Terranigma hat geschrieben: ↑2. Feb 2021, 23:58
..Das ist, wie gesagt, ein Extrembeispiel. Allerdings: von dieser Sorte gibt es viele. Sehr viele. Die Schulordnungen sorgen wiederholt für öffentliche Kontroversen, sind aber doch weiterhin so, wie sie sind. 虐め
ijime (Mobbing) ist eines der großen Themen im Bildungsdiskurs, und die Situation wird mit den Jahren eher schlimmer, nicht besser. Und das Mobbing geht hierbei nicht nur von den Mitschüler/innen aus...
Das kommt aber in vielen Mangas/Animes etwas "versteckt" vor.
In der Regel gibt es nämlich ein "Student Council". Und die sind meist sehr sehr streng, beharren auf alten Regeln usw.
Klar, ist nur die Oberfläche ankratzen.
Ansonsten stimme ich dem voll und ganz zu.
Auch bezüglich einigen Teilen des Artikels. Natürlich ist wieder sehr einseitig geschrieben.
Denn SAO finde ich, geht schon sehr kritisch mit dem Thema um. Und bis auf ein paar kleine Stellen würde ich dort weder Ecchi noch Allmachtsfantasien der Protagonisten verordnen.
Allein (Zitat): Nicht mehr nur der nerdige Zocker sein, sondern ein unberührbarer Champion. - Also ganz ehrlich, dass mag vielleicht vor dem Einloggen in Kiritos Kopf vorgegangen sein. Abschalten von der realen Welt und ein JEMAND sein.
Aber die Entwicklung ist ganz klar durch das Szenario eine andere. Er versucht einfach zu überleben, daher Alleinkämpfer etc.
Oder (Zitat): Er ist buchstäblich auf einem anderen Level als alle anderen Spieler. Und wird dafür bewundert.
Das stimmt ja so gar nicht. Denn alle Betatester werden ja sogar von den anderen gehasst, weil sie eben den Vorteil des Wissens haben.
Zitat: Mehrere Staffeln enthalten Szenen, in denen gefesselte Frauen sexuell attackiert werden.
Hö? Mehrere Staffeln? Naja, davon abgesehen ist es eben das alte Schema: schwache Frau, starker Mann - Und es ist auch in anderen Medien, dass eine schwache Frau (am besten gefesselt und in Bedrängnis von einem "Ekel" vom starken Helden befreit/gerettet werden kann.
In der Hinsicht ist SAO wirklich etwas zurück. Aber das gilt bisher für so viele Medien. Ausgerecht bei SAO damit anzufangen....
Overlord ist das krasse Gegenteil davon. Aber ganz ehrlich, wenn man plötzlich wirklich diese Macht hat und aus "Spaß" die Programmierung von Nummer 1 (Albedo) noch devoter angepasst wurde (es ist halt eine Succubus!!), dann würde man wohl auch teilweise so abspacken und Grenzen überschreiten. Das unterstelle ich gern auch über 50% der männlichen Bevölkerung.
Zitat: Er aber behandelt sie weiterhin wie seelenloses Spielzeug, das er nach Belieben befehligen und töten kann, denn sie sind ja nicht echt, es ist nur ein Spiel - oder etwa doch nicht? Die Serie verwendet im weiteren Verlauf immer wieder viel Raum darauf, die Geschichten dieser Nebenfiguren zu erzählen, ihre Ängste und Hoffnungen zu schildern - bis der Dämonenlord sie kaltherzig in den Tod schickt, weil sie ihm bei seinen Eroberungszügen nicht mehr nützen.
Das stimmt ja auch nicht so ganz. Er reflektiert zwischendurch und seine Untergebenen sind ihm auch wichtig.
Zitat: Er verhält sich also nicht anders als ein menschlicher Computerspieler in der Welt eines Offline-Games, die schließlich nur für ihn geschaffen wurde: Die künstliche Intelligenz muss sterben und leiden, wenn es dem Herrn gefällt. So lange, bis er abgestumpft und selbst ein seelenloser Untoter geworden ist.
Das kann man aber auch komplett auf Filme beziehen. Warum muss der Typ bei der Verfolgungsjagt sterben? Weil es das Drehbuch so vorsah.
Warum muss der Wolf mit Wackersteinen im Bauch in den Brunnen stürzen? Weil es die Geschichte so vorsah.
Es gibt viele Computerspiele bei denen man nur aufgrund der Geschichte Personen oder Tiere tötet, obwohl man es vielleicht lieber nicht wollte.
Zitat: Seine Angst vor Frauen in der analogen Realität beherrscht ihn trotz seiner magischen Superkräfte weiterhin. Als das Dämonenmädchen aus seiner Gefolgschaft sich ihm an den Hals wirft, kneift er. Statt sich auf dieses viel kompliziertere Abenteuer einzulassen, setzt er seine Truppen in Bewegung, um die Welt zu erobern. Denn die plötzliche Lebendigkeit der Figuren beunruhigt ihn.
Hier sehe ich z.B. eher eine Kritik vom Schöpfer an der Realität. Das die "Jungs" in der Realität nicht mit Frauen klar kommen. Aber es online auch nicht schaffen. Anderseits wüsste ich nicht, ob ich hemmungslos mit einer virtuellen Figur anbandeln könnte. Denn er weiß ja, dass es nur ein Spiel ist. Wäre sein Geist wirklich für zig Jahre da drin eingesperrt, würde er auch die Realität komplett vergessen und wahrscheinlich mit Albedo eine Beziehung oder ähnliches anfangen. Ob die dann eher Meister-Sklave oder auf einer Ebene stattfindet, liegt doch wieder im Charakter des Einzelnen.
