Runde #470: Am Abgrund der Dummheit (aka. „Sweet Baby Inc. Verschwörung“)

Alles, was nicht in ein anderes Forum gehört: Hier rein
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Numfuddle
Beiträge: 1451
Registriert: 21. Mär 2018, 22:51

Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Numfuddle »

Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 16:01
Rigolax hat geschrieben: 14. Mär 2024, 15:58 Wo guckt ihr denn aber dann hin? Mein Priming war ja: "Außerdem hat Blizzard etwa bei Hearthstone 2019 desexualisiert". Und dann guckt man doch ziemlich schnell auf den Ausschnitt, wenn man so ein Portrait sieht?? Guckt ihr ins Gesicht, ob da mehr Makeup drauf ist?

"Getue" aber auch, weil Rince so'n Riesen-Meme-Bild in den Thread gekloppt hat, I mean c'mon. Ich find's auch bisschen memig, dass (ich unterstelle) heterosexuelle Dudes nicht in einen Ausschnitt gucken, wenn sich die Gelegenheit bietet. :ugly: Liegt vielleicht aber auch am (mentalen) Alter, ewig adoleszentes Mindset bei mir.
Du musst jetzt echt aufhören diesen untersellenden Quatsch zu reden, es reicht, sonst war deine Forenpause vielleicht noch nicht lang genug. Ich hab tatsächlich natürlich bei den Brüsten gesucht, aber es ist mir nicht direkt aufgefallen. Es ist schlicht eine reichlich dezente Änderung.

Andre
Vielleicht bin ich ja auch ein komischer Mann aber ich schaue bei Frauen oder auch bei Bildern von Frauen jetzt nicht als erstes auf die Brüste und ich pack auch nicht den Messschieber aus und prüfe nach ob sich da jetzt was an der Größe verändert hat.

Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich weird dass manche Leute da fast so was wie ein „Tittengedächtnis“ haben und da dann auch gleich die böse Weltverschwörung und die feministische Internationale Unterwanderung der Games Branche vermuten.

Einfach weil vermutlich ein Künstler eine Figur leicht anders interpretiert hat.
Rigolax
Beiträge: 2193
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Rigolax »

Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 18:04Du behauptest nur, so verstehe ich dich, dass westliche Firmen sich solcher Produktionen enthalten und das der Hauptgrund dafür ein von dir behaupteter Konformismus sei, der die gesamte westliche AAA/AA Spieleindustrie erfasst haben soll.
Jap, genau.
Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 18:04Nochmal eine Bonus-These, was die Business-Perspektive angeht: Vielleicht ist es auch einfach Abkupfern.
Steht aber imho im Widerspruch dazu, dass es auch im westlichen AA nicht stattfindet seit vielen Jahren. Kupfern die wirklich alle von einander ab?
Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 18:04Lol, jetzt klingts langsam aber schwurblerig. Aktivisten unterwandern die AAA/AA Studios?
Habe ich das denn so pauschal geschrieben oder impliziert? Es gibt Entrismus. Das sagen Leute, die bei Firmen wie Sweet Baby inc. arbeiten, teils selbst, auch solche, die bei Disney Shows machen. Man lernt in Unis oder Aktivistenkreisen (oder kommt von selbst drauf), dass es das gibt bzw. dass das (vermeintlich) funktioniert. Solche Leute wollen auch künstlerisch tätig sein; ich glaube nicht, sie wollen nur die Gesellschaft verbessern; es ist so eine Mischmotivation, aber die denken halt, man kann so einen Impact erzielen. Ob das jetzt so einen großen Impact hat, was weiß ich, aber man kann doch bottom-up auch einen erreichen oder nicht grundsätzlich? Ich wollte das Prinzip illustrieren. Außerdem ist Entrismus ganz generell ein cooles Wort und interessantes Konzept, kann man ja mal droppen.
Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 18:04 Es gibt keine Notwendigkeit andere Meinungen zu diskreditieren.
Das ist interessant, weil ich den Eindruck hatte, man wollte meine Meinung diskreditieren. Ich meine nicht deine Erklärung, sondern davor im Thread.

Aber lassen wir das bitte, es tut mir Leid.
Voigt
Beiträge: 5723
Registriert: 14. Jun 2016, 14:43
Wohnort: Jena

Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Voigt »

Ich glaube es ging nicht um "Unterwanderung", sondern um das "Aufklären" von regulären Designern "was moralisch ok, und was nicht ok ist", welche dann halt ihre eigene Handschrift in Spielen hinterlassen. Eventuell später halt auch Chefdesignet werden.

