Runde #453: Heldenkörper

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Heretic
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Heretic »

Blaight hat geschrieben: 4. Dez 2023, 08:58 Da deutet sich ja auch eine große Problematik mit ludonarrativer Dissonanz an: wenn Lara Croft in der Zwischensequenz von üblen Menstruationskrämpfen geschüttelt wird und als nächstes wie eine Sequenz einer Kunstturnerei eingebracht. Auch Kompetenzverlust durch alternde Protagonist:innen könnte in diese Problematik rennen.
Deswegen wird wahrscheinlich oft auf das gute ( :roll: ) alte "Wir nehmen dem Spieler kurzzeitig alle Waffen/Gegenstände weg" zurückgegriffen, um ihn im Gameplay einzuschränken und zu einer anderen Vorgehensweise zu zwingen. Das könnte man sicherlich auch anders machen, um damit Story und Gameplay für eine gewisse Zeit in andere Bahnen zu lenken. Beispiel: Du bekommst ein Gipsbein verpasst und kannst eine Stunde lang nicht springen. Oder kein Auto benutzen. Oder du musst im Rollstuhl rumkurven. Oder du kannst nicht schleichen, weil geht schlecht mit Gips. Da gibt's doch mannigfaltige Möglichkeiten...

...die aber gleichzeitig auch sehr nervig werden könnten, wenn das Spiel "normal" weiterläuft. Man stelle sich nur obige Einschränkungen in einem GTA vor. Ich glaube kaum, dass da ein Großteil der Spielerschaft erpicht drauf wäre. Speziell dafür gesignte Abschnitte könnten die Sache "entschärfen", aber das kostet wiederum zusätzlich Geld in der Entwicklung.
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XfrogX
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von XfrogX »

Ich glaube genau die aktzeptanz ist das große Problem.

Eigentlich alles beschneidet ja nur die Möglichkeiten. Und das gefällt ja keinem wirklich. Zumindest nicht ohne die Möglichkeit das wieder los zu werden.

Denke wenn müsste man zuerst mal die spielerischen Vorteile für Spieler aufzeigen bevor man an sowas auch noch die passenden Nachteile hängt.

Ganz ehrlich ich würde sogar sagen das bei den meisten ja nicht die Angst ist vor anderen Charakteren, sondern eher vor Einschränkungen. Den Rollenspiele die seit Generationen zeigen das es egal ist ob die Figur nun ein bestimmtes Geschlecht hat, zeigen ja das die Aufregung gleich weg ist. Jedem ist klar das Spiel ist identisch, egal welche Figur man sich baut.
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Heretic
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Heretic »

Mir fällt da auch noch Daedalics "Gollum" ein. Was wurde da im Vorfeld über die Wahl des Protagonisten gejammert. Schon allein aus diesem Grund habe ich mir so sehr gewünscht, dass das Spiel eine Granate wird. Um zu zeigen, dass man auch mit einem Spielcharakter weit abseits der Norm Spaß haben kann. Es hat nicht sollen sein...
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Andre Peschke
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Andre Peschke »

Heretic hat geschrieben: 4. Dez 2023, 11:35 Mir fällt da auch noch Daedalics "Gollum" ein. Was wurde da im Vorfeld über die Wahl des Protagonisten gejammert. Schon allein aus diesem Grund habe ich mir so sehr gewünscht, dass das Spiel eine Granate wird. Um zu zeigen, dass man auch mit einem Spielcharakter weit abseits der Norm Spaß haben kann. Es hat nicht sollen sein...
Es gibt ja auch schon zahlreiche Beispiele. In der japanischen Folklore gibt es sowohl den blinden (Kenshi, Mortal Kombat!), als auch dein einarmigen Schwertkämpfer schon eeewig. Wir hatten Mafia 3, dass das Rassismus-Thema auf teilweise clevere Art in Form von Limitierungen aufgegriffen hat (nur nicht konsequent genug), Abby aus LTOU2 haben wir im Podcast genannt usw.

Das Problem ist, wie immer wenn wir Richtung AAA denken, dass es ein Risiko ist. Und Risiko ist da halt vorbei.

