Wobei ich es schon immer mal ganz lohnenswert finde bestimmte Phänomene zu beleuchten.
Der geradezu als gottgegebene Kritik an der Planwirtschaft seitens marktliberaler Fürsprecher erscheint ja erst mal immer logisch und richtig. Wenn ich mir allerdings anschaue, das die meisten Unternehmen ebenfalls mit 2-5 Jahresplänen arbeiten frag ich mich schon, warum eine staatliche Planwirtschaft das absolut Böse und eine unternehmerische Planwirtschaft akzeptabel sein soll. Natürlich kann man da entgegenhalten, dass Unternehmen ja im konstanten Wettbewerb zueinander stehen und diese Pläne daher ständig gegengeprüft und angepasst werden müssen - ein Staat hat dagegen ja quasi ein Monopol und muss sich nicht darum scheren ob der Plan wirklich gut läuft oder nicht und kann ihn daher einfach durchziehen - zum Nachteil aller, wenn eine kritische Industrie verplant wird.
In vielen (evtl. sogar in allen) Branchen streben Unternehmen ja aber auch auf eine Monopolstellung hin, wenn sie nicht aktiv daran gehindert werden. Und wenn ein Unternehmen ein Monopol erreicht hat - was unterscheidet es dann genau von einer staatlichen Planwirtschaft? In beiden Fällen gibt es keinen regulierenden Markt mehr, der Fehlplanungen einzelner Unternehmen entgegenwirken kann (es gibt ja pro Branche de facto nur ein Unternehmen). Man könnte anführen, dass - im aktuellen kapitalistischen System - Investoren dann halt ihr Geld abziehen und in einer besser geführten Branche investieren würden. Aber das würde ja - genau wie bei der staatlichen Planwirtschaft - darauf hinauslaufen, dass einzelne Branchen bei Fehlplanung erst mal komplett zusammenbrechen würden - mit den gleichen verheerenden Auswirkungen für die Menschen.
Trotzdem werden Monopol verhindernde Maßnahmen gerade von libertären/marktliberalen Kreisen oft abgelehnt, wodurch sie selber die Bildung von planwirtschaftsartigen Strukturen begünstigen obwohl diese ja zu den erbittertsten Kritikern der Planwirtschaft gehören.