Stuttgarter hat geschrieben:Okay, man kann Bösartigkeiten reinlesen, wenn man will, muss man aber nicht. Im Gesamtkontext wirkt der Text für mich doch wesentlich harmloser als vermutet. Allerdings würde ich tatsächlich sagen, dass das Ding als "Meinung" gekennzeichnet werden muss.
Also ich finde, dass man Journalismus auch sportlich sehen kann. Wenn ein Politiker über einen langen Zeitraum ziemlich steile Thesen aufstellt, dann muss er sich nicht darüber wundern, wenn einige Journalisten ