Feedback Jesus

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Havermilch
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Re: Feedback Jesus

Beitrag von Havermilch »

bluttrinker13 hat geschrieben: 29. Apr 2025, 21:51 Ich finde die Diskussion eigentlich nachwievor sehr interessant.
Ich auch, daher wollte ich jetzt auch noch einsteigen, auch wenn das nach 11 Seiten hitziger Diskussion nicht ganz einfach ist.
bluttrinker13 hat geschrieben: 29. Apr 2025, 21:51 Und vielleicht nicht vergessen, das BeniB hier gefühlt allein gegen das halbe Forum argumentiert. ;) Das macht auch was mit einem. Egal ob man jetzt zustimmt, oder nicht.
Das ist sicher richtig.

Bisher fühle ich mich ein bisschen zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite kann ich BeniB schon verstehen mit der Konfrontation einer Infragestellung seines Glaubens, die in Deutschland gefühlt ein Volkssport ist. Auf der anderen Seite verbindet mich mit evangelikalen Strömungen nicht sehr viel.

Mal meinen Hintergrund einordnend:
Ich selbst bin zwar katholisch erzogen worden, hatte im Anschluss aber durch meine Probleme mit der Kirche über einige Jahre Distanz aufgebaut. Mittlerweile habe ich wieder eine positivere Beziehung zum Christentum (nur eingeschränkt der katholischen Kirche). Ich nenne mich heute auch Christin, aber habe einen alles andere als gefestigten Glauben und mit mehreren theologischen Konzepten auch meine ernsthaften Probleme.
Terranigma hat geschrieben: 29. Apr 2025, 22:05
Havermilch hat geschrieben: 29. Apr 2025, 21:47Auf der anderen Seite habe ich bei manchen Atheisten das Gefühl, dass sie sich in anderen Bereichen eine Form von Ersatzreligion aufgebaut haben (manche Fitness-, Gesundheits- oder Selbstoptimierungsgruppierungen mit ihren fragwürdig qualifizierten Gurus und eigenen "Glaubenssätzen" wirken jedenfalls aus der Distanz kaum anders als religiöse Gruppen).
In der Sache wirken sie auf mich als gänzlich anders, weshalb ich den Begriff "Ersatzreligion" hierbei auch nicht nachvollziehen kann. Man mag darüber streiten, was der Begriff 'Religion' eigentlich bedeutet und inwiefern er überhaupt universell auf jedweden Kulturkreis anwendbar sei. Das aber einmal dahingestellt, dürften die meisten unter Religionen u.a. Glaubenssysteme mit metaphysischen Elementen bezeichnen. Dass Menschen auch in anderen Kontexten so etwas wie Gemeinschaft erleben - z.B. Gaming Foren! - oder dass etwas einen größeren Stellenwert in ihrem Leben einnimmt - z.B. Games! - macht dies nicht zu einer Religion, oder einem Ersatz für eine Religion. Dies impliziert begrifflich ja auch bereits, dass die Abwesenheit von Religion ein Loch hinterlassen würde, das zu füllen sei. Dem ist nicht so.
Ich glaube auch nicht, dass es bei allen Menschen dieses Loch hinterlässt und wollte das auch nicht auf alle Formen von Gemeinschaft oder Dingen mit größerem Stellenwert im Leben beziehen. Inspiratoren meiner Aussage kommen eher von Bewegungen wie etwa biodynamischer Landwirtschaft, oder bestimmten Influencern, die ihren Followern ritualistisch von bestimmten Verhaltensweisen oder Ernährungen erzählen, bloß dass der Selling Point nicht Gott, sondern eine ominöse Natürlichkeit, ein effizienteres Selbst oder eine irgendwie behauptete höhere Gesundheit ist.
Ich sehe aber ein, dass meine Aussage nicht stichfest ist und ich vielleicht auch geprägt von bestimmten Vorbehalten bin. Womöglich ist es eher so, dass es Gruppierungen gibt, die zu einer kultischen Gemeinschaft neigen. Wobei ich jetzt auch nicht jedem Fan von Paleo-Diät oder Alternativ-Medizin andichten möchte, Mitglied in einem Kult zu sein, nur weil manche ihrer Verbreiter auf mich eher wie fragwürdige Prediger wirken.
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Re: Feedback Jesus

Beitrag von Havermilch »

habla2k hat geschrieben: 29. Apr 2025, 22:43 Was ich an Kirchen bzw. kirchlichen Gemeinden uneingeschränkt gut finde, ist das Engagement für Menschen die nicht so viel Glück haben im Leben. Was da an sozialer Arbeit getan wird ist sehr oft Gold wert und ohne diesen Einsatz hätten es viele Menschen noch schwerer.