Halt nicht dsss es irgendein CEO kümmert, sondern normale Mitarbeiter beinflussen, was moralisch den ok wäre zu design, und was man lieber lassen sollte, weil "macht man ja nicht".

Halt die Skala in den Designerköpfen bewegen zwischen das ist doch prüde und im Gegensatz das ist doch hypersexualisiert.

Habe dazu selber keine eigene starke Meinung, denke bloß so hat es Rigolax gemeint.
Rigolax
Beiträge: 2193
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Rigolax »

Voigt hat geschrieben: 14. Mär 2024, 18:16Habe dazu selber keine eigene starke Meinung, denke bloß so hat es Rigolax gemeint.
Jop, Danke. Ist m.E. auch soziologisch gut dokumentiert, ich bin aber zu ungebildet, um das solide zu belegen.

EDIT: Wobei, ob man das jetzt "unterwandern" nennt, ist vielleicht ein Werturteil eher. Also wenn man eine Firma joined, um (auch) das Klima zu ändern dort bzw. "aufzuklären", ist das ja ne Art von "Unterwanderung", wenn man so will. "Unterwandern" ist aber zu stark, weil es eine krasse Gesteuertheit und politische Motivation unterstellt.
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9859
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Andre Peschke »

Rigolax hat geschrieben: 14. Mär 2024, 18:14 Steht aber imho im Widerspruch dazu, dass es auch im westlichen AA nicht stattfindet seit vielen Jahren. Kupfern die wirklich alle von einander ab?
Selbstverständlich, ja. Das geht doch sogar bis hinab in den tiefsten Indie/Casual-Bereich. Flappy-Bird-Klone, Farmville-Optik etc. Wir hatten eine ganze Generation von Shootern im UE3-Look, weil sich alle an bestimmten Gestaltungselementen von "Gears of War" orientiert haben.
Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 18:04 Das sagen Leute, die bei Firmen wie Sweet Baby inc. arbeiten
Zitat?
Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 18:04Ob das jetzt so einen großen Impact hat, was weiß ich, aber man kann doch bottom-up auch einen erreichen oder nicht grundsätzlich?
Nein. Bottom-Up ist einfach in der Art, wie du es dir vorstellst, schlicht unrealistisch im Bereich AAA/AA. Es gibt obendrüber mindestens immer einen Creative Director, der die Marschrichtung vorgibt, der Designs abnicken muss. Bei AAA/AA ja sogar iaR basierend auf etablierten Design-Vorgaben, weil das Teil XY der Reihe ist. Bei Titeln in dieser Größenordnung wird mitunter ein Konferenzraum mit Leuten gefüllt um darüber zu befinden, wie eine Figur aussieht. Da liefern mitunter ein halbes Dutzend Artist etliche Entwürfe ab, aus denen dann andere Gruppen von Leuten, gerne auch schon aus dem Marketing etc, ihre Kandidaten auswählen, bevor dann eine Shortlist in weitere Designrunden geht. Der Creative Lead reported dann wiederum an die Chefetage, die am Ende Units verkaufen will.
Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 18:04Ich wollte das Prinzip illustrieren. Außerdem ist Entrismus ganz generell ein cooles Wort und interessantes Konzept, kann man ja mal droppen.
Also, die Wikipedia sagt: "Entrismus ist eine von verschiedenen kommunistischen, vor allem von trotzkistischen Organisationen angewandte Taktik des gezielten (mitunter heimlichen) Eindringens in Organisationen, vor allem in Parteien der Arbeiterbewegung, seltener anderer sozialer Bewegungen."

Und nein, das sollte man nicht einfach so droppen, weil es einen wirklich beklopptes Framing kreiert, insbesondere weil es hier ja eine zentrale Steuerung über Organisationen impliziert. Das ist ja was anderes, als wenn irgendwer sagt "Be the change you want to see in the world" oder dafür wirbt, dass sich marginalisierte Gruppen mehr in der Branche engagieren sollen, um damit Veränderungen zu bewirken. Die Skala, auf der das passieren müsste, ist absurd. Gerade in der Spieleindustrie, wo sowas wie Grafiker dann nach Projektende einfach gefeuert werden und sich wieder woanders neu bewerben müssen, wenn ihre Jobs nicht direkt nach China outsourced werden.

