gibt, oder die Starfield Tipps & Tricks ausbleiben.
Nicht sicher ob Ironie, aber alleine, dass ich da jetzt drüber nachdenke: große Klasse 👏
Chilisidian
Beiträge: 237
Registriert: 3. Jan 2023, 19:09

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Chilisidian »

Funktioniert aber auch nur, wenn fast alle mitmachen.
Benutzeravatar
Desotho
Beiträge: 5566
Registriert: 13. Dez 2016, 19:05
Kontaktdaten:

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Desotho »

Die Reviews würde es auch ohne Spielejournalisten geben.
El Psy Kongroo
Phrasenschwein
Beiträge: 131
Registriert: 9. Aug 2022, 15:13

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Phrasenschwein »

Crenshaw hat geschrieben: 10. Dez 2023, 18:27 die Wohnkosten kann man jetzt aber schlecht den Redaktionen anlasten, da sind teilweise jahrzehnte lang Fehlentscheidungen getroffen worden seitens der Politik (und teilweise Bürger), die Probleme in den Großstädten sind teilweise hausgemacht und teilweise von außen kommend und München ist da in mehrerer Hinsicht ein Extremfall

aber es steht den Radakteuren auch frei, die Möglichkeiten des Arbeitskampfes auszunutzen und für mehr Geld zu kämpfen
Klar da macht es keinen Sinn Schuld zu verteilen. Aber das Problem ist da und man könnte ja auch mal fragen: Was können die Unternehmen dagegen tun? Und abseits von eventuellen 100% (Alles andere behebt das Problem ja nicht, wenn ich nur an 2 Tagen ins Büro muss ist das zwar besser, aber eine Wohnung in München und Umgebung brauche ich weiterhin) Homeoffice umsetzen oder eben doch umziehen. Mir wird nach wie vor der Arbeitnehmer damit zu stark allein gelassen, wenn es ein gesamtgesellschaftliches Problem ist.
Ich denke es wäre gut, wenn man auch dort die Daumenschrauben anzieht. Vielleicht mit einem seperaten Mindestlohn für Ballungsräume. Eben nach der Logik: Wer in Ballungsräumen sitzen will (im Sinne der Firmen) muss auch die Konsequenzen mittragen. Und dort wird er dann eben regional hoch gesetzt. Das lässt Unternehmen dann eben doch mal über Umzug oder Homeoffice besser nachdenken.
Ausgerechnet in der Abrechnung von Krankenhäusern wurde diesem Fakt mal Rechnung getragen. Dort wurde Bundesland spezifisch ein eigener Basisfall angesetzt, sodass dieselbe Behandlung in Berlin eben höher entlohnt wurde als in Sachsen, weil man eben höhere Kosten hat. Vielleicht braucht es eben davon mehr. Es wäre zumindest der Realität näher, denn um das selbe Leben in Sachsen und München zu ermöglichen müssen halt am Ende zwei unterschiedliche Beträge Netto rauskommen.
Radast
Beiträge: 44
Registriert: 31. Okt 2023, 08:44

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Radast »

Voigt hat geschrieben: 10. Dez 2023, 12:53 Diese Position kann ich insbesondere für Freiberufler/Selbstständige nachvollzehen, wir reden über Webedia ein Unternehmen mit Millionenumsatz die eine Vielzahl von Redakteuren fest eingestellt hat und diese bezahlt. Das ist kein Verein der bloß paar geringe Einnahmen rumverteilt, sondern ein wirtschaftliches Unternehmen, das dadurch schon gut bezahlen sollte.
Also als wirtschaftliches Unternehmen sollte es aus betriebswirtschaftliches Sicht alleine schon nur so viel bezahlen, wie denn unbedingt zur Besetzung der nötigen Stellen in nötiger Qualität denn auch unbedingt nötig ist. Wir sehen - und das haben wir jetzt aber schon mehr als oft genug durchgekaut - dass der Spielejournalismus allem Anschein nach ein offenbar spezieller Arbeitsmarkt ist und zwar nämlich kein Arbeitnehmermarkt mit Fachkräftemangel.