Andre
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Tungdil1981
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Tungdil1981 »

Wäre alle ehrlich würde man feststellen, dass fast alle Hollywood Schauspieler die durchtrainierte Körper zeigen und sehr viele Sportler zu Substanzen greifen. The Rock, Chris Hemsworth und Zac Efron sind nur einige Beispiele. Ganze Sportarten basieren auf Doping. Bodybuilding und Radsport zB.
Und das mega durchtrainierte wird immer noch als Gesund angesehen. Leider wird mMn gerade mit einem nicht gesunden Lebensstil dagegengehalten. Die Mitte wäre jedoch das richtige.
Komposti
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Komposti »

Da Andre noch fragte, obs nicht noch andere Spiele wie GTA San Andreas gibt, in denen man während des spielens Einfluss auf die Physiologie der eigenen Spielfigur nehmen kann... Red Dead Redemption 2 gehört dazu. Auch dort kann Arthur im Spielverlauf eher schlank oder korpulenter werden, je nachdem wie man sich als Spieler verhält. Das sagt einem Das Spiel nur nicht und es gibt auch kein richtiges Interface dafür sondern das passiert einfach. Schlägt sich sogar in den Animationen und in einigen Quests durch Kommentare von NPCs nieder -> https://www.youtube.com/watch?v=6MTXbyGaRWk
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Andre Peschke
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Andre Peschke »

Komposti hat geschrieben: 4. Dez 2023, 15:14 Da Andre noch fragte, obs nicht noch andere Spiele wie GTA San Andreas gibt, in denen man während des spielens Einfluss auf die Physiologie der eigenen Spielfigur nehmen kann... Red Dead Redemption 2 gehört dazu. Auch dort kann Arthur im Spielverlauf eher schlank oder korpulenter werden, je nachdem wie man sich als Spieler verhält. Das sagt einem Das Spiel nur nicht und es gibt auch kein richtiges Interface dafür sondern das passiert einfach. Schlägt sich sogar in den Animationen und in einigen Quests durch Kommentare von NPCs nieder -> https://www.youtube.com/watch?v=6MTXbyGaRWk
Ach, krass. Ich glaube, das habe ich gar nicht bemerkt, damals. Oder wieder vergessen.

Andre
Maestro84
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Maestro84 »

Heretic hat geschrieben: 4. Dez 2023, 11:01 ...die aber gleichzeitig auch sehr nervig werden könnten, wenn das Spiel "normal" weiterläuft. Man stelle sich nur obige Einschränkungen in einem GTA vor. Ich glaube kaum, dass da ein Großteil der Spielerschaft erpicht drauf wäre. Speziell dafür gesignte Abschnitte könnten die Sache "entschärfen", aber das kostet wiederum zusätzlich Geld in der Entwicklung.
Diese Einschränkungen machen auch einfach keinen Spaß. So habe ich zuletzt das Herumschleichen vom verletztern Herrn Schäfer am Ende von Mass Effect 3 gehasst. Sowas ist immer scheiße.
Heretic hat geschrieben: 4. Dez 2023, 11:35 Mir fällt da auch noch Daedalics "Gollum" ein. Was wurde da im Vorfeld über die Wahl des Protagonisten gejammert. Schon allein aus diesem Grund habe ich mir so sehr gewünscht, dass das Spiel eine Granate wird. Um zu zeigen, dass man auch mit einem Spielcharakter weit abseits der Norm Spaß haben kann. Es hat nicht sollen sein...
Gollum bot anscheinend aber auch einfach eine selten lahme Spielfigur in einem Universum voll mit so vielen cooleren Charakteren. :doh:
Tungdil1981 hat geschrieben: 4. Dez 2023, 12:20 Wäre alle ehrlich würde man feststellen, dass fast alle Hollywood Schauspieler die durchtrainierte Körper zeigen und sehr viele Sportler zu Substanzen greifen. The Rock, Chris Hemsworth und Zac Efron sind nur einige Beispiele. Ganze Sportarten basieren auf Doping. Bodybuilding und Radsport zB.
Und das mega durchtrainierte wird immer noch als Gesund angesehen. Leider wird mMn gerade mit einem nicht gesunden Lebensstil dagegengehalten. Die Mitte wäre jedoch das richtige.
Mit einem Personaltrainer, der mir 24/7 die Hölle heiß macht, wäre ich auch sportlicher.
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Heretic
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Heretic »

BlackSun84 hat geschrieben: 4. Dez 2023, 18:06 Gollum bot anscheinend aber auch einfach eine selten lahme Spielfigur in einem Universum voll mit so vielen cooleren Charakteren. :doh:
Grima Schlangenzunge? ;)

Nee, ich finde, Gollum gehört zu den interessantesten Charakteren in Mittelerde. Und einzigartig ist er ja auch irgendwie in dieser Welt. Da hätte man schon eine interessante Spielerfahrung abseits vom typischen Fantasy-Einerlei draus machen können. Ein Adventure wäre mir am liebsten gewesen (gerne auch mit kurzen Action- und Stealth-Einschüben). Mit Rückblenden in die Zeit, als Gollum noch Sméagol war.
Komposti
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Komposti »

Andre Peschke hat geschrieben: 4. Dez 2023, 16:39
Ach, krass. Ich glaube, das habe ich gar nicht bemerkt, damals. Oder wieder vergessen.

