Wie wichtig sind euch Achievement- Systeme?

[Marcus Lohse]

Ich mag Achievements eigentlich sehr gerne. Sie bieten mir (optimalerweise) eine Orientierung im Spiel. Sie weisen mich z.B. auf bestimmte Gameplay-Mechaniken hin, die in meinem individuellen Spielstil vielleicht ein wenig runterfallen würden. Oder sie bieten einen Hinweis auf bestimmte Inhalte des Spiels, die mir sonst mglw. verborgen blieben. Oder sie bieten manchmal auch einen Anreiz, bestimmte Dinge einfach länger zu versuchen, bis man sie schafft. Die Plattformgebundenheit (ich bin PC-Spieler, also Steam, GOG, Epic etc.) ist mir dabei egal. Ich habe niemanden in meiner Freundesliste und spiele ausschließlich Singleplayer. Von mir aus könnte das Spiel die Achievements auch selbst sammeln, und nicht die Plattform.

[Mauswanderer]

Ich glaube, gegenüber Achievements mittlerweile abgestumpft zu sein. Zu XBox360-Zeiten habe ich noch aktiv versucht, auf zumindest alle SP-Achievements hinzuarbeiten. Das war für mich nur eine kurze Phase, die meiste Zeit danach habe ich "nur" noch geschaut, welche Achievements ich mit wenig Zusatzaufwand mitnehmen kann, mich aber weiterhin über erlangte Erfolge (auch Story-Achievements) gefreut.

Heute sind mir Achievements fast total egal, sowohl potentielle wie auch bereits erlangte, mit zwei Ausnahmen:
1. Achievements für Sachen, bei denen ich nicht damit gerechnet habe, dass der Entwickler davon ausgeht, dass ich das ausprobiere (was natürlich immer auch ein bisschen Selbstbetrug hinsichtlich der eigenen Kreativität gegenüber der Vorstellungskraft der Entwickler beinhaltet, die Gratifikation aber für mich nicht schmälert).
2. Achievements, die mir bei Spielen mit simplem, aber für mich spaßigen Gameplay-Loop zusätzliche Ziele anbieten (bspw. bei Two Point Hospital). Solche Achievements empfinde ich dann einfach als ausgelagertes optionales Missionsziel.

[Arnold94]

Früher auf der XBox 360 war ich ein wirklicher Achievement - Jäger. Mittlerweile lassen mich diese eigentlich völlig kalt und ich lege mehr Wert auf andere Sachen wie story und gameplay.

Natürlich kann ich auch Leute verstehen, die diese Erfolge oder Trophäen sammeln. Hauptsache jeder hat auf seine Weise Spaß mit seinen Spielen.

[lipt00n]

Ich mag Achievements die überraschend aufploppen und mich schmunzeln lassen, zum Beispiel sowas wie "Töte 3 Gegner hintereinander im Faustkampf, während du dich im Kreis drehst" (frei erfundenes Beispiel). Fortschritts-Achievements nach Abschluss von Quest XYZ (wie z.B. bei The Witcher) empfinde ich irgendwie als hart sinnlos.

[Arnold94]

Ja ganz genau, so zufällig und quasi sinnfreie Achievements sind ausgezeichnet. Aber gezielt Erfolge zu farmen gibt mir überhaupt nichts.

[derFuchsi]

Fortschritts-Achievements nach Abschluss von Quest XYZ (wie z.B. bei The Witcher) empfinde ich irgendwie als hart sinnlos.

Jein... bringt einem selbst nix aber ist prima für die Statistik. Wenn man sieht dass nur 30% der Spieler Akt 1 fertig gespielt haben (frei erfunden) sagt ja auch schon einiges aus.

[Patruso]

Es gibt Spiele und Achievements, da können sie einen ganz guten Rahmen geben bzw. Ziele vorgeben - bei Civilization und Crusader Kings kann sowas das Spiel bereichern bzw. einfach interessante Spielansätze provozieren.

Bei Rollenspielen u.ä. finde ich das reichlich langweilig.... da finde ich es eigentlich nur spannend um zu schauen, wer was zu welchem % erledigt hat (verzerrt aber natürlich total). Dann lieber ein integriertes Element im Spiel, wie bei RDR2.

[Arnold94]

Stimmt ja, in RDR2 liebe ich das Kompendium.
Bringt mir spielerisch zwar nicht mehr als weitere Sammelaufgaben, aber da hab ich komischerweise genau so wie bei den Herausforderungen ( Bandit, reiten etc.) Spaß.

[arparso]

Zu Xbox 360 Zeiten waren sie mir wichtiger, allein um den stets präsenten "Gamerscore" weiter in die Höhe treiben zu können. Heute spielt das keine Rolle mehr, bin aber trotzdem durchaus dankbar für spaßige Achievements. Gute Achievements können motivieren, bisher vernachlässigte Mechaniken auszuprobieren oder sie bieten spaßige, zusätzliche Herausforderungen und geben mir so mehr Gründe und Motivation, ein gutes Spiel länger zu genießén, als ich es ohne getan hätte.

Schlecht sind Achievements, wenn die verbundenen Aufgaben selbst nervig sind... oder Multiplayer-Achievements, fast egal in welcher Form. Wer Spiele Jahre nach Release anfängt, hat ja oft schon Probleme, überhaupt noch ein richtiges MP-Match in Gang zu bringen - geschweige denn, die entsprechenden Achievements zu machen. Unfassbar nervig ist es auch, wenn man den Achievement-Progress nicht richtig verfolgen kann. Z.B. wenn man bei Sammel-Aufgaben keine Ahnung hat, wieviel man bereits gefunden hat, welche genau man bereits gefunden hat oder wo man noch welche finden könnte (wenn das nicht auf der Karte oder in-game angezeigt wird). Vor allem, wenn man mal länger Pause macht und zum Spiel zurückkehrt, hat man bei solchen Aufgaben ohne richtiges ingame-Tracking oft keine Ahnung mehr.

Oder Achievements, die mehrere Playthroughs erfordern. Ich spiel das Spiel doch nicht fünfmal durch, nur um dann alle Enden gesehen und die fünf Achievements freigeschaltet zu haben.

[meieiro]

Es gibt Spiele und Achievements, da können sie einen ganz guten Rahmen geben bzw. Ziele vorgeben - bei Civilization und Crusader Kings kann sowas das Spiel bereichern bzw. einfach interessante Spielansätze provozieren.

Ich habe ein Zeit Europa Universalis IV ziemlich gesuchtet und da bin ich immer de Liste mit den Achievements durch gegangen und habe mir da meine nächste Kampagne rausgesucht.
Aber ohne, dass ich da einen Anspruch hätte alle 100% Achievements zu haben. Ich werde zum Beispiel höchst wahrscheinlich nie das World Conquerer-Achievement holen.