ETFs, Fonds und Sparmoeglichkeiten

[lnhh]

Moin Leute,

hat hier jemand nen regelmaessigen Sparplan mit ETFs laufen?
Wie spart ihr euer ueberschuessiges Vermoegen?

Hab mich in den letzten Woche grob eingelesen und werde jetzt wohl monatlich die folgenden ETFs besparen:

ETF060 - Stoxx EU
ETF127 - Emerging Markets
ETF110 - MSCI World
dazu such ich noch einen USA fokussierten.

Ich bin der Meinung, dass ich somit ordentlich und breit aufgestellt bin. Erster geplanter Zeitraum sind so 10-20 Jahre. Monatliche Sparsumme zwischen 500€ und 1000€.

Was ich aktuell gar nicht weiß ist, wie die eventuellen Gewinne / Verluste in die Steuererklaerung mit einfliessen.
Standort der ETFs ist jeweils Luxemburg, soweit ich weiß.
Hat hier jemand von euch mehr Erfahrung oder Tipps?

Bin ich voellig auf dem Holzweg?

Bei der Bankberatung komm ich mir immer verarscht vor. Die muessen ja ihre Quoten bringen und haben unerhoerte Kosten.

Danke und lg

[Umashmepara]

(Ich bin kein Experte ,-) )

Ich hatte mir damals ( vor 2 Jahren ) das Stiftung Warentest-Buch zu dem Thema geholt. Da wird auch das Thema Steuern erklaert.

Ich hab eine aehnliche Fond-Aufstellung. Einen ETF-EU-Renten-Fond und einen ETF-World-Fond. Ich spare aber nur 150 Euro in Fonds pro Monat.

Das Problem mit den Steuern hatte ich dieses Jahr auch das erstemal:
Ueberlichweise muesste deine Bank gegen Maerz einen Aufstellung der Ertraege und der abgefuehrten Steuern in dein Postfach legen. Die kannst du dann in den KAP-Bogen deiner Einkommensteuer eintragen. Normalweise werden auch Steuern einbehalten, auch wenn die Fonds in Luxenburg aufgelegt werden.

Anders ist wohl bei thesaurierende Fonds. Aber das finde ich echt knifflig und es gibt da wohl Aenderungen im Jahre 2017.

[lnhh]

Sind alles thesaurierer. Keine Ausschuetter.
Die Aenderung ist glaube ich ab 2018. Aber was genau passiert, weiß ich auch nicht.

[Umashmepara]

Meine sind auch alle thesaurierende.

Allerdings hab ich einfach bei der Auswahl der Fonds nicht drauf geachtet.

Es gibt einen Stiftung-Warentest-Artikel zu dem Thema ( Eventuell ist der Artikel hinter einer Bezahlschranke )
https://www.test.de/Auslaendische-thesa ... 4691865-0/" onclick="window.open(this.href);return false;

Ansonsten ist der Artikel in der Finanztest 02/2014

So den neuen Steuerregeln von Fonds gibt es auch einen Artikel:
https://www.test.de/Fondsbesteuerung-ab ... 5124267-0/" onclick="window.open(this.href);return false;

( Finanztest 02/2017 ), den hab ich aber noch nicht gelesen ( mach ich gleich im Zug )

[5of3]

Prinzipiell alles gut.... Habe ich auch seit ein paar Jahren in ähnlicher Höhe am Laufen. Wichtig is weniger die genaue Spezifikation also von wem sondern welcher Index, thesaurierend und repliziert bzw. synthetisch... Die Fragen muss man sich selber stellen und dann beurteilen was das beste Produkt für einen ist.

Aber anderer Gedanke möchtest du echt zu Allzeithochs einsteigen. Klar in the long run wird das auch gekappt aber eine kleine Konsolidierung abzuwarten mit Frist bis das Jahr vorbei ist würde ich persönlich abwarten. Habe gerade auch pausiert und parke mein Sparplan in kleinere direkte Anlagen, Gold etc.. .... naja das is persönliche Meinung aber mir wäre das erste Jahr mit hohem Rücksetzerrisiko ggf. zu verschwenderisch. Viel Glück

[gyroscope]

Ich arbeite zufällig in der Branche (als IT-Fuzzie, nicht als Finanzvertreter). Klingt nach einem ausgewogenen Plan, den Du da hast. ETFs sind das preisgünstigste und auf Dauer chancenreichste Instrument.

Nur fängst Du halt gerade in einer absoluten Börsenhochphase an, Dein Vermögen aufzubauen. Auf 15-20 Jahre wirst Du natürlich auch vom
Cost-Average Effekt profitieren, sparst aber halt jetzt in eine absolute Hausse und wirst dann erstmal den Abschwung mitnehmen. Naja, den idealen Einstiegszeitpunkt erwischt man sowieso nur mit Glück. Ich wüsste aktuell auch nicht, wann sich der Börsentrend wieder umkehren könnte. Es gibt einfach keine Alternativen zur Geldanlage, und Draghi sei dank wird sich das so schnell nicht ändern...