Spannend als Unternehmen: Wir haben aktuell ja gesehen, dass mit der GamePro ein wirklich althergebrachtes Spielemagazin Webedia-Angaben nach aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr tragbar ist. Eine fundierte Analyse, wie es denn Verlagen auch mit großer Online-Aktivität geht, würde mich stark interessieren. Ich glaube nämlich, dass die klassischen Verlage wie Webedia hier relativ stark gegen neuere Online-Publikationen benachteiligt sind - diese lagern nämlich unter anderem auch die Lohnnebenkosten durch die überwiegende bis fast ausschließliche Nutzung freier Autoren aus.
Ich denke auch den Skeptikern in der Gesellschaft würde die Bedeutung des Spielejournalismus im Falle eines Streiks sehr schnell klar werden: Wenn es dann doch kein Review des neuen Mario mehr gibt, oder die Starfield Tipps & Tricks ausbleiben.
Völlige Zustimmung. Dass geringe Löhne Resultat eines Arbeitgebermarktes in einer Branche mit einem geringen Hebel sind, darf niemanden überraschen.
Ich denke es wäre gut, wenn man auch dort die Daumenschrauben anzieht. Vielleicht mit einem seperaten Mindestlohn für Ballungsräume. Eben nach der Logik: Wer in Ballungsräumen sitzen will (im Sinne der Firmen) muss auch die Konsequenzen mittragen. Und dort wird er dann eben regional hoch gesetzt. Das lässt Unternehmen dann eben doch mal über Umzug oder Homeoffice besser nachdenken.
Genau diese Konsequenzen gibt es doch in einem Arbeitnehmermarkt. Niemand würde für nahe 2.500 Euro brutto in München arbeiten, wenn es andere Arbeitgeber gibt, die besser bezahlen.
Bateman
Beiträge: 95
Registriert: 21. Sep 2023, 10:35

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Bateman »

Phrasenschwein hat geschrieben: 10. Dez 2023, 17:09 Das sollte es nicht geben. Ein 40h Job sollte jemanden ein Leben an oder in der Nähe der Arbeit ermöglichen.
Man muss berücksichtigen, dass erstens der Job sehr großen Zulauf hat, also anscheinend sehr großes Vergnügen bereitet, was man monetär bepreisen kann.
Zweitens ist die Lebensqualität in München die höchste in Deutschland. Das ist natürlich auch sehr viel wert in Geldwerten.

In unserer Gesellschaft wird man nach seinem Marktwert entlohnt oder nach seinem Wertbeitrag für die Gesellschaft. Zweiteres ist bei Spieleredakteuren nicht Null, sondern sogar negativ, weil die allerallermeisten verlängerter PR-Arm von Publishern sind. Ersteres ist nicht hoch, weil faktisch keine voraussetzenden Qualifikationen notwendig sind und das Angebot die Nachfrage bei weitem übersteigt, siehe oben.

Es hat niemand einen Anspruch darauf sich sein persönliches Vergnügen oder seine Selbstverwirklichung in einem der lebenswertesten Städten von Dritten finanzieren zu lassen.

Jeder in einem wertschöpfenden Beruf, muss sich ob des Grundgehalts und der VG Wort Alimentierung - wie so oft - auf der Verliererseite des Lebens fühlen.
GoodLord
Beiträge: 1635
Registriert: 11. Jan 2021, 17:10

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von GoodLord »

Bateman hat geschrieben: 10. Dez 2023, 20:34 In unserer Gesellschaft wird man nach seinem Marktwert entlohnt oder nach seinem Wertbeitrag für die Gesellschaft.
Das mag der Grundansatz sein, aber wir Leben nicht in einem Staat, in dem das in Reinkultur gelebt wird. Einerseits gibt's zum Glück so Dinge wie Mindestlohn, Gewerkschaftsverträge, Kündigungsschutz etc., aber zum Anderen hängt vieles auch vom Verhandlungsgeschick, Kontakten und schlicht Glück oder Pech ab. Dazu kommt, dass eine Arbeitsstelle für viele nunmal nichts ist, was sie einfach mal so ständig wechseln wollen oder können. In Summe halte ich es daher für ziemlich Illusorisch zu glauben, es gäbe sowas wie nen objektiven Marktwert und erst recht nicht, dass die meisten Menschen danach bezahlt werden würden.
Zuletzt geändert von GoodLord am 10. Dez 2023, 21:07, insgesamt 1-mal geändert.
GoodLord
Beiträge: 1635
Registriert: 11. Jan 2021, 17:10

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von GoodLord »

Bateman hat geschrieben: 10. Dez 2023, 20:34 Es hat niemand einen Anspruch darauf sich sein persönliches Vergnügen oder seine Selbstverwirklichung in einem der lebenswertesten Städten von Dritten finanzieren zu lassen.
Das erwartet hier glaube ich auch niemand. Was aber sehr wohl gewünscht wird, ist dass ein Arbeitgeber in dieser Stadt genau das seinen Angestellten ermöglicht. Und ich muss sagen, ich persönlich hätte auch nichts dagegen, wenn die Maxime lauten würde: Entweder du kannst deine Angestellten ordentlich bezahlen und tust das dann auch, oder du musst dir halt ein anderes Geschäftsmodell überlegen, woanders hin ziehen oder eben das Geschäft aufgeben.
Mit dem Mindestlohn haben wir das ja im Prinzip bereits in Gesetzesform gegossen und akzeptiert. Streitpunkt ist doch dann nur noch, wie hoch der Mindestlohn sein sollte und/oder ob er regional angepasst werden sollte.
Radast
Beiträge: 44
Registriert: 31. Okt 2023, 08:44

