Dann nutze ich mal den Thread, um ein wenig meine Gedanken zu meinem persönlichen Spielejahr 2023 zu sortieren.
Nominierungen:
- Platz 1: Shadow Gambit - The Cursed Crew
War meinem Gefühl nach eine knappe Entscheidung zwischen Platz 1 und Platz 2, auch wenn die unterschiedlichen Genres ganz andere Sachen in mir ansprechen. Aber insgesamt fühlt sich Shadow Gambit in dem was es ist einfach runder an. Und es ist ein bisschen wehmütig - vermutlich auf absehbare Zeit der letzte Titel in dem Genre auf dem Niveau ist. Wie Mimimi es hier geschafft hat die spielerische Freiheit mit der Missions- und Figurenwahl mit dem Balancing und Polish zu verheiraten ist atemberaubend. Dazu auch inhaltlich-erzählerisch gut und vor allem mit einem ganz starkem Figurencast. Obwohl alles so weit weg ist, schafft es Mimimi die Figuren nahbar zu machen und einem ans Herz wachsen zu lassen, so man es denn will und die optionalen kleinen Geschichten im Storyhub spielt. Bin noch nicht ganz durch, aber weit genug drin um das Spiel für mich auf den Thron zu heben.
- Platz 2: Lords of the Fallen
Habe ganz viel Spaß mit dem Kampfsystem. Es passt, es ist wuchtig und reaktiv. Und mit den zwei verwobenen Ebenen/Welten und einem ganz stark duchdachten und verwinkelten Leveldesign, habe ich das erste Mal auch richtig Spaß am detaillierten Erkunden der eigentlich schlauchigen Level. Es ist für mich ein richtig gutes Soulslike. Deshalb aber auch nur der zweite Platz. Lords of the Fallen ist ein sehr guter Vertreter seines Genres, Shadow Gambit ist hingegen der Höhepunkt seines Genres. Bin noch nicht durch, wird also auch noch dieses Jahr ein Thema sein.
- Platz 3: Assassines Creed: Mirage
Das Stealthgameplay hat mir gut getaugt, es wusste wann es gut ist, und das Flair und die Atmosphäre der Spielwelt haben mich voll abgeholt. Die Ubisoft-Formel ist für mich inzwischen in vielen Fällen ermüdend. Aber bei Assissines Creed funktioniert es für mich noch. Hatte viel Spaß mit dem Spiel, trotz seiner mäßigen Erzählung.
- Platz 4: Cyberpunk 2077: Phantom Liberty (DLC)
Habe es inzwischen nachgeholt und es gehört in die Top5 für mich. In vielen Belangen eigentlich besser als Mirage, aber bei AC hat mich die Stimmung und Atmosphäre so viel besser in die Spielwelt gezogen. Konnte mit dem Flair des historisch inspirierten Bagdads mehr anfangen, als mit Night City.
- Platz 5: Sonic Superstars
Das Spiel hatte mit seinen Bosskämpfen eine große Schwäche, die mich stellenweise abgefuckt hat, und auch der Soundtrack, sonst ein Highlight der 2D-Sonic war nur mäßig, aber alles in allem war es ein schöner nostalgischer Trip zum Spielgefühl der frühen 90er. Gerade in den Leveln gab es viele kleine Kniffe, die mich immer wieder überrascht haben und dem Spiel etwas neues abgewonnen haben. Seit den Ur-Sonics das beste Sonic-Spiel.
Gespielt, aber nicht nominiert:
- Terra Nil
War eine schöne, kurze und kompakte Erfahrung. Hätte auch einen Platz auf der Nominierungsliste verdient. Mit den anderen Spielen hatte ich im Endeffekt aber mehr Spaß.
- Counter-Strike 2
War mal wieder ganz spaßig für paar Abende in Counter-Strike zu versinken und für mich als CS-Gelegenheitsspieler ohne Ambitionen hat es sich auch ganz gut gespielt. Aber kein Spiel, dass ich mit meinen Vorlieben auf diese Liste setzen würde.
- Victoria 3 - Melodies for the Masses, Dawn of Wonder (DLCs)
Hatte mit Vic3 dieses Jahr viel Freude. Beide DLCs sind kosmetischer Natur, aber mit Melodies for the Masses wurde der sowieso schon tolle und hochwertige Soundtrack nochmals stark erweitert. Spielerisch hat sich mit den Patches viel gemacht, aber noch nicht mit den DLCs. Wenn der Spheres of Influence DLC in diesem Jahr ordentlich wird, hat Vic3 2024 wieder eine Chance auf der Liste zu landen.
- Starfield
Es ist nicht weltbewegend oder überragend, aber mir macht es Spaß. In überschaubaren aber intensiven Zügen kann ich darin immer mal für paar Tage völlig versinken und mich der Raumfahrtfantasie hingeben und leere, unerforschte Planeten und Monde zu besuchen. Dann reicht es aber wieder für Wochen und Monate, bis es mich wiedermal packt. Nach dem ich aber Cyberpunk 2077: Phantom Liberty doch noch durch habe, musste das Spiel leider aus der Top5 weichen.
- Old World - Pharaohs of the Nile, The Sacred and the Profane
Gutes Spiel, macht Spaß und freut mich, dass das Studio trotz mauer Spieler- und vermutlich auch Verkaufszahlen weiter daran arbeitet. Auch wenn ich die DLCs mehr als Unterstützung für das kleine Team gekauft habe, als wegen der Inhalte.
Kurz angespielt, daher nicht nominierbar:
Alle Spiele in der Liste habe ich nur innerhalb der Refund-Periode bei Steam de facto als Demo ausprobiert.
- Age of Wonders 4
Spielmechanisch schien es ganz gut zu sein, aber die Fantasy-Designs waren für mich so generisch, dass es mich nicht hineingezogen hat.
