Filme die total aus der Zeit gefallen sind

[Maestro84]

Naja, nach deiner Warte überholt. Letzten Endes gibt es ja eh nicht "DIE Meinung" einer Gesellschaft. Ich erkenne bei TBBT keine Probleme, höchstens die, dass die Serie leider so ab Staffel 7 vom Nerdthema zu einer Beziehungskomödie wird und damit mein Interesse schnell schwand - ich konnte mit Beziehungskomödien noch nie viel anfangen.

[meieiro]

Naja, nach deiner Warte überholt. Letzten Endes gibt es ja eh nicht "DIE Meinung" einer Gesellschaft. Ich erkenne bei TBBT keine Probleme, höchstens die, dass die Serie leider so ab Staffel 7 vom Nerdthema zu einer Beziehungskomödie wird und damit mein Interesse schnell schwand - ich konnte mit Beziehungskomödien noch nie viel anfangen.

Die Gruppe macht schon jede Menge sexistischen Sachen. Das geht von Sprüchen bis zu kriminellen Handlungen.
Das wird aber immer wieder runtergespeilt, weil es von liebenswerten Nerds kommt.
Es gibt zum Beispiel eine Folge, wo Raj und Howard Top-Models mit einer Drohne ausspionieren. Später verschaffen sie sich sogar Zutritt zur Villa. Weil sie sie open ohne sehen wollen.
Oder wenn Howard Penny einen Teddy Bären mit einer versteckten Webcam schenkt.

[oilrumsick]

Kein Film, aber ich hab letztens wieder mal "Die Firma" von Grisham gelesen (gibt ja auch einen Film dazu ) und das wirkt für mich technologisch so aus der Zeit gefallen, weil es damals eben keine Smartphones, keine so moderne Überwachung und kein Internet gab. Dadurch wirkt es irgendwie seltsam aus heutiger Zeit, wie die Hautpfigur minutiös die Kopien der Akten über Wochen und Monate planen muss (anstatt sie mit dem Smartphone abzufotographieren), die Kopien dann aufwendig per LKW wegschafft (anstatt sie einfach irgendwo hochzuladen) und am Ende mit dem Boot aus den USA in die Karibik flüchtet (wo ich mir denke, dass das heute bestimmt nicht mehr so einfach geht, aber vielleicht täusche ich mich bei dem Punkt auch).

Macht trotzdem Spaß, aber es fühlt sich seltsam an

[Dicker]

Ich finde es ja spannend, wie auf Aussagen "ich kann mit älteren Filmen nichts anfangen", direkt mit "Die Filme heute sind Scheiße" (ich überspitze) reagiert wird. Dass man das eine nicht mag, heißt ja nicht, dass man das andere nicht genauso schlecht finden kann, nur aus ganz anderen Gründen.
Gut, schlecht, gefallen, nicht gefallen sind ja häufig Geschmacksfragen und vor allem auch eine Frage, wie man mit Filmen sozialisiert wurde bzw welche Vorerfahrungen man schon hat. Wäre Psycho mein erster Thriller gewesen, ich würde ihn sicher ganz anders und deutlich besser bewerten. Und andere Sehgewohnheiten heißt nicht, dass ich den Trend zu Wackelkamera und vielen Schnitten in Action Sequenzen gut finde, im Gegenteil.
Auch finde ich es nicht arrogant moderne Maßstäbe an einen Film zu legen, wenn ich ihn zur Unterhaltung und nicht zur Analyse schaue. Denn er ist zuallererst ein Unterhaltungsprodukt.

[bluttrinker13]

Naja, nach deiner Warte überholt. Letzten Endes gibt es ja eh nicht "DIE Meinung" einer Gesellschaft. Ich erkenne bei TBBT keine Probleme, höchstens die, dass die Serie leider so ab Staffel 7 vom Nerdthema zu einer Beziehungskomödie wird und damit mein Interesse schnell schwand - ich konnte mit Beziehungskomödien noch nie viel anfangen.