[5of3]

absolute zustimmung zu gyroscope..... einzige alternative gezielte einzel-investments

aber wohin nur mit dem spar-geld Einzelanlagen sind ja wie schon gesagt schön und gut, aber irgendwann wird das so "nebenher" einfach zu aufwendig und lohnt sich auch nicht mehr bei den aktuellen Bewertungen....

da lob ich mir doch die letzten jahre: etf´s! Einfach reinhauen was geht.

Interessant wird das mit den ETFs nur wenn tatsächlich mal ein Abschwung stattfindet (und auch der kommt wie das Amen in der Kirch), da gibt es ja so einige Nostradamus-Experten, welche von einem selbstverstärkenden Negativeffekt bei ETFs ausgehen werden. Wie ist das eure Meinung dazu?

Zum Thread-Ersteller: Hau Dir doch noch nen DAX-ETF rein (patriotismus und so ): ETF001 und USA gehste halt auch wieder breit in DJ und/oder NASDAQ: ETF010/ETF011. Das sind doch absolute billo No-Brainer. Aber wie gesagt das Timing ist jetzt wirklich total blöd (zumindest kurz- bis mittelfristig). Solltest Du ne starke Disziplin haben würde ich eher so konsequent Geld absparen und dann bei günstiger Bewertung rein. Denn bis sich per cost-average effekt dann nach dem rutsch gen süden und dann wieder aufstieg das wirklich raushaut wird es schon etwas dauern, wie gyroscope das richtig sagt!

[Odradek]

Also ich hab mir vor kurzem, von meinen über Monaten hart Ersparten 5€, nen Wasserhahnaufsatz gekauft. War ein Angebot, gab es für Küche und Bad zusammen. Der reduziert die benötigte Wassermenge um 20%. Wenn die Wasserkosten also ungefähr gleich bleiben, dann hab ich in
vierzig Jahren in meinem Rücklagen genug für meine Rente. Also wenn ich ungefähr ne halbe Stunde Rentner bin, bevor ich den Löffel abgebe.

[5of3]

ernsthaft? message is bei mir angekommen! das rumgetrolle ist also auch hier nun da, oder sehe ich den witz einfach nicht? bin raus. danke fürs stänkern.

[lnhh]

Danke an die Antworten bis jetzt. Hatte die letzte Tage viel zu tun. Werde das nochmal durchgehen und demnaechst nochmal antworten!
Freue mich ueber die Tipps!

Bezueglich des konsequenten Anstiegs:

Natuerlich sind wir aktuell auf nem quasi Allzeit hoch, jedoch ist ne Vorhersage kaum moeglich. Wie siehts in 5 Jahren aus? Vielleicht steigt es weiter durchgehend?
Dann sieht die aktuelle Phase gar nicht mehr so unfassbar stark aus.
Ich glaube fuer ein paar Monate werde ich das jetzt erstmal testen und eure weiteren ETF Beispiele mit in Betracht ziehen.
Sollten sich Marktaenderungen abzeichnen, cancel ich die Spareinlagen und behalte es erstmal Bar aufm Konto.

Den perfekten Einstiegsmoment (vor 12 Monaten sahs gut aus ) gibt es ja so nicht - von daher, Sprung ins kalte Wasser. Ich will mein Geld natuerlich nicht wegwerfen, spare aber nur "ueberfluessiges" - heisst saemtliche alltaegliche und kleinere Luxusabgaben + Reisen sind bereits bezahlt oder eingerechnet.

Wie sieht denn euer Portfolio oder Sparplan aus? (Falls ihr dazu was sagen moechtet.)

[s8g]

Also von mir zwei Gedanken:

1. Es gibt keinen perfekten Einstiegszeitpunkt. ETFs eigenen sich vor allem zum passiven Investieren, soll heißen die Werte sammeln sich halt an, ohne das du viel tust. Wer darüber nachdenkt, wann ein guter Punkt zum Einstieg an die Börse ist, trifft eine Annahme über Kursverläufe, das ist spekulativ. Für Spekulanten gibt es andere Produkte, die sich besser eignen als ETFs.

2. Finger weg vom Home-Bias: Keine ETFs auf DAX, Eurostoxx und co. Das ist eine Risikobündelung, die meiner Meinung nach dir nichts als Ärger einbringt. Wenn die Kurse in Deutschland oder Europa in den Abgrund rauschen, willst du nicht dumm dastehen, weil überproportional viel Geld in solchen Fonds liegt. Lieber einen MSCI-World mit niedrigen Verwaltungskosten kaufen, die europäischen und deutschen Werte sind dort miteinbezogen. Einzig die Emerging Markets kommen da swoeit ich weiß nicht vor, sodass man die mit maximal 10% versehen kann, wenn man das möchte.
Wenn man Sicherheiten neben Aktion haben möchte, kann man noch einen Renten-ETF besparen.

