Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

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pion17
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Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von pion17 »

Sei es bei Baldurs Gate 3, GTA oder Red Dead Redemption: oft wird man bestraft, wenn man als Arschloch durch die Open World geht. Ich finde das schade. Wenn schon eine Machtphantasie ausgelebt wird, dann müsste man schon auch die Möglichkeit haben, Schlechtes zu tun. Wer will schon als weisser Ritter durch die Open World gehen? Wie seht ihr das? Kennt ihr ein Spiel, wie Manhunt, welches die Möglichkeit bietet, düstere Machtphantasien auszuleben? Bzw. wie geht ihr durch die Open World? Vom zuhören weiss ich bloss, dass Andre die mordlustige Psychoechse ist; Jochen eher der Completionist, der sich nichts verbauen will.. Dom wahrscheinlich der Achtsame. Sebastians Stil ist mir unbekannt.

Persönlich liebe ich es alles abzuschlachten, zu vernichten, zu überfahren, zu zertreten was mir vor die digitale Nase läuft (Schlüsselerlebnis Jogginggruppe GTA 1). Auch treffe ich gerne böse Enscheidungen, wie die Atombombe in Fallout 3 :). Überhaupt begrüsse ich Spielelemente von Betrug und Verrat. Ein Genozid einer Spezies fände ich auch ein interessantes Spielelement, auch wenn etwas problematisch im Kontext der Geschichte.
PhelanKell
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von PhelanKell »

Mojen,

das Thema finde ich jetzt weniger interessant, wenn nicht gar ein wenig "abstoßend".
Ich mein, jedem das Seine. Aber was dazu wohl ein Psychologe sagen würde? :think:

Wenn ich mich dunkel erinnere, war André jetzt kein Fan von Manhunt. Oder ich verwechsle gerade das Spiel.
Abgesehen davon müsste man das unterscheiden. Bei Mass Effect ist man im Renegade auch teilweise einfach nur ein Arsch. Aber man kann nicht alles umnieten.
Und bei BG3 kannst du doch im Prinzip die gesamte Spielwelt auslöschen. Ob es einem etwas bringt.. naja.

Bei mir im Kopf gibt´s gerade einen Disput zwischen "Machtphantasie" und "alles töten/Arsch sein". Und Betrug und Verrat sind ja schon wieder ganz andere Dinge.
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pion17
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von pion17 »

PhelanKell hat geschrieben: 20. Feb 2024, 14:33 Bei mir im Kopf gibt´s gerade einen Disput zwischen "Machtphantasie" und "alles töten/Arsch sein". Und Betrug und Verrat sind ja schon wieder ganz andere Dinge.
Stimmt. Da hast du Recht. Das einte ist plumpe Auslöschung, das andere ist eher raffinierte Machtausübung. Danke für die Präzisierung.

Ich finde das Thema schon interessant. Insbesondere im Zusammenhang mit Eskapismus. In Spielen versucht man ja vom Alltag zu flüchten und Dinge zu erleben, die im Alltag nicht möglich sind. Und das sind nun mal Tabuthemen wie Gewalt und Sex.
pion17
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von pion17 »

Was findest du daran abstossend?
bloody_mary
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von bloody_mary »

pion17, eine ähnliche Folge gab es schon mal, nämlich "André und Dom: Schwerverbrecher", Runde 248. Geht das in die Richtung, die du meinst?

Und neulich halt die "Edgelord-Quälspiele"-Folge.
pion17
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von pion17 »

bloody_mary hat geschrieben: 20. Feb 2024, 15:59 pion17, eine ähnliche Folge gab es schon mal, nämlich "André und Dom: Schwerverbrecher", Runde 248. Geht das in die Richtung, die du meinst?