Dann schau dir das mal an, für mich war das damals ein ziemlicher Augenöffner: https://www.youtube.com/watch?v=X3-hOigoxHs

[Felidae]

Danke meieiro und bluttrinker13, ich hatte tatsächlich nicht damit gerechnet, dass die Aussage "TBBT hat ein sehr problematisches Frauenbild" hier noch genauer begründet werden muss. Weil eigentlich bekannt.

[Dicker]

Naja, nach deiner Warte überholt. Letzten Endes gibt es ja eh nicht "DIE Meinung" einer Gesellschaft. Ich erkenne bei TBBT keine Probleme, höchstens die, dass die Serie leider so ab Staffel 7 vom Nerdthema zu einer Beziehungskomödie wird und damit mein Interesse schnell schwand - ich konnte mit Beziehungskomödien noch nie viel anfangen.

Dann schau dir das mal an, für mich war das damals ein ziemlicher Augenöffner: https://www.youtube.com/watch?v=X3-hOigoxHs

Richtig gutes Video. Viele Dinge sind mir beim Schauen von TBBT schon aufgefallen (und das ist halt 10 Jahre her), aber hier wird es noch mal in Kontext gebracht und um einige super Gedanken ergänzt. Ich will das alles nicht wiederholen. Nur für alle, die sich keine 20min Zeit nehmen wollen, ab min 12 wird erläutert, wie einen die Show geschickt manipuliert, dass man das alles doch lustig und irgendwie ok findet. Das war wirklich erkenntnisreich, auch weil ich mich nicht täglich mit dem Thema beschäftige.

[Rigolax]

1) Bei 9:43 (und für Kontext bisschen davor) setzt der Autor anscheinend als gegeben voraus, dass das Beziehen von Sex Work grundsätzlich problematisch ist. Das halte ich für debatable bzw. müsste diese Position erst einmal gesondert verargumentiert werden; das Thema ist schlicht zu kontrovers auch im Feminismus selbst, als das einfach so im Raum rumstehen zu lassen. Wobei der Autor implizit vlt. die Position bezieht, dass Sex Work (bzw. das Inanspruchnehmen dieses) nicht generell problematisch ist, aber durchaus bei einer Person wie Howard, die noch von einem Freund dazu enabelt wird. Vlt. geht es auch eher um das Set-Up der Szene an sich, die etwas irritiert.

2) Das mit dem "Google Memo", ab 18:55, halte ich für unterkomplex, so wie es präsentiert wird. Die öffentliche "Debatte" damals und das Handling des Typen, der das Memo veröffentlicht hat, war m.E. arg fragwürdig. Grob gesagt bezog der Typ eine Position, dass Geschlechterverhältnisse in bestimmten Bereichen, konkret Tech, u.a. auf biologische Unterschiede zurückgeführt werden könnten, d.h. eine Position eher "nature" in "nature vs. nurture" bzw. eine biologische statt kulturelle Erklärung. Das wird dann m.E. so verzerrt aufgefasst, als hätte der Typ behauptet, Frauen wären schlicht für Techjobs generell ungeeignet, dabei meint er, dass Frauen im Schnitt, in der Tendenz biologisch bedingte andere Präferenzen und Fähigkeiten hätten und schlug sogar vor, wie man konstruktiv darauf reagieren könnte als Arbeitgeber wie Google.
Ich halte so eine Haltung nicht einmal für kategorial inkompatibel mit einem Differenzfeminismus. Der Autor des Videos geht, wie auch bei meinem Beispiel unter 1), imho einfach davon aus, dass seine Haltung, ein wohl "vulgärer" Gleichheitsfeminismus, schon "korrekt" ist ODER dass der Typ einfach misogyn (internalisierte) Absichten hatte (eine Bad-Faith-Annahme des Autors).
Man muss unbequeme, teils salopp argumentierte, Positionen auch aushalten. Ansonsten dürfte man auch das sog. Gender-Equality Paradox wohl nicht ergebnisoffen diskutieren.

3) Inwiefern die Darstellungen in der Show signifikant sozialschädliche Effekte haben, wie der Autor m.E. nahelegt, würde ich auch hinterfragen, aber das ist dann wieder Medienwirkungsforschung aka psychologisches Kaffeesatzlesen.
Ich gehe die Kritik aber insofern mit, dass die Darstellungen recht geschmacklich irritierend sind, gelinde gesagt, wenn man erstmal diese "Linse" hat, durch die der Autor guckt, also ich halte die Kritik für überzeugend aus einem "die Pizza schmeckt mir nicht"-Blickwinkel; aus einem "die Pizza ist gesundheitsschädlich"-Blickwinkel bin ich nicht überzeugt.

