War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

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Catrate
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von Catrate »

Zu dem Thema kann ich nur sagen das Böhmermann und die Clownswelt unter meiner Wahrnehmungsschwelle liegen. Beide sind nicht in Ordnung und beide sind sehr eingenommen von ihrer eigenen Position. Ausgewogenheit und Faktennähe Fehlanzeige.

Zum Doxing, es ist falsch. Es führt zur Gewalt zur Selbstjustiz, es gibt in beiden Anhängerschaften einer Seite keine Garantie auf Gewaltlosigkeit. Es sind immer Leute dabei die das "Steckenpferd" das Gesicht der anderen Seite angreiffen könnte. Clownswelt versteckt sich hinter der Anonymität und Böhmermann hat eine Menge Geld die ihm eine große persönliche und rechtliche Sicherheit gibt.

Hier wurden schon viele korrekte Dinge gesagt. Ich möchte hier noch den Youtubekanal Wertewesten verlinken, der sich auch damit beschäftigt hat und aufzeigt das man Volksverhetzer anzeigen kann. Durch ein formloses Schreiben an den Staatsanwalt. Das Gewaltmonopol des Rechtsstaats muss respektiert werden. Wertewesten wird von respektablen Menschen betrieben, die hier genau das Richtige dazu sagen.

https://www.youtube.com/watch?v=IGfVGID ... 5po7P9_jKP
Zuletzt geändert von Catrate am 13. Mai 2025, 12:12, insgesamt 2-mal geändert.
Griese
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von Griese »

Ich glaube wir müssen an der Stelle nochmal klären, was den Doxing eigentlich ist. In meinem Verständnis ist Doxing ein Verbrechen, das aus Motiven der Rache, Einschüchterung, Belästigung oder als Form der Selbstjustiz begangen wird. Es ist nach §126a StGB strafbar. Beispiele wären das ungewollte veröffentlichen von sexuellen Präferenzen, Krankheiten, Adressen oder andere Dinge, die Menschen für sich behalten wollen. Und ja, auch das veröffentlichen von politischen Einstellungen zählt dazu.

Jetzt das große Aber: Seit vier Jahren (!) veröffentlicht der Kerl hasserfüllte Videos, stachelt hunderttausende Menschen mit Hass, Hetze, Rassismus, Misogynie und Queerfeindlichkeit an. Er gehört zu den führenden rechtsextremen Influencern, führt Interviews mit AfD-Politikern und bezeichnet sich selbst als "politisches Vorfeld der AfD". Das ist etwas anderes als Hans Müller der mal in nem Facebook-Kommentar Frust rauslässt. Wer über vier Jahre bewusst, regelmäßig und mit großer Reichweite, mit Unterstützung der AfD, solche Videos produziert, kann gar nicht gedoxt werden, in dem man seine Identität offenlegt. Es geht hier eben NICHT um eine private Person und hier greift deine Argumentation eben nicht, tanair. Natürlich würde es DICH einschüchtern, wenn jemand Deine Eltern in eine Online-Diskussion mit einbeziehen würde. DAS wäre Doxing. Klassisches Doxing. Aber der Unterschied ist eben: Du veröffentlichst KEINE anonymisierten Hassvideos voller Faschismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit und erreichst damit ein riesiges Publikum und verdienst richtig viel Geld dabei. Tanair, Du bist eine Privatperson. Dieser Clown ist das durch seine kommerzielle und mit Hass aufpeitschende Tätigkeit eben nicht.
Freddie
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von Freddie »

Meiner Meinung nach ist es vollkommen egal, wer eine Meinung publiziert, von ganz links, bis ganz rechts: Das große Problem ist der Anspruch auf Anonymität. Das ist auch das große Problem an den toxischen sozialen Medien: Jeder kann seinen Mist absondern und muss - wenn es nicht justiziabel ist - nichts befürchten.
Wenn ich eine Meinung habe, stehe ich auch dazu mit meinem Namen oder ich halte die Klappe. Hier muss dringend ein Wandel her im TMG, sonst wird das nie besser.