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Radast »

GoodLord hat geschrieben: 10. Dez 2023, 21:06 Und ich muss sagen, ich persönlich hätte auch nichts dagegen, wenn die Maxime lauten würde: Entweder du kannst deine Angestellten ordentlich bezahlen und tust das dann auch, oder du musst dir halt ein anderes Geschäftsmodell überlegen, woanders hin ziehen oder eben das Geschäft aufgeben.
Was ist denn für dich die Definition von ordentlicher Bezahlung?
Phrasenschwein
Beiträge: 131
Registriert: 9. Aug 2022, 15:13

Re: Runde #448: Was verdienen Spiele-Redakteure?

Beitrag von Phrasenschwein »

Bateman hat geschrieben: 10. Dez 2023, 20:34 Man muss berücksichtigen, dass erstens der Job sehr großen Zulauf hat, also anscheinend sehr großes Vergnügen bereitet, was man monetär bepreisen kann.
Zweitens ist die Lebensqualität in München die höchste in Deutschland. Das ist natürlich auch sehr viel wert in Geldwerten.
Tut Vergnügen bei so etwas niedrigschwelligen wie es wird genügend Lohn gezahlt, dass nicht noch aufgestockt werden muss, wenig zur Sache. Jede Arbeit sollte das sicherstellen. Egal wie viel Vergnügen sie bringt.
Wurde schon oft genug besprochen: ist man ortstechnisch nicht ungebunden. Wenn der Betrieb in München sitzt und Anwesenheit verlangt, dann entscheide ich mich nicht in München und Umgebung zu leben, sondern muss es.
Edit:Und hier sollte mal ebenso eine Quelle für 2. Beste Stadt nach Lebensqualität angegeben werden. Ich habe hier zum Beispiel eine Quelle, die dies widerlegt. Aber selbst wenn nur selten guckt mach sich eine Stadt raus und sucht dann nach Jobs die einen dort arbeiten lassen.
Bateman hat geschrieben: 10. Dez 2023, 20:34 In unserer Gesellschaft wird man nach seinem Marktwert entlohnt oder nach seinem Wertbeitrag für die Gesellschaft. Zweiteres ist bei Spieleredakteuren nicht Null, sondern sogar negativ, weil die allerallermeisten verlängerter PR-Arm von Publishern sind. Ersteres ist nicht hoch, weil faktisch keine voraussetzenden Qualifikationen notwendig sind und das Angebot die Nachfrage bei weitem übersteigt, siehe oben.
Ich muss nicht DInge wiederholen, die ich schon als unsinnig dargelegt habe. Wertbeitrag für die Gesellschaft hatten wir damit schon. Zu viele Jobs werden niedrig bezahlt, wenn ohne diese die Gesellschaft nicht funktionieren würde, und andere wiederum viel zu hoch, wenn man gesellschaftlichen Nutzen in Betracht zieht.
Und Marktwert mag ich dir vielleicht noch zugestehen, aber sehe ich es nicht ein als demokratische Gesellschaft den Markt das Minimum definieren zu lassen. Jeder muss sich das Leben von seinen 40h Job leisten können und ob wir als Gesellschaft auch so weit gehen sollten, dass Familiengründung für jeden in einem 40h Job möglich sein muss können wir debattieren. Wenn aber ebenso Fachkräftemangel (wir haben zu wenig Leute die, die Arbeit machen) und niedrige Geburtenrate (Wir wollen mehr Kinder) als Probleme unserer Gesellschaft gesetzt sind, dann sehe ich keinen Grund, dass wir dies ebenso als gesetzt sehen sollten.
Bateman hat geschrieben: 10. Dez 2023, 20:34 Es hat niemand einen Anspruch darauf sich sein persönliches Vergnügen oder seine Selbstverwirklichung in einem der lebenswertesten Städten von Dritten finanzieren zu lassen.
Na wenn wir schon im Anspruchsdenken sind. Kein Unternehmen hat einen Anspruch darauf sich in einer der Lebenswertesten Städte die Lohnkosten vom Staat auffüllen zu lassen (denn das war das Thema). Wenn wir hier schon Ansprüche reden, dann sollten wir dringend an Unternehmen den Anspruch stellen einen Arbeiter, egal wie qualifiziert, ein normales, und vom Lohnnievau an den Unternehmensstandort angepasstes, Leben zu ermöglichen. Oder eben wie es GoodLord schon schrieb. Anspruchsdenken hört bei Unternehmen nicht auf.
Zuletzt geändert von Phrasenschwein am 10. Dez 2023, 21:50, insgesamt 1-mal geändert.
Antworten