Und neulich halt die "Edgelord-Quälspiele"-Folge.
Danke für den Hinweis. Ich kann mich erinnern. Nein. Mir geht es mehr darum "offene" Spiele, klassisches Open World, böse zu spielen. Wie beispielsweise erwähntes Baldurs Gate 3 komplett zu entsiedeln bzw. wichtige NPCs umzulegen. Quasi auszutesten wie weit man gehen kann, bis man ein open world bricht.
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BummsGeordy
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von BummsGeordy »

ehrlich gesagt liest sich das weniger wie eine ernste Frage, als wie ein Trollversuch oder eine Reminiszenz alter Edgelord-Threads ;)

Jeder hat natürlich seine eigenen Vorlieben und Hintergrundgeschichte - allerdings kann ich deinen Ansatz nicht nachvollziehen... solange du es im Videospiel behältst ist es ja ok - allerdings wird einem ja schon halb Angst und Bange, wenn man solche Texte liest ,)
pion17
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von pion17 »

So bin ich nun mal. Das Gesetz zwingt mich, mich zu benehmen. Falls das als trollig oder edgelordy ausgelegt wird, bin ich dagegen machtlos. Aber es geht ja nicht um mich. Ich hatte jetzt echt gedacht, dass mindestens 25% der Spieler sich in Open World Spielen wie ein Schwein benehmen wollen, weil das ja im echten Leben nicht geht. Anscheinend bin ich realitätsfremd.
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Skyryd
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von Skyryd »

pion17 hat geschrieben: 20. Feb 2024, 14:04 Persönlich liebe ich es alles abzuschlachten, zu vernichten, zu überfahren, zu zertreten was mir vor die digitale Nase läuft (Schlüsselerlebnis Jogginggruppe GTA 1). Auch treffe ich gerne böse Enscheidungen, wie die Atombombe in Fallout 3 :). Überhaupt begrüsse ich Spielelemente von Betrug und Verrat. Ein Genozid einer Spezies fände ich auch ein interessantes Spielelement, auch wenn etwas problematisch im Kontext der Geschichte.
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was du dir von einer solchen Folge versprichst. Was genau soll denn der Inhalt sein? Wie Andre, Jochen, Sebastian und Dom darüber sprechen, "alles abzuschlachten"???

Deinen Text empfinde ich auch als eher anstößig. Sowas möchte ich in keinem Podcast hören.

Klar, Spiele bieten schon die Möglichkeit, Dinge zu tun, die man im realen Leben nicht tun kann/darf. Und vielleicht ist mal interessant, zu wissen, was in den Spielen, die mir einen bösen Weg anbieten, passiert, wenn ich diesen Weg konsequent durchziehe. Was du da aber beschreibst ist mir zu heavy.
PhelanKell
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von PhelanKell »

pion17 hat geschrieben: 20. Feb 2024, 15:00 Was findest du daran abstossend?
Abstoßend ist vielleicht das falsche Wort. Auf die schnell ist mir nichts besseres eingefallen.
Und bezog sich vor allem auf Spiele, wo man als Massenmörder per Spieldefinition rumrennt mit Zivilisten als Ziel.

Ich finde es schon dämlich, wenn Personen durch die Stadt laufen, Mülltonnen umtreten, Haltestellenhäuschen zerstören, irgendetwas anzünden oder Dinge mutwillig entfernen/verunstalten.
Es will mir einfach nicht in meinen Kopf, warum man so etwas machen muss.

Eskapismus in Spielen (vor allem Open World) ist schon schön. Aber da bin ich meist ein "Held". Leute Retten, das Böse vernichten. Klar, ab und an auch mal selbst ein Durchgang, wo man mal "gemein" ist. Aber ich schaffe es nicht, wirklich böse zu sein. Es reicht ja, wenn ich alle Leute beklaue. Aber deren Häuser zerstören (als Beispiel) oder alle töten. Ne.
Bei BG3 habe ich so ziemlich alle Goblins getötet. Aber die restlichen Rassen blieben soweit verschont.
Ganz ehrlich, bei GTA 1+2 war das so abstrakt (und ich war wesentlich kindlicher), da hat das schon Spaß gemacht. Aber spätestens ab GTA3 habe ich keine Passanten mehr mit Absicht überfahren. Wenn die zufällig da standen und nicht mehr weggehüpft sind, Kollateralschaden.