Und es ist nochmal was anderes, wenn das ohne jeden konkreten Beleg mal larifari hingeworfen wird. Dann ist es erst Recht nur Raunen im Walde.

Nur um deutlich vorgewarnt zu haben: Wenn es weiter in die Verschwörungsecke abdriftet, bedeutet das Sperrung. Darauf reagiere ich allergisch.

Andre
Rigolax
Beiträge: 2193
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Rigolax »

Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 18:50
Rigolax hat geschrieben: 14. Mär 2024, 18:14 Steht aber imho im Widerspruch dazu, dass es auch im westlichen AA nicht stattfindet seit vielen Jahren. Kupfern die wirklich alle von einander ab?
Selbstverständlich, ja. Das geht doch sogar bis hinab in den tiefsten Indie/Casual-Bereich. Flappy-Bird-Klone, Farmville-Optik etc. Wir hatten eine ganze Generation von Shootern im UE3-Look, weil sich alle an bestimmten Gestaltungselementen von "Gears of War" orientiert haben.
Ich verstehe nicht, warum dann nicht einer mal querschießt im westlichen AA-Bereich und hypersexualisierte Darstellungen bringt. Ich kann mir das rein wirtschaftlich nicht erklären. Aber ich räume ja auch ein, es gibt wirtschaftliche Aspekte, ich denke es hat aber auch kulturelle Gründe, es ist komplex, aber der Hauptgrund ist imho Konformismus/kulturelle kulturelle Hegemonie. Vielleicht liege ich auch falsch though.
Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 18:04
Das sagen Leute, die bei Firmen wie Sweet Baby inc. arbeiten
Zitat?
Ich habe spontan einen Clip eines exec. Producers von Disney (Disney erwähnte ich ja konkret), die von ihrer "not-at-all-secret gay agenda" spricht und "whereever I could adding queerness". Und das ist nicht sarkastisch oder tongue-in-cheek gemeint, das ist leicht hyperbolisch vermutlich, aber im Kern meint sie es ernst (wie gesagt, sie will auch Kunst machen, das glaube ich, es gibt eine Mischmotivation). Und ich muss jetzt Rufo verlinken, da ich's da gesehen habe, sorry: https://twitter.com/realchrisrufo/statu ... 3460894722 (Rufo ist ein extremer Aktivist, der viel bad faith macht, aber der belegt oftmals durchaus solide sein Zeug und sein Buch zuletzt ist nicht komplett faktenfrei, vgl. etwa https://www.vox.com/23811277/christophe ... i-wokeness "I should say, at this point, that there are parts of America’s Cultural Revolution I really liked." (bei Vox (!)). Ich möchte aber keineswegs ihn endorsen, bitte lest andere Autoren. Ich habe, wie gesagt, spontan nichts besseres, ich führe keine Akten, ich habe den Clip davor im Forum aber schonmal verlinkt, daher finde ich den jetzt leicht.) -- Bzgl. Sweet Baby Inc. muss ich nachreichen, ob es was konkret gibt, ich schrieb aber auch nicht, dass es genau dort ist, es ist aber nicht absurd. Natürlich arbeiten da auch Leute, die eben via Diversität die Welt besser machen wollen. Ich guck sonst mal den GDC-Talk des CEOs,ob es was Zitierbares gibt: https://www.youtube.com/watch?v=GfMsxjWgUbI
Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 18:04Nein. Bottom-Up ist einfach in der Art, wie du es dir vorstellst, schlicht unrealistisch im Bereich AAA/AA.
Kann ich mangels eigener Erfahrung nicht widerlegen oder meine Position belegen.
Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 18:04Also, die Wikipedia sagt: "Entrismus ist eine von verschiedenen kommunistischen, vor allem von trotzkistischen Organisationen angewandte Taktik des gezielten (mitunter heimlichen) Eindringens in Organisationen, vor allem in Parteien der Arbeiterbewegung, seltener anderer sozialer Bewegungen."

