Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von Andre Peschke »

REDDF1VE hat geschrieben: 10. Nov 2023, 12:52 Ah, deswegen hatte Andre in dem einen "Wir probieren Demos aus"-Podcast auch Sebastian offenbar verboten über Ghost Trick zu reden, weil aus seienr Sicht zu nischig fürs Publikum? Sorry, konnte nicht widerstehen. ;) Muss aber sagen, dass ich das damals schon etwas schade fand, dass man auf bei The Pod offenbar nicht ganz frei von dieser Herangehensweise ist...
*Tiefes Atmen*

Da darf ich kurz wiederholen: Ich habe ein einziges Mal dieses Jahr dafür geworben, dass man bitte das Thema Relevanz nicht aus den Augen verlieren soll. Und auch in dem Podcast den du ansprichst, wurde bereits deutlich gesagt: Ich habe nichts verboten, ich habe darum gebeten.

Kann jeder gern hier in den ersten 3-4 Minuten auch nochmal nachhören. Mal abgesehen davon, dass das ja nichtmal ernsthaft vorgetragen wurde, sondern einfach Banter zum Einstieg war: https://www.gamespodcast.de/2023/06/22/ ... fest-2023/

Das widerspricht auch nicht dem Credo, jeder soll das machen, worauf er Lust hat, außer wir setzen fälschlich voraus, dass Seb ausschließlich auf Ghost Trick Bock hat und nix anderes. Und selbstverständlich kann er das auch machen. Aus meiner Sicht tut es uns und unserem Programm aber gut, wenn wir auf die Mischung achten.

Ich habe jetzt extra nochmal meine Kommentare aus dem Skype-Chat rauskopiert. Sie waren:

"Also, ich würde sagen: Es wäre cool, wenn ihr zwar nach Interesse aussucht, aber doch ein wenig auf Relevanz achtet? Wir wollen schon, dass alle machen, worauf sie Bock haben. Aber gibt's da denn echt nix?"

Und dann:

"Ich meinte das auch allgemein. Wäre auch bei Dom geiler, wenn er das Mimimi-Game nehmen könnte. :D
Ich will auch keinen zwingen
"

Daraufhin schrieb mir dann Dom, er wolle lieber bei "Rogue Voltage" bleiben. Und was ist passiert? Dom blieb bei Rogue Voltage und ich habe eben selbst "Shadow Gambit" genommen.

Andre
Chilisidian
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von Chilisidian »

Felidae hat geschrieben: 10. Nov 2023, 13:50
Chilisidian hat geschrieben: 10. Nov 2023, 13:36
Felidae hat geschrieben: 10. Nov 2023, 12:45

Das sollte im Plus-Bereich aber keine Rolle spielen.
Eh doch, weil der Plus Bereich sich ja nicht von selbst trägt, Kosten also höher als Einnahmen sind. Man kann also entweder die Kosten senken, in dem man eben aufwändige Artikel oder Video streicht oder die Einnahmen erhöhen durch mehr Abonnenten oder ein teureres Abo. Letzteres vermutlich nicht machbar, da der max. Preisrahmen vllt schon ausgeschöpft ist und mehr Abonnenten haben die vermutlich versucht, hat aber nicht geklappt.

So schaut man natürlich auf die Klicks um möglichst zielgruppen genau die Leute auf Plus zu halten oder neue anzulocken.
Nur, dass die Gamestar selbst den "Plus"-Bereich angepriesen hat mit der Aussage, dass es da nicht um Klicks, sondern Inhalte geht.
Die Leute erzählen halt viel, wenn der Tag lang ist. Fakt ist doch, ein Teilbereich eines Unternehmens wird sich niemals außerhalb der Deckungsbeitragsrechnung befinden, wenn man ernsthaft betriebswirtschaftet. Sieht man ja jetzt auch beim GamePro Print. Die Leute machen das ja nicht aus ideologischen Gründen, sondern um Geld zu verdienen. Und das scheint bei Plus nicht der Fall zu sein, so dass man wenig geklickte Aritkelarten eben streicht und die Kosten drückt. Deswegen ist Plus jetzt das, was es ist. Ohne Not hätte die GS das sicher nicht getan. Es gibt einfach zu wenige Menschen, die hochwertige Artikel wertschätzen.
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von Felidae »

Chilisidian hat geschrieben: 10. Nov 2023, 14:09
Die Leute erzählen halt viel, wenn der Tag lang ist. Fakt ist doch, ein Teilbereich eines Unternehmens wird sich niemals außerhalb der Deckungsbeitragsrechnung befinden, wenn man ernsthaft betriebswirtschaftet. Sieht man ja jetzt auch beim GamePro Print. Die Leute machen das ja nicht aus ideologischen Gründen, sondern um Geld zu verdienen. Und das scheint bei Plus nicht der Fall zu sein, so dass man wenig geklickte Aritkelarten eben streicht und die Kosten drückt. Deswegen ist Plus jetzt das, was es ist. Ohne Not hätte die GS das sicher nicht getan. Es gibt einfach zu wenige Menschen, die hochwertige Artikel wertschätzen.
Wahrscheinlich ist es mein Fehler, wenn ich ein Unternehmen bzw. dessen Produkt an den vom Unternehmen selbst formulierten Ansprüchen messe, ich sehs ein.
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von Chilisidian »

Natürlich kannst du die daran messen. Birgit dir halt nur nichts, weil sie dir und du dir selbst was in die Tasche lügen. Wenn sie wirklich nicht auf Klicks schauen würden, hätte die Qualität ja wohl kaum so deutlich angenommen, sondern man hätte es halt so weiterlaufen lassen, wie bisher. Damit ist der Beweis doch schon erbracht. Was sonst sollte für den Qualitätsabfall gesorgt haben als Kosten einzusparen zu wollen? Ist ja nicht so, als könnten die es nicht besser.
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von turbomaexx »

Da hier vieles schon gesagt wurde, möchte ich inhaltlich (fast) nichts mehr hinzufügen sondern allen Beteiligten für die beiden Podcasts danken!
Gerade für mich als demnächst Berufsanfänger (zwar im Maschinenbau, aber egal) sind solche Diskussionen über Gehälter und die Tangenten Gehaltserhöhung, Gehaltsgespräch etc. sehr erhellend gewesen.
Ich persönlich fand ja vor Allem die hier relativ wenig diskutierte Entwicklung von Jochens Einstiegsgehalt zu den Erfahrungen von Dom und euren Quellen extrem bezeichnend. Mit Inflation etc. sind das ja wirklich krasse Kürzungen in jede Richtung. Da ist es auch egal, ob (mit Glück) jede/r dritte Redakteur/in noch eine Verdopplung seines Gehalts sieht, da es den Großteil einfach nicht betrifft.
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von Felidae »

Chilisidian hat geschrieben: 10. Nov 2023, 15:28 Natürlich kannst du die daran messen. Birgit dir halt nur nichts, weil sie dir und du dir selbst was in die Tasche lügen. Wenn sie wirklich nicht auf Klicks schauen würden, hätte die Qualität ja wohl kaum so deutlich angenommen, sondern man hätte es halt so weiterlaufen lassen, wie bisher. Damit ist der Beweis doch schon erbracht. Was sonst sollte für den Qualitätsabfall gesorgt haben als Kosten einzusparen zu wollen? Ist ja nicht so, als könnten die es nicht besser.
Da wir hier von einem Produkt sprechen, das verkauft wird, lüge nicht "ich mir selbst was in die Tasche". Ich verteidige die Gamestar hier im Forum wirklich gerne und viel - aber hätte ich aufgrund der Aussage "Im Plusbereich sind Klicks nicht relevant" ein Abo abgeschlossen, wäre ich stinksauer, wenn dann irgendwann ein Dimi im Forum so nebenbei fallen lässt, dass Klicks auch im Plusbereich relevant sind.
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von Christian_D »