Auch wenn man das natürlich durch soziale Arbeit und andere Vereine oder Gruppen übernehmen lassen könnte. Gibt es aber aktuell eben kaum.
Ich freue mich auch immer, wenn die größeren Konfessionen bestimmten Politikern widersprechen, die menschenfeindliches Verhalten als Verteidigen christlicher Werte framen. Auch wenn das den Anhängern dieser Politiker wohl leider doch egal ist und nicht als Widerspruch auffällt.
BeniB

Re: Feedback Jesus

Beitrag von BeniB »

Havermilch hat geschrieben: 29. Apr 2025, 22:47
habla2k hat geschrieben: 29. Apr 2025, 22:43 Was ich an Kirchen bzw. kirchlichen Gemeinden uneingeschränkt gut finde, ist das Engagement für Menschen die nicht so viel Glück haben im Leben. Was da an sozialer Arbeit getan wird ist sehr oft Gold wert und ohne diesen Einsatz hätten es viele Menschen noch schwerer.

Auch wenn man das natürlich durch soziale Arbeit und andere Vereine oder Gruppen übernehmen lassen könnte. Gibt es aber aktuell eben kaum.
Ich freue mich auch immer, wenn die größeren Konfessionen bestimmten Politikern widersprechen, die menschenfeindliches Verhalten als Verteidigen christlicher Werte framen. Auch wenn das den Anhängern dieser Politiker wohl leider doch egal ist und nicht als Widerspruch auffällt.

Weswegen ich ja auch dazu aufmuntern will, dass man für sich persönlich mal die Bibel in die Hand nimmt und sich auf seine eigene Reise macht Gott kennenzulernen und eine persönliche Beziehung zu ihm aufzubauen anstatt sich vor den Karren einer Institution spannen zu lassen. Ich bin nicht für Isolation oder dafür das man nicht den Kontakt zu anderen Gläubigen suchen sollte. Das mache ich ja alles. Ich finde es nur wichtig das man versteht das man keine Kirche braucht um Christ zu sein. Und das viele Gemeinden einen aktiv behindern den eigenen Glauben zu festigen wenn sie einen nicht direkt aktiv davon abbringen. Ich habe genug Erfahrungen gesammelt und Freunde in meinem Bekanntenkreis die erzählen wie die Kirche bzw. Ihre Gemeinde sie aktiv dazu gebracht hat, zumindest zeitweise, nichts mehr mit Glauben zu tun haben zu wollen und ich finde das zeigt das die größten Feinde des Glaubens leider teilweise in der Kirche selbst sitzen.
Das soll keine Verallgemeinerung sein. Es gibt auch ganz viele tolle Gemeinden.
Da muss man sich dann eben ein eigenes Bild machen.
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Alienloeffel
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Re: Feedback Jesus

Beitrag von Alienloeffel »

BeniB hat geschrieben: 29. Apr 2025, 21:40 Durch das Kreuz beurteilen heißt: Durch die Botschaft des Evangeliums.
Und ja, ich habe sicher oft genug nicht gut argumentiert. Ich habe auch noch nie eine Diskussion mit über 200 Beiträgen geführt. Ich wollte wie gesagt eigentlich den Newsletter kommentieren und keine Diskussion führen. Das es so gekommen ist ist voll okay und hat mir persönlich in den letzten Tagen auch viel gebracht und ich habe Neues gelernt.
Dafür bin ich dankbar.
Das ich aber auch etwas überfordert war die ganzen Fragen und Aussagen aus den verschiedensten Richtungen zu kommentieren kann man vielleicht auch verstehen.
Ich hab das gemacht, so gut ich konnte und versucht etwas von dem zu vermitteln was mich als Christ bewegt aber letztendlich muss das jeder der Interesse hat für sich selbst tun.
Bibeln gibt’s quasi für umsonst. Da kann jeder von euch so viel drin lesen wie er/sie möchte.
Ja gut, aber die Botschaft des Evangeliums ist ja wieder subjekltive Interpretationssache des Lesers, es sei denn es gaebe da eine Referenz wie eben eine Kirche, aber warum das keine gute Idee ist hatten wir ja auch schon. Die Krux mit dem woertlich nehmen gabs ja vorher schon. Die Textnaehe ist nicht so gut vermiuttelbar finde ich.
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Andre Peschke
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Re: Feedback Jesus