Aber bewusst Open World oder allgemein Spiele entvölkern? Dazu fehlt mir jeglicher Antrieb/Lust.
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pion17
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von pion17 »

Skyryd hat geschrieben: 21. Feb 2024, 07:08 Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was du dir von einer solchen Folge versprichst. Was genau soll denn der Inhalt sein? Wie Andre, Jochen, Sebastian und Dom darüber sprechen, "alles abzuschlachten"???
Du triffst den Nagel auf den Kopf. Zumindest fast. Was ich spannend finde, ist, wenn man Open World Spiele anders spielt, als vom Entwickler vorgesehen. Dom macht das ja dauernd. Es gibt das Phänomen, dass man sich in Open World Spielen einen Alltag einrichtet als Bauer, Schmied usw. Gibt es dafür einen Begriff?

Es geht mir darum Grenzen auszutesten: Wieviel von der Open World kann man abschlachten, bis das Spiel bricht, wieviel Rohstoffe abbauen, usw.

Das Thema könnte sein, sein eigenes Spiel oder seine eigene Challenge zu kreieren innerhalb einer Open World, die dafür nicht vorgesehen ist. In meinem kranken Hirn wäre das Thema Auslöschung. Bei einem gesunden Menschen Farmer.
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Heretic
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von Heretic »

Ich spiele gerade "Dishonored 2", das lässt einem ja ziemlich freie Bahn bei der Vorgehensweise. Und ich habe mal wieder festgestellt, dass mir der "Brutalo-Weg" nichts gibt. Ich will jede Mission möglichst ohne Leichen beenden und weitgehend unentdeckt alles looten. Klappt zwar nicht immer, ist aber für mich der interessantere Weg als alles wegzumeucheln.

In RPGs würde ich öfter mal den Bösewicht spielen, aber meist ist der gute Weg besser ausgearbeitet und man verpasst als Fiesling möglicherweise die Storyhighlights. Ansonsten bin ich gerne auf humorige Art böse, so à la "Dungeon Keeper".
pion17
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von pion17 »

Heretic hat geschrieben: 21. Feb 2024, 11:57 Ich spiele gerade "Dishonored 2", das lässt einem ja ziemlich freie Bahn bei der Vorgehensweise. Und ich habe mal wieder festgestellt, dass mir der "Brutalo-Weg" nichts gibt. Ich will jede Mission möglichst ohne Leichen beenden und weitgehend unentdeckt alles looten. Klappt zwar nicht immer, ist aber für mich der interessantere Weg als alles wegzumeucheln.

In RPGs würde ich öfter mal den Bösewicht spielen, aber meist ist der gute Weg besser ausgearbeitet und man verpasst als Fiesling möglicherweise die Storyhighlights. Ansonsten bin ich gerne auf humorige Art böse, so à la "Dungeon Keeper".
Interessant. Das erinnert mich an die Matrix mit chaotic evil, neutral evil und lawful evil.

Da wir in einer Welt der inklusion leben, sollte man doch auch als Fiesling alle Storyhighlights erleben dürfen. Jedenfalls habe ich bei the Pod immer wieder herausgehört, dass es ein Kritikpunkt ist, wenn das Spiel einem eine "böse" Spielweise bestraft.
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Skyryd
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von Skyryd »

