Cult of Puma hat geschrieben: ↑26. Feb 2024, 12:59
Nur so aus Interesse. Denkst du die Reaktionen wären anders, wenn die Geschichte nicht dem Kanon der Arkham Spiele zugeordnet wurde?
Ich denke schon, dass zumindest die Art, wie Batman stirbt einiges an Beigeschmack bekommt, wenn man sie explizit als Sequel zu Arkham Knight ansieht. Da wurde ein Charakter über 3 (plus Origins) Spiele stark charakterisiert und aufgebaut und hat ein sehr schönes Ende bekommen. Das hier dann nochmal unter dem Bett hervorgezerrt und "kaputtgemacht" wird.
Die Reaktionen
insgesamt wären aber nicht sonderlich anders, denke ich, da hast du schon Recht. Es ist aber zumindest ein schöner (?) Aufhänger.
Andre Peschke hat geschrieben: ↑26. Feb 2024, 13:33
Und meinem Verständnis nach ist Suicide Squad als Comic ja genau deswegen attraktiv, weil er subversiv die Perspektive zu den Bösewichten verlagert, durch deren Linse eben Batman plötzlich "der Böse" ist. Das er gedankenkontrolliert ist, ist ja eigentlich schon eine Konzession, damit man nicht auch noch den herkömmlichen, guten Batman töten muss.
[...]
Wenn Leute ein gutes Argument anführen, dürfen sie sich gern nicht gemeint fühlen. Ich habe deutlich gesagt, dass mir nur das Gejammer von jenen missfällt, die eben kein Argument anführen, sondern für Batman eine Art sakrale Unantastbarkeit verlangen. Wenn Batman-Fans in eine Suicide-Squad-Geschichte rennen und dann meckern, weil sie Batman nicht wie in einer Batman-Geschichte behandelt... ich mein...das halt Quatsch, IMO?
Ich glaube, ich geh in zwei Punkten nicht mit.
Zum einen betrachtest du glaub ich das Suicide Squad anders, als es die meisten Comic-Fans tun - das soll kein Gatekeeping sein, du sagst ja selbst, dass du damit nicht viel anfangen kannst. Natürlich sind sie "die Bösen", aber zum einen kämpfen sie nicht direkt gegen "die Guten" (Waller hat sie ja immer an der kurzen Leine, damit sie nicht
völlig amok laufen) und zum Anderen werden sie in den Geschichten, in denen sie auftreten, auch nicht sympathisch charakterisiert. Siehe beispielsweise
Assault on Arkham: Man folgt zwar die ganze Zeit dem Suicide Squad und ist schon interessiert daran, wie sie an ihr Ziel gelangen. Aber der Film präsentiert sie jetzt trotzdem nicht als die Protagnoisten, bei denen man hofft, dass sie endlich den Batman aus dem Weg räumen können. Wobei der Vergleich vermutlich etwas hinkt, weil es schon noch ein Batman-Film ist...der halt nur 80% des Films nicht auftritt.
Ist eher so etwas wie eine Folge einer TV-Serie (sagen wir mal Stark Trek), in der man mal den Plan aus Sicht der Bösen (sagen wir mal der Romulaner) sieht - man fiebert mit, aber eigentlich hätte man schon gerne, dass sie am Ende dann doch gegen die Föderation verlieren.
Und die sakrale Unantastbarkeit kam für mich da nicht raus. Das mag für mich durchaus dem Format geschuldet sein (das ja doch sehr locker ist und wo gerne mal launig sehr drastische Aussagen rausgehauen werden), aber für mich klang das nach "Ich verstehe, dass Leute mit der Geschichte nicht zufrieden sind, das ist mir aber egal." (völlig legitim!) und dann fliegt noch einmal ein polemisches "Die sollen mal aufhören rumzuheulen, die Babys." hinterher. Der von mir zitierte Teil passiert am Ende, wo ihr über die schlechten Bewertungen redet, nicht am Anfang.
Man kann sich nicht gleichzeitig tolle Geschichten in Spielen wünschen, bei denen man sich mit den Charakteren identifiziert, und gleichzeitig eine emotionale Reaktion darauf, dass diese Charaktere (GENAU diese, nicht eine andere Inkarnation von ihnen) dann auf sehr, sagen wir mal,
unerwartete Weise in anderen Spielen verwendet werden, als affiges Babygetue abtun. Das ist glaube ich der wichtigste Punkt, den ich da habe.