Themenvorschlag: Zu arm zum Spielen

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snoogie
Beiträge: 179
Registriert: 6. Apr 2017, 13:52

Themenvorschlag: Zu arm zum Spielen

Beitrag von snoogie »

Hallo zusammen,

bin gerade über folgenden Artikel gestolpert:

http://www.zeit.de/digital/games/2017-0 ... -kulturgut" onclick="window.open(this.href);return false;

Ich fände das Thema durchaus interessant, da könnte man auch gut mit einem Gast drüber reden denke ich. Wäre das nicht was? Passt vielleicht auch gut in den Zeitgeist?
Spieler werden hier mit der alten Leistungsidee gelockt. Wenn ich mich genügend anstrenge, habe ich die gleichen Chancen auf Erfolg", sagt Huberts. "Doch in Wahrheit gelten nicht dieselben Voraussetzungen." Wer kein Geld investiere, müsse stundenlang spielen, um auf dasselbe Level zu kommen wie jemand, der sich bestimmte Eigenschaften einfach kaufe. "Im Prinzip überträgt sich da die Klassengesellschaft in das Spiel."
Besonders der Absatz hat mich nachdenklich gemacht...

Viele Grüße,
Sebastian

Edit: Im falschen Forum eröffnet, Meldung an Admins ist schon raus zum verschieben.
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echtschlecht165
Beiträge: 2393
Registriert: 9. Jan 2017, 13:26

Re: Themenvorschlag: Zu arm zum Spielen

Beitrag von echtschlecht165 »

hmm, ich weiss nicht.
Ich denke ich habe für diejenigen, die nicht im Club der Videospieler sein können ungefähr soviel Mitleid, wie Mitglieder des Porsche-Oldtimer Clubs mit mir haben werden, da ich nicht dabei sein kann :-)
In Stein gemeißelt
lnhh
Beiträge: 2133
Registriert: 11. Jul 2016, 11:11
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Re: Themenvorschlag: Zu arm zum Spielen

Beitrag von lnhh »

Hm, das bezieht sich jetzt aber sehr stark auf die sogenannten P2W Spiele und gewissen F2P Titel. Bsps Clash Royale etc. Um da ernsthaft mitzuhalten muesen unmengen an Geldmitteln aufgewandt werden.

Regulaere Single- und Multiplayerspiele wuerde ich hier nicht betroffen sehen.
Fuck Tapatalk
snoogie
Beiträge: 179
Registriert: 6. Apr 2017, 13:52

Re: Themenvorschlag: Zu arm zum Spielen

Beitrag von snoogie »

Habt ihr den Artikel gelesen?

Mit der Aufnahme in des GAME in den Deutschen Kultarrat subd Videospiele offiziell Kulturgut. In Hartz4 Regelsätzen sind für Spielwaren, Bild- und Tonträger und Datenverarbeitungsgeräte 6,50€ monatlich vorgesehen. Mit den 6.50€ kannst du dir also alle 10 Monate ein Vollpreis AAA Spiel für 60€ kaufen, PC oder Konsole natürlich nicht mit eingerechnet.
Öffentliche Kultureinrichtungen wie Theater, Opern etc haben spezielle Tarife für Hartz4 Empfänger, für Videospiele gibt es sowas nicht. Ein gesellschaftliches Problem sehe ich da schon.
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echtschlecht165
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Re: Themenvorschlag: Zu arm zum Spielen

Beitrag von echtschlecht165 »

Passt doch:
für die 60€ (die gebe zu 99% nichtmal ich aus für ein Spiel, obwohl ich genug Geld dafür habe) kann Herr Hartz4 allerdings um ein vielfaches länger Beschäftigung haben als mit einem Opernbesuch, der ca. die hälfte kostet ;-)
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Desotho
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Re: Themenvorschlag: Zu arm zum Spielen

Beitrag von Desotho »

In was für einer Welt leben wir in der ein Kind League of Legends spielen muss?
El Psy Kongroo
DerSpieler
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Registriert: 1. Jun 2016, 21:47

Re: Themenvorschlag: Zu arm zum Spielen

Beitrag von DerSpieler »

Also ich als Student und Geizhals preisbewusster Mensch gebe aufgrund von Humble Bundles, Sales etc. auch oft nicht mehr als 6,50 pro Monat für Spiele aus. Ich weiß gar nicht ob ich in meiner Steam-Bibliothek ein einzelnes Spiel habe für das ich mehr als 10 Euro gezahlt habe. Aber natürlich sage ich nicht "Nur weil ich das so mache müssen das auch alle andere so machen". Auch verstehe ich schon, dass das als knapp bemessen empfunden wird was einem ALGII-Empfänger zur Verfügung steht. Es ist aber nicht unmöglich mit so einem Budget ein recht erfülltes Videospiel-Leben zu haben.

Der Punkt mit den Free2Play Mechaniken ist aber natürlich interessant. Grade Menschen mit wenig Geld fühlen sich zu Free2Play hingezogen (daher spielen auch so viele "Kids" sowas wie League of Legends), können in manchen solcher Spieler aber nichts reißen und haben daher keine schöne Spielerfahrung. Ob das eine Folge rechtfertigt... Kommt aufs Format an, imo aber eher nicht.
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Leonard Zelig
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Re: Themenvorschlag: Zu arm zum Spielen

Beitrag von Leonard Zelig »

Aus den Kommentaren:
Es ist doch super, wenn Jugendliche sich an öffentlichen Plätzen treffen und gemeinsam Videospiele spielen. Ich verstehe nicht, was hier das Problem ist. Von mir aus können solche Einrichtungen gerne unterstützt werden.