Der konkrete Fall hier zeigt, dass sobald jemand nicht mehr anonym ist, der Reh im Scheinwerferlicht nachdenkt. Ok, hier ganz konkret wird eine Trotzreaktion hervorgerufen, aber andere werden nun dreimal nachdenken, was sie so veröffentlichen - da bin ich mir sicher.
Christian83
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von Christian83 »

Griese hat geschrieben: 13. Mai 2025, 11:55 Ich glaube wir müssen an der Stelle nochmal klären, was den Doxing eigentlich ist. In meinem Verständnis ist Doxing ein Verbrechen, das aus Motiven der Rache, Einschüchterung, Belästigung oder als Form der Selbstjustiz begangen wird. Es ist nach §126a StGB strafbar. Beispiele wären das ungewollte veröffentlichen von sexuellen Präferenzen, Krankheiten, Adressen oder andere Dinge, die Menschen für sich behalten wollen. Und ja, auch das veröffentlichen von politischen Einstellungen zählt dazu.
https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__126a.html

Paragraf 126a StGB stellt nicht auf die Motivation des Täters ab, sondern auf das Verbreiten personenbezogener Daten an sich. Es geht also nicht darum, warum jemand solche Daten teilt, sondern dass er es tut. Ich gehe persönlich davon aus, dass in dem konkreten Fall bereits einige Strafanzeigen gestellt wurden – sei es von Unterstützern des Clowns oder von Personen, die Böhmermann generell nicht leiden können.

Ob darüber hinaus noch zivilrechtliche Schritte folgen – etwa durch eine Klage gegen das ZDF auf Schadenersatz – bleibt abzuwarten. Es ist durchaus vorstellbar, dass ein Gericht zu dem Schluss kommt, dass durch die gestiegene öffentliche Aufmerksamkeit (wenn auch möglicherweise nur kurzfristig) dem Betroffenen neue Einnahmemöglichkeiten – etwa über Werbung, Patreon oder Kanalmitgliedschaften – eröffnet wurden. Ein möglicher Schaden könnte dadurch bereits kompensiert sein. Aber das ist letztlich reine Spekulation meinerseits und juristisch nicht fundiert.

Das Video von Solmecke hat die rechtliche Lage meines Erachtens gut dargestellt, auch wenn es mir persönlich etwas zu langatmig war. Ich bin gespannt, wie sich die Sache weiterentwickelt.

Grundsätzlich halte ich persönlich von Doxxing gar nichts – unabhängig davon, wer welche Daten von wem verbreitet. Der Gesetzgeber hat solche Handlungen nicht ohne Grund unter Strafe gestellt. Sie bergen ein erhebliches Gefährdungspotenzial für die betroffenen Personen und ihr privates Umfeld.

Aus reinem Interesse habe ich mir übrigens einmal durch eines seiner Videos geklickt. Inhaltlich unterscheidet es sich kaum von dem, was man auf zahlreichen anderen Kanälen in ähnlicher Form ebenfalls findet – viel Verschwörungstheorie, wenig Substanz, dafür nen Clown.
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Krokettenkardinal
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von Krokettenkardinal »

Ich hatte bis eben keine Ahnung, was da los war, ich habe zum Glück mit Social Media nichts zu tun.

Wir erleben, dass unsere Demokratie mit einer Fliegenklatsche zu einer Schießerei geführt wird, um bei helllichtem Tage erlegt zu werden. Leute wie der Clown gehören aus dem Verkehr gezogen, er schiebt ganz doll mit.
Griese
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von Griese »

Christian83 hat geschrieben: 13. Mai 2025, 13:31 Grundsätzlich halte ich persönlich von Doxxing gar nichts – unabhängig davon, wer welche Daten von wem verbreitet. Der Gesetzgeber hat solche Handlungen nicht ohne Grund unter Strafe gestellt. Sie bergen ein erhebliches Gefährdungspotenzial für die betroffenen Personen und ihr privates Umfeld.
Sorry, aber mit dieser Argumentation kannst Du JEDE investigative Berichterstattung verbieten. Das Gesetz gegen Doxxing lt. dem Gesetzgeber soll vor allem Privatnutzer schützen. Nochmal: Dieser Clown ist kein Privatnutzer! Denk Deine Argumentation mal weiter, dann kommst Du drauf, dass dann der investigative Journalismus tot wäre, würde man Deine Interpretation folgen. Es wurden hier auch keine sensiblen Daten geleakt, sondern lediglich über den Hintergrund zu einem der größten Nazi-Influencer im deutschen Internet aufgeklärt.
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tanair
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von tanair »

