Runde #451: Alan Wake 2

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Rick Wertz
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Rick Wertz »

Dee'N'bee hat geschrieben: 24. Nov 2023, 16:10 Hätte da ne Frage zu deinem Namen. Rick Wertz...ist damit die pfälzische Sprachform für rückwärts gemeint? :lol:

Beim schreiben auf dem Handy seh ich aber gerade, dass die Buchtaben w e r t z nebeneinander stehen. Hm...hab ich wohl falsch gedacht
Pfälzer bin ich nicht, insofern spielt es auch nicht auf den Dialekt an: Aber es spielt tatsächlich auf "rückwärts" an.
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Dee'N'bee
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Dee'N'bee »

Rick Wertz hat geschrieben: 24. Nov 2023, 20:03
Dee'N'bee hat geschrieben: 24. Nov 2023, 16:10 Hätte da ne Frage zu deinem Namen. Rick Wertz...ist damit die pfälzische Sprachform für rückwärts gemeint? :lol:

Beim schreiben auf dem Handy seh ich aber gerade, dass die Buchtaben w e r t z nebeneinander stehen. Hm...hab ich wohl falsch gedacht
Pfälzer bin ich nicht, insofern spielt es auch nicht auf den Dialekt an: Aber es spielt tatsächlich auf "rückwärts" an.
Ah ok, lag ich doch nicht so ganz falsch, dachte schon du wärst ein Artgenosse aus meiner Gegend :lol:
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Lurtz
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Lurtz »

Alan Wake 2 Failed to Rank in the Top 150 Games in Terms of Active Users for October

Wie zu erwarten kommerziell gefloppt. Schwaches Franchise, digital only, am PC dead on arrival wegen Epic...

Wenn es gut läuft, verkauft es sich langfristig besser, wie zB auch Control. Spätestens wenn dann doch mal der Steam-Release kommt.

Hätte es doch nur einen Multiplayer gehabt... :ugly:

Edit:
Kontext - die Liste kann Alan Wake 2 gar nicht tracken:
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Children are dying.
That's a succinct summary of humankind, I'd say. Who needs tomes and volumes of history? Children are dying. The injustices of the world hide in those three words.
Maliko
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Maliko »

Rick Wertz hat geschrieben: 24. Nov 2023, 13:18 Die "Old Gods of Asgard" sind die finnische Band Poets of the Fall. Bereits in Max Payne 1 war ein Lied von den Poets of the Fall.
Die Poets sind übrigens äußerst empfehlenswert. Eine meiner absoluten Liebnlingsbands (hab sie bereits 4x live gesehen). Feiern derzeit ihr 20-jähriges Jubiläum weshalb ich denke das da demnächst wahrscheinlich ein Best of-Album raus kommt. Ansonsten kann ich nur sagen, einfach mal reinhören.
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Lurtz
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Lurtz »

Am 6. Dezember kommt jedenfalls eine Veröffentlichung ihrer Old Gods-Songs.
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SirGaiwan&TheGreenT
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von SirGaiwan&TheGreenT »

Als Andre sagte, er musste Nachschlagen was die Kalevala ist, da ist mir glatt das Monokel vom Auge gerutscht. :snooty:
Eine wirklich schön lesbare deutsche Fassung ist die hier: https://jungundjung.at/kalewala/

Führen die ganzen Verweise in Alan Wake 2 eigentlich irgendwo hin. Also wird die Geschichte von Alan Wake 2 mit Verweisen, zB. Odin und Thor, Kalevala usw. verknüpft, sodass der Bezug neue Bedeutungsebenen im Spiel schafft? Oder sind es einfach nur Nennungen die am Ende ins leere Laufen?

Und kommt man in die Geschichte auch rein, wenn man von Remedy nur Max Payne kennt?