Andre
Mir ist das auch nie aufgefallen, habs erst hinterher aufgeschnappt. Man muss sich auch ziemlich anstellen um sich nen Wanst anzulegen. Wenig rennen, viel und regelmäßig essen glaube ich. Das entspricht vermutlich nicht dem normalen Spielstil der meisten Leute, weshalb mans leicht übersehen kann.
Das Spiel hat darauf aber dann wohl einige ziemlich coole Reaktionen, die sich logisch aus Arthurs Fettleibigkeit ergeben.
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Tungdil1981
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Tungdil1981 »

BlackSun84 hat geschrieben: 4. Dez 2023, 18:06
Heretic hat geschrieben: 4. Dez 2023, 11:01 ...die aber gleichzeitig auch sehr nervig werden könnten, wenn das Spiel "normal" weiterläuft. Man stelle sich nur obige Einschränkungen in einem GTA vor. Ich glaube kaum, dass da ein Großteil der Spielerschaft erpicht drauf wäre. Speziell dafür gesignte Abschnitte könnten die Sache "entschärfen", aber das kostet wiederum zusätzlich Geld in der Entwicklung.
Diese Einschränkungen machen auch einfach keinen Spaß. So habe ich zuletzt das Herumschleichen vom verletztern Herrn Schäfer am Ende von Mass Effect 3 gehasst. Sowas ist immer scheiße.
Heretic hat geschrieben: 4. Dez 2023, 11:35 Mir fällt da auch noch Daedalics "Gollum" ein. Was wurde da im Vorfeld über die Wahl des Protagonisten gejammert. Schon allein aus diesem Grund habe ich mir so sehr gewünscht, dass das Spiel eine Granate wird. Um zu zeigen, dass man auch mit einem Spielcharakter weit abseits der Norm Spaß haben kann. Es hat nicht sollen sein...
Gollum bot anscheinend aber auch einfach eine selten lahme Spielfigur in einem Universum voll mit so vielen cooleren Charakteren. :doh:
Tungdil1981 hat geschrieben: 4. Dez 2023, 12:20 Wäre alle ehrlich würde man feststellen, dass fast alle Hollywood Schauspieler die durchtrainierte Körper zeigen und sehr viele Sportler zu Substanzen greifen. The Rock, Chris Hemsworth und Zac Efron sind nur einige Beispiele. Ganze Sportarten basieren auf Doping. Bodybuilding und Radsport zB.
Und das mega durchtrainierte wird immer noch als Gesund angesehen. Leider wird mMn gerade mit einem nicht gesunden Lebensstil dagegengehalten. Die Mitte wäre jedoch das richtige.
Mit einem Personaltrainer, der mir 24/7 die Hölle heiß macht, wäre ich auch sportlicher.
Ich rede nicht von Personaltrainer. Schau dir The Rock an. Er hat mehr Muskelmasse als mit 30.
Voigt
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Voigt »

Was ich da interssant fand, war die sixpackchallenge von 20min.ch vor vielen Jahren.
Da wollte Redakteur probieren ein 6 Pack immert eines Jahres zu bekommen und nahm sich/bekamen einen persönlichen Trainer. Dee gat sich an strikten Ernährungsplan gehalten, und 2x pro Woche HIT trainiert.
Am Ende wurde er kräftiger ein sixpack wurde es trotz Wasserentzugs am Ende trotzdem nich.
Hier im Artikel sieht man vorher nachher Vergleich: https://www.20min.ch/story/huch-er-ist- ... 0160259193

Wenn man jahrelang trainiert, extra auf Muskelgröße atatt auf Stärke und Training quasi hauptberuflich 5x die Woche macht oder so, geht wahrscheinlich nochmal einiges mehr.
Glaube aber auch, dass bei den allermeisten (Muskelpromis) irgendwelche Chemie dabei ist.
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XfrogX
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von XfrogX »

Das liegt aber zum Teil auch einfach am eigenen Körper. Während manch einer quasi einen sich pack zeigen kann nur weil er fett abbaut, kommen andere selbst mit extra Training usw. Nie wirklich dahin.
syko-rc
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von syko-rc »

Wollte mich jetzt hier zuerst auslassen, dass fette Typen niemals einen Kampf gewinnen würden und das das total unrealistisch ist. dann hab ich grade Butterbean entdeckt und werde zumindest den Punkt streichen. Es gibt Ausnahmen. Wie so oft...