Griese hat geschrieben: 13. Mai 2025, 11:55 Ich glaube wir müssen an der Stelle nochmal klären, was den Doxing eigentlich ist. In meinem Verständnis ist Doxing ein Verbrechen, das aus Motiven der Rache, Einschüchterung, Belästigung oder als Form der Selbstjustiz begangen wird. Es ist nach §126a StGB strafbar. Beispiele wären das ungewollte veröffentlichen von sexuellen Präferenzen, Krankheiten, Adressen oder andere Dinge, die Menschen für sich behalten wollen. Und ja, auch das veröffentlichen von politischen Einstellungen zählt dazu.

Jetzt das große Aber: Seit vier Jahren (!) veröffentlicht der Kerl hasserfüllte Videos, stachelt hunderttausende Menschen mit Hass, Hetze, Rassismus, Misogynie und Queerfeindlichkeit an. Er gehört zu den führenden rechtsextremen Influencern, führt Interviews mit AfD-Politikern und bezeichnet sich selbst als "politisches Vorfeld der AfD". Das ist etwas anderes als Hans Müller der mal in nem Facebook-Kommentar Frust rauslässt. Wer über vier Jahre bewusst, regelmäßig und mit großer Reichweite, mit Unterstützung der AfD, solche Videos produziert, kann gar nicht gedoxt werden, in dem man seine Identität offenlegt. Es geht hier eben NICHT um eine private Person und hier greift deine Argumentation eben nicht, tanair. Natürlich würde es DICH einschüchtern, wenn jemand Deine Eltern in eine Online-Diskussion mit einbeziehen würde. DAS wäre Doxing. Klassisches Doxing. Aber der Unterschied ist eben: Du veröffentlichst KEINE anonymisierten Hassvideos voller Faschismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit und erreichst damit ein riesiges Publikum und verdienst richtig viel Geld dabei. Tanair, Du bist eine Privatperson. Dieser Clown ist das durch seine kommerzielle und mit Hass aufpeitschende Tätigkeit eben nicht.
Ja, macht Sinn.
Ich bin gespannt, ob da noch was juristisch folgt oder nicht.
Carlos
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von Carlos »

Griese hat geschrieben: 13. Mai 2025, 13:38
Christian83 hat geschrieben: 13. Mai 2025, 13:31 Grundsätzlich halte ich persönlich von Doxxing gar nichts – unabhängig davon, wer welche Daten von wem verbreitet. Der Gesetzgeber hat solche Handlungen nicht ohne Grund unter Strafe gestellt. Sie bergen ein erhebliches Gefährdungspotenzial für die betroffenen Personen und ihr privates Umfeld.
Sorry, aber mit dieser Argumentation kannst Du JEDE investigative Berichterstattung verbieten. Das Gesetz gegen Doxxing lt. dem Gesetzgeber soll vor allem Privatnutzer schützen. Nochmal: Dieser Clown ist kein Privatnutzer! Denk Deine Argumentation mal weiter, dann kommst Du drauf, dass dann der investigative Journalismus tot wäre, würde man Deine Interpretation folgen. Es wurden hier auch keine sensiblen Daten geleakt, sondern lediglich über den Hintergrund zu einem der größten Nazi-Influencer im deutschen Internet aufgeklärt.
Mir fällt auf dass in vielen Gegen Kommentaren gerne die Menge an Informationen massiv aufgebläht wird die rausgegeben wurde. Eine Kolumne von ner Berliner Zeitung schreibt mit Schaum vorm Mund sogar dass die Kita des YouTubers genannt wurde. Leider hat die Autorin versäumt in ihrem Meinungsartikel mal die Twitter Bubble richtig zu lesen, stattdessen wird von Rechten jetzt nach Böhmermanns Kindern Ausschau gehalten. Ich erspare mir mal jeglichen Kommentar.

Hier wurde aber noch mal schön zusammengefasst was veröffentlich wurde und was nicht:
https://www.mimikama.org/clownswelt-boe ... thuellung/

Das ist insbesondere hilfreich weil ich das Gefühl habe viele haben den Zeit Artikel wegen der Paywall gar nicht gelesen. Dabei gibt’s genügend Archiv Links zum Volltext die ich aber nicht verlinke. Kann man googeln.
Griese
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von Griese »

Carlos hat geschrieben: 13. Mai 2025, 14:23 Hier wurde aber noch mal schön zusammengefasst was veröffentlich wurde und was nicht:
https://www.mimikama.org/clownswelt-boe ... thuellung/
Richtig gute Zusammenfassung.

