Yeto hat geschrieben: ↑16. Mär 2024, 13:28
Diskutieren wir hier wirklich, ob Unternehmen von der Größe, die nötig ist, um AA und AAA zu produzieren, noch dazu in einem so (monetär) risikoreichem Bereich wie die Videospielindustrie, primär wirtschaftliche Interessen verfolgen?
Klar verfolgen Unternehmen, die AA und AAA machen, primär wirtschaftliche Interessen.
Gerade deshalb kann ich nicht nachvollziehen, dass
nicht ein einziges westliches AA-Produkt, soweit bekannt, in den letzten Jahren aus dem Raster gefallen ist und ein stark sexualisiertes Spiel im Stile typisch gegenwärtiger japanischer (AA- ?))Produktionen wie Stellar Blade gebracht hat. Ich gehe davon aus, dass es einen Markt, eine Marktlücke, dafür gibt, weil sich solche Spiele offenkundig auch hier gut verkaufen, man müsste es dann so marketen. Siehe auch mein Beispiel mit optionalem DLC, den es entsprechend auch nicht (mehr) gibt, etwa bei Fighting Games.
Ich nehme imho eine eher soziologogische Perspektive ein, beachte (vermutete) kulturelle vorherrschende Ansichten oder Annahmen bei Kreativen und Entscheidern in der Gamesbranche. Das meint keine "ideologischen Überzeugungen" zwingend, sondern auch, was für klug (vorteilhaft) im gegenwärtigen gesellschaftlichen Klima erachtet wird, was im Rahmen des Machbaren angesehen wird. Man sieht nicht nur, was würde sich verkaufen, sondern auch, was
können wir/kann ich PR-mäßig bringen. Natürlich beuten große Firmen etwa auch teils die Umwelt aus, wenn sie es können, aber sie haben doch auch gewisse Schranken, die sich selbst setzen, teils aus PR-Erwägungen natürlich; Profitmaximierung ginge doch im Grunde noch viel krasser.
Yeto hat geschrieben: ↑16. Mär 2024, 13:28Das scheint sogar so stark zu sein, dass es auch die Indiespiele betrifft, wo man nun wirklich nicht davon ausgehen kann, dass alle, im krassesten Fall einzigen Entwickler eines Spiels, gezielt eine gemeinsame Agenda puschen wollen.
Dazu meinte ich ja, dass früher gängige Darstellungen (etwa der Sex wie in God of War 3 oder Catwoman in Batman) in die explizite Pornoecke gedrängt wurden, obwohl sie zunächst nicht pornografisch waren (ich glaube, das war übrigens missverständlich von mir zuvor). Vielleicht gibt man aber nun quasi Vollgas, da es ein richtiges Pornoangebot auf Steam gibt (gesperrt in DE) und macht dann gleich eben so einen expliziten Pornotitel (etwa mit recht hohem Budget ein "Lust from Beyond", wobei es dort auch eine SFW-Version gibt).
Allgemein: Ich habe nicht vertreten, dass es (nur) darum geht, Agenden zu puschen. Manche, einzelne, Devs wollen das (was nicht schlimm ist, schon immer so war, auch in anderen Branchen vorkommt; "Agenda" klingt auch zu negativ, sagen wir besser, ein soziales Anliegen pushen). Mir geht's nur darum, dass es m.E. einen kuriosen Gleichklang in der westlichen Industrie gibt, der m.E. einen teilweisen Grund in einer Kultur bei den Studios hat/haben könnte.
Aber okay, ich neige mittlerweile auch zu denken, dass ich die kulturellen Aspekte überschätze. Aber ich denke, meine Perspektive ist nicht wertlos. Dass ich hier mich teils undeutlich ausgedrückt habe, tut mir Leid.