Und nein, das sollte man nicht einfach so droppen, weil es einen wirklich beklopptes Framing kreiert, insbesondere weil es hier ja eine zentrale Steuerung über Organisationen impliziert.
Ich wollte aber keine zentrale Steuerung über eine Organisation implizieren. Ist der Begriff nur so verwendbar? Wikipedia-Definitionen sind auch nicht die letzte Wahrheit. Aber okay, dann hätte ich den Begriff unter Vorbehalt verwenden sollen, fair enough.
Andre Peschke hat geschrieben: 14. Mär 2024, 18:04 Nur um deutlich vorgewarnt zu haben: Wenn es weiter in die Verschwörungsecke abdriftet, bedeutet das Sperrung. Darauf reagiere ich allergisch.
Ich bin nicht in die Verschwörungsecke abgedriftet.
Zuletzt geändert von Rigolax am 14. Mär 2024, 19:16, insgesamt 2-mal geändert.
Numfuddle
Beiträge: 1451
Registriert: 21. Mär 2018, 22:51

Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Numfuddle »

Ich weiß niemand zwingt mich einen Thread zu lesen aber ich möchte trotzdem einmal - bevor ich diese Themen endgültig auf die ignore-Liste setze - die Frage gestellt haben warum wir alle paar Monate wieder das gleiche Thema mit der herbei phantasierten „internationalen Tittenzensierverschwörung“ durchexerzieren müssen. Heute Nachmittag hatte der Thread 3 Posts, jetzt sind wir bald auf Seite 6 und es sind die gleichen schon ewig entkräfteten Argumente vorgetragen von dem ewig gleichen Poster.

Gut ich kann und sollte das einfach ignorieren aber trotzdem wird euch das allen nicht irgendwann zu dumm? Ich würde mir da tatsächlich wünschen dass man das stärker moderiert, weil es einfach immer wieder der gleiche Kram ist und dem Thema schon lange keine neuen Aspekte mehr hinzugefügt werden. Außerdem wird hier niemand Rigolax bei der elften wieder neu aufgetragenen Debatte von seiner Meinung abbringen.

Für mich bindet das hier jede Menge unnütze Energie für etwas was mehr oder weniger nur „motivated reasoning“ ist.
Rigolax
Beiträge: 2193
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Rigolax »

Numfuddle hat geschrieben: 14. Mär 2024, 19:14 Gut ich kann und sollte das einfach ignorieren aber trotzdem wird euch das allen nicht irgendwann zu dumm? Ich würde mir da tatsächlich wünschen dass man das stärker moderiert, weil es einfach immer wieder der gleiche Kram ist und dem Thema schon lange keine neuen Aspekte mehr hinzugefügt werden. Außerdem wird hier niemand Rigolax bei der elften wieder neu aufgetragenen Debatte von seiner Meinung abbringen
Halte ich für eine totale Falschdarstellung meines Postingverhaltens vor und nach der Pause. Aber ich poste hier auch nun nicht mehr, ich bin es Leid.
Benutzeravatar
Peter
Beiträge: 1960
Registriert: 22. Okt 2016, 08:47
Wohnort: Ettlingen
Kontaktdaten:

Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Peter »

Rigolax hat geschrieben: 14. Mär 2024, 15:58 Wo guckt ihr denn aber dann hin? Mein Priming war ja: "Außerdem hat Blizzard etwa bei Hearthstone 2019 desexualisiert". Und dann guckt man doch ziemlich schnell auf den Ausschnitt, wenn man so ein Portrait sieht??
Ja, genau das habe ich auch als erstes gemacht. Ich habe da erstmal die Größe der Brüste verglichen, die war gleich und sonst ist mir da nichts aufgefallen und ich habe mir den Rest des Bildes angeschaut.

Es ist mir schleierhaft, wie man ausgerechnet DAS als Beispiel für eine Desexualisierung hernehmen kann. Hier reden wir echt über gar nichts.
Rigolax
Beiträge: 2193
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rigolax »

Peter hat geschrieben: 14. Mär 2024, 21:00 Es ist mir schleierhaft, wie man ausgerechnet DAS als Beispiel für eine Desexualisierung hernehmen kann. Hier reden wir echt über gar nichts.
Gibt noch mehr, beachte vor allem Succubus zu Felstalker: https://www.reddit.com/r/hearthstone/co ... omparison/

Ich wollte belegen, dass es trotz Widowmaker als Bestandshypersexualisierung in Overwatch 2 bei Blizzard entsprechende Tendenzen der "Enthypersexualisierung" auch gab und führte dazu zudem aus, dass der Grund unklar ist, potentiell wegen China, und auch Blut zensiert wurde. Außerdem erwähnte ich Diablo 4.
Benutzeravatar
Jon Zen
Beiträge: 2873
Registriert: 10. Jul 2017, 02:51
Wohnort: Hessen

Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Jon Zen »

Rigolax hat geschrieben: 14. Mär 2024, 21:05
Peter hat geschrieben: 14. Mär 2024, 21:00 Es ist mir schleierhaft, wie man ausgerechnet DAS als Beispiel für eine Desexualisierung hernehmen kann. Hier reden wir echt über gar nichts.
Gibt noch mehr, beachte vor allem Succubus zu Felstalker: https://www.reddit.com/r/hearthstone/co ... omparison/

Ich wollte belegen, dass es trotz Widowmaker als Bestandshypersexualisierung in Overwatch 2 bei Blizzard entsprechende Tendenzen der "Enthypersexualisierung" auch gab und führte dazu zudem aus, dass der Grund unklar ist, potentiell wegen China, und auch Blut zensiert wurde. Außerdem erwähnte ich Diablo 4.
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ihr genauso wie ich ebenfalls tausende Partien Hearthstone gespielt habt.
Die verlinkten alten Kartenbilder sind alle uralt, mindestens seit der Beta, vielleicht sogar noch vom Trading Card Game übernommen. Die Überarbeitung betrifft meines Wissens Karten, die von der Artwork-Qualität nicht mehr das Niveau der späteren Karten besitzen. Ähnliches gibt's z.B. auch regelmäßig bei League of Legends.
Der Fokus liegt auf einen cleaneren Look, alte Karten sind oft messy (siehe "Headcrack" und "Deadly Shot"), wo man die im Spiel kleinen Artworks nicht richtig erkennt (für mich war Headcrack die Karte mit dem Katapult :mrgreen: ).
Leider setzt sich der familenfreundlichere Comic-Look immer stärker in allen Onlinespielen durch. Es gibt eine Entsexualisierung (vgl. Succubus, Windfurry Harpy und Mistress of Pain) und die Gewaltdarstellung wird vermindert (Bite, Assassinate, Deadly-Shot, Headcrack).

Zu dem Thema reduzierte, realistische Gewalt in Counter Strike 2 hat gestern erst 3kliksphilip ein gutes Video herausgebracht. Besonders das Beispiel Dust 2, welches früher im Nahen Osten angesiedelt war, jetzt in Marokko, aber auch generell die Beizeichnung "Terroristen", die immer mehr vermieden wird. Totenkopfschädel werden mit Gasmasken ausgetauscht für den chinesischen Markt (aber nur auf den Perfect World Servern), für Youtube und Twitch können unflätige Ausdrücke und Gesten zur Entmonitarisierung führen.
https://youtu.be/89QIRc-qwQg?si=3eqxwYHV3d5NR1yi
Zuletzt geändert von Jon Zen am 14. Mär 2024, 23:29, insgesamt 1-mal geändert.
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
Rigolax
Beiträge: 2193
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rigolax »

Jon Zen hat geschrieben: 14. Mär 2024, 22:20 Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ihr genauso wie ich ebenfalls tausende Partien Hearthstone gespielt habt.
Yeah, einmal zum Legend-Rank gegrindet mit einem "Shaman Zoo"-Deck, glaub ich. :ugly: (edit: oder war doch Warlock, hab es verdrängt)

Danke für das (nicht ganz themenrelevante, aber interessante) Beispiel mit Counter-Strike, wusste ich noch nicht.
Benutzeravatar
Jon Zen
Beiträge: 2873
Registriert: 10. Jul 2017, 02:51
Wohnort: Hessen

Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Jon Zen »

Als Auslöser sehe ich für diesen Trend monetäre Gründe.
Die zwei Hauptauslöser sind mMn China (alles politische und z.T. auch Sexualisierendes) und die großen amerikanischen Firmen hinter Twitch (Amazon) und Youtube (Alphabet), welche ihre Werbeeinnahmen maximieren wollen, indem sie "Swearing" und "sexuelle Elemente" entmonitarisieren.
Kurios, dass die Agenda der kommunistischen Partei Chinas und der Kapitalismus Amerikas letztlich Ähnliches bewirken. :lol:

Früher hatte der Jugendschutz (Gewaltdarstellung, Menschendarstellung) und christliche Gruppierungen in den USA mehr Einfluss auf das Design (wobei "Swearing" auch in ihr Gebiet fällt), weswegen die ganzen religiösen Andeutungen aus japanischen Produktionen verschwinden mussten. Es ist ein alter Trend, der sich fortlaufend wandelt.
Nichtsdestotrotz möchten E-Sport-Titel - selbst Counterstrike - als familienfreundlich gelten und ersetzen die Charaktermodells durch überzeichnete "Ts" (nicht "Terroristen") und "CTs". Dem Mainstream im Gaming wird das "erwachsene" Design geopfert. Und das obwohl Game of Thrones oder Breaking Bad durch ihre erwachsene Darstellung das Mainstream im TV erobern konnten.

