Ich auch, daher wollte ich jetzt auch noch einsteigen, auch wenn das nach 11 Seiten hitziger Diskussion nicht ganz einfach ist.bluttrinker13 hat geschrieben: ↑29. Apr 2025, 21:51 Ich finde die Diskussion eigentlich nachwievor sehr interessant.
Das ist sicher richtig.bluttrinker13 hat geschrieben: ↑29. Apr 2025, 21:51 Und vielleicht nicht vergessen, das BeniB hier gefühlt allein gegen das halbe Forum argumentiert.Das macht auch was mit einem. Egal ob man jetzt zustimmt, oder nicht.
Bisher fühle ich mich ein bisschen zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite kann ich BeniB schon verstehen mit der Konfrontation einer Infragestellung seines Glaubens, die in Deutschland gefühlt ein Volkssport ist. Auf der anderen Seite verbindet mich mit evangelikalen Strömungen nicht sehr viel.
Mal meinen Hintergrund einordnend:
Ich selbst bin zwar katholisch erzogen worden, hatte im Anschluss aber durch meine Probleme mit der Kirche über einige Jahre Distanz aufgebaut. Mittlerweile habe ich wieder eine positivere Beziehung zum Christentum (nur eingeschränkt der katholischen Kirche). Ich nenne mich heute auch Christin, aber habe einen alles andere als gefestigten Glauben und mit mehreren theologischen Konzepten auch meine ernsthaften Probleme.
Ich glaube auch nicht, dass es bei allen Menschen dieses Loch hinterlässt und wollte das auch nicht auf alle Formen von Gemeinschaft oder Dingen mit größerem Stellenwert im Leben beziehen. Inspiratoren meiner Aussage kommen eher von Bewegungen wie etwa biodynamischer Landwirtschaft, oder bestimmten Influencern, die ihren Followern ritualistisch von bestimmten Verhaltensweisen oder Ernährungen erzählen, bloß dass der Selling Point nicht Gott, sondern eine ominöse Natürlichkeit, ein effizienteres Selbst oder eine irgendwie behauptete höhere Gesundheit ist.Terranigma hat geschrieben: ↑29. Apr 2025, 22:05In der Sache wirken sie auf mich als gänzlich anders, weshalb ich den Begriff "Ersatzreligion" hierbei auch nicht nachvollziehen kann. Man mag darüber streiten, was der Begriff 'Religion' eigentlich bedeutet und inwiefern er überhaupt universell auf jedweden Kulturkreis anwendbar sei. Das aber einmal dahingestellt, dürften die meisten unter Religionen u.a. Glaubenssysteme mit metaphysischen Elementen bezeichnen. Dass Menschen auch in anderen Kontexten so etwas wie Gemeinschaft erleben - z.B. Gaming Foren! - oder dass etwas einen größeren Stellenwert in ihrem Leben einnimmt - z.B. Games! - macht dies nicht zu einer Religion, oder einem Ersatz für eine Religion. Dies impliziert begrifflich ja auch bereits, dass die Abwesenheit von Religion ein Loch hinterlassen würde, das zu füllen sei. Dem ist nicht so.Havermilch hat geschrieben: ↑29. Apr 2025, 21:47Auf der anderen Seite habe ich bei manchen Atheisten das Gefühl, dass sie sich in anderen Bereichen eine Form von Ersatzreligion aufgebaut haben (manche Fitness-, Gesundheits- oder Selbstoptimierungsgruppierungen mit ihren fragwürdig qualifizierten Gurus und eigenen "Glaubenssätzen" wirken jedenfalls aus der Distanz kaum anders als religiöse Gruppen).
Ich sehe aber ein, dass meine Aussage nicht stichfest ist und ich vielleicht auch geprägt von bestimmten Vorbehalten bin. Womöglich ist es eher so, dass es Gruppierungen gibt, die zu einer kultischen Gemeinschaft neigen. Wobei ich jetzt auch nicht jedem Fan von Paleo-Diät oder Alternativ-Medizin andichten möchte, Mitglied in einem Kult zu sein, nur weil manche ihrer Verbreiter auf mich eher wie fragwürdige Prediger wirken.