Felidae hat geschrieben: 10. Nov 2023, 16:53
Chilisidian hat geschrieben: 10. Nov 2023, 15:28 Natürlich kannst du die daran messen. Birgit dir halt nur nichts, weil sie dir und du dir selbst was in die Tasche lügen. Wenn sie wirklich nicht auf Klicks schauen würden, hätte die Qualität ja wohl kaum so deutlich angenommen, sondern man hätte es halt so weiterlaufen lassen, wie bisher. Damit ist der Beweis doch schon erbracht. Was sonst sollte für den Qualitätsabfall gesorgt haben als Kosten einzusparen zu wollen? Ist ja nicht so, als könnten die es nicht besser.
Da wir hier von einem Produkt sprechen, das verkauft wird, lüge nicht "ich mir selbst was in die Tasche". Ich verteidige die Gamestar hier im Forum wirklich gerne und viel - aber hätte ich aufgrund der Aussage "Im Plusbereich sind Klicks nicht relevant" ein Abo abgeschlossen, wäre ich stinksauer, wenn dann irgendwann ein Dimi im Forum so nebenbei fallen lässt, dass Klicks auch im Plusbereich relevant sind.
Aus meiner Sicht ist es nun einmal extrem subjektiv und schwer zu messen was Qualität ist und Relevanz hat. Ein Teil der Messung erfolgt sicherlich aus dem Bauch heraus / subjektiv.
Dennoch wird es immer nötig sein zu schauen, was die Nutzer als relevant einschätzen und mögen. Da sich die wenigsten äußern, muss man auch Metriken wie Zugriffe, Anzahl Kommentare etc. einbeziehen. Gefallen der zahlenden Nutzerschaft gewisse Dinge besser (mehr Klicks, mehr Kommentare etc.), dann wird eben mehr davon gemacht. Gefällt eine bestimmte Aufbereitung besser, dann wird dahin optimiert.
Ich möchte einfach gerne zeigen, dass verschiedene Überlegungen zu solchen Effekten führen können und fast sogar führen müssen.

Ob dir oder mir etwas individuell gefällt führt dann eben zu weiteren Unterstützung oder nicht. Das Gamestar Magszin lese ich übrigens ab und zu auch gerne.
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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von Andre Peschke »

Felidae hat geschrieben: 10. Nov 2023, 16:53 aber hätte ich aufgrund der Aussage "Im Plusbereich sind Klicks nicht relevant" ein Abo abgeschlossen, wäre ich stinksauer, wenn dann irgendwann ein Dimi im Forum so nebenbei fallen lässt, dass Klicks auch im Plusbereich relevant sind.
Wobei das auch zwei verschiedene, gar nicht so widersprüchliche Aussagen sein können. Einmal "im Plusbereich streben wir nicht nach Reichweitenmaximierung, sondern wollen unsere Abonnenten zufriedenstellen" und dann "wir benutzen auch bei Plus die Klicks als Indikator, was unsere Abonnenten lesen wollen", oder?

Andre
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Felidae
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von Felidae »

Andre Peschke hat geschrieben: 10. Nov 2023, 17:40
Felidae hat geschrieben: 10. Nov 2023, 16:53 aber hätte ich aufgrund der Aussage "Im Plusbereich sind Klicks nicht relevant" ein Abo abgeschlossen, wäre ich stinksauer, wenn dann irgendwann ein Dimi im Forum so nebenbei fallen lässt, dass Klicks auch im Plusbereich relevant sind.
Wobei das auch zwei verschiedene, gar nicht so widersprüchliche Aussagen sein können. Einmal "im Plusbereich streben wir nicht nach Reichweitenmaximierung, sondern wollen unsere Abonnenten zufriedenstellen" und dann "wir benutzen auch bei Plus die Klicks als Indikator, was unsere Abonnenten lesen wollen", oder?