Mir fällt hier auch wieder auf, wie einfach es Nazis mittlerweile haben mit ihren Narrativen über ihre Bubble hinaus bei den Menschen zu landen. Hier: Aus normalem aufklärendem Journalismus (v.a. der Zeit-Artikel) wird ein Straftatvorwurf: Doxing. Natürlich wird da juristisch nichts folgen, weil die Akteure wissen, dass sie da nichts reißen werden. Sonst hätten sie es schon längst getan! Du kannst bei berechtigten schweren Verstößen gegen Standards nen Medienanwalt nehmen und der sorgt dafür, dass die Artikel innerhalb weniger Stunden offline genommen werden. Hier geht es vor allem um den psychologischen Effekt: Auch wenn am Doxing-Vorwurf nichts dran ist, es ist die Anschuldigung die bei vielen Leuten hängen bleibt. Diese hat das Ziel, die etablierten Medien unglaubwürdig zu machen und nachhaltig Zweifel an die Gesetzgebung zu schüren. Es sind immer wieder dieselben psychologischen Muster, die mittlerweile auch außerhalb der rechten Bubble greifen. Es ist eine Schande, dabei ist es so durchschaubar, weil die es seit 10+ Jahren immer wieder machen, diese Opfer-Inszenierung.
Christian83
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von Christian83 »

Griese hat geschrieben: 13. Mai 2025, 13:38
Christian83 hat geschrieben: 13. Mai 2025, 13:31 Grundsätzlich halte ich persönlich von Doxxing gar nichts – unabhängig davon, wer welche Daten von wem verbreitet. Der Gesetzgeber hat solche Handlungen nicht ohne Grund unter Strafe gestellt. Sie bergen ein erhebliches Gefährdungspotenzial für die betroffenen Personen und ihr privates Umfeld.
Sorry, aber mit dieser Argumentation kannst Du JEDE investigative Berichterstattung verbieten. Das Gesetz gegen Doxxing lt. dem Gesetzgeber soll vor allem Privatnutzer schützen. Nochmal: Dieser Clown ist kein Privatnutzer! Denk Deine Argumentation mal weiter, dann kommst Du drauf, dass dann der investigative Journalismus tot wäre, würde man Deine Interpretation folgen. Es wurden hier auch keine sensiblen Daten geleakt, sondern lediglich über den Hintergrund zu einem der größten Nazi-Influencer im deutschen Internet aufgeklärt.
Zuallererst das Gesetzt soll Personen schützen, steht da auch so im Text. Ob die Nase bereits als Person des öffentlichen Lebens betrachtet werden kann, weiß ich nicht. Bis zur medialen Aufarbeitung des Böhmerann Beitrags war er mir jedenfalls nicht bekannt.

Ich kritisiere auch nicht das auseinandersetzen Böhmeranns mit Influencern aus der rechten Ecke, mittels investigativem Journalismus. Clownswelt war einer von 5 Youtubekanälen, die in dem Beitrag dargestellt wurden.

Ich kritisiere Doxxing grundsätzlich – unabhängig davon, welche Meinung ich persönlich über die betroffene Person habe.

Ich habe mir den entsprechenden Beitrag noch einmal angesehen und konnte keinen wirklichen Mehrwert darin erkennen, durch die preisgegebenen Informationen über seine Identität.

Was ich hingegen sehr wohl erkenne, ist der Sog-Effekt: Der Spinner hat mittlerweile 170.000 Abonnenten mehr, sein Kanal wurde in der Presse thematisiert – als direkte Folge davon.