Beitrag von Andre Peschke »

Havermilch hat geschrieben: 29. Apr 2025, 22:44 Bisher fühle ich mich ein bisschen zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite kann ich BeniB schon verstehen mit der Konfrontation einer Infragestellung seines Glaubens, die in Deutschland gefühlt ein Volkssport ist.
Aber ist das nicht einfach auch gut so? Wir würden ja auch nicht beklagen, wenn Aberglaube überall hinterfragt wird. Prinzipiell ist der Glaube an Gott ja nicht kategorisch unterschiedlich davon zu glauben, dass die Sterne sein Leben bestimmen, das es Hexen und Dämonen gibt oder ähnliches. Natürlich ist das alles bei den großen Religionen viel besser ausgearbeitet und vor allem akzeptiert, weil seit Jahrhunderten daran gearbeitet wird, offene Fragen zu beantworten und Unstimmigkeiten zu erklären. Neuer Hokuspokus hat dann halt das World of Warcraft-Problem und konkurriert mit diesen unglaublich organisierten, gut finanzierten und ausgearbeiteten Glaubenssystemen und trotzdem schafft es sowas wie Scientology von der Startbahn zu kommen.

Ich verstehe schon, das Religion aus Gründen des sozialen Friedens besonderen Schutz genießt. Das ist auch gut so. Aber wenn die immer mehr hinterfragt werden, ist das nicht einfach fortschreitende Aufklärung? Tut das nicht auch Not?

Ich habe ja schon öfter erzählt, dass ich netto glücklicher war als ich noch glauben konnte, nach dem Tod mit meinen Liebsten Menschen wiedervereint zu werden. Da ist schon ein religionsförmiges Loch in meinem Leben, das ich nicht geschlossen kriege. Ich kann daher sehr gut verstehen, warum man das behalten will. Ich gönne es auch jedem, der Spiritualität in seinem Leben zulässt. Aber wenn Sätze kommen, die sich für mich lesen, wie: "Also, Gott findet Homosexualität doof, aber seit Jesus will er sie nicht mehr tot sehen und verzeiht dir sogar, solange du an ihn glaubst", dann müssen einem doch die Haare zu Berge stehen?

Da integriert man doch eine Ideologie, die in sich schäbig ist. "Ja, du bist von Geburt an ein Sünder (ergo: weniger Nahe an Gott, weniger rein, schlechter als andere), aber Nächstenliebe", ist nicht die coole Position die sie zu sein vorgibt. Man akzeptiert ja trotzdem a priori, dass das höhere, allmächtige Wesen, der moralische Kompass der Welt diese Gruppe von Menschen wegen Eigenschaften geringschätzt, die niemandem schaden und nichtmal selbst gewählt sind. Diese Diskriminierung dann zu heilen, indem man auf das Gebot der Nächstenliebe verweist, ist für mich nicht gut genug. Die Lehre des Sündigen, des Befleckten bleibt bestehen. Frucht des verderben Baumes...kann man auch auf die Bibel anwenden.
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Re: Feedback Jesus

Beitrag von BeniB »

Alienloeffel hat geschrieben: 29. Apr 2025, 23:03
Ja gut, aber die Botschaft des Evangeliums ist ja wieder subjekltive Interpretationssache des Lesers, es sei denn es gaebe da eine Referenz wie eben eine Kirche, aber warum das keine gute Idee ist hatten wir ja auch schon. Die Krux mit dem woertlich nehmen gabs ja vorher schon. Die Textnaehe ist nicht so gut vermiuttelbar finde ich.
Das stimmt einfach nicht. Ja es gibt viele Punkte die unter christen diskutiert werden. Aber die Botschaft des Evangeliums ist nicht Interpretationssache, sondern gilt für jeden Christen. Egal ob katholisch oder evangelisch ist das universelle Wahrheit.

Und enthält zentrale Punkte:
1. Gott liebt die Menschen.
2. Er ist außerdem Wahrheit und Gerechtigkeit.
3. Jesus Christus ist für die Sünden eines jeden gestorben und auferstanden.
4. Wer an ihn glaubt, hat ewiges Leben.