Wenn es mehr als reines Namedropping ist, könnte das Spiel tatsächlich interessant für mich sein. Bisher war die Rahmung als Survival-Horror für mich das Signal, es zu ignorieren. Aber der Folge von Dom und Andre nach klingt nach etwas.
woscheagle
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von woscheagle »

endlich den pod nachgeholt und habe mich sehr erinnert als ich einen Kumpel 20 minuten zugelabert habe wie furchtbar dieses Alan Wake 2 geworden ist, nur um dann eine "auf jeden fall kaufen" Empfehlung auszusprechen.
Jetzt ist die Frage in was für einen furchtbaren Zustand das Medium an sich ist, wenn dieses furchtbar geschriebene und pseudo-prätentiöse Spiel zu empfehlen ist, weil der Rest in absoluter Banalität versinkt. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich wollte nur loswerden das es mich immer wieder zum lachen bringt wie unterschiedlich die Wahrnehmung von Menschen sein kann. Die Musical-Einlage hat mich beinahe gebrochen und ich war kurz davor das Spiel zu deinstallieren. Musik mit Gesang ist für mich grundlegend schon sehr selten ertragbar, dann auch noch im Rock verordnet... ne. Bin ich raus :lol: Davon abgesehen war ich einfach grundlegend schon so hart genervt von Wakes Passagen in diesem Studio und dem einfach nicht vorhandenen pacing, dass ich einfach eine Pause gebraucht habe. Habe es nach dieser Stelle echt ein paar Tage liegen gelassen und musste mich richtig überwinden zurückzukehren. Naja, schön zu sehen wie unterschiedlich die Geschmäcker sind ^^
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Lurtz
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Lurtz »

SirGaiwan&TheGreenT hat geschrieben: 27. Nov 2023, 18:49Führen die ganzen Verweise in Alan Wake 2 eigentlich irgendwo hin. Also wird die Geschichte von Alan Wake 2 mit Verweisen, zB. Odin und Thor, Kalevala usw. verknüpft, sodass der Bezug neue Bedeutungsebenen im Spiel schafft? Oder sind es einfach nur Nennungen die am Ende ins leere Laufen?
Würde eher sagen die laufen ins Leere, ohne genau zu wissen was du mit Bedeutungsebenen meinst. Klar spielt das Spiel mit sowas, aber es wird selten wirklich explizit ausformuliert oder hat konkrete Auswirkungen auf die Geschichte.
Und kommt man in die Geschichte auch rein, wenn man von Remedy nur Max Payne kennt?
IMO ist das Spiel schon klar darauf ausgelegt, auch standalone zu funktionieren. Es entgeht einem aber schon viel an Subtext und coolen Andeutungen. Würde sagen wenn man Control und Alan Wake 1 gespielt hat, wobei ich Control fast noch wichtiger finde, wäre das schon gut für das Erlebnis.
woscheagle hat geschrieben: 27. Nov 2023, 20:35Jetzt ist die Frage in was für einen furchtbaren Zustand das Medium an sich ist, wenn dieses furchtbar geschriebene und pseudo-prätentiöse Spiel zu empfehlen ist, weil der Rest in absoluter Banalität versinkt. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich frage mich in welchem Zustand der Diskurs um das Medium ist :ugly:
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Leonard Zelig
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Leonard Zelig »

Ich habe mir gestern den Game Two Beitrag zu Alan Wake 2 angeschaut. Dort wurde aus einem Podcast mit Ted Price von Insomniac und Sam Lake von Remedy zitiert. Der Podcast heißt "The AIAS Game Makers Notebook". Hab die Folge noch nicht gehört, aber dort soll Sam Lake über andere Konzepte für Alan Wake 2 reden, die aber nie realisiert wurden.
woscheagle hat geschrieben: 27. Nov 2023, 20:35 Jetzt ist die Frage in was für einen furchtbaren Zustand das Medium an sich ist, wenn dieses furchtbar geschriebene und pseudo-prätentiöse Spiel zu empfehlen ist, weil der Rest in absoluter Banalität versinkt. Aber das ist ein anderes Thema.
Witzig, bei Game Two wurde explizit das großartige Writing gelobt. Davon bleibt aber in der deutschen Übersetzung nicht viel übrig meiner Meinung nach.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
woscheagle
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von woscheagle »