Trotzdem finde ich (obwohl ich selbst sehr dick bin) nicht, dass wir als Gesellschaft starkes Übergewicht normalisieren sollten. Die negativen Folgen von Übergewicht sind einfach zu gut erforscht und dokumentiert. In künftigen Games mehr dicke Menschen als Helden die athletisch über Klippen springen oder Saltos springend Gegner im Faustkampf schlagen? Sollte meiner Meinung nach nicht passieren. In der Regel (wie gesagt, es gibt Ausnahmen) fangen wir Dicken schon an zu schwitzen, wenn wir unsere Hofeinfahrt kehren. Von einer "Verklärung" wie es ist dick zu sein profitiert niemand. Auch nicht die dicken Kinder die sich in eine Fantasywelt stürzen und Schokolade fressend comics lesend der Realität entziehen (ich).
Maestro84
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Maestro84 »

syko-rc hat geschrieben: 5. Dez 2023, 19:42 Wollte mich jetzt hier zuerst auslassen, dass fette Typen niemals einen Kampf gewinnen würden und das das total unrealistisch ist. dann hab ich grade Butterbean entdeckt und werde zumindest den Punkt streichen. Es gibt Ausnahmen. Wie so oft...

Trotzdem finde ich (obwohl ich selbst sehr dick bin) nicht, dass wir als Gesellschaft starkes Übergewicht normalisieren sollten. Die negativen Folgen von Übergewicht sind einfach zu gut erforscht und dokumentiert. In künftigen Games mehr dicke Menschen als Helden die athletisch über Klippen springen oder Saltos springend Gegner im Faustkampf schlagen? Sollte meiner Meinung nach nicht passieren. In der Regel (wie gesagt, es gibt Ausnahmen) fangen wir Dicken schon an zu schwitzen, wenn wir unsere Hofeinfahrt kehren. Von einer "Verklärung" wie es ist dick zu sein profitiert niemand. Auch nicht die dicken Kinder die sich in eine Fantasywelt stürzen und Schokolade fressend comics lesend der Realität entziehen (Blacksun84/Maestro84).
Korrektur ;)

Wobei es schon interessant ist, wie das Männerbild der 80er die Medienwelt bis heute prägt. Die "echten Kerle" vorher, z.B. ein John Wayne :eusa-pray: sahen eher normal aus, wie Männer halt damals aussahen, wenn ich Bilder von meinem Großvater aus der Zeit sehe.

@Andre/Jochen/sonstwer:

Könnt ihr eigentlich Nicknames ändern?
syko-rc
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von syko-rc »

BlackSun84 hat geschrieben: 5. Dez 2023, 20:09
Wobei es schon interessant ist, wie das Männerbild der 80er die Medienwelt bis heute prägt. Die "echten Kerle" vorher, z.B. ein John Wayne :eusa-pray: sahen eher normal aus, wie Männer halt damals aussahen, wenn ich Bilder von meinem Großvater aus der Zeit sehe.
Ja, die 80er sind irgendwie nicht tot zu kriegen. Ich denke das liegt daran, dass wir in Deutschland in den 90ern erstmals breit Privatfernsehen hatten? Was lief da den ganzen Samstag morgen? Cartoons aus den 80ern mit den Muskelbepackten Helden von Masters of the Universe, Rambo, Mr. T usw. und Abends? Wiederholungen von Actionfilmen aus den 80ern. Ich kann mir das so zumindest bei mir erklären, dass ich mehr 80er afin bin, als 90er afin. obwohl ich erst 1982 geboren bin, also die 80er ja eigentlich bewußt gar nicht erlebt habe. eben nur durch die wiederholungen im fernsehen.
Maestro84
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Maestro84 »

Ich hätte ja echt Lust auf einen zweiten Teil des Themas, gerne mit der Sichtweise von Frauen zum Thema und dann noch eine weitere, oder direkt dabei, mit einem jüngeren Menschen, um die Sichtweise von jungen Menschen zum Thema mal zu erleben. Also noch jünger als Dominik.
Rigolax
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Rigolax »

Wie findet man denn "die" Sichtweise von Frauen oder jüngeren Menschen heraus? Es gibt ja schon nicht "die Sichtweise", sondern einen Pluralismus an Sichtweisen. Auch gibt es nicht das platonische Ideal einer Frau oder eines jungen Menschens oder einen kollektiv gewählten Vertreter/Sprecher von Frauen/jungen Menschen. Dass tendenziell andere Ansichten zu Tage treten, wenn entsprechende Personen mit anderen Backgrounds vors Mikro gesetzt werden, okay, aber es sind ja nicht zwingend neue/interessante Erkenntnisse.
Carlos
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Carlos »

syko-rc hat geschrieben: 5. Dez 2023, 19:42 Wollte mich jetzt hier zuerst auslassen, dass fette Typen niemals einen Kampf gewinnen würden und das das total unrealistisch ist. dann hab ich grade Butterbean entdeckt und werde zumindest den Punkt streichen. Es gibt Ausnahmen. Wie so oft...