Nachzulesen im Apostolischen Glaubensbekenntnis.

Ich glaube an Gott,den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn,
unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische / evangelische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.
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Desotho
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Re: Feedback Jesus

Beitrag von Desotho »

Aber mal ganz ketzerisch: Die Menschheit hat schon an einiges geglaubt, das als wissenschaftlich belegt galt und dann später korrigiert wurde. Bzw. eigentlich glauben wir das, was uns Wissenschaftler erzählen, denn wir selbst haben gar nicht die Möglichkeit das zu überprüfen.
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Re: Feedback Jesus

Beitrag von habla2k »

Desotho hat geschrieben: 30. Apr 2025, 09:07 eigentlich glauben wir das, was uns Wissenschaftler erzählen
Allerdings nicht nur einer sondern mehrere, gegeneinander mehrfach geprüft und bewiesen. Wenn irgendein x beliebiger Wissenschaftler heute ein Buch schreibt in das er schreibt, was seine Wahrheit ist, würde ich das in 2.000 Jahren auch nicht einfach so glauben.

Außerdem gibt es genug sogenannte Wissenschaftler denen man eben nicht glaubt. In Corona war das vor allem ein Thema, wenn da einzelne meinten sie wüssten, was alle anderen nicht wissen.
BeniB hat geschrieben: 30. Apr 2025, 09:01 ..
Ich dachte du wolltest nicht mehr teilhaben an der Diskussion? Wasser predigen und Wein trinken?
BeniB

Re: Feedback Jesus

Beitrag von BeniB »

Andre Peschke hat geschrieben: 30. Apr 2025, 08:37
Havermilch hat geschrieben: 29. Apr 2025, 22:44 Bisher fühle ich mich ein bisschen zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite kann ich BeniB schon verstehen mit der Konfrontation einer Infragestellung seines Glaubens, die in Deutschland gefühlt ein Volkssport ist.
Aber ist das nicht einfach auch gut so? Wir würden ja auch nicht beklagen, wenn Aberglaube überall hinterfragt wird. Prinzipiell ist der Glaube an Gott ja nicht kategorisch unterschiedlich davon zu glauben, dass die Sterne sein Leben bestimmen, das es Hexen und Dämonen gibt oder ähnliches. Natürlich ist das alles bei den großen Religionen viel besser ausgearbeitet und vor allem akzeptiert, weil seit Jahrhunderten daran gearbeitet wird, offene Fragen zu beantworten und Unstimmigkeiten zu erklären. Neuer Hokuspokus hat dann halt das World of Warcraft-Problem und konkurriert mit diesen unglaublich organisierten, gut finanzierten und ausgearbeiteten Glaubenssystemen und trotzdem schafft es sowas wie Scientology von der Startbahn zu kommen.

Ich verstehe schon, das Religion aus Gründen des sozialen Friedens besonderen Schutz genießt. Das ist auch gut so. Aber wenn die immer mehr hinterfragt werden, ist das nicht einfach fortschreitende Aufklärung? Tut das nicht auch Not?

Ich habe ja schon öfter erzählt, dass ich netto glücklicher war als ich noch glauben konnte, nach dem Tod mit meinen Liebsten Menschen wiedervereint zu werden. Da ist schon ein religionsförmiges Loch in meinem Leben, das ich nicht geschlossen kriege. Ich kann daher sehr gut verstehen, warum man das behalten will. Ich gönne es auch jedem, der Spiritualität in seinem Leben zulässt. Aber wenn Sätze kommen, die sich für mich lesen, wie: "Also, Gott findet Homosexualität doof, aber seit Jesus will er sie nicht mehr tot sehen und verzeiht dir sogar, solange du an ihn glaubst", dann müssen einem doch die Haare zu Berge stehen?

Da integriert man doch eine Ideologie, die in sich schäbig ist. "Ja, du bist von Geburt an ein Sünder (ergo: weniger Nahe an Gott, weniger rein, schlechter als andere), aber Nächstenliebe", ist nicht die coole Position die sie zu sein vorgibt. Man akzeptiert ja trotzdem a priori, dass das höhere, allmächtige Wesen, der moralische Kompass der Welt diese Gruppe von Menschen wegen Eigenschaften geringschätzt, die niemandem schaden und nichtmal selbst gewählt sind. Diese Diskriminierung dann zu heilen, indem man auf das Gebot der Nächstenliebe verweist, ist für mich nicht gut genug. Die Lehre des Sündigen, des Befleckten bleibt bestehen. Frucht des verderben Baumes...kann man auch auf die Bibel anwenden.
Hey Andi, danke für deinen Beitrag.
mal vorneweg: Natürlich darf und sollte man den Christlichen Galuben und jeden anderen auch hinterfragen.
Wenn er dem nicht standhält, dann ist er auch nicht zu gebrauchen.

