Auf ein Bier: Der niveauvolle Stammtisch

Wie wäre es denn, wenn Jochen endlich mal seinen Monolog über die Civ-Reihe oder in dem Fall vllt. noch Civ 5 mit allen Add-Ons macht.

Mich würde mal interessieren, was einer mit "Insel Begabung " über Civ alles drum und dran zu erzählen hat.

Civilization würde mich auch interessieren. Sowohl die Historie als auch die aktuelleren Versionen 5+6.

Ist halt die Frage, ob Jochen irgendwas jenseits der "normalen" Spielererfahrung erzählen kann. Ich zock auch seit Civ 1 und würde mich sehr darüber freuen, mal wieder eine Altbierfolge von einem Spiel zu hören, was ich tatsächlich auch kenne (Söldner und andere Shooter bzw "André-Spiele" *g* gehören meistens nicht dazu). Aber es ist halt immer schön, wenn noch etwas Zusatzweissen einfließen kann, was Otto Normalverbraucher halt nicht kennt.

Altbierfolge zu Master of Magic!

Ein Podcast über die Civilisation Reihe mit Jochen am Steuer klingt für mich eher nach genug Material für eine komplette Staffel.

Dafür!

Und was konkret stellt ihr euch da als Inhalt vor?

Ich kann mir da relativ viele Themen vorstellen:

- Bewertung der Spiele
- Einbettung in den zeitlichen Gesamtrahmen
- Entwicklung neuer Features und Entwicklung der KI
- Anekdoten (Geschichten und Bugs)
- Vorstellung der Entwicklerstudios

Dann aber bitte vorher die Folge von Stay Forever anhören, damit man nicht zu ähnlich wird.

Das halte ich für den vollkommen falschen Ansatz. Wieso sollte man eine unvollständige Folge produzieren, nur weil ein anderer Podcast das Thema bereits behandelt hat? Hat man den anderen Podcast dann nicht gehört, fehlen ggf. relevante Informationen.

NobodyJPH hat geschrieben:Das halte ich für den vollkommen falschen Ansatz. Wieso sollte man eine unvollständige Folge produzieren, nur weil ein anderer Podcast das Thema bereits behandelt hat? Hat man den anderen Podcast dann nicht gehört, fehlen ggf. relevante Informationen.

Wir wollen aber auch keinem Rezitierwettbewerb beiwohnen...

Also auf ein Civ Special warte ich auch schon ewig. Zumal mir schmerzlich bewusst wird, dass die Civ Reihe mir immer weniger Spaß macht mit jeder neuen Version. Wobei Teil 4 mit allen Add On war noch sehr erträglich.
Mich würde eher interessieren, wieso das Spiel immer unlogischer wurde anstatt logisch.
Wieso zum Geier kann ich jetzt eine Pyramide nur in der Wüste bauen? Fällt die auf einer Weide in sich zusammen? Und wie haben das dann damals die Azteken geschafft? Und wieso haben alle gejubelt, dass mit Civ 5 nur noch 1 Einheit pro Feld sich aufhalten darf? Und diese Limitierung gilt sogar für Arbeiter und Missionare etc...? Das der Stapel des Todes reduziert werden musste, war klar - keine Frage. Aber NUR 1 Einheit? Hätte man es nicht auf 3 reduzieren können, zumal die Felder ja eigentlich so groß sind, dass dort in Wirklichkeit 50 stehen könnten? Da wäre dann auch viel mehr taktische Tiefe im Kampfsystem gewesen. Und warum zum Geier gibt es keine Umweltverschmutzung mehr? Hatte der Trump da etwa seine Finger im Spiel?
Fragen über Fragen....

Die Aussage der Entwickler zum Thema 1 Einheit pro Feld war, dass man mehr Taktik à la Panzer General ins Kampfsystem bringen wollte. In der Theorie ja ein sinnvoller Gedanke.
Aber dann sollte man auch in der Lage sein, eine KI zu programmieren, die damit umgehen kann.
In PG mit seinen fest vorgegebenen und großräumigen Maps konnten sie die Einheiten so platzieren und das Verhalten der KI auf jeder Map so scripten, dass man eine vernünftige Balance hatte. Bei Civ mit seinen generierten Maps und völlig unvorhersehbarer Ausgangslage sieht es da genz anders aus. Aber so weit haben die Gamedesigner dann nicht mehr gedacht. Es gibt so viel, was in Civ 5 und 6 nicht zu Ende durchdacht wurde...
Ein Punkt, der mich noch massiv nervt, ist das Spotting. Wenn ein Feld aufgedeckt wurde, hat das für den Rest der Runde offen zu bleiben. Wenn man z.B. auf großen Maps die Meere nach feindlichen Schiffen absucht, hat man kaum eine Chance, alle Felder zu erwischen und nichts unnötig doppelt abzuscannen. In Civ 4 richtig umgesetzt, in Civ 5 und 6 wieder vergessen.