Andre
Ich hatte die Gamestar damals schon so verstanden, dass sie in Plus in Eure Richtung gehen wollten - "das, was wir für sinnvoll und wichtig halten". Und zumindest Sascha Penzhorn scheint das - als für Plus arbeitender Journalist - ja auch so ähnlich aufgefasst zu haben. Zumindest klingt seine Abrechnung mit Plus danach.

Das ganze ist natürlich ein großer Grauzonenbereich. Aber wenn der Plus-Content sich qualitativ wirklich dem free-Content annähern sollte und die Begründung "mangelnde Klicks für anspruchsvolle Themen" lautet, dann würde ich mich als Plus-User durchaus veräppelt vorkommen.
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Heretic
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von Heretic »

REDDF1VE hat geschrieben: 10. Nov 2023, 12:44 Frage mich aber derzeit wirklich, was GameStars Plan mit GameStar Plus aktuell ist.
Man sollte nicht vergessen, dass inzwischen alle Tests Plus-Content sind. Das war nicht immer so. Ich denke mal, dass die Tests inzwischen der Hauptgrund für ein Plus-Abo sein sollen.
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pepsodent
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von pepsodent »

REDDF1VE hat geschrieben: 10. Nov 2023, 11:04 Mal ein Beispiel: Dom kritisiert vor allem auch die schlechte Bezahlung bei webedia für Reportage-Artikel. Sie seien ja sehr wertvoll und "für uns alle relevant". OK, jetzt frage ich mich aber: Gibt Dom denn Geld für diese so extrem wichtigen Artikel aus, z.B. durch ein GameStar Plus-Abo? Oder, indem er die GameStar oder GamePro in Print-Form kauft? Das hätte ich bisher noch nie in einem Podcast mitbekommen. Denn wenn nicht, ist doch auch hier der Grund für die Misere zu sehen: In Konsumenten, die im Zeitalter des Internets vorwiegend alles umsonst haben wollen und nicht mehr bereit sind, Spielejournalismus direkt zu bezahlen. Nur durch irgendwelche Online-Ads kann das eben nicht alles gegenfinanziert werden, erst recht nicht Reportage-Artikel - das sollte ja hier jedem eigentlich klar sein.

Ich weiß, dass Dom zumindest für Recherche hin und wieder auch noch mal ein Heft Print-Heft kauft. Bei Jochen habe ich aber das Gefühl, dass er quasi gar nichts mehr für Spielejournalismus ausgibt. Das ansich will ich ja nicht kritisieren. Ich finde es dann aber etwas schwer, so vehement zu fordern, dass Journalismus besser bezahlt wird, wenn man selbst offenbar nicht bereit ist, diesen nennenswert zu supporten.
Hä?!
Journalisten sollen für Journalismus bezahlen, damit sie für diesen Journalismus bezahlt werden?

Dieses "weltbeste Spieleforum" wird wirklich täglich noch viel weltbesser...
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Andre Peschke
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von Andre Peschke »

pepsodent hat geschrieben: 10. Nov 2023, 21:45 Ich finde es dann aber etwas schwer, so vehement zu fordern, dass Journalismus besser bezahlt wird, wenn man selbst offenbar nicht bereit ist, diesen nennenswert zu supporten.
Hä?!
Journalisten sollen für Journalismus bezahlen, damit sie für diesen Journalismus bezahlt werden?

Dieses "weltbeste Spieleforum" wird wirklich täglich noch viel weltbesser...
[/quote]

Bitte nicht ins Schnippische kippen, wir können das doch einfach fluffig diskutieren, nech?

Gemeint war natürlich immer, dass man für Journalismus bezahlen soll, den man auch gut findet und nicht, dass man Almosen verteilen soll (was nicht bedeutet, dass wir nicht auch ALLE eure Almosen nehmen, nur her damit!).