[/quote]
Lurtz hat geschrieben: 28. Nov 2023, 08:31
Ich frage mich in welchem Zustand der Diskurs um das Medium ist :ugly:
ich würde sagen in einen angemessenen ;)

nein, im Ernst. Gerade Alan Wake 2 ist für mich exemplarisch für Spieleautoren/Designer/Kreative. Jetzt kommt einmal alle paar Jahre ein Spiel wie AW2 um die Ecke und wir holen auch mal wieder den Begriff Arthouse aus der Mottenkiste. Dabei ist ein AW2, zynisch formuliert, nur eine Aneinanderreihung von Versatzstücken. Fast wie die ersten Gehversuche von Filmschaffenden die glauben die ganzen Schockmomente und Szenen in denen irgendwer rückwärts spricht sind die Dinge die einen David Lynch film interessant machen. Man wird links und rechts zugeballert mit strangeness und abgefahrenen Zeug das es für 5 Erzählungen gereicht hätte.
Dann ist es auch wieder so redselig wie fast alle Spiele da draußen, auch eine Sache die unerfahrene Autoren gerne machen. Da haben sie schon wirklich das schönste Spiel des Jahres gemacht und dann erzählen wieder mal alle Figuren lang und breit, statt mir irgendwas zu zeigen.

Aber bitte nicht falsch verstehen, das ist Kritik auf hohen Niveau (für das Medium) und ich nehme jeden Tag 10 Sam Lake spiele vor jedem David Cage Werk ^^
Leonard Zelig hat geschrieben: 28. Nov 2023, 09:12 Witzig, bei Game Two wurde explizit das großartige Writing gelobt. Davon bleibt aber in der deutschen Übersetzung nicht viel übrig meiner Meinung nach.
großartiges writing ist schon eine gewagte Aussage.
Ergibt die Geschichte Sinn? Ist sie nachvollziehbar? Hat sie einen erkennbaren Spannungsaufbau? Sind die Figuren interessant? Sind sie ausgearbeitet? Wirken sie glaubhaft?
Ist natürlich keine faktische Aufzählung an Dingen die eine Geschichte braucht um zu funktionieren. Aber die ein, oder andere Frage würde ich dann schon gerne mit Ja beantworten wenn ich von einem großartigen Text spreche.
Es gibt durchaus schöne lyrische Momente, nette Formulierungen, aber darüber hinaus tu ich mir damit schwer. Aber das sind auch nur meine 2 Cent ;)
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Pac-man
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Pac-man »

Nachdem ich jetzt mit Alan Wake 2 durch bin, konnte ich auch endlich den Podcast hören. Die Kritikpunkte kann ich alle nachvollziehen, wobei mir Gameplay und Steuerung sogar noch zu gut weg kommen. Was für mich allerdings nicht gut rüberkommt, ist die Faszination die das Spiel entfesseln kann wenn man sich darauf einlässt. Ihr sagt es zwar immer wieder, aber wenn ich das Spiel nicht selbst gespielt hätte, könnte ich die Faszination wahrscheinlich nicht nachvollziehen. Da hätten vermutlich mehr Beispiele der Inszenierung her gemusst, aber ich verstehe auch warum ihr das nicht wolltet.