Ich versuche mal noch etwas zu erklären. Sünde bedeutet einfach: „Zielverfehlung“.
Das heißt: Gott hat einen Maßstab für ein gutes Leben.

Ich selbst schaffe es nicht, einen Tag zu leben, ohne nicht zu lügen oder irgendetwas anderes zu tun das gegen den Willen Gottes und eine Verfehlung dieses Maßstabes ist.
Wenn das hier irgendjemand hin bekommt, danach zu leben, möge er es sagen.

Weil wir für diese Verfehlungen aber den Tod verdient hätten...und spoiler alert: Wir alle gehen auf den Tod zu egal wie sehr wir es auch verdrängen mögen...hat sich Gott einen Rettungsplan für uns ausgedacht.
Er ist in Jesus Mensch geworden und hat für uns das perfekte Leben gelebt, das er für uns wollte. Weil es der Mensch einfach nicht leben kann. Deshalb ist er auch ans Kreuz gegangen, damit er unsere Schuld dort stellvertretend für uns trägt und uns vergeben wird und uns die Sünde nicht mehr von ihm trennt.

Gott will uns also befreien!
Aus dem Teufelskreis unbedingt ein guter Mensch sein zu müssen um uns Liebe zu verdienen. Und natürlich vom Tod der auf und alle zu kommt.
Und da denke ich an meinen Vorredner, der den Einwand gebracht hat, dass viele Menschen sich eine Ersatzreligion suchen, um sich irgendwie abzuheben und diese Liebe zu finden.

Denn es ist ja so: Das ideal, dass uns in unserem Leben am wichtigsten ist das herrscht auch über uns. Und so gut, wie jedes ideal, fordert einen Preis von uns.
Wenn wir aktivistischer Veganer sind, müssen wir die Regeln dieser Gruppe einhalten um „gut" zu sein und dazu zu gehören. Genauso als Partei mitglied, oder jünger irgendeines Fitness Gurus

Als Christ musst du überhaupt nichts mehr machen, wenn du die Vergebung der Schuld und Sünde angenommen hast. Außer dich daran zu freuen, wie sehr du trotz deiner Fehlbarkeit von Gott geliebt bist.

Ich möchte auch noch einmal klarstellen, dass mir hier nichts angedichtet wird... Ich habe überhaupt kein Problem mit irgendeinem Menschen, egal welche Sexualität er hat.
Ich habe ganz klar geschrieben, dass ich selbst ein Problem mit dieser Bibelstelle habe. Ich wollte damit zeigen, dass man eben nicht alles gut finden muss, was in der Bibel steht und dass man auch als Christ hin und wieder seine Probleme mit dem Wort Gottes hat. Aber ich bin nicht Gott und habe diese Maßstäbe nicht gemacht. D.h. aber auch nicht, dass die Maßstäbe falsch sind nur weil ich mit unter den Drang habe dagegen zu rebellieren.
Ich hab das Beispiel ja schonmal gebracht: Wenn die Eltern einem Kind verbieten etwas bestimmtes zu tun, dann begreift das Kind auch oft genug nicht warum es das nicht tun darf. Das ändert aber nichts daran, dass die Eltern das in liebevoller Absicht verboten haben.
Diese schwierigen Punkte bedeuten nicht, dass die Bibel Blödsinn ist.
Aber ich gebe zu, wenn ich nur das alte Testament hätte und nicht das Neue, dann würde ich mir vermutlich auch schwer tun, Christ zu sein.
Die Bibel erzählt nun mal aber eine fortlaufende Geschichte von Anbeginn der Zeit und der Entstehung der Welt über die Geschichte, Israels, die Kreuzigung Jesu und auch über die Zukunft in der Offenbarung.
Ich kann also nicht den Anfang der Geschichte lesen und daran beurteilen, wie Gott zu den Menschen steht, wenn ich auf Seite 1000 lese wie er in Jesus Mensch geworden ist und seine Persönlichkeit in Wahrheit und Liebe und Gerechtigkeit den Menschen offenbart hat. Dann setzt das ja auch Seite 1 bis 1000 in einen neuen Kontext.
Zuletzt geändert von BeniB am 30. Apr 2025, 09:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Feedback Jesus

Beitrag von Felidae »

BeniB hat geschrieben: 30. Apr 2025, 09:22 D.h. aber auch nicht, dass die Maßstäbe falsch sind
Doch. Die Annahme, dass Menschen aufgrund ihrer angeborenen Heterosexualität besser wären als Menschen, die von Geburt an homosexuell sind, IST ein falscher Maßstab.