Die Aussagen von uns kamen ja immer in dem Kontext von "heutzutage muss Journalismus kostenlos sein, weil keiner dafür bezahlt". Und da haben wir immer gesagt: Wer guten Journalismus will, muss auch dafür bezahlen - darf also nicht diese "alles muss kostenlos sein"-Einstellung haben. Gemeint war logischerweise nie, dass man bei jeder einzelnen Paywall sofort den Geldbeutel rauskramen soll.

Außer bei unserer. Das ist leider Pflicht. Gesetz ist Gesetz. Kann ich nix für. Sorry. Kasse ist dahinten.

Andre
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von REDDF1VE »

Heretic hat geschrieben: 10. Nov 2023, 18:44
REDDF1VE hat geschrieben: 10. Nov 2023, 12:44 Frage mich aber derzeit wirklich, was GameStars Plan mit GameStar Plus aktuell ist.
Man sollte nicht vergessen, dass inzwischen alle Tests Plus-Content sind. Das war nicht immer so. Ich denke mal, dass die Tests inzwischen der Hauptgrund für ein Plus-Abo sein sollen.
Ah ist das so? Ich lese halt auf GameStar.de nichts, weil ich dafür das Print Heft habe. Ist natürlich dann eine Herangehensweise, die es für Leute, die das Heft im Print-Abo haben, weniger lohnend machen, sich Plus zu holen.
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von REDDF1VE »

pepsodent hat geschrieben: 10. Nov 2023, 21:45
REDDF1VE hat geschrieben: 10. Nov 2023, 11:04 Mal ein Beispiel: Dom kritisiert vor allem auch die schlechte Bezahlung bei webedia für Reportage-Artikel. Sie seien ja sehr wertvoll und "für uns alle relevant". OK, jetzt frage ich mich aber: Gibt Dom denn Geld für diese so extrem wichtigen Artikel aus, z.B. durch ein GameStar Plus-Abo? Oder, indem er die GameStar oder GamePro in Print-Form kauft? Das hätte ich bisher noch nie in einem Podcast mitbekommen. Denn wenn nicht, ist doch auch hier der Grund für die Misere zu sehen: In Konsumenten, die im Zeitalter des Internets vorwiegend alles umsonst haben wollen und nicht mehr bereit sind, Spielejournalismus direkt zu bezahlen. Nur durch irgendwelche Online-Ads kann das eben nicht alles gegenfinanziert werden, erst recht nicht Reportage-Artikel - das sollte ja hier jedem eigentlich klar sein.

Ich weiß, dass Dom zumindest für Recherche hin und wieder auch noch mal ein Heft Print-Heft kauft. Bei Jochen habe ich aber das Gefühl, dass er quasi gar nichts mehr für Spielejournalismus ausgibt. Das ansich will ich ja nicht kritisieren. Ich finde es dann aber etwas schwer, so vehement zu fordern, dass Journalismus besser bezahlt wird, wenn man selbst offenbar nicht bereit ist, diesen nennenswert zu supporten.
Hä?!
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Weil ein Journalist ja auch nicht gleichzeitig Konsument von anderem Journalismus ist, wie jeder andere Mensch auch...

Außerdem sind ein Jochen oder ein Dom, die selbstständig unterwegs sind und damit gewisserweise ihres eigenen Glückes Schmied, in einer anderen Situation als die im Podcast beschrieben Angestellten oder Freiberufler, die von der Bezahlung der Verlage abhängig sind. Das ist ja eine Abhängigkeit, von der ein Jochen oder Dom sich glücklicherweise freimachen konnten
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Leonard Zelig
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von Leonard Zelig »