Mir hat Alan Wake 2 sehr gut gefallen. Das liegt vor allem an der grandiosen Inszenierung. Die ist nicht nur technisch hochwertig (auf PC), sondern zeigt an vielen Stellen ein richtig gutes Händchen für Lichtkomposition, cineastische Kamerafahrten, Sounddesign (nicht nur die Songs der Old Gods of Asgard, sondern auch Umgebungsgeräusche etc.), Einbeziehung anderer Medien (Filmsequenzen z.B.) und fängt die Schauplätze in einer Stimmung ein, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Überhaupt waren die meisten Schauplätze sehr erinnerungswürdig und top gewählt. Die Geschichte war angenehm seltsam, teilweise verstörend, überraschend, manchmal albern aber auch irgendwie immer interessant. Als Jemand der Alan Wake 1 nicht gespielt hat und nur das IGN Video von Sam Lake gesehen hat, kam ich gut in die Geschichte rein.

Das Gameplay hat mich leider weniger begeistert, was auch verhindert, dass das Spiel jemals in meiner Top 10 auftauchen würde. Die Steuerung fand ich konsolig träge in einer Weise, die mich vor allem bei Boss Kämpfen mehrfach hat ins Gras beißen lassen, weil die Spielfigur einfach viel zu langsam reagiert hat oder nicht genau das getan hat was ich wollte. Vielleicht war das Absicht, um die Gruselstimmung und Spannung zu verstärken, aber mich hat es ab der Hälfte des Spiels so sehr genervt, dass ich den Schwierigkeitsgrad auf die niedrigste Stufe gestellt habe. Überhaupt fand ich die Kämpfe eher nervig und lästig als unterhaltsam. Da hat Control gezeigt wie es besser geht.

Trotz des schwachen Gameplays würde ich Alan Wake 2 weiterempfehlen. Es legt meiner Meinung nach vor allem inszenatorisch nochmal eine Schippe drauf gegenüber Control. Da fand' ich die Story zwar besser, es wirkte aber inszenatorisch noch zu zahm. Ich wünschte es gäbe mehr AAA Spiele wie Alan Wake 2, die sich einfach mal was trauen. Ich bin diese Call of Creed Einheitsscheiße so satt.
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S3mj0n
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von S3mj0n »

woscheagle hat geschrieben: 27. Nov 2023, 20:35
Jetzt ist die Frage in was für einen furchtbaren Zustand das Medium an sich ist, wenn dieses furchtbar geschriebene und pseudo-prätentiöse Spiel zu empfehlen ist, weil der Rest in absoluter Banalität versinkt. Aber das ist ein anderes Thema.
Sehr eigenartiger Kommentar. Wir reden hier immer noch über subjektive Meinungen. Vielleicht wird es auch empfohlen, weil es vielen Spielern außerordentlich gut gefällt? Nur so ein Gedanke.
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Jule
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Jule »

Da das im Podcast auch angesprochen wurde, wollte ich nur darauf hinweisen, dass das Spiel auf dem PC auch nativen DualSense-Support hat. Es lohnt sich möglicherweise, bei dem ein oder anderen Spiel mal im vorhinein nachzuschauen, ob es das unterstützt, falls man sich vorstellen kann das auf dem PC auch mit Controller zu spielen :)
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Lurtz
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Lurtz »

NG+ kommt am Montag:
https://www.alanwake.com/story/unveilin ... an-wake-2/

Bin eigentlich nicht so der Typ, der Spiele sofort wiederspielt, aber hier bin ich wirklich in Versuchung.
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Lurtz
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Lurtz »

Jacob Geller's GOTY :)

https://www.youtube.com/watch?v=gMGEjgYJhEc&t=1323s

Ich hoffe er macht noch ein dediziertes Video zu dem Spiel.

But ultimately, it is the game that made me most excited to be playing video games this year.