[Felidae]

Nur um es kurz festzuhalten - keiner der drei Punkte macht die grundsätzliche in dem Video geäußerte Kritik weniger valide.

[Rigolax]

Nur um es kurz festzuhalten - keiner der drei Punkte macht die grundsätzliche in dem Video geäußerte Kritik weniger valide.

Ja, ich sag ja selbst: Ich gehe die Kritik aber insofern mit, dass die Darstellungen recht geschmacklich irritierend sind, gelinde gesagt, wenn man erstmal diese "Linse" hat, durch die der Autor guckt, also ich halte die Kritik für überzeugend aus einem "die Pizza schmeckt mir nicht"-Blickwinkel; aus einem "die Pizza ist gesundheitsschädlich"-Blickwinkel bin ich nicht überzeugt.

[Voigt]

Der letzten Film den ich zumindest versucht habe anzuschauen, war "Triumph des Willens", gibt es auf YouTube. Fand den aber so gar nicht unterhaltsam, aber ist halt auch Sonderfall.
Ansonsten ältere Filme die mir in Erinnerungen blieben sind das schon genannte "Manche mögens heiß", "Feuerzangenbowle" oder verschiedene Charlie Chaplin Filme. Nix davon ist in meiner Erinnerung "aus der Zeit gefallen".

[Felidae]

Ja, ich sag ja selbst: Ich gehe die Kritik aber insofern mit, dass die Darstellungen recht geschmacklich irritierend sind, gelinde gesagt, wenn man erstmal diese "Linse" hat, durch die der Autor guckt, also ich halte die Kritik für überzeugend aus einem "die Pizza schmeckt mir nicht"-Blickwinkel; aus einem "die Pizza ist gesundheitsschädlich"-Blickwinkel bin ich nicht überzeugt.

Ich seh nur fünf Seiten Detaildiskussion über letztlich belanglose Fragen kommen, deshalb wollte ich schonmal vorbeugen.

[Rigolax]

Der letzten Film den ich zumindest versucht habe anzuschauen, war "Triumph des Willens", gibt es auf YouTube. Fand den aber so gar nicht unterhaltsam, aber ist halt auch Sonderfall.

Darf man den Film überhaupt "unterhaltsam" finden? Ich mein, ich habe den auch mal geguckt und habe dann überlegt, wie ich den auf IMDb eintragen soll, weil man jeden Film dort "bewerten" muss: Soll ich dem 1* geben, aber filmisch ist der dann doch tatsächlich nicht so schlecht, also rein technisch. Ähm, ja.

Ja, ich sag ja selbst: Ich gehe die Kritik aber insofern mit, dass die Darstellungen recht geschmacklich irritierend sind, gelinde gesagt, wenn man erstmal diese "Linse" hat, durch die der Autor guckt, also ich halte die Kritik für überzeugend aus einem "die Pizza schmeckt mir nicht"-Blickwinkel; aus einem "die Pizza ist gesundheitsschädlich"-Blickwinkel bin ich nicht überzeugt.

Ich seh nur fünf Seiten Detaildiskussion über letztlich belanglose Fragen kommen, deshalb wollte ich schonmal vorbeugen.

Na ja, so belanglos finde ich eigentlich gar nicht, was ich unter 3) meine, also bzgl. sozialschädliche Effekte und Medienwirkungsforschung. Wobei wie gesagt (war auch echt bisschen schlecht geschrieben von mir): Ich gehe halt mit, dass TBBT schon geschmacklich fragwürdig ist, wie im Video halt erklärt, der spricht da valide Punkte an. Mir geht's um die Abgrenzung zwischen Geschmackskritik und soziale Wirkungskritik. Das wird in solchen Essays imho vermischt.