Zitat: Im Kern ist die Serie also eine Geschichte über problematische Männlichkeitsideale - über die Ohnmacht hinter der Allmacht.
Ja und nein. Klar, im Prinzip steckt hier eine wahre Aussage. Man könnte aber auch sagen, dass die Serie einem die Fantasie gibt "Was würdest Du tun?" Ich bin ehrlich, ich habe mir danach diese Frage gestellt. Und ich bin auf mehr als eine Antwort gekommen. Ist das nicht etwas Gutes? Hat damit der Manga/Anime nicht ein gutes Ziel erreicht als nur Unterhaltung und "Fan-Service"?
Zitat: "Erzählungen, in denen Menschen in fantastische Welten katapultiert werden, gab es auch früher schon häufig in Anime und Manga. Zahlreiche Meisterwerke dieser Kunstform funktionieren nach diesem Schema, etwa „Chihiros Reise ins Zauberland“. Seit „Sword Art Online“ aber sind viele dieser "anderen" Welten Computerspiele - oder sie enthalten zumindest Anspielungen auf Games."
Ja und? Das nennt man Gesellschaft. Viele Kinder/Jugendliche zocken, also gibt´s halt Stoff für diese Zielgruppe.
Die alten schauen gerne Krimis, deswegen gibt es nervige, dämlich konstruierte Krimis.
Über 80er/90er Jahre Actionkino oder den aktuellen Actionfilmen (Schnitt-Schnitt-Schnitt-Schnitt-Schnitt-Schnitt-Schnitt-Schnitt-Schnitt- *mir wird schwindelig*) sage ich mal lieber nichts.
Aber es ist halt ein Zielpublikum, das wird bedient, fertig.
No Game No Life
Hier stimme ich dem Beitrag doch in einem gewissen Maße zu. Ja, es wird wenig auf die Problematik der "Hikikomori" verwiesen.
Aber warum sollte ich, wenn ich ein "Hikikomori" wäre, mir einen Manga/Anime anschauen/lesen, der mir meine Probleme vor Augen hält? Wer macht das schon
Klar, das Problem ist schlimm. Aber es ist ein gesellschaftliches Problem. Und die werden wenn, dann nur unter vorgehaltener Hand oder sehr durch die Blume in Medien dargestellt. Bei "Ready Player One" hätte man sich auch beschweren können, wie die Zukunft da dargestellt wurde. Aber alle Welt hat den Film nur abgefeiert für die geilen Möglichkeiten der virtuellen Welt.
Also dreht es sich in No Game No Life natürlich um die "schönen" Dinge und was vielleicht cooles passieren könnte. Da ist aber auch schon wieder Fantasie im Spiel.
Wobei (Zitat:) In der vom Gott der Spiele beherrschten Welt von "No Game No Life" werden sämtliche Konflikte durch Spiele aller Art ausgetragen. Das finale Duell um das gesamte Königreich wird per Münzwurf entschieden.
Ist das nicht auch eine Art kritischer Haltung? Manchmal kommt es einem doch so vor, als würden die Politiker genauso handeln.
Der gesamte Abschnitt über das "chan-Kultur" (dämliche Kreation) hat natürlich einen Hintergrund, der nicht zu leugnen ist.
Und ja, in sehr vielen Animes/Mangas gibt es Ecchi. Selbst, wenn man es nicht erwartet hätte.
Aber nur weil in einem ansonsten guten Anime/Manga plötzlich mal ein Höschen blitzt oder Brüste (tiefes Dekolleté, Hände/Handtuch davor) wobbeln, würde ich es nicht gleich in die krasse Porno-, Vergewaltigungs- oder sogar Alt-Right- und Nazi-Ecke zuordnen.
Da geht der Artikel zu schnell zu weit.
Ich bin auch kein Fan von diesem übertriebenen Ecchi / Fan-Service in vielen Mangas/Animes. Ich freue mich auch, wenn die Mädls mal mit normalen Oberweiten daherkommen. Nicht mit 5kg-Melonen (Und die Erwachsenen haben dann 20kg-Ballons). Das empfinde ich mittlerweile auch ... unpassend, schlecht, unnütz. Hin und wieder kann ich mir aber auch einen Manga/Anime anschauen, bei dem es halt so ist. Dann gibt es aber Irgendetwas (Story etc.) was diesen Punkt aufwiegt oder "ertragen" lässt.
Der letzte Absatz "Game Over" beschreibt dann aber doch wieder eine Sache genau auf dem Punkt gebracht.
Es ist schon wieder stets das "Gleiche" und muss daher von den Machern noch etwas Abstruser und Dämlicher gemacht werden. Das Bsp. mit den Zombiefilmen finde ich ganz gut.
Nur auch wie bei den Zombies: Wo ein Markt, da auch die Macher. In dem Fall ist es in der (vor allem japanischen) Jugendkultur so weit drin, dass es bedient wird.
Die nächste Generation wird wieder anders, der Markt ändert sich, das Angebot wird sich ändern.
Dann gibt es das nächste, über das sich die (alten unwissenden) Leute aufregen können.
So, ich muss dann mal weiter arbeiten.
Realitätsflucht hin oder her