Die Beschwerden darüber, dass die Jugendlichen ihre Games nicht zu Hause spielen können, kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Hier liefert der Artikel auch keine Lösungsvorschläge. Soll der Staat etwa jedem Jugendlichen, der es sich nicht selbst leisten kann, eine 300€-Konsole einschließlich mehrerer aktueller Spiele finanzieren? Das ist meiner Meinung nach ein unnötiger Luxus - besonders dann, wenn die Möglichkeit besteht, solche Spiele in der Bibliothek zu spielen. Oder ein weniger aktuelles Spiel auf dem eigenen Rechner zu spielen.
Mich würde eher der globale Aspekt interessieren. In Brasilien war das Sega Mega Drive unglaublich lange erfolgreich, in China gab es ein spezielles N64, das Controller und Konsole in einem war.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
der unbestechliche
Beiträge: 338
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Re: Themenvorschlag: Zu arm zum Spielen

Beitrag von der unbestechliche »

Dafür haben sie aber die Zeit zum Spielen, was ich viel höher einschätze, als das Geld.
Nach der Arbeit und sonstigem Mist, den man um die Ohren hat, hab ich gar nicht mehr die Energie, noch irgendwas zu spielen. Reicht nur noch, um mich passiv berieseln zu lassen. Mein Mitleid hält sich daher in Grenzen.
Hab keine Lust, noch mehr meiner knapp bemessenen Lebenszeit und Energie mit Arbeit für andere zu verschwenden, damit dann auch noch jeder Hartz4-Empfänger seine 1 bis 2 Vollpreisspiele pro Monat oder Free to pay Boni kriegt, statt auf den Sale zu warten oder sich den Kram zu ergrinden.
der unbestechliche
Beiträge: 338
Registriert: 1. Jun 2016, 21:10

Re: Themenvorschlag: Zu arm zum Spielen

Beitrag von der unbestechliche »

Lol Axel. Die Welt, in der ich lebe, nennt sich Realität und du liesst manchmal nur, was du lesen willst und nicht, was wirklich da steht. Dabei belasse ich es mal, um den Thread nicht entgleisen zu lassen.
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NobodyJPH
Quantifier of Virtues
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Re: Themenvorschlag: Zu arm zum Spielen

Beitrag von NobodyJPH »

Bevor der Thread hier schon ausartet: Alle einmal kurz tief durchatmen und dann weiter im Text.

@der unbestechliche: Bitte mäßige deine Ausdrucksweise. Das lässt sich alles auch weniger provokant formulieren.
der unbestechliche
Beiträge: 338
Registriert: 1. Jun 2016, 21:10

Re: Themenvorschlag: Zu arm zum Spielen

Beitrag von der unbestechliche »

Wat? Ich hab da ewig noch umformuliert und gekürzt, damit sich keiner auf den Schlips getreten fühlt, aber die Grundaussage erhalten bleibt. Dann kommt Axel um die Ecke und macht mich an für Sachen, die ich nicht geschrieben habe. Und nu krieg ich nen Anpfiff, obwohl ich nach 5 Minuten Durchatmen eben NICHT auf Axels Provokation angesprungen bin.
Dieser Moderationsbeitrag war nun echt kontraproduktiv...
snoogie
Beiträge: 179
Registriert: 6. Apr 2017, 13:52

Re: Themenvorschlag: Zu arm zum Spielen

Beitrag von snoogie »

Axel hat geschrieben:Zum eigentlichen Thema. Es gibt da eine sehr interessante und auch richtig gut recherchierte Podcastreihe zum Thema:
https://poorplayerblog.wordpress.com" onclick="window.open(this.href);return false;

Darin geht es um Fragen wie visuelle und narrative Stereotypen, virtuelle Klassengesellschaften und dergleichen. Es würde mich freuen, wenn man Eric und Christian vielleicht mal in eine Sonntagsfolge einlädt. Der Eine ist Kulturwissenschaftler, der Andere Game-Designer. Wäre daher vielleicht auch was für Nachgeforscht.

Danke für den Hinweis!

Nochmal zurück zum Thema:

In dem Zeit Artikel geht es vor allem um Kinder & Jugendliche, die meist "unschuldig" sind und nichts für ihre Armut / die Armut der Eltern "können". Gerade dieses Thema finde ich sehr faszinierend, Jugendliche haben meist nicht die finanziellen Möglichkeiten sich selber eine Konsole oder einen PC zu kaufen. Humblebundle & co sind sicher eine Alternative, dazu musst du dann aber Zugriff auf eine Kreditkarte oder Paypal haben.
Wenn du die aktuellen Spiele nicht zocken kannst, bist du auf dem Schulhof automatisch raus überspitzt gesagt und wirst auf Grund deiner Armut direkt auch so nochmal gebrandmarkt, das sehe ich als Problem. In einer optimalen Welt wäre das nicht so, aber ich denke wir alle wissen, wie es in den Schulen zugeht / zuging. Ich hatte zu meiner Schulzeit auch darunter zu leiden, dass meine Eltern mir keine 200DM Schuhe kaufen wollten ;)

Viele Grüße,
Sebastian
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Ines
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Registriert: 27. Sep 2016, 07:22

Re: Themenvorschlag: Zu arm zum Spielen

Beitrag von Ines »

Ich finde das Thema auch im Hinblick auf Diskussionen dazu, wie man Spiele in der Schule einsetzen kann und wie man es dann schafft, eine gewisse Chancengleichheit herzustellen, ganz spannend. Hier ist auch das Thema der Game Literacy sicherlich wieder relevant. Wenn Spiele immer stärker auch andere Bereiche des Alltags beeinflussen, finde ich, dass sie auch für alle zugänglich sein sollten, damit alle die Chance haben, einen angemessenen Umgang mit diesem Medium zu erlernen.
"Se faire objet, se faire passive, c'est tout autre chose q'être un objet passif" (S. de Beauvoir)
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