der unbestechliche hat geschrieben:Aber so weit haben die Gamedesigner dann nicht mehr gedacht

So weit haben sie bei Civ 5 schon gedacht. Sie waren halt bereit, die daraus resultierenden Probleme in Kauf zu nehmen, um die aus dem anderen Ansatz resultierenden Probleme (Stacks of Doom usw.) abzustellen und in diesem Zuge neue und interessante Mechaniken einzuführen. Bei Civ 5 hat das nach den Addons auch ordentlich funktioniert.

Bei Civ 6 hingegen gebe ich dir Recht: Dort ist die KI hoffnungslos überfordert - und die Neuerungen nehmen ihr auch noch vielfach die Möglichkeit, das halbwegs vernünftig zu kaschieren. Das Problem hatte Civ 5 Vanilla stellenweise auch. Aber Civ 6 exponenziert das. Gerade so vermeintlich simple und den Spieler motivierende Elemente wie die Heureka-Momente stellen eine KI vor gewaltige Probleme. Und über das Sammelkartenspiel der Politik müssen wir erst gar nicht reden. Das ist alles super für den Spieler. More power to him. Die KI kann da halt nicht mit.

Ach ja, das "Sammelkartenspiel" der Politik!
Waren das noch Zeiten, als 5 oder mehr Runden Anarchie herrschte wenn man seine Regierungsform wechseln wollte.

Jochen hat geschrieben:
Bei Civ 5 hat das nach den Addons auch ordentlich funktioniert.

Finde nicht, dass es funktioniert. Mit den Addons nur nicht mehr ganz so mies wie in Vanilla.
Ein technologisch gleichwertiger Gegner wird militärisch nie zur Gefahr, selbst wenn er zahlenmäßig zehnfach überlegen ist. Man kann mit einer kleinen Armee eine Einheit nach der anderen besiegen während die Masse der KI-Einheiten sinnlos in der Gegend rumgurkt.
In meinen 600 Std. Civ 5 hatte ich nur eine Situation, wo die Kampf-KI zwar auch nicht taktisch klug agiert hat, aber zumndest mit ihren hunderten von Einheiten so massiv angestürmt ist, dass ich meine kleine Armee auf Dauer nicht schnell genug durchrotieren und heilen konnte. Das war mit dem Community-Patch, aber auch da ist so etwas leider nur die Ausnahme von der Regel.

Da ich meist friedlich spiele bis dann irgendwann zwischen Renaissance und Industrialisierung alles im Weltkrieg endet, ist die Kampf-KI für mich der wichtigste Bestandteil des Late-Game. Wer eher auf friedliche Siegbedingungen abzielt oder auf kleinen Maps mit entsprechend wenigen Einheiten spielt, für den funktioniert die KI da Sicherlich besser.

Ein weiterer Punkt ist, dass jetzt jede Einheit über Wasser ziehen kann. Idee: die KI soll es leichter haben, Truppen anzulanden, ohne erst Transportschiffe heranholen zu müssen. Hat es funktioniert? Nein, die KI greift genauso ineffektiv übers Wasser an wie eh und je. Aber mir wurde das interessante Gameplay-Element genommen, vorauszuplanen, wann ich meine Transportschiffe an welchem Ort brauchen werden, um zur nächsten Insel überzusetzen.

Ich will nicht sagen, dass bei Civ 4 alles besser war oder Civ 5 keinen Spaß macht. Dann hätte ich nicht so viele Stunden damit verbracht. Aber es hätte noch deutlich besser sein können. Teilweise mit wenig Aufwand, indem man einfach Sachen von Civ 4 übernommen hätte, die dort gut funktioniert haben, bis herunter auf GUI-Ebene (z.B. Speichern/Laden-Dialog oder die Statistik).

Generell X4, nicht nur beschränkt auf Civ wäre was feines. Allerdings könnte das dann wohl etwas ausufernt werden.

gandrasch hat geschrieben:Generell X4, nicht nur beschränkt auf Civ wäre was feines. Allerdings könnte das dann wohl etwas ausufernt werden.

Master of Magic! Das macht alles viel besser als Civ und ist dabei schon so alt...