*Zoo ist normalerweise Warlock, weil er generierende Dienerkarten hat und nachziehen kann.^^
(wüsste jetzt kein Shaman Zoo Deck)
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
Yeto
Beiträge: 12
Registriert: 20. Mai 2019, 20:29

Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Yeto »

Diskutieren wir hier wirklich, ob Unternehmen von der Größe, die nötig ist, um AA und AAA zu produzieren, noch dazu in einem so (monetär) risikoreichem Bereich wie die Videospielindustrie, primär wirtschaftliche Interessen verfolgen?
Natürlich trägt die Kultur dazu bei, was sich verläuft und was nicht. Aber das ist dann Spiegel der Einstellung der Mehrheit der Käufer, die mit ihrem Geldbeutel abstimmen. Offenbar ist es kein großes Verkaufsargument mehr, sexualisierte Figuren zu haben, bzw. bringt das nicht mehr Leute dazu ein Spiel zu kaufen, als andersherum. Das scheint sogar so stark zu sein, dass es auch die Indiespiele betrifft, wo man nun wirklich nicht davon ausgehen kann, dass alle, im krassesten Fall einzigen Entwickler eines Spiels, gezielt eine gemeinsame Agenda puschen wollen. Und trotzdem gibt es auch aus diesem Bereich keine im Mainstream erfolgreichen Spiele, die einen solchen angenommen Bedarf decken.
Rigolax
Beiträge: 2193
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Rigolax »

Yeto hat geschrieben: 16. Mär 2024, 13:28 Diskutieren wir hier wirklich, ob Unternehmen von der Größe, die nötig ist, um AA und AAA zu produzieren, noch dazu in einem so (monetär) risikoreichem Bereich wie die Videospielindustrie, primär wirtschaftliche Interessen verfolgen?
Klar verfolgen Unternehmen, die AA und AAA machen, primär wirtschaftliche Interessen. Gerade deshalb kann ich nicht nachvollziehen, dass nicht ein einziges westliches AA-Produkt, soweit bekannt, in den letzten Jahren aus dem Raster gefallen ist und ein stark sexualisiertes Spiel im Stile typisch gegenwärtiger japanischer (AA- ?))Produktionen wie Stellar Blade gebracht hat. Ich gehe davon aus, dass es einen Markt, eine Marktlücke, dafür gibt, weil sich solche Spiele offenkundig auch hier gut verkaufen, man müsste es dann so marketen. Siehe auch mein Beispiel mit optionalem DLC, den es entsprechend auch nicht (mehr) gibt, etwa bei Fighting Games.

Ich nehme imho eine eher soziologogische Perspektive ein, beachte (vermutete) kulturelle vorherrschende Ansichten oder Annahmen bei Kreativen und Entscheidern in der Gamesbranche. Das meint keine "ideologischen Überzeugungen" zwingend, sondern auch, was für klug (vorteilhaft) im gegenwärtigen gesellschaftlichen Klima erachtet wird, was im Rahmen des Machbaren angesehen wird. Man sieht nicht nur, was würde sich verkaufen, sondern auch, was können wir/kann ich PR-mäßig bringen. Natürlich beuten große Firmen etwa auch teils die Umwelt aus, wenn sie es können, aber sie haben doch auch gewisse Schranken, die sich selbst setzen, teils aus PR-Erwägungen natürlich; Profitmaximierung ginge doch im Grunde noch viel krasser.
Yeto hat geschrieben: 16. Mär 2024, 13:28Das scheint sogar so stark zu sein, dass es auch die Indiespiele betrifft, wo man nun wirklich nicht davon ausgehen kann, dass alle, im krassesten Fall einzigen Entwickler eines Spiels, gezielt eine gemeinsame Agenda puschen wollen.
Dazu meinte ich ja, dass früher gängige Darstellungen (etwa der Sex wie in God of War 3 oder Catwoman in Batman) in die explizite Pornoecke gedrängt wurden, obwohl sie zunächst nicht pornografisch waren (ich glaube, das war übrigens missverständlich von mir zuvor). Vielleicht gibt man aber nun quasi Vollgas, da es ein richtiges Pornoangebot auf Steam gibt (gesperrt in DE) und macht dann gleich eben so einen expliziten Pornotitel (etwa mit recht hohem Budget ein "Lust from Beyond", wobei es dort auch eine SFW-Version gibt).