[Felidae]

Na ja, so belanglos finde ich eigentlich gar nicht, was ich unter 3) meine, also bzgl. sozialschädliche Effekte und Medienwirkungsforschung. Wobei wie gesagt (war auch echt bisschen schlecht geschrieben von mir): Ich gehe halt mit, dass TBBT schon geschmacklich fragwürdig ist, wie im Video halt erklärt, der spricht da valide Punkte an. Mir geht's um die Abgrenzung zwischen Geschmackskritik und soziale Wirkungskritik. Das wird in solchen Essays imho vermischt.

Hier in dem Kontext ging es um die Frage, ob TBBT bereits zum Zeitpunkt des Erscheinens problematische Geschlechterbilder hatte. Zum Beleg dessen taugt das Video wunderbar. Deine drei Punkte haben damit nix zu tun.

[Rigolax]

Hier in dem Kontext ging es um die Frage, ob TBBT bereits zum Zeitpunkt des Erscheinens problematische Geschlechterbilder hatte. Zum Beleg dessen taugt das Video wunderbar. Deine drei Punkte haben damit nix zu tun.

Ich wollte aus meiner Sicht darlegen, warum ich das Video nicht uneingeschränkt gelungen finde und da spielen auch Punkt 1) und 2) eine Rolle.

[Felidae]

Hier in dem Kontext ging es um die Frage, ob TBBT bereits zum Zeitpunkt des Erscheinens problematische Geschlechterbilder hatte. Zum Beleg dessen taugt das Video wunderbar. Deine drei Punkte haben damit nix zu tun.

Ich wollte aus meiner Sicht darlegen, warum ich das Video nicht uneingeschränkt gelungen finde und da spielen auch Punkt 1) und 2) eine Rolle.

Punkt 1) ist EIN kleines Detail in einem Riesensammelsurium an Beispielen, Punkt 2) hat nicht mal was mit der Serie an und für sich zu tun. Soviel dazu.

[lolaldanee]

Indiana Jones 2

Ich hatte zu diesem Thread als allgemeiner Filmverachter nicht wirklich was beizutragen, aber dann bin ich darüber gestolpert.
Die Indie Filme sind so eine Reihe wo ich mich schon immer frage wie die jemals jemand gut finden konnte, insbesondere diesen 2. Teil. Ich hab die 2008 oder so das erste mal gesehen, und konnte kaum glauben was für ein Schund das war. Die können auch damals doch nicht gut gewesen sein oder? Einen Film der härter aus der Zeit gefallen ist als Indie 2 kann ich mir kaum vorstellen

Ansonsten ist Blade Runner tatsächlich auch stark aus der Zeit gefallen, aber im positiven Sinne: Der Film ist selbst heute noch annähernd einzigartig, dass man wirklich nur sagen kann: Sowas gibt es heute nicht mehr. 2049 war auch sehr gut, aber das Original hat einfach dieses besondere Etwas
David Lynches Dune geht auch noch so ein bisschen in die Richtung, nur dass der nicht gut ist (Im Fancut aber zumindest ganz interessant und erträglich)

[Desotho]

Judy Garland in Everybody Sing
Den Film seobst habe ich nicht gesehen, aber bei dem Clip musste ich an diesen Thread denken.

[simu1988]

3) Inwiefern die Darstellungen in der Show signifikant sozialschädliche Effekte haben, wie der Autor m.E. nahelegt, würde ich auch hinterfragen, aber das ist dann wieder Medienwirkungsforschung aka psychologisches Kaffeesatzlesen.
Ich gehe die Kritik aber insofern mit, dass die Darstellungen recht geschmacklich irritierend sind, gelinde gesagt, wenn man erstmal diese "Linse" hat, durch die der Autor guckt, also ich halte die Kritik für überzeugend aus einem "die Pizza schmeckt mir nicht"-Blickwinkel; aus einem "die Pizza ist gesundheitsschädlich"-Blickwinkel bin ich nicht überzeugt.

Das würde ich unterschreiben. Dadurch, dass so ziemlich alle Charaktere stark überzeichnete Freaks sind und sich die Serie zu keiner Sekunde selber ernst nimmt, sehe ich hier wenig Gefahrenpotenzial.

[Felidae]

Wie sind wir jetzt eigentlich bei "gefährlich" gelandet?