REDDF1VE hat geschrieben: 11. Nov 2023, 16:21
pepsodent hat geschrieben: 10. Nov 2023, 21:45
REDDF1VE hat geschrieben: 10. Nov 2023, 11:04 Mal ein Beispiel: Dom kritisiert vor allem auch die schlechte Bezahlung bei webedia für Reportage-Artikel. Sie seien ja sehr wertvoll und "für uns alle relevant". OK, jetzt frage ich mich aber: Gibt Dom denn Geld für diese so extrem wichtigen Artikel aus, z.B. durch ein GameStar Plus-Abo? Oder, indem er die GameStar oder GamePro in Print-Form kauft? Das hätte ich bisher noch nie in einem Podcast mitbekommen. Denn wenn nicht, ist doch auch hier der Grund für die Misere zu sehen: In Konsumenten, die im Zeitalter des Internets vorwiegend alles umsonst haben wollen und nicht mehr bereit sind, Spielejournalismus direkt zu bezahlen. Nur durch irgendwelche Online-Ads kann das eben nicht alles gegenfinanziert werden, erst recht nicht Reportage-Artikel - das sollte ja hier jedem eigentlich klar sein.

Ich weiß, dass Dom zumindest für Recherche hin und wieder auch noch mal ein Heft Print-Heft kauft. Bei Jochen habe ich aber das Gefühl, dass er quasi gar nichts mehr für Spielejournalismus ausgibt. Das ansich will ich ja nicht kritisieren. Ich finde es dann aber etwas schwer, so vehement zu fordern, dass Journalismus besser bezahlt wird, wenn man selbst offenbar nicht bereit ist, diesen nennenswert zu supporten.
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Vielleicht liegt es auch an der Qualität des Journalismus? Im Podcast zur deutschen Retro Gamer mit Jochen und Andre klang es ein wenig so, dass man zwar schon Zielgruppe so eines Heftes sei, aber es eben nicht gut genug findet um es zu abonnieren oder regelmäßig zu kaufen. Vielleicht sieht das bei anderen Printmagazinen wie der EDGE oder M!Games ähnlich aus. Die Reportagen sind in den deutschen Heften wie der Gamestar ja auch nur Bonus und nicht der Hauptbestandteil des Heftes.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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REDDF1VE
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von REDDF1VE »

Leonard Zelig hat geschrieben: 11. Nov 2023, 16:46
REDDF1VE hat geschrieben: 11. Nov 2023, 16:21
pepsodent hat geschrieben: 10. Nov 2023, 21:45

Hä?!
Journalisten sollen für Journalismus bezahlen, damit sie für diesen Journalismus bezahlt werden?

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Außerdem sind ein Jochen oder ein Dom, die selbstständig unterwegs sind und damit gewisserweise ihres eigenen Glückes Schmied, in einer anderen Situation als die im Podcast beschrieben Angestellten oder Freiberufler, die von der Bezahlung der Verlage abhängig sind. Das ist ja eine Abhängigkeit, von der ein Jochen oder Dom sich glücklicherweise freimachen konnten
Vielleicht liegt es auch an der Qualität des Journalismus? Im Podcast zur deutschen Retro Gamer mit Jochen und Andre klang es ein wenig so, dass man zwar schon Zielgruppe so eines Heftes sei, aber es eben nicht gut genug findet um es zu abonnieren oder regelmäßig zu kaufen. Vielleicht sieht das bei anderen Printmagazinen wie der EDGE oder M!Games ähnlich aus. Die Reportagen sind in den deutschen Heften wie der Gamestar ja auch nur Bonus und nicht der Hauptbestandteil des Heftes.
Na nach der Logik würden die Journalisten ja zu recht so wenig verdienen, wenn die Qualität ihrer Produkte so schlecht ist. ;)

Aber das ist aus meiner SIcht auch nicht so. Gerade die von dir genannten Beispiele M!Games, Edge und Retro Games sind für mich mit das beste, was es im Spielejournalismus gibt (ich will mal nicht mit Podcasts verleichen, weil die einfach schwer mit Print-Produkten vergleichbar sind). Ich kenne z.B. nichts, worüber ich einen so guten kompakten Überblick über die monatlichen erscheinenen Videospiele inkl. Indie-Games, nischiger Japano-RPGs und spannenden Import-Games sowei neue Bücher über die Thematik Games erhalte, wie durch die M!Games. Da habe ich einmal kompakt alles Wissenwerte für den Monat zusammen und muss mir die Infos nicht aus zig Quelen zusammensammeln.