:clap:
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Nico
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Nico »

Pac-man hat geschrieben: 5. Dez 2023, 08:43 Nachdem ich jetzt mit Alan Wake 2 durch bin, konnte ich auch endlich den Podcast hören. Die Kritikpunkte kann ich alle nachvollziehen, wobei mir Gameplay und Steuerung sogar noch zu gut weg kommen. Was für mich allerdings nicht gut rüberkommt, ist die Faszination die das Spiel entfesseln kann wenn man sich darauf einlässt. Ihr sagt es zwar immer wieder, aber wenn ich das Spiel nicht selbst gespielt hätte, könnte ich die Faszination wahrscheinlich nicht nachvollziehen. Da hätten vermutlich mehr Beispiele der Inszenierung her gemusst, aber ich verstehe auch warum ihr das nicht wolltet.
Hab's auch gerade durchgespielt und kann nur voll und ganz zustimmen. War schon skeptisch nach dem Hören der Folge, ob das Spiel wirklich den Vollpreis wert ist, und dann hab ich Alan Wake 1 im Remaster gespielt und war ehrlich gesagt entsetzt, wie schlecht das Spiel gealtert ist. Ich weiß manchmal echt nicht, wie Dom es schafft, so präzise am anderen Ende des Meinungsspektrums anzukommen als ich, aber die Story und Inszenierung von Teil 1 wirken aus heutiger Sicht geradezu amateurhaft. Dazu ist das Kampf-Gameplay von Teil 1 ist noch eintöniger und nerviger als AW2 (mit Ausnahme der Taschenlampe, die in der Tat im Nachfolger verschlimmbessert wurde), sodass ich Teil 2 fast keine Chance gegeben hätte.

Gottseidank hab ich dann aber doch zugeschlagen, und gerade im ersten Spieldrittel war ich vollkommen begeistert und dachte, dass das selbst im starken Jahr 2023 eindeutig das Game of the Year sein wird. Ich persönlich fand das Spuren kombinieren im Mind Place eine sehr befriedigende Mechanik und den wilden Wechsel aus erster, intellektuell stimulierender Story und krudem Humor toll umgesetzt. Anfangs mochte ich auch noch Alans Licht- und Schauplatzrätsel, ich finde aber, dass da wirklich sehr schnell die Luft raus war und Remedy gefühlt schon nach dem ersten Schauplatz aufgegeben hat, damit interessante Rätsel zu bauen. Danach hat es sich eher nach abarbeiten und brav alle Story-Snippets einsammeln angefühlt.

Generell ging es im Laufe des Spiels eher abwärts. Das Gameplay wurde repetitiver, die Open-World-Encounter gingen mir zunehmend auf die Nerven, und ich hatte auch immer mehr kleinere und größere Bugs. Ich finde leider, dass man dem Spiel trotz der teils extrem hohen Qualität anmerkt, dass am Ende wie so oft gespart oder gehetzt werden musste. Die späteren Schauplätze und vor allem die optionalen Gebiete, die man mit dem Bolzenschneider freischalten kann, wirken teils irritierend leer und unfertig als wäre dort mehr geplant gewesen. Bright Falls und Watery fangen als starke Kulissen an, aber je mehr sie sich öffnen, desto mehr merkt man, dass zwischen den Story-Schauplätzen wenig zu entdecken ist. Die Kinderreime und Kult-Caches führen zwar zu netten Gameplay-Belohnungen, aber es gibt kein wirkliches Mysterium, das aufgelöst wird wie anfangs noch suggeriert wird. Dazu kommen einige schwache Bosskämpfe und unkreative Massenschlachten gegen Standardgegner. Meiner Meinung nach ist Remedy leider nicht nur in Alan Wake nicht sehr gut darin, Gegner-Encounter zu designen. Fast immer sind Kämpfe entweder trivial oder extrem chaotisch und wenn man stirbt fühlt es sich selten fair an.

