Leonard Zelig hat geschrieben: ↑11. Nov 2023, 16:46
REDDF1VE hat geschrieben: ↑11. Nov 2023, 16:21
pepsodent hat geschrieben: ↑10. Nov 2023, 21:45
Hä?!
Journalisten sollen für Journalismus bezahlen, damit sie für diesen Journalismus bezahlt werden?
Dieses "weltbeste Spieleforum" wird wirklich täglich noch viel weltbesser...
Weil ein Journalist ja auch nicht gleichzeitig Konsument von anderem Journalismus ist, wie jeder andere Mensch auch...
Außerdem sind ein Jochen oder ein Dom, die selbstständig unterwegs sind und damit gewisserweise ihres eigenen Glückes Schmied, in einer anderen Situation als die im Podcast beschrieben Angestellten oder Freiberufler, die von der Bezahlung der Verlage abhängig sind. Das ist ja eine Abhängigkeit, von der ein Jochen oder Dom sich glücklicherweise freimachen konnten
Vielleicht liegt es auch an der Qualität des Journalismus? Im Podcast zur deutschen Retro Gamer mit Jochen und Andre klang es ein wenig so, dass man zwar schon Zielgruppe so eines Heftes sei, aber es eben nicht gut genug findet um es zu abonnieren oder regelmäßig zu kaufen. Vielleicht sieht das bei anderen Printmagazinen wie der EDGE oder M!Games ähnlich aus. Die Reportagen sind in den deutschen Heften wie der Gamestar ja auch nur Bonus und nicht der Hauptbestandteil des Heftes.
Na nach der Logik würden die Journalisten ja zu recht so wenig verdienen, wenn die Qualität ihrer Produkte so schlecht ist.
Aber das ist aus meiner SIcht auch nicht so. Gerade die von dir genannten Beispiele M!Games, Edge und Retro Games sind für mich mit das beste, was es im Spielejournalismus gibt (ich will mal nicht mit Podcasts verleichen, weil die einfach schwer mit Print-Produkten vergleichbar sind). Ich kenne z.B. nichts, worüber ich einen so guten kompakten Überblick über die monatlichen erscheinenen Videospiele inkl. Indie-Games, nischiger Japano-RPGs und spannenden Import-Games sowei neue Bücher über die Thematik Games erhalte, wie durch die M!Games. Da habe ich einmal kompakt alles Wissenwerte für den Monat zusammen und muss mir die Infos nicht aus zig Quelen zusammensammeln.
Und die Retro Gamer kam im Podcast aus meiner SIcht zu unrecht so schlecht weg. Sie ist in meinen Augen dadurch, dass sie in der Regel nicht nur über alte Spiele schreibt (wie die Return oder fast alle YouTube-Kanäle zu dem Thema), sondern in der Regel auch für die Artikel mit an den Spielen beteiligten Personen gesprochen hat, aus meiner Sicht eine DER großen journalistischen Instanzen zum Thema Retro Gaming. Nicht ohne Grund ist sie afaik das einzige Print-Abo (wenn auch afaik die UK-Version), dass die Stay Forever-Kollegen im Gaming-Bereich haben (ich meine, Gunner hat die abonniert und die kommen dann immer in deren Headquarter, bin mir aber ncihtr ganz sicher). Kommt ja auch immer wieder vor, dass Gunnar und Christian die Retro Gamer als Quelle in ihren Podcasts erwähnen.
Und es ist ja nicht so, dass von Jochen und Co kein Spiele-Jornalismus konsumiert wird. Jochen erwähnt z.B: in sehr vielen Spielebesprechungen, dass er seinen speziellen Kritikpunkt an Spiel X in keinen der ganzen Tests, die er vor dem Podcast gelesen hat, wiedergefunden hat und mäkelt dann gerne über die Spiele-Presse. Da merkt man schon, dass auch Jochen ja immer noch ein starken Blick in die aktuelle Spiele-Presse wirft. Aber wahrscheinlich eben nur auf alles, worauf er online kostenlosen Zugriff hat. Und ich erwarte jetzt auch nicht, dass sich Jochen alles als Print kauft usw. Gerade Print hat natürlich auch immer den Nachteil, nicht so aktuell zu sein und sich nicht so gut mal eben durchsuchen zu lassen, wie es Jochen benötigt, wenn er einfach mal 5 Tests zu Starfield lesen möchte. Aber man sieht hier doch einfach das Problem: Wir sind alle so gewohnt, umsonst mit Spiele-Journalismus versorgt zu werden und nichts mehr dafür ausgeben zu müssen, wenn wir nicht wirklich wollen, weil uns bestimmte Mags/Seiten/Podcasts am Herzen liegen - da muss man sich über die Situation dann doch auch nicht wundern.
Ich will ja nur sagen: Wir als Konsumenten sind eben mitschuldig. Würden wir immernoch die GameStar kaufen wie früher und hätte sie noch immer eine Auflage von 300.000, dann würden auch neuere Angestellte wahrscheinlich besser bezahlt werden. Nämlich eben wie zu den Zeiten, als sie wirklich noch eine 300.000er Auflage hatte.