pion17 hat geschrieben: 21. Feb 2024, 12:08 Jedenfalls habe ich bei the Pod immer wieder herausgehört, dass es ein Kritikpunkt ist, wenn das Spiel einem eine "böse" Spielweise bestraft.
Hättest du den Thread so aufgezogen, hätte vielleicht auch etwas Vernünftiges dabei herauskommen können. Stattdessen schreibst du Sachen wie:
pion17 hat geschrieben: 20. Feb 2024, 14:04 Persönlich liebe ich es alles abzuschlachten, zu vernichten, zu überfahren, zu zertreten was mir vor die digitale Nase läuft (Schlüsselerlebnis Jogginggruppe GTA 1). Auch treffe ich gerne böse Enscheidungen, wie die Atombombe in Fallout 3 :). Überhaupt begrüsse ich Spielelemente von Betrug und Verrat. Ein Genozid einer Spezies fände ich auch ein interessantes Spielelement, auch wenn etwas problematisch im Kontext der Geschichte.
pion17 hat geschrieben: 20. Feb 2024, 14:59 In Spielen versucht man ja vom Alltag zu flüchten und Dinge zu erleben, die im Alltag nicht möglich sind. Und das sind nun mal Tabuthemen wie Gewalt und Sex.
pion17 hat geschrieben: 20. Feb 2024, 21:28 So bin ich nun mal. Das Gesetz zwingt mich, mich zu benehmen.
Bestenfalls willst du hier nur anecken und ein bisschen trollen. Das wäre wirklich noch die beste Variante...
Ich klinke mich dann hier mal aus.
pion17 hat geschrieben: 21. Feb 2024, 12:08 Da wir in einer Welt der inklusion leben, sollte man doch auch als Fiesling alle Storyhighlights erleben dürfen.
Ich empfehle, den Begriff der Inklusion nochmal nachzuschlagen.
pion17
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von pion17 »

@Skyryd: ich fühle mich angegriffen.

Was ich gar nicht mag, sind Begriffe wie Troll und Edgelord. Dagegen werfe ich den Begriff Gaslighting, wobei mir selbst unwohl wird. Das Problem bei solchen Begriffen ist, dass sie disqualifizierend wirken. Aussagekräftiger sind Tunwörter wie anecken. Damit kann ich leben.

Inklusion funktioniert in beide Richtungen. Irgendwann werden Minderheiten zu Mehrheiten. Mit Ethik verknüpft nur noch in eine Richtung.
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Ironic Maiden
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von Ironic Maiden »

Vielleicht bin ich zynisch, aber für mich ist es viel mehr Eskapismus, in Rollen- und Open World-Spielen besonders gut und menschenfreundlich zu sein. In den meisten Spielen wird das nämlich, im Gegensatz zur Realität, belohnt und ist oft genug der beste Weg zum Erfolg.
Auszureizen wie weit man gehen kann bevor das Spiel aufgibt kann ich in der Theorie nachvollziehen, in der Praxis hat das für mich keinen Reiz. Vielleicht denke ich da zu sehr in Kategorien aus dem Pen&Paper, aber für ich ist es schon so, dass ich mich in dem Moment, in dem ich das Spiel anschalte, auch irgendwie dafür entscheide, mit dem und nicht gegen das Spiel zu spielen.
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
pion17
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von pion17 »

Ironic Maiden hat geschrieben: 21. Feb 2024, 16:13 Vielleicht denke ich da zu sehr in Kategorien aus dem Pen&Paper, aber für ich ist es schon so, dass ich mich in dem Moment, in dem ich das Spiel anschalte, auch irgendwie dafür entscheide, mit dem und nicht gegen das Spiel zu spielen.
Wenn ich den Begriff Open World ernst nehme, dann ist es doch genau das, was eine Open World nicht tun sollte. Im Idealfall sollte eine Open World nicht diktieren, wie man das Spiel zu spielen hat. Die Qualität einer Open World erhöht sich je weiter sie sich von den unsichtbaren Gleisen entfernt, welcher einem Spiel inhärent sind und die sich nie ganz abstreifen lassen.
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von Guthwulf »