Allgemein: Ich habe nicht vertreten, dass es (nur) darum geht, Agenden zu puschen. Manche, einzelne, Devs wollen das (was nicht schlimm ist, schon immer so war, auch in anderen Branchen vorkommt; "Agenda" klingt auch zu negativ, sagen wir besser, ein soziales Anliegen pushen). Mir geht's nur darum, dass es m.E. einen kuriosen Gleichklang in der westlichen Industrie gibt, der m.E. einen teilweisen Grund in einer Kultur bei den Studios hat/haben könnte.

Aber okay, ich neige mittlerweile auch zu denken, dass ich die kulturellen Aspekte überschätze. Aber ich denke, meine Perspektive ist nicht wertlos. Dass ich hier mich teils undeutlich ausgedrückt habe, tut mir Leid.
Benutzeravatar
Dr. Zoidberg [np]
Cronjob of Justice
Beiträge: 3890
Registriert: 7. Jul 2016, 23:28
Kontaktdaten:

Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Rigolax hat geschrieben: 16. Mär 2024, 13:49 Gerade deshalb kann ich nicht nachvollziehen, dass nicht ein einziges westliches AA-Produkt, soweit bekannt, in den letzten Jahren aus dem Raster gefallen ist und ein stark sexualisiertes Spiel im Stile typisch gegenwärtiger japanischer (AA- ?))Produktionen wie Stellar Blade gebracht hat
Ich glaube das liegt einfach nur daran, dass du da nicht weiter groß recherchiert hast oder dir die Spiele nicht gemerkt hast. Ich meine schau dir so Spiele wie League of Legends oder GTA 6 an (da gibt es bisher nur den Trailer, aber das sieht nicht so aus, dass das in dem Aspekt groß anders werden wird als GTA 5). Man könnte sogar argumentieren, dass Baldur's Gate 3 (in mehrere Richtungen) "hypersexualisiert" ist.

Prinzipiell ist es halt auch so, dass bei Hypersexualisierung sowas wie Quiet in MGS5 herauskommt und sich genug Leute bei der Begründung für diese Darstellung eher fremdschämen.
"I'm still tired from all the crossfit this morning" - "It's pronounced croissant and you ate 4 of them"
Rigolax
Beiträge: 2193
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Rigolax »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: 16. Mär 2024, 14:36 Ich glaube das liegt einfach nur daran, dass du da nicht weiter groß recherchiert hast oder dir die Spiele nicht gemerkt hast. Ich meine schau dir so Spiele wie League of Legends oder GTA 6 an (da gibt es bisher nur den Trailer, aber das sieht nicht so aus, dass das in dem Aspekt groß anders werden wird als GTA 5). Man könnte sogar argumentieren, dass Baldur's Gate 3 (in mehrere Richtungen) "hypersexualisiert" ist.
Ich freue mich ja über Gegenbeispiele. Ich habe selbst Widowmaker aus Overwatch 2 genant, wobei die eine Altlast ist imho, aber dennoch bemerkenswert (vgl. https://overwatch.fandom.com/wiki/Widowmaker). Gilt das nicht auch bei LoL vielleicht? Ggf. fallen reine Multiplayer-Spiele allgemein eher aus dem Rahmen.

GTA 6 wird sicher interessant. Dort könnte man schauen, ob es eine Stripclub-Implementation wie in den Vorgängern wieder gibt.