Das Finale hat mich dann wieder versöhnt, insb. da es länger war als erwartet und ich nach den negativen Kommentaren im Podcast und anderen Reviews ein noch offeneres Ende erwartet hatte. Insgesamt würde ich mir sehr wünschen, dass Remedy irgendwann noch einmal zu Alan Wake zurückkehrt (gerne auch erst in 2036 wenn es dann wieder so ein qualitativer Sprung wird). Allerdings war eine Lesart des Endes für mich aber auch, dass Sam Lake gerne aus dem "Loop" dieses Spiel-Universums ausbrechen und andere Geschichten (evtl. ja wie die von Control spiralförmig um die alten geschlungen) erzählen möchte.
Chilisidian
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Chilisidian »

Pac-man hat geschrieben: 5. Dez 2023, 08:43 Ich finde leider, dass man dem Spiel trotz der teils extrem hohen Qualität anmerkt, dass am Ende wie so oft gespart oder gehetzt werden musste. Die späteren Schauplätze und vor allem die optionalen Gebiete
Kann ich überhaupt nicht bestätigen. Gerade das Seniorenheim ist nochmal ganz großes Kino und das ist ja recht am Ende.
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Nico
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Nico »

Chilisidian hat geschrieben: 9. Dez 2023, 19:22
Pac-man hat geschrieben: 5. Dez 2023, 08:43 Ich finde leider, dass man dem Spiel trotz der teils extrem hohen Qualität anmerkt, dass am Ende wie so oft gespart oder gehetzt werden musste. Die späteren Schauplätze und vor allem die optionalen Gebiete
Kann ich überhaupt nicht bestätigen. Gerade das Seniorenheim ist nochmal ganz großes Kino und das ist ja recht am Ende.
Hängt vielleicht davon ab, in welcher Reihenfolge und Gründlichkeit man die Kapitel spielt. Das Seniorenheim fand ich auch sehr stark (außer dem Bosskampf im See, den ich viel zu langgezogen und frustrierend fand), aber das war für mich ca. im zweiten Spieldrittel und das letzte Highlight bis zum Finale.

In Sagas Kapiteln gibt es vor den finalen Bossfights noch eine ganze Reihe von optionalen Gebieten, die durch den Bolzenschneider und das Zurückgehen des Wassers freigeschaltet werden. Diese Schauplätze wirken auf den ersten Blick vielversprechend (z. B. der Hinterhof von Coffee World, der Wald an der Küste von Bright Falls, oder die Campinghütten in Cauldron Lake), aber tragen quasi nichts zum Lore des Spiels bei und bieten nur haufenweise respawnende Gegner und ein paar willkürliche Gameplay-Goodies wie Caches oder Reime. Da man diese Gebiete erst so spät freischaltet (eben nach dem Seniorenheim), muss man sie außerdem alle direkt hintereinander abgrasen, was zumindest meine Motivation kurzzeitig ziemlich runtergezogen hat. Zudem gibt es zwar Belohnungen fürs Finden aller Caches/Gedichte, die sind aber ziemlich irrelevant, da man sie ja erst ganz zum Ende des Spiels findet und dann gar nicht mehr braucht. Hier wäre eine narrative Belohnung (wie es sie z.B. fürs Finden aller "Mayor Setter"-Plakate gibt) sehr viel interessanter gewesen, und es wirkt auf mich auch so, als sei hier mal mehr geplant gewesen.

Auf Alans Seite finde ich, dass man den Rotstift noch viel deutlicher und auch in den Hauptgebieten spürt. Die letzte Sequenz mit Mr. Door und das zugehörige Kapitel sind ziemlich schwach und sehr kurz im Vergleich zu dem, was davor passiert. Das Kino danach war dann der Tiefpunkt für mich: sehr linear und klein im Vergleich zu Hotel und U-Bahn-Station, und mit fast nichts interessantem zu entdecken. Zumindest für mich war außerdem der Mord-Plot, der dort inszeniert wird, deutlich wirrer und weniger spannend umgesetzt. Der finale Realfilm im Kino ist ein cooles Gimmick, aber wird auch ohne jeden Kommentar einfach abgespielt und wirkt etwas willkürlich eingestreut. Wie gesagt, die finalen Kapitel (insb. Deerfest) sind dann wieder besser, aber bis dahin schleppt sich das Spiel doch ziemlich.
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Pac-man
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Pac-man »