Um das zu verdeutlichen: Ich nehme an, Du bist heterosexuell. Für DICH ist es einfach zu sagen, "Gott hält Homosexualität für eine Sünde, die mit dem Tod bestraft werden sollte - seit Jesus machen wir das zwar nicht mehr, aber eine Sünde ist es dennoch nach wie vor". Aber versuch Dir mal kurz vorzustellen, wie Du das finden würdest, wenn Du selbst schwul wärst.
BeniB

Re: Feedback Jesus

Beitrag von BeniB »

Felidae hat geschrieben: 30. Apr 2025, 09:53
BeniB hat geschrieben: 30. Apr 2025, 09:22 D.h. aber auch nicht, dass die Maßstäbe falsch sind
Doch. Die Annahme, dass Menschen aufgrund ihrer angeborenen Heterosexualität besser wären als Menschen, die von Geburt an homosexuell sind, IST ein falscher Maßstab.

Um das zu verdeutlichen: Ich nehme an, Du bist heterosexuell. Für DICH ist es einfach zu sagen, "Gott hält Homosexualität für eine Sünde, die mit dem Tod bestraft werden sollte - seit Jesus machen wir das zwar nicht mehr, aber eine Sünde ist es dennoch nach wie vor". Aber versuch Dir mal kurz vorzustellen, wie Du das finden würdest, wenn Du selbst schwul wärst.

Gott liebt alle Menschen. Egal welche Sexualität sie haben. Er liebt aber nicht die Sünde.
Ich erkläre es nochmal. Wenn ich etwas tue was gegen den Maßstab Gottes ist z.B. Fremdgehe, dann lehnt er diese Sünde ab. Er lehnt aber nicht mich ab. Das ist scheinbar schwer zu verstehen.
Du lehnst Dein Kind doch auch nicht ab nur weil es sich nicht richtig verhalten hat, wenn Du es liebst.
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Re: Feedback Jesus

Beitrag von Felidae »

BeniB hat geschrieben: 30. Apr 2025, 10:01
Felidae hat geschrieben: 30. Apr 2025, 09:53
BeniB hat geschrieben: 30. Apr 2025, 09:22 D.h. aber auch nicht, dass die Maßstäbe falsch sind
Doch. Die Annahme, dass Menschen aufgrund ihrer angeborenen Heterosexualität besser wären als Menschen, die von Geburt an homosexuell sind, IST ein falscher Maßstab.

Um das zu verdeutlichen: Ich nehme an, Du bist heterosexuell. Für DICH ist es einfach zu sagen, "Gott hält Homosexualität für eine Sünde, die mit dem Tod bestraft werden sollte - seit Jesus machen wir das zwar nicht mehr, aber eine Sünde ist es dennoch nach wie vor". Aber versuch Dir mal kurz vorzustellen, wie Du das finden würdest, wenn Du selbst schwul wärst.

Gott liebt alle Menschen. Egal welche Sexualität sie haben. Er liebt aber nicht die Sünde.
Ich erkläre es nochmal. Wenn ich etwas tue was gegen den Maßstab Gottes ist z.B. Pornos konsumiere dann lehnt er diese Sünde ab. Er lehnt aber nicht mich ab. Das ist scheinbar schwer zu verstehen.
Erstens: Wo in der Bibel steht, dass Gott gegen den Konsum von Pornos ist?

Zweitens: Was für DICH scheinbar schwer zu verstehen ist: Wenn Du als schwuler Mann auf die Welt kommst, lebst Du nach Deiner Lesart automatisch von vornherein ein nicht gottgefälliges Leben. Weil Du qua Geburt dazu verdammt bist, entweder sexuell enthaltsam zu leben oder fortwährend zu sündigen. DAS ist keine Botschaft der Liebe. Sondern Menschenverachtung pur.

