Guthwulf hat geschrieben: ↑4. Mär 2024, 20:06
Wissen wir eigentlich schon, ob/wann Rebirth auf den PC kommt? Werde mir keine PS5 nur dafür anschaffen...
Offiziell 3 Monate exklusiv auf Playstation. So wie wir Square Enix kennen wird das mindestens ein Jahr dauern bis das kommt, die werden sicherlich auch vorher noch FF16 auf dem PC bringen. Und wahrscheinlich dann auch erstmal Epic exklusiv wegen den Unreal Gebühren
Zum Spiel, bin durch. War anhand der Kapitelanzahl überrascht, das es deutlich länger als der Vorgänger sein soll wurde ja überall geschrieben (denke die Zahlen waren 40-50 Stunden nur für Hauptquest, 100 Stunden für alles, 200 Stunden für alle Erfolge). Hab genau 31 Stunden gebraucht, aber weitestgehend das ganze Nebenzeugs ignoriert. Dann noch 3 Stunden die komplette Karte angeschaut. Square Enix kann sich glücklich schätzen wenn die nicht von Ubisoft verklagt werden.
Weil die Open World ist mal harter Ubisoft Standard. Und zwar nicht das aktuelle Ubisoft, sondern eher das vor 10 Jahre. Sprich: Tower aktivieren, Map Icons werden auf die Karte geklatscht. Dazu noch ein bisschen Gebiet-Progression, voila, fertig ist die Open World. Gähn. Hab das auf der ersten Karte zu 1/3 gemacht, dann wars mir zu blöd und hab das bis zum Ende ignoriert. Dazu ist die Welt einfach leer und vor allem tot. Vegetation bewegt sich kaum, man selbst kann durch das ganze Grünzeug laufen ohne das sich da irgendwas bewegt, Tag/Nacht Wechsel oder dynamisches Wetter gibt es sowieso nicht, und NPCs abseits von Gegner (die alle starr herumstehen) auch Fehlanzeige. Da wurde ganz klar nach dem Minimalprinzip gearbeitet.
Und trotzdem: WEGEN der Open World ist das Spiel massiv viel besser als der Vorgänger. Die Welt zu erkunden macht Spaß. Die ist abwechslungsreich, von Wälder über Wiesen, Sümpfe, Gebirge und Wüsten ist da alles dabei. Die Reise geht auch immer vorwärts, niemals rückwärts, sprich man sieht immer was neues. Und der Gold Saucer watscht jedes Gebiet vom Vorgänger schon alleine weg (die Herberge
). Zwar sind die Story-Dungeons immer noch lang, der letzte Dungeon auch zu lang (Square Enix: Halb so lang = wenig Produktionskosten + besseres Spiel!), aber immerhin machen die visuell auch nochmal mehr her als grau-braunen Gebiete vom Vorgänger. Mein größter Kritikpunkt am Remake waren die Gebiete. Und so generisch und Standard die Open World, sprich die neuen Gebiete sind, ich finde das um einige Klassen besser.
Sonstige Punkte: Kampfsystem ist leicht erweitert, aber immer noch mehr vom gleichen. Bosskämpfe weiterhin harte Bullet Sponges, aber auch wie beim Vorgänger, auf Normal viel zu einfach und komplett anspruchslos. Technisch mittelmäßig, teilweise ist das vom gesamten Design her echt hübsch, aber man merkt es sehr das es die alte UE4 ist. Texturen teilweise erbärmlich aufgelöst, erinnert an die Tür vom Remake. Teilweise präsentieren die auch völlig unscharfe Objekte in Story-Cutscenes, keine Ahnung wieso die das machen. Synchro Licht und Schatten. Ich mag die Stimmen von Cloud und Barret lieber als die englischen, deswegen spiele ich das auf deutsch. Red 13 zweite Stimme ist aber entsetzlich, vorher war das mein Stammmitglied, danach habe ich den rausgekickt. Wer die deutsche Stimme von Bugenhagen durchgewunken hat gehört allerdings entlassen. Entsetzlich, entsetzlich, entsetzlich. Da war ich sprachlos. Story ist okay, ich war überrascht wie linear das die Geschichte vom Original abspult. Nach dem Ende vom Remake, "alles ist möglich", war das teilweise schon sehr konservativ. Ein zweites Resident Evil 3 ist das jetzt nicht, vielleicht auch besser so. Finale war in Ordnung, war erst enttäuscht, da hat mich Square Enix aber auch gekriegt, ich habe nicht sofort verstanden was das jetzt soll (mehr dazu im Spoilerkasten). In der finalen Cutscene hat es dann aber geklickt, fand die Idee interessant. Für den dritten Teil stehen jetzt alle Türen offen: Kann interessant werden. Die können das aber auch völlig vergeigen, wenn der Nomura einen auf Kingdom Hearts macht. Bin auf jeden Fall auf den dritten Teil gespannt.
Insgesamt war das Teil gut. Deutliche Steigerung zum Vorgänger. Als Filmvergleich, der Vorgänger wäre für mich auf dem Niveau von Captain America (erster Teil, First Avenger). Eine 4-5/10. Rebirth würde ich auf Avengers 1 Niveau setzen, also so im 7/10 Bereich. Gutes Spiel. Bin zufrieden. Kein Game of the Year-Anwärter für mich, selbst für die Top 10 wirds eng, aber ich bin glücklich. Größtes Lob geht an die Open World, das die wirklich das alles als richtige offene Welt (mit Barrieren) durchziehen hätte ich nach dem Vorgänger nicht erwartet.
Aeriths Tod hab ich anfangs erst gar nicht gecheckt. War von "der" Szene erst enttäuscht, das die da so einen 08/15 Ausgang raushauen. Bis ich erst nach dem finalen Bosskampf verstanden habe das die da schon wieder so eine duale Welt machen und Aerith in der aktuellen Welt gestorben ist, Cloud aber die in seiner Traumwelt gerettet hat.
Überhaupt fand ich es gut was die am Ende mit Cloud machen, das hat schon leichte Antihelden-Tendenzen. Langsam aber sicher tickt er auch nicht mehr richtig, das hat viel Potential für den Nachfolger - oder auch eine große Chance das ordentlich zu vergeigen. Was mich am Spiel noch richtig störte war allerdings die Dauerpräsenz von Sephiroth. Remake endete schon völlig unnötig mit dem Bosskampf gegen ihn, und jetzt kommt schon wieder einen. Und dritten Teil vermutlich nochmal. Sephiroth und One Winged Angel, so gut das Lied auch ist, wird da komplett überstrapaziert.