Und die Retro Gamer kam im Podcast aus meiner SIcht zu unrecht so schlecht weg. Sie ist in meinen Augen dadurch, dass sie in der Regel nicht nur über alte Spiele schreibt (wie die Return oder fast alle YouTube-Kanäle zu dem Thema), sondern in der Regel auch für die Artikel mit an den Spielen beteiligten Personen gesprochen hat, aus meiner Sicht eine DER großen journalistischen Instanzen zum Thema Retro Gaming. Nicht ohne Grund ist sie afaik das einzige Print-Abo (wenn auch afaik die UK-Version), dass die Stay Forever-Kollegen im Gaming-Bereich haben (ich meine, Gunner hat die abonniert und die kommen dann immer in deren Headquarter, bin mir aber ncihtr ganz sicher). Kommt ja auch immer wieder vor, dass Gunnar und Christian die Retro Gamer als Quelle in ihren Podcasts erwähnen.

Und es ist ja nicht so, dass von Jochen und Co kein Spiele-Jornalismus konsumiert wird. Jochen erwähnt z.B: in sehr vielen Spielebesprechungen, dass er seinen speziellen Kritikpunkt an Spiel X in keinen der ganzen Tests, die er vor dem Podcast gelesen hat, wiedergefunden hat und mäkelt dann gerne über die Spiele-Presse. Da merkt man schon, dass auch Jochen ja immer noch ein starken Blick in die aktuelle Spiele-Presse wirft. Aber wahrscheinlich eben nur auf alles, worauf er online kostenlosen Zugriff hat. Und ich erwarte jetzt auch nicht, dass sich Jochen alles als Print kauft usw. Gerade Print hat natürlich auch immer den Nachteil, nicht so aktuell zu sein und sich nicht so gut mal eben durchsuchen zu lassen, wie es Jochen benötigt, wenn er einfach mal 5 Tests zu Starfield lesen möchte. Aber man sieht hier doch einfach das Problem: Wir sind alle so gewohnt, umsonst mit Spiele-Journalismus versorgt zu werden und nichts mehr dafür ausgeben zu müssen, wenn wir nicht wirklich wollen, weil uns bestimmte Mags/Seiten/Podcasts am Herzen liegen - da muss man sich über die Situation dann doch auch nicht wundern.

Ich will ja nur sagen: Wir als Konsumenten sind eben mitschuldig. Würden wir immernoch die GameStar kaufen wie früher und hätte sie noch immer eine Auflage von 300.000, dann würden auch neuere Angestellte wahrscheinlich besser bezahlt werden. Nämlich eben wie zu den Zeiten, als sie wirklich noch eine 300.000er Auflage hatte.
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von Chilisidian »

REDDF1VE hat geschrieben: 11. Nov 2023, 17:20 Ich will ja nur sagen: Wir als Konsumenten sind eben mitschuldig. Würden wir immernoch die GameStar kaufen wie früher und hätte sie noch immer eine Auflage von 300.000, dann würden auch neuere Angestellte wahrscheinlich besser bezahlt werden. Nämlich eben wie zu den Zeiten, als sie wirklich noch eine 300.000er Auflage hatte.
Ja, aber wer will das schon? Wer will ständig verspätet irgendwelche Tests lesen, die Wochen nach Release rauskommen? Wer will irgendwelche News lesen, die mit Erscheinen des Hefts schon längst keinen mehr interessieren? Das Konzept eines Printhefts mit Themen aus der Gegenwart hat sich halt generell einfach überholt durch das Internet. Die Gamestar und Konsorten tragen sich heute einfach nicht mehr, nicht wegen der schlechten journalistischen Qualität, sondern weil das System und die Ausrichtung das Problem sind. Deswegen sind Hefte wie die Retro ja in ihrer Nische erfolgreich, weil die nicht von Aktualität leben. Und es ist ja nicht gerade so, dass die Gamestar von längeren Reportagen gepickt ist, wo die Aktualität eine eher untergeordnete Rolle spielt.

