Feierabendbier: Ralfs Eindrücke von der GDC

[falkoloeffler]

Ich bin ja echt zu faul, mir einen zweiten Social-Media-Account zu machen, aber das fehlt mir wirklich, seit Du nicht mehr bei Twitter bist ...

Ein Großteil meiner Bubble ist zu Bluesky gewandert, ein kleinerer Teil zu Mastodon (oder war dort schon). Hauptsache, ich hab irgendein Ventil im Hirn für so was, statt meine Frau zu nerven.

[Thottbot]

Ich habe mir Threads und Bluesky-Accounts gemacht, aber im Endeffekt festgestellt, dass ich diese Art der täglichen Aufregung und hot takes eigentlich nicht mehr besonders interessant finde. Twitter und vergleichbare Dienste hatten wohl ihren kulturellen Moment, scheinen mir persönlich aber nicht mehr wirklich spannend.

[chris_pii]

Gerade in der Software Entwicklung merkt man das, wo immer ganz groß geredet wird, dass sie in Zukunft Entwickler ersetzen wird. Wenn ich mir aber den Code ansehe den KI so in meinem Bereich produziert, der teilweise nicht funktioniert oder die Code Quality zu wünschen übrig lässt oder völlig inkonsistent ist, sodass ich alles was sie schreibt sowieso immer gegenchecken muss, sehe ich derzeit noch nicht den riesen Mehrwert. Aber vielleicht kommt es auch nur auf die Sprache an in der man entwickelt.

Sehe ich sehr ähnlich - KI ist ein Werkzeug um stupide Code-Blöcke schnell zu produzieren. Aber es braucht immer noch jemanden, der versteht, was das Ergebnis ist und es Debuggen kann. Und die Software-Architektur ist damit auch noch nicht erledigt. Die einzigen die vielleicht ein Problem haben werden, sind Junioren. Nicht weil KI diese ersetzen wird. Aber der Reiz KI zu nutzen, anstatt Konzepte zu verstehen und das Handwerk zu lernen wird groß sein. Damit werden sich viele selbst in ihrer Lernkurve schaden.

Eine Deutsch Lehrerin, die sich mit ähnlichen Phänomenen gerade auseinandersetzen muss, stimmt dir/mir da übrigens auch zu 100% zu.

[Lightbringer]

Als jemand, der für eine dieser Middleware Firmen arbeitet, die auf der GDC waren, kann ich beim Thema Generative AI nur mit den Augen rollen. Ich hoffe, der Hype zieht bald an uns vorbei. Die Gründe habt ihr im Podcast genannt, und zum Glück fragen unsere Kunden auch nicht danach,
Was ich aber definitiv bestätigen kann, dass große Studios maschinelles Lernen zur QA & Testen einsetzt. Da nimmt die Automation auch niemandem Arbeit weg: wer hat schon Bock jeden Tag 5x dieselben Smoke Tests und Questchains abzuarbeiten? ... drei mal gerade aus, einmal Hüpfen. Feuern klicken .. feuert die Waffe .. check. Damit verbrennst du jeden Tester.

[Voigt]

Das Intro mit Andres Bier Abstinenz erinnert mich an das Meme:

[Carlos]

Finde ich aber auch einen Anwendungsfall der mich erstmal nicht beeindruckt, weil so Baukastensysteme insbesondere für Shops gibt es ja schon. Dass sowas dann schnell von der AI zusammengeballert werden kann, verwundert mich wenig. Aber ggf unterschätze ich das, das ist absolut möglich.
Andre

Ja, da passiert deutlich mehr, als nur bisschen Baukasten im Hintergrund. Klar, ist da noch viel "klassische" Automatisierung, aber eben der visuelle Anteil geht rasant vorwaerts.

Wir hatten es ja auch explizit darauf beschränkt, inwiefern Kreativberufe wie Grafiker durch die KI unmittelbar bedroht sind, ob Hollywood wirklich demnächst Filme auf Knopfdruck rendert etc
Andre

Auch hier geht enorm viel. Ich weiss von aktuellen Projekten und was diese an GenAI Customer Facing Projekten aktuell verproben. Ich bin mir nahezu sicher, dass, initial fuer simplere grafische Usecases, da ein ernstes Problem auf "Kreative" zurollt.

Beispielweise wird es reichen, einmalig 3D Modelle deines Produktes zu erzeugen - das "optische" verarbeiten, verwenden und huebsch Darstellen dieser, ist komplett hinfaellig bald.

Diese werden ebenso umdenken / umlernen muessen, wie ProgrammiererInnen auch.

Oder klassisch Flyer etc erstellen lassen: https://new.express.adobe.com/

Da kann das kleine Grafikbuero um die Ecke dicht machen.

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Aber super Folge, habe sie gern gehoert.

Fand es auch ne super Folge und ich wünsche mir Ralf zumindest einmal im Monat für nen Feierabendbier

Zum Thema AI und Visual Content: weil ich selbst in der Nische tätig bin muss ich sagen dass kleine Grafik Büro um die Ecke oder im copyshop war auch schon in den 2010ern eigentlich Schnee von gestern. Dank Fiiver und Dutzenden Template Websites war das eh schon ein Niedriglohn Bereich den man niemanden der dem Bereich studiert oder eine Ausbildung genossen hat zumuten mochte.

Klar gibt’s immer noch die großen ReBrandings oder eben auch die individuelle Gestaltung für das lokale Weingut. Aber so kleine Designtasks gehen nur folgerichtig in Richtung Adobe Express und Co.

Der Bereich der nicht verschwinden wird weder im Bereich Design noch im Bereich Gaming ist Art Direction. Denn wie man bei vielen Spielen aktuell bei steam sieht reicht es eben nicht mal kurz Firefly anzuwerfen und ein paar Renderings zu erstellen. Es benötigt auch einen Stil und kohärenten Look. Natürlich wird die AI hier immer besser, aber es benötigt am Ende auch den User der das ganze sichtet, einordnet und kuratiert.

Am Ende des Tages ist es einfach nur eine erweiterte Toolbox. Wenn dann A oder AA Games dadurch hochwertigere Texturen bekommen oder mehr Assets als manuell umsetzbar gewesen wäre, umso besser, desto mehr Zeit können Entwickler in originellen Content investieren anstatt Fleißarbeit in Photoshop und Co Betreiben zu müssen