Trotzdem finde ich (obwohl ich selbst sehr dick bin) nicht, dass wir als Gesellschaft starkes Übergewicht normalisieren sollten. Die negativen Folgen von Übergewicht sind einfach zu gut erforscht und dokumentiert. In künftigen Games mehr dicke Menschen als Helden die athletisch über Klippen springen oder Saltos springend Gegner im Faustkampf schlagen? Sollte meiner Meinung nach nicht passieren. In der Regel (wie gesagt, es gibt Ausnahmen) fangen wir Dicken schon an zu schwitzen, wenn wir unsere Hofeinfahrt kehren. Von einer "Verklärung" wie es ist dick zu sein profitiert niemand. Auch nicht die dicken Kinder die sich in eine Fantasywelt stürzen und Schokolade fressend comics lesend der Realität entziehen (ich).
Andre hatte ja nicht umsonst Tyson Fury erwähnt. Es gibt in den höheren Gewichtsklassen genug Athleten die ihre Energie nicht durch ein Minimum an Körperfett gewinnen (Überraschung ;) Ansonsten bin ich bei Dir, ich finde Repräsentation und ungesunder Lifestyle sollte man nicht zu sehr vermischen in dem Sinne dass die Optik der Figur mit der Physik und den Fähigkeiten nicht im Einklang steht. Das wurde glaube ich aber auch im Podcast gut erwähnt. Gleichzeitig ist natürlich das Spielen eines Charakters der einen ungesunden Lifestyle lebt eben auch ein schönes Stilelement und muss nicht immer mit den üblichen erhobenen Zeigefinger kommen.

Übrigens gibts zum Thema Kampfsport und dick so einen MMA Kämpfer der mit ner Plautze locker Saltos macht und andere Dinge:
https://youtu.be/_72pwAuuXw4?si=65dnr_YDKZMaRFR5

Ich kannte auch vom Taekwondo früher ältere, übergewichtige Leute die weitaus athletischer und dehnbarer waren als ich damals mit meinen jungen Jahren.

Und ich glaube jeder der jetzt im Winter bedingt durch mangelnden Sport, Krankheit, genügend Schokolade und Gebäck sowie andere Laster das eine oder andere Kilo zulegt weiß schon selbst dass er dadurch nicht automatisch zum Gladiator oder Langstreckenläufer wird ;)

Gleichzeitig wenn ich z.B. gerade an das im Podcast erwähnte Diablo 4 denke muss ich sagen dass es da eher negativ auffällt. Warum muss jeder männliche/weibliche Magier oder Necro aussehen wie ein Bleistift, warum muss ein Druide dort automatisch dieser Riesenschrank sein. Klar für die Gestaltung der Items, der Rüstungen und Co macht es das wesentlich leichter und auch ikonischer, aber ich finde das artet manchmal ins absurde aus, z.B. wenn der männliche Magier einfach eins zu eins die selben Klamotten bekommt wie die weibliche Mage, einfach weil die Designer es so einfacher hatten beim Entwerfen :D
Mauswanderer
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Re: Runde #453: Heldenkörper

Beitrag von Mauswanderer »

Komposti hat geschrieben: 4. Dez 2023, 15:14 Da Andre noch fragte, obs nicht noch andere Spiele wie GTA San Andreas gibt, in denen man während des spielens Einfluss auf die Physiologie der eigenen Spielfigur nehmen kann... Red Dead Redemption 2 gehört dazu. Auch dort kann Arthur im Spielverlauf eher schlank oder korpulenter werden, je nachdem wie man sich als Spieler verhält. Das sagt einem Das Spiel nur nicht und es gibt auch kein richtiges Interface dafür sondern das passiert einfach. Schlägt sich sogar in den Animationen und in einigen Quests durch Kommentare von NPCs nieder -> https://www.youtube.com/watch?v=6MTXbyGaRWk
Today I learned...

Ich finde es irgendwie extrem cool, dass RDR2 ein quasi allgegenwärtiges Feature hatte, das scheinbar so natürlich integriert war, dass es mir mit normalem Durchspielen nichtmal ansatzweise aufgefallen ist. :D
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