Drittens: Es ist schwer auszuhalten, wie Du einerseits aktive Handlungen ("Pornos schauen") mit natur- (oder nicht doch Gott-?)gegebener Veranlagung gleichsetzt. Wenn ich aktiv handle, liegt es wenigstens in meiner eignen Hand, ob ich "sündige". Aber für meine Veranlagung kann ich absolut null, habe also gar keine Chance, gottgefällig zu leben.

Menschen wie Du sind letztlich auch ein Grund, warum junge homosexuelle Menschen nach wie vor Selbstmord begehen. Weil Menschen wie Du ihnen vermitteln, dass sie mit einem schweren Geburtsfehler auf die Welt gekommen sind. Nochmal: Das ist keine Botschaft der Liebe. Sondern Menschenverachtung pur.

Und damit beende ich für meinen Teil erstmal die Diskussion. Ich sehe nicht, wo das konstruktiv hinführen sollte.
Zuletzt geändert von Felidae am 30. Apr 2025, 10:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Feedback Jesus

Beitrag von bonkic »

BeniB hat geschrieben: 30. Apr 2025, 10:01Gott liebt alle Menschen. Egal welche Sexualität sie haben. Er liebt aber nicht die Sünde.
warum erschafft er dann überhaupt sünder? ist ja jetzt nicht so, dass homosexuelle großartig eine wahl bei ihrer sexuellen präferenz hätten.
oder wird das dann als (in dem fall) lebenslange prüfung verkauft, die dann eben auszuhalten ist? im sinne von: pech gehabt.

und dazu noch ne frage: welche folgen haben sünden denn nach deinem glaubensverständnis, spätestens im himmelreich?
keine, weil jesus die ja prophylaktisch schon allesamt mit seinem kreuztod absorbiert hat?
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Re: Feedback Jesus

Beitrag von habla2k »

Homosexuell zu sein ist aber keine Sünde, kein falsches Verhalten. Wie könnte es auch, wenn man sich nicht aktiv dazu entscheidet? Dann wäre es auch Sünde blond zu sein oder schwarze Haut zu haben. Das ist doch Unsinn.

Btw. kurioserweise läuft heute im Kino ein Animationsfilm zu Jesus an "König der Könige".
BeniB

Re: Feedback Jesus

Beitrag von BeniB »

Felidae hat geschrieben: 30. Apr 2025, 09:53
Zweitens: Was für DICH scheinbar schwer zu verstehen ist: Wenn Du als schwuler Mann auf die Welt kommst, lebst Du nach Deiner Lesart automatisch von vornherein ein nicht gottgefälliges Leben. Weil Du qua Geburt dazu verdammt bist, entweder sexuell enthaltsam zu leben oder fortwährend zu sündigen. DAS ist keine Botschaft der Liebe. Sondern Menschenverachtung pur.

Drittens: Es ist schwer auszuhalten, wie Du einerseits aktive Handlungen ("Pornos schauen") mit natur- (oder nicht doch Gott-?)gegebener Veranlagung gleichsetzt. Wenn ich aktiv handle, liegt es wenigstens in meiner eignen Hand, ob ich "sündige". Aber für meine Veranlagung kann ich absolut null, habe also gar keine Chance, gottgefällig zu leben.

Menschen wie Du sind letztlich auch der Grund, warum junge homosexuelle Menschen nach wie vor Selbstmord begehen. Weil Menschen wie Du ihnen vermitteln, dass sie mit einem schweren Geburtsfehler auf die Welt gekommen sind. Nochmal: Das ist keine Botschaft der Liebe. Sondern Menschenverachtung pur.

Und damit beende ich für meinen Teil erstmal die Diskussion. Ich sehe nicht, wo das konstruktiv hinführen sollte.
Ja ich finde auch, dass diese Diskussion zu nichts führt.
Ich bekomme es scheinbar nicht hin das gut genug zu erklären.
Jeder Mensch ist von geburt an Sünder nach der Bibel. Ich auch. Jeder!
Ich verstehe die einwände zur Homosexualität und ich habe es jetzt zig mal erwähnt das ich damit auch meine Probleme habe. Deswegen habe ich das Beispiel ja gebracht. Um zu zeigen wie schwer man sich als Christ mit manchen teilen der Bibel tut. Und dann hab ich versucht das zu erklären.
Ich verurteile niemanden, denn ich bin auch nicht besser als irgend ein anderer Mensch.
Zuletzt geändert von BeniB am 30. Apr 2025, 10:21, insgesamt 1-mal geändert.
habla2k
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Re: Feedback Jesus

Beitrag von habla2k »

BeniB hat geschrieben: 30. Apr 2025, 10:14 Ich bekomme es scheinbar nicht hin das gut genug zu erklären.
Es liegt nicht an deiner Erklärung, sondern am Inhalt. Du kannst einem Braunbären auch nicht erklären dass er ein Eisbär ist, egal wie gut du das versuchst.