Im Sinne der Aktualität müsste man aus der GS eigentlich mindestens eine abgespeckte Wochenzeitung machen, damit man halbwegs mithalten könnte. Vllt sollten sie das mal ausprobieren.

Ich hab manchmal das Gefühl ihr vertauscht hier Ursache und Wirkung.
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Leonard Zelig
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von Leonard Zelig »

Chilisidian hat geschrieben: 11. Nov 2023, 18:10 Ja, aber wer will das schon? Wer will ständig verspätet irgendwelche Tests lesen, die Wochen nach Release rauskommen?
Die Wertschätzungen und Sonntagsfolgen hier kommen doch auch immer mit Wochen "Verspätung". Die Spiele werden ja nicht schlecht und gerade AAA-Spiele brauchen oft erst noch ein paar Patches bis sie einwandfrei genießbar sind. Und viele Indie-Spiele hatte ich vor dem Test in der M!Games gar nicht auf dem Radar. Am ersten Tag dabei zu sein ist doch eigentlich nur bei MMOs und Multiplayer-Shootern wichtig. Spiele sind ja keine Kinofilme, die man nach drei Wochen nirgendwo mehr konsumieren kann, wenn man Pech hat.
Chilisidian hat geschrieben: 11. Nov 2023, 18:10 Wer will irgendwelche News lesen, die mit Erscheinen des Hefts schon längst keinen mehr interessieren?
Im News-Teil der M!Games finden sich meist Nachrichten von denen ich online noch nichts gelesen habe und nicht diese klassischen Nicht-News, die nur auf Gerüchten und Reddit-Posts basieren und nach einem Tag keine Sau mehr jucken. News, die nur eine Halbwertzeit von wenigen Stunden/Tagen haben, sind es gar nicht erst wert abgedruckt zu werden.
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von Chilisidian »

Leonard Zelig hat geschrieben: 11. Nov 2023, 19:15
Die Wertschätzungen und Sonntagsfolgen hier kommen doch auch immer mit Wochen "Verspätung". Die Spiele werden ja nicht schlecht und gerade AAA-Spiele brauchen oft erst noch ein paar Patches bis sie einwandfrei genießbar sind.
Ja, weil hier sehr sehr viele Leute unterwegs sind, die Wert auf die persönliche Meinung der 4 hier liegen. Wenn man die haben will, muss man eben warten. Wohingegen ein Test bei der Gamestar in der Regel ist, wie jeder andere auch - austauschbar. Finde ich nicht wirklich vergleichbar. Da wären wir wieder bei der fehlenden persönlichen Bindung bei der GS und co.
Leonard Zelig hat geschrieben: 11. Nov 2023, 19:15 Im News-Teil der M!Games finden sich meist Nachrichten von denen ich online noch nichts gelesen habe und nicht diese klassischen Nicht-News, die nur auf Gerüchten basieren und nach einem Tag keine Sau mehr jucken.
Ja und bei der GS oder GP halt nicht. Vllt ein Grund, warum die M! in ihrer Nische einen gewissen Erfolg hat.
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Leonard Zelig
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Re: Feierabendbier: Was verdienen Spielejournalisten - Die Diskussion im Nachgang

Beitrag von Leonard Zelig »

Aber es ist ja nicht so, dass nur Printmagazine Probleme haben und online Flüsse aus Honig fließen würden. Wie viele Gaming-Podcasts in Deutschland können es sich leisten wie The Pod einen Festangestellten zu haben? Und auch Websites wie GamersGlobal.de, die aktuelle Tests und News haben, kämpfen ums Überleben und können sich nur dank Let's Plays, Japan-Dokus und anderen Sonderaktionen finanzieren. Von daher ist eigentlich der gesamte Journalismus in der (finanziellen) Krise und nicht nur Print.
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