Aber wie bereits gesagt, für sowas gibt es Gerichte/ermittelnde Staatsanwälte, die sich damit auseinandersetzen. Wenn diese feststellen, dass das im vorliegenden Fall kein Doxxing war, ist das auch fein für mich.
Griese
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von Griese »

Christian83 hat geschrieben: 13. Mai 2025, 15:14 Ob die Nase bereits als Person des öffentlichen Lebens betrachtet werden kann, weiß ich nicht. Bis zur medialen Aufarbeitung des Böhmerann Beitrags war er mir jedenfalls nicht bekannt.
Es gibt zahlreiche Influencer die ich nicht kenne, weil ich mich damit nicht groß auseinandersetze. Ich bin immer wieder über die Nasen überrascht, über die bspw. Alicia Joe (eine der wenigen YT-Creator*innen, die ich aktiv verfolge) in ihren Videos berichtet und noch überraschter welche große Reichweite die haben. Ob ich jemanden kenne ist aber ja kein Gradmesser ob eine Person eine Person des öffentlichen Lebens ist. Natürlich ist man das, wenn Reichweite erzeugt wird. Anderes Beispiel: Es gab hier einige im Forum, die vor der Bundestagswahl nicht wussten wer Heidi Reichinnek ist, obwohl sie da schon zu den Top 3 Politikern in Deutschland mit der höchsten Reichweite auf TikTok und Insta gehörte. Es ist nie ein guter Gradmesser, ob man selbst Leute kennt oder nicht.
Christian83
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von Christian83 »

Griese hat geschrieben: 13. Mai 2025, 15:22
Christian83 hat geschrieben: 13. Mai 2025, 15:14 Ob die Nase bereits als Person des öffentlichen Lebens betrachtet werden kann, weiß ich nicht. Bis zur medialen Aufarbeitung des Böhmerann Beitrags war er mir jedenfalls nicht bekannt.
Es gibt zahlreiche Influencer die ich nicht kenne, weil ich mich damit nicht groß auseinandersetze. Ich bin immer wieder über die Nasen überrascht, über die bspw. Alicia Joe (eine der wenigen YT-Creator*innen, die ich aktiv verfolge) in ihren Videos berichtet und noch überraschter welche große Reichweite die haben. Ob ich jemanden kenne ist aber ja kein Gradmesser ob eine Person eine Person des öffentlichen Lebens ist. Natürlich ist man das, wenn Reichweite erzeugt wird. Anderes Beispiel: Es gab hier einige im Forum, die vor der Bundestagswahl nicht wussten wer Heidi Reichinnek ist, obwohl sie da schon zu den Top 3 Politikern in Deutschland mit der höchsten Reichweite auf TikTok und Insta gehörte. Es ist nie ein guter Gradmesser, ob man selbst Leute kennt oder nicht.
Da gebe ich dir recht, mein persönlicher eindruck kann hier kein Gradmesser sein.
Carlos
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von Carlos »

Griese hat geschrieben: 13. Mai 2025, 14:56
Carlos hat geschrieben: 13. Mai 2025, 14:23 Hier wurde aber noch mal schön zusammengefasst was veröffentlich wurde und was nicht:
https://www.mimikama.org/clownswelt-boe ... thuellung/
Richtig gute Zusammenfassung.

Mir fällt hier auch wieder auf, wie einfach es Nazis mittlerweile haben mit ihren Narrativen über ihre Bubble hinaus bei den Menschen zu landen. Hier: Aus normalem aufklärendem Journalismus (v.a. der Zeit-Artikel) wird ein Straftatvorwurf: Doxing. Natürlich wird da juristisch nichts folgen, weil die Akteure wissen, dass sie da nichts reißen werden. Sonst hätten sie es schon längst getan! Du kannst bei berechtigten schweren Verstößen gegen Standards nen Medienanwalt nehmen und der sorgt dafür, dass die Artikel innerhalb weniger Stunden offline genommen werden. Hier geht es vor allem um den psychologischen Effekt: Auch wenn am Doxing-Vorwurf nichts dran ist, es ist die Anschuldigung die bei vielen Leuten hängen bleibt. Diese hat das Ziel, die etablierten Medien unglaubwürdig zu machen und nachhaltig Zweifel an die Gesetzgebung zu schüren. Es sind immer wieder dieselben psychologischen Muster, die mittlerweile auch außerhalb der rechten Bubble greifen. Es ist eine Schande, dabei ist es so durchschaubar, weil die es seit 10+ Jahren immer wieder machen, diese Opfer-Inszenierung.
Vielleicht als kleiner Service weil ich mich hier gerade durch das Clownswelt Krautzone Interview quäle (kein Link, will denen keine Klicks generieren) hier ein schönes Fundstück auf das ich kam über Reddit DE: Da hat ein ehemaliger IBler nen Gastauftritt in nem Podcast hingelegt ebenfalls von noch älteren ehemaligen Rechten (u.a. dem "Hitler von Köln"):
https://www.youtube.com/live/aNOYmTdeo0 ... yt2QM--HbD