Mein Portfolio könnte ich zwar teilen, aber das ist halt nicht optimal, ich habe es halt bloß nicht umgeschichtet. Im Prinzip liegen bei mir ca. 80% in einem thesaurierenden ETF auf den MSCI World und 20% in einem auf deutsche Staatsanleihen. Letzterer läuft logischerweise nicht so prächtig gerade, balanciert das Risiko aber aus. Werde aber im Rahmen der Anschaffung einer Eigentumswohnung ohnehin umstrukturieren.

Mein absoluter Tip ist aber diese Seite. Meine Frau hat nach den dortigen Empfehlungen jetzt ebenfalls einen Sparplan eingerichtet. Auf der Webseite gibt es sehr gute Informationen, da kann man sehr gut rumstöbern.

[5of3]

Stimme der Diskussion um den optimalen Zeitpunkt zu!

Zum Thema Home-Bias:
Ich denke das muss kein Bias sein. Risikobündelung ist auch Ertrags-Chancenbündelung (volatilität!). Ich für meinen Teil halte die Amis für extrem zu hoch bewertet und in Europa und D wenn überhaupt noch potential. Und abgesehen von Ami-Investments ist der MSCI WOrld mit nem Anteil von über 50% USA daher per Konstruktion auch verzerrt, daher bedarf das in meinen Augen wenn man sich nur wenig aktiver als nur 100% passiv damit auseinandersetzen möchte ein wenig Korrektur bei der Sparplan-Erstellung und Portfolio-Streuung.

[gyroscope]

@Odradek

Sparen ist immer der erste Schritt beim Vermögensaufbau
Hast Du eine Beispielrechnung, bringt das wirklich was?

Zur Diskussion, wie ETFs durch ihre Zusammensetzung die Börsenentwicklung selbst beeinflussen: Wenn man sich
die nicht-ETFs ansieht, all die gemanagten Fonds, so bilden diese ja auch meistens zu 98% einen Index ab. Mit
vielleicht 2% des Kapitals versucht der Fondsmanager den Index, mit dem sein Fonds sich messen muss, durch
geschicktes handeln zu übertreffen.

Ich glaube also ehrlich gesagt das die Diskussion um die ETFs und die Marktverzerrung durch selbige übertrieben ist.
Fast alle Fonds bilden einen Index ab.

[s8g]

Home-Bias ist Home-Bias, weil es die ungerechtfertige Annahme ist, dass sich der heimische Markt besser schlägt als der fremde. Etwas anderes wäre es, wenn man bestimmte Gründe hat, einen bestimmten Markt oder bestimmte Werte zu bevorzugen. Damit ist man aber deutlich im spekulativen Bereich und benötigt ein mehr an Wissen und ist aufgefordert, die Märkte zu beobachten.

Für mich widerspricht das der grundlegenden Idee von ETFs, dann kann man auch bald sein Depot wieder mit Einzelwerten füttern und schauen, wie wenig ein Freizeitanleger nach der Arbeit professionelle Anleger schlagen kann.

[5of3]

Jein.

Klar ETFs sind immer als passiv zu verstehen. Eine Portfolio Re-Kalibrierung ist aber zumindest auf Jahresbasis immer anzuraten. Kann man ja gemeinsam einfach mit der Steuer machen. Und bei Homebias hatte ich tatsächlich den bereits erwähnten Gedanken im Kopf.... einfach so was kaufen weil Deutschland drauf steht, ist natürlich schmarren.

Cheers

[Subtrahierer]

Ich habe mir die letzte Zeit auch einige Gedanken dazu gemacht. Sparen mache ich ja schon, aber das sammelt sich einfach auf dem Konto. Nun ist die Frage, ob ich das dort liegen lasse und weitgehend save mit -2% pro Jahr rausgehe und in 5 Jahren denke "hätte ich mal..." oder ob ich das geld, was ich ohnehin nicht akut benötige in den Markt investiere.
Ich habe mich für letzteres entschieden. Nach einer initialen Investition in 8 Einzelwerte (3x Deutschland, 2x Rest-Europa, 1x USA, 1x Asien, 1x Kryptowährung) wird zukünftig monatlich ein Betrag in 3 ETF-Sparpläne fließen. Die Entscheidung in welche ist noch nicht gefallen, aber da soll breit gestreut werden.

Wann der Richtige Einstiegspunkt ist weiß man leider immer nur Rückblickend. ist also auch müssig sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

[falseprophet]

Ich benutze ETF nur zum shorten und Future teilweise für positive Wetten, ansonsten setzte ich klassisch auf Aktien für längerfristige Investitionen und Akquisitionen. Indexies EFT (der Top Shares) bringen gar nichts und sind meines Erachtens das reine Glückspiel, da zuviele Faktoren mitwirken. EFT zum shorten sind demgegenüber sehr gut. Mein Kapitaleinsatz liegt insgesammt bei etwas über 800k €.