- Jagged Alliance 3
Spielerisch wirkte es schon ganz gut auf den ersten Blick, und ich behalte es im Blick. Aber derzeit habe ich auf die Spielerfahrung keine Lust und vor allem Dingen nicht auf eine sehr lange Kampagne. Meinem Bauchgefühl folgend würde ich sagen, dass ich am Ende nicht mehr zurückkehren werde. Wohl eher installiere ich mal wieder Expeditions: Rome, wenn Lust auf Rundentaktik habe. Das habe ich irgendwo in der Mitte der Kampagne abgebrochen, weil mir das drumherum um die spaßigen Taktikkämpfe auf Dauer nicht zugesagt habe.
- Baldurs Gate 3
Will ich auf jeden Fall noch spielen, der Spieleinstieg machte schon einen guten Eindruck. Derzeit schreckt mich einfach ab, dass es so ein Umfangsmonster ist und ich mich auf halbem Wege liegen bleiben sehen. 2024 ergibt sich vielleicht mal die passende Kombi aus Zeit und Lust darauf.
- Wartales
War einfach nicht mein Spiel. Wollte von mir zu viel eigenes Kopfkino haben, aber so funktionieren Videospiele für mich nicht.
Gespielt (durch, bzw. lange), aber zu alt:
- Sekiro
Wohl mein eigentliches Spiel des Jahres. Eins der besten Kampfsysteme überhaupt. Und es ist so motivierend und befriedigend, wenn man wieder einen Boss mittels Skill besiegt hat. War der Beginn meiner Mittelalter/Fantasy-Japan Trilogie im Frühling im Sommer.
- Trekt to Yomi (PS+)
Der zweite Teil meiner oben genannter Trilogie. Kurzweilig und schön anzuschauen. Der Stil hatte was. Und das Kampfsystem war zwar weit davon entfernt spielmechanisch perfekt zu sein, aber spaßig genug für die Länge des Spiels war es.
- Ghost of Tsushima (PS+)
Der dritte Teil der Trilogie. Die Atmosphäre der Welt war grandios, da konnte ich wirklich drin versinken. Dazu eine sehr gut klingende japanische Vertonung. Und was hatte ich für ein Spaß mit den Schwertkämpfen. Mechanisch so ausgereift und durchdacht hätte ich es in so einem klassischen an Ubisoft doch angelegten Open World Spiel gar nicht erwartet. War für mich eins der Highlights dieses Jahr.
- Yakuza: Like a Dragon (PS+)
Meine Entdeckung des Jahres. Hatte so viel Freude den Ichiban und den anderen Figuren auf ihren Erlebnissen und Abenteuern folgen. Bin heiß auf Infinite Wealth.
- Gamedec
Hatte schon verdrängt, dass ich es dieses Jahr gespielt habe. War nicht so weltbewegend. Mit mehr Schwächen als Stärken.
- Ace Combat 7 (PS+)
War eine schöne Gameplay-Einlage. Ließ sich gut spielen und hatte für das vorhandene Gameplay die richtige Länge.
- Journey (PS+)
- Abzu (PS+)
- Adr1ft (PS+)
- Spirit of the North (PS+)
- Manifold Garden
Alles eher Erfahrungen als Spiele im Sinne des Spielspaßes. Journey ist bei mir etwas an den hohen Erwartungen nach all den Erzählung bei The Pod und an anderer Stelle gescheitert, war aber nicht schlecht. Abzu sah hübsch aus und war schön gestaltet, mehr war es dann aber auch nicht. Adr1ft mit der Bewegung in der Schwerelosigkeit innerhalb der zerstörten Raumstation war mal ein Spaß für einen Abend. Spirit of the North hatte zwar eine Steuerung und Kollisionsabfrage aus der Hölle, aber ansonsten hat es mir ganz gut gefallen von seiner Stimmung. Manifold Garden hatte okaye Rätsel und eine ganz eigenartige und einzigartige Stimmung. Von all den Spielen das, das am Stärksten auf mich gewirkt hat.
- Stray (PS+)
- Planet Zoo
- Jurassic World Evolution 2
Habe diese Spiele mit meinen Kindern gespielt. Insofern haben diese Spiele einen Sonderstatus und sind sowieso aufgewertet. An den schön animierten, wenn auch hier und da eher fantasievoll gestalteten Dinosauriern aus JWE2 hatte ich aber auch so meinen Spaß.
Dank des Playstation-Abos habe ich noch viele Sachen mal für 5 bis 30 Minuten ausprobiert, ohne daran hängen zu bleiben, bzw. um direkt wieder abgestoßen zu werden.
Ich habe dieses Jahr auch sehr Vertonung in zum Setting passenden Sprachen genossen und dafür gerne Untertitel in Kauf genommen. Also Sekiro, Yakuza LaD, Trek to Yomi und Ghost of Tsushima auf japanisch gespielt und AC: Mirage auf arabisch. Das hat den Spielen Dank größtenteils guter Sprecher /innen doch nochmal etwas gegeben, AC: Mirage hat es für mich sogar hinsichtlich der Sprechleistung gerettet.
Insgesamt war das schon ein spielereiches Jahr für mich, auch wenn im Sinn der Spielzeit (dazu kommen noch paar Stunden eines
zweiten Elden Ring Runs) gar nicht so viel aus 2023 war. Es war für mich ganz persönlich ein gutes, aber kein überragendes Jahr.
Für 2024 habe ich jetzt nicht ganz so viele Sachen im Blick, aber ich wollte dieses Jahr eh ein wenig meine Spielzeit wieder reduzieren und paar mehr Bücher lesen und mich paar anderen Freizeittätigkeiten widmen, die im vergangen Jahr etwas kurz gekommen sind.