Sowas finde ich super interessant und ist sicher auch hilfreich für Leute die nie im Sog der rechten waren aber denken dass Clownie, Shlomo und Konsorten ja eigentlih harmlose Opinion Youtuber wären. Lasst es euch einfach mal von ehemaligen Rechten einfach mal die Funnels und Mechanismen erklären. Die Medien mögen sich ändern (Youtube mittlerweile TikTok etc...) aber die Methoden bleiben eigentlich die gleichen.

Abschließend weil ich eigentlich gar kein Bock mehr auf das Thema habe zum Thema Bärendienst und jetzt generiert man dem Clownie noch mehr Abonnenten: Fallt doch nicht auf so plattes Framing rein. Bei 200k wird man so oder so hochgespült, ob das jetzt früher oder später kommt ist doch total egal. Es hat Aufmerksamkeit geschafft für ein wichtiges Thema, darum ging es. Ob sich jetzt innerhalb der rechten Bubble ein paar Leute Abos hin und her schubsen ist doch sowas von egal, jetzt mal echt.
ZiggyStardust
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von ZiggyStardust »

Krokettenkardinal hat geschrieben: 13. Mai 2025, 13:35 Ich hatte bis eben keine Ahnung, was da los war, ich habe zum Glück mit Social Media nichts zu tun.

Wir erleben, dass unsere Demokratie mit einer Fliegenklatsche zu einer Schießerei geführt wird, um bei helllichtem Tage erlegt zu werden. Leute wie der Clown gehören aus dem Verkehr gezogen, er schiebt ganz doll mit.
Aber genau das wird doch nicht passieren. Böhmermann hat in seinem Video auch ein paar andere rechte Youtuber und Youtuberinnen gezeigt, aber alle reden nur über Clownswelt. Es ist schon lange kein Problem mehr öffentlich solche Positionen zu vertreten. Selbst Youtube stört sich nicht daran und während Trump II werden die sowieso die Füße stillhalten.
Wahrscheinlich wird Clownswelt viele seiner bisherigen Freunde verlieren, aber dafür ganz viele neue Freunde finden, die ihn in ihre Peer group aufnehmen werden. Er wird sich weiter radikalisieren und als Opfer der Medien inszenieren. Seine Reichweite dürfte sprungartig ansteigen. Jeder vierte Deutsche will die AfD wählen und ist ein potentieller Abonnement für seinen Youtube Kanal.
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tanair
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von tanair »

Carlos hat geschrieben: 13. Mai 2025, 15:59 Abschließend weil ich eigentlich gar kein Bock mehr auf das Thema habe zum Thema Bärendienst und jetzt generiert man dem Clownie noch mehr Abonnenten: Fallt doch nicht auf so plattes Framing rein. Bei 200k wird man so oder so hochgespült, ob das jetzt früher oder später kommt ist doch total egal. Es hat Aufmerksamkeit geschafft für ein wichtiges Thema, darum ging es. Ob sich jetzt innerhalb der rechten Bubble ein paar Leute Abos hin und her schubsen ist doch sowas von egal, jetzt mal echt.
Ich denke auch, dass alles gesagt wurde, was es zu sagen gibt. Einzig beim letzten Punkt würde ich dir nicht zustimmen. Der Kanal hat gerade in den letzten Monaten kaum Zuwachs gehabt, nachdem der Kanal vermutlich aufgrund der Wahlen ziemlich an Mitgliedern gewonnen hat.
Das kann man gut in Social Blade sehen: zwischen Oktober bis April immer nur konstant 2000 - 4000 Abonnenten zuwachs. Im März nur 1000. Das Steigerung war zwar konstant aber nicht besonders steil. https://socialblade.com/youtube/handle/clownswelt
Das hätte sicherlich noch 2-3 Jahre gedauert bis der Kanal seine Abonnenten verdoppelt. Mittlerweile hat er über 400tsd Abonnenten. Ich denke bis Ende des Monats wird sich sein Kanal verdoppeln (also auf über 450tsd). Mit einem Beitrag hat man ihm wahrscheinlich 2-3 Jahre Arbeit abgenommen. Plus natürlich die zahlenden Mitglieder die wahrscheinlich gestiegen sind.
Carlos
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von Carlos »