Der Inhalt ist einfach nicht vereinbar mit unseren Werten. Zumindest von denen, die dir hier widersprechen.
Zuletzt geändert von habla2k am 30. Apr 2025, 10:19, insgesamt 1-mal geändert.
ParkerLewis
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Re: Feedback Jesus

Beitrag von ParkerLewis »

BeniB hat geschrieben: 30. Apr 2025, 10:14 Jeder Mensch ist von geburt an Sünder nach der Bibel. Ich auch. JEDER!
Sprich gerne für dich selbst aber bitte nicht für andere!
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Felidae
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Re: Feedback Jesus

Beitrag von Felidae »

BeniB hat geschrieben: 30. Apr 2025, 10:14

Ja ich finde auch, dass diese Diskussion zu nichts führt.
Ich bekomme es scheinbar nicht hin das gut genug zu erklären.
Jeder Mensch ist von geburt an Sünder nach der Bibel. Ich auch. JEDER!
Letzte Antwort: Aber nicht über jeden Menschen steht im heiligen Buch, dass er, wenn er seiner von Gott gegebenen Veranlagung folgt, dafür sofort ermordet werden sollte. Das ist schon Homosexuellen vorbehalten. Menschenverachtend.

Edit:
BeniB hat geschrieben: 30. Apr 2025, 10:14
Ich verstehe die einwände zur Homosexualität und ich habe es jetzt zig mal erwähnt das ich damit auch meine Probleme habe. Deswegen habe ich das Beispiel ja gebracht. Um zu zeigen wie schwer man sich als Christ mit manchen teilen der Bibel tut. Und dann hab ich versucht das zu erklären.
Ich verurteile niemanden, denn ich bin auch nicht besser als irgend ein anderer Mensch.
Es geht hier nicht darum, was DU persönlich über Homosexuelle denkst. Sondern dass Du denkst, dass GOTT Homosexualität an und für sich für eine Sünde hält. Nochmal: Versuch Dich mal, in einen Schwulen reinzuversetzen, dem Menschen wie Du dann erklären: "Gott hasst, was Du tust, früher hätten wir Dich sogar deswegen umgebracht - aber hey, für MICH bist Du schon okay, so wie Du bist."
Zuletzt geändert von Felidae am 30. Apr 2025, 10:25, insgesamt 1-mal geändert.
BeniB

Re: Feedback Jesus

Beitrag von BeniB »

Felidae hat geschrieben: 30. Apr 2025, 10:20
BeniB hat geschrieben: 30. Apr 2025, 10:14

Ja ich finde auch, dass diese Diskussion zu nichts führt.
Ich bekomme es scheinbar nicht hin das gut genug zu erklären.
Jeder Mensch ist von geburt an Sünder nach der Bibel. Ich auch. JEDER!
Letzte Antwort: Aber nicht über jeden Menschen steht im heiligen Buch, dass er, wenn er seiner von Gott gegebenen Veranlagung folgt, dafür sofort ermordet werden sollte. Das ist schon Homosexuellen vorbehalten. Menschenverachtend.
Wie gesagt. Ich wäre kein Christ wenn Jesus nicht gekommen wäre und das in einen anderen Kontext gesetzt hätte. Ich finde diese Bibelstelle genauso schlimm wie Du.
Zuletzt geändert von BeniB am 30. Apr 2025, 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Feedback Jesus

Beitrag von Heretic »

Ich finde ja, dass die ablehnende Haltung gegenüber Homosexualität ein eindeutiges Indiz dafür ist, dass die Bibel von Menschen verzapft worden ist, die wahrlich nicht nur Gutes im Schilde führten. Und wenn es tatsächlich einen Gott geben sollte, der Homosexualität als Sünde bezeichnet, dann will ich mit diesem Gott nichts zu tun haben.
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