Chilisidian hat geschrieben: 9. Dez 2023, 19:22
Pac-man hat geschrieben: 5. Dez 2023, 08:43 Ich finde leider, dass man dem Spiel trotz der teils extrem hohen Qualität anmerkt, dass am Ende wie so oft gespart oder gehetzt werden musste. Die späteren Schauplätze und vor allem die optionalen Gebiete
Kann ich überhaupt nicht bestätigen. Gerade das Seniorenheim ist nochmal ganz großes Kino und das ist ja recht am Ende.
Obwohl du hier nur falsch zitiert hast und eigentlich Nico gemeint hast, antworte ich da trotzdem mal kurz drauf.

Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass da gegen Ende gespart wurde. Die Schauplätze waren alle sehr cool und vor allem einzigartig. Die werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Was mich gegen Ende genervt hat war einfach das Gameplay, das ich anfangs noch gut ertragen konnte, weil die Inszenerierung so gut ist.
Storymäßig hatte ich vor allem im letzten Viertel den Eindruck, dass man da unbedingt auf einen 3. Teil hinaus will. Deswegen wirkt es gehetzt und unfertig. Man wollte die Handlungsstränge gar nicht gänzlich zu Ende bringen. Einerseits freue ich mich auf die Fortsetzung, andererseits wirkt es wie ein unnötiger Cliffhanger.
SpoilerShow
Meiner Meinung nach hätte Alan am Ende sterben sollen. Das wäre konsequent gewesen. Weiter gehen könnte es dann z.B. mit dem FBC und Saga Anderson, die dort einen Job antritt. Die Aussicht schon wieder Alan Wake aus dem Dark Place heraus manövrieren zu müssen sorgt bei mir eher für "meh" als Begeisterung.
Maliko
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Re: Runde #451: Alan Wake 2

Beitrag von Maliko »

So. ich bin jetzt auch durch. Ich muss sagen am Anfang hab ich gedacht die im Podcast haben doch keine Ahnung, der Teil mit Alan ist doch super. Und ja bis zum Hotel sah ich es auch so. Auch das Hotel hat mir noch Spaß gemacht. Allerdings war das Kino dann tatsächlich nur noch ein Krampf. Im Nachhinein muss ich definitiv sagen, dass ich mit Saga deutlich mehr Spaß hatte als mit Alan.

Leider muss ich auch was das Gameplay angeht den anderen zustimmen. Stellenweise hat es echt Bock gemacht aber vor allem die Kämpfe waren eher krampfig als Spaßvoll und ich war immer froh wenn ich nicht angegriffen wurde.

Allerdings bleibe ich bei meiner Aussage aus meinem letzten Post hier. Es ist und bleibt mein Spiel des Jahres 2023. Und zwar nicht wegen des Gameplays, sondern wegen der Inszenierung. Auch wenn die Story am Ende doch etwas wirr wurde (also den Teil im Kino bei Alan hab ich beim besten Willen nicht mehr verstanden) war sie dennoch wirklich gut. Und auch die Realfilmsequenzen fand ich waren so ziemlich das beste was ich jemals in einem Videospiel gesehen habe. Meine wirklichen Highlights hängen aber tatsächlich mit den Old Gods of Asgard zusammen. Das Musical und Angers Remorse mausern sich jetzt schon zu meinen absoluten Lieblingsliedern. Alles in allem muss ich sagen dass sich das Geld für die Deluxe-Edition für mich mehr als gelohnt hat. Ich habe das Spiel jetzt zwar erst mal deinstalliert, aber auch nur weil ich den Speicherplatz brauche. Den DLC den ich mit der Version mit gekauft habe werde ich auf jedem Fall spielen und da freue ich mich tatsächlich auch etwas drauf, vor allem weil ich echt hoffe, dass da noch so ein bisschen was an Storyfäden beendet wird (und nachträglich vielleicht diese völlig beknackte Kinostory erklärt wird).
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