Ironic Maiden hat geschrieben: 21. Feb 2024, 16:13Vielleicht bin ich zynisch, aber für mich ist es viel mehr Eskapismus, in Rollen- und Open World-Spielen besonders gut und menschenfreundlich zu sein. In den meisten Spielen wird das nämlich, im Gegensatz zur Realität, belohnt und ist oft genug der beste Weg zum Erfolg. Auszureizen wie weit man gehen kann bevor das Spiel aufgibt kann ich in der Theorie nachvollziehen, in der Praxis hat das für mich keinen Reiz. Vielleicht denke ich da zu sehr in Kategorien aus dem Pen&Paper, aber für ich ist es schon so, dass ich mich in dem Moment, in dem ich das Spiel anschalte, auch irgendwie dafür entscheide, mit dem und nicht gegen das Spiel zu spielen.
Same :) Immersion ist für mich hier der maßgebliche Begriff. Ich möchte in die Welt und meine "Rolle" eintauchen. Mich in ein Arschloch hineinzuversetzen, der es liebt "unschuldige / unbeteiligte" Passanten / NPCs "abzuschlachten, zu vernichten, zu überfahren, zu zertreten" und der ständig "Betrug und Verrat" begeht bis hin zum "Genozid einer Spezies", fällt mir persönlich halt eher schwer und ist für mich außerdem nicht glaubhaft in einer virtuellen Welt zu verankern. "Arschlochverhalten" ist höchstens eine plumpe, durchschaubare und langweilige Karrikatur eines "Bösewichtes" und keine "Machtfantasie". Fühlt sich für mich wie das infantile Temper Tantrums eines Kleinkinds an, das sein Eis nicht bekommen hat. :lol: Nix für mich, aber hey, jedem das Seine.
PhelanKell hat geschrieben: 20. Feb 2024, 14:33das Thema finde ich jetzt weniger interessant, wenn nicht gar ein wenig "abstoßend". Ich mein, jedem das Seine. Aber was dazu wohl ein Psychologe sagen würde? :think:
Das war auch meine erste Reaktion :lol:
pion17 hat geschrieben: 21. Feb 2024, 17:01Wenn ich den Begriff Open World ernst nehme, dann ist es doch genau das, was eine Open World nicht tun sollte. Im Idealfall sollte eine Open World nicht diktieren, wie man das Spiel zu spielen hat. Die Qualität einer Open World erhöht sich je weiter sie sich von den unsichtbaren Gleisen entfernt, welcher einem Spiel inhärent sind und die sich nie ganz abstreifen lassen.
Wenn ich den Begriff Open World ernst nehme, dann ist es für mich eine virtuelle Welt, in der ich im Sinne einer Sandbox meine virtuelle Rolle gestalten und diese leben kann (aber immer noch als glaubhafter Teil dieser Welt). Das Kind, das im Sandkasten plötzlich anfängt, alle anderen Kinder zu verprügeln (oder schlimmeres) und dabei manisch lacht, bleibt nicht lange im Sandkasten und wird dahin auch nicht mehr zurückgelassen. Amokläufer mögen ihre (kranken) "30 Minuten" Spaß haben, werden aber dann relativ schnell aus dem Verkehr gezogen. So funktioniert halt keine Welt. "Arschlochverhalten" macht mir eine Open World kaputt und hat für mich nix mit "Machtphantasie" zu tun. Ich muss aber natürlich auch nicht der strahlende weiße Ritter sein. Ein echter dreidimensionaler Charakter mit Stärken und Schwächen bzw. guten wie schlechten Seiten ist selbstverständlich immer am besten. ;)
guthwulf04 (Steam), dreosan (PSN), Guthwulf06 (Xbox), Guthwulf16 (Switch: SW-7403-8257-5609)
philipp_neu
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Re: Themenvorschlag bzw. Mailbag: Als Arschloch durch die Open World gehen

Beitrag von philipp_neu »

Andre hat im Feierabendbier: Gamedesign-No-Gos darüber gesprochen, wie geil er es findet in Divinity oder BG3 ganze Dörfer auszulöschen, allerdings nur kurz. Habe die Folge heute zufällig auf der Arbeit gehört.
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