BG3 kenn ich bisher nicht im Detail, ich fand es recht geerdet, wobei Sex schon eine große Rolle spielt (vielleicht durchaus ein Faktor für den Erfolg, aber nicht überzubewerten, jedenfalls offenbar dann kein Hinderungsgrund). Wie stehen eigentlich die "Gam0rs" zu BG3, mögen die das?
Zuletzt geändert von Rigolax am 16. Mär 2024, 14:46, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Dr. Zoidberg [np]
Cronjob of Justice
Beiträge: 3890
Registriert: 7. Jul 2016, 23:28
Kontaktdaten:

Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Jon Zen hat geschrieben: 15. Mär 2024, 00:45 Nichtsdestotrotz möchten E-Sport-Titel - selbst Counterstrike - als familienfreundlich gelten und ersetzen die Charaktermodells durch überzeichnete "Ts" (nicht "Terroristen") und "CTs". Dem Mainstream im Gaming wird das "erwachsene" Design geopfert. Und das obwohl Game of Thrones oder Breaking Bad durch ihre erwachsene Darstellung das Mainstream im TV erobern konnten.
Ich verstehe, was du sagen willst, finde den Vergleich aber nicht passend. Spiele wie Counter-Strike sind etablierte E-Sport-Spiele und versuchen damit selbstverständlich für ein größeres Publikum attraktiv zu sein. Ein besserer Vergleich wären deswegen gängige Sportarten und deren Umgang mit Familienfreundlichkeit - und ein Fußball will beispielsweise auch sowohl für Eltern als auch deren Kinder attraktiv sein. Es ist da auch kein Zufall, dass diese Sportart größer und bekannter ist als Rugby z.B.
"I'm still tired from all the crossfit this morning" - "It's pronounced croissant and you ate 4 of them"
Benutzeravatar
Dr. Zoidberg [np]
Cronjob of Justice
Beiträge: 3890
Registriert: 7. Jul 2016, 23:28
Kontaktdaten:

Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Rigolax hat geschrieben: 16. Mär 2024, 14:44 Ich freue mich ja über Gegenbeispiele. Ich habe selbst Widowmaker aus Overwatch 2 genant, wobei die eine Altlast ist imho, aber dennoch bemerkenswert (vgl. https://overwatch.fandom.com/wiki/Widowmaker). Gilt das nicht auch bei LoL vielleicht? Ggf. fallen reine Multiplayer-Spiele allgemein eher aus dem Rahmen.
Widowmaker fällt insofern aus dem Rahmen, als dass die 2 bei Overwatch irreführend ist. Ohne zu weit auszuholen ist die 2 im Titel weitestgehend vor allem ein Engine-Update. Darüber hinaus soll Widowmaker ganz bewusst den femme fatale Archetyp darstellen und das Spiel bietet tatsächlich für alle sexuellen Spielarten etwas zum "Ansabbern" an (Baptiste und Lifeweaver sind z.B. bei Frauen sehr beliebt und beide sind auch nicht hetero. Soldier, Tracer oder Pharah sind offiziell schwul und in entsprechenden Kreisen auch beliebt).

(Hinweis: Ich spiele selber ziemlich viel OW und bin daher vermutlich biased, was das Spiel angeht).
Rigolax hat geschrieben: 16. Mär 2024, 14:44 GTA 6 wird sicher interessant. Dort könnte man schauen, ob es eine Stripclub-Implementation wie in den Vorgängern wieder gibt.
100%
Rigolax hat geschrieben: 16. Mär 2024, 14:44 BG3 kenn ich bisher nicht im Detail, ich fand es recht geerdet, wobei Sex schon eine große Rolle spielt (vielleicht durchaus ein Faktor für den Erfolg, aber nicht überzubewerten, jedenfalls offenbar dann kein Hinderungsgrund). Wie stehen eigentlich die "Gam0rs" zu BG3, mögen die das?
Niemand würde halt so in den Kampf ziehen:
SpoilerShow
Bild
"I'm still tired from all the crossfit this morning" - "It's pronounced croissant and you ate 4 of them"
Rigolax
Beiträge: 2193
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: Gamergate 2.0?

Beitrag von Rigolax »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: 16. Mär 2024, 14:56
Rigolax hat geschrieben: 16. Mär 2024, 14:44 GTA 6 wird sicher interessant. Dort könnte man schauen, ob es eine Stripclub-Implementation wie in den Vorgängern wieder gibt.
100%
Auch mit dem Anfassen? Ich fand das damals schon etwas gewagt, aber ich trau es RockStar zu. :ugly:
Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: 16. Mär 2024, 14:56 Niemand würde halt so in den Kampf ziehen:
Joa, das ist doch schon expliziter als der westliche RPG-Standard, glaub ich.
Gesperrt