Dann bin ich ja gespannt ob er bald seinen Mut entdeckt und vor die Kamera kommt. Laut dem Video mit Krautzone hat er ja noch keine Kamera lol 😁

Ansonsten kann ich nur sagen was ein armseliges Würstchen ich da in dem Video gehört habe. Er hatte damals in der Pandemie schon viele Leute verloren die ja gar nicht Meinungsfreiheit gefeiert haben wie er. Aber man soll trotzdem mit Freunden und Verwandten falls möglich politisch sprechen auch wenn sie noch gebrainwashed sind durch die Systemmedien. Na dann bin ich ja froh für ihn dass die Katze aus dem Sack ist, jetzt kann er seinen politischen Realtalk ja auch mal mit Leuten führen die gegebenenfalls mal Widerworte geben statt einfach über Medienmaterial drüber zu labern mit 50 tausend Jumpcuts. Good luck.

Übrigens hier noch mal mein YouTube Tipp über den Ex Neonazi Philip. Alleine wenn er mit dem ehemaligen Oberfascho Axel Reitz sich kaputt lacht über den neuen Content der Rechten, das erwärmt mein Herz😃
https://www.youtube.com/@realphilipschlaffer/videos
OlliF
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von OlliF »

tanair hat geschrieben: 12. Mai 2025, 16:24 Das Problem ist hier: was ist wenn irgendwann mal die AFD an die Macht kommt und eben das genauso macht? Politisch unbeliebte Gegner ausfindig machen und im Fernsehen als Staatsfeinde markieren.
Die AfD muss nicht an die Macht kommen um Menschen mit unliebsamen Meinungen systematisch (!) zu denunzieren. Das hat sie schon 2018 mit ihren "Informationsportal[en] Neutrale Schulen" getan, auf denen "besorgte Eltern" Lehrer melden könnten, die im Unterricht linke Ideologieprogramme lehren.

https://www.deutschlandfunk.de/neutrali ... d-100.html
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Felidae
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von Felidae »

Generell ist die Vorstellung recht amüsant, dass die AfD für Schweinereien Inspiration oder Präzedenzfälle bräuchte. Ich denke, wir können getrost davon ausgehen, dass die AfD auf jede Scheißidee schon ganz von alleine kommt - und es ihnen im Zweifel auch egal ist, ob irgend jemand vor ihnen das schonmal gemacht hat.
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von oilrumsick »

OlliF hat geschrieben: 14. Mai 2025, 11:19
tanair hat geschrieben: 12. Mai 2025, 16:24 Das Problem ist hier: was ist wenn irgendwann mal die AFD an die Macht kommt und eben das genauso macht? Politisch unbeliebte Gegner ausfindig machen und im Fernsehen als Staatsfeinde markieren.
Die AfD muss nicht an die Macht kommen um Menschen mit unliebsamen Meinungen systematisch (!) zu denunzieren. Das hat sie schon 2018 mit ihren "Informationsportal[en] Neutrale Schulen" getan, auf denen "besorgte Eltern" Lehrer melden könnten, die im Unterricht linke Ideologieprogramme lehren.

https://www.deutschlandfunk.de/neutrali ... d-100.html
Zum einen das und zum anderen finde ich es falsch unser System so zu gestalten, dass es einen Umsturz von Feinden der DFGO aushalten muss. Man sollte es eher so gestalten, dass es diesen Umsturz nicht gegen kann indem man bestimmten Extremisten eben den Saft abdreht und ihnen nicht grenzenlose Meinungsverbeitungsfreiheit zugesteht (die Meinung dürfen sie ja weiterhin haben, aber eben nicht verbreiten).
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Heretic
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Re: War doxing hier richtig? Fall Böhmermann und Clownswelt

Beitrag von Heretic »

Statement von Powergame zu ihrem Ex-Gitarristen:

https://www.facebook.com/powergame.heav ... cale=de_DE

Man kann den Leuten eben nur vor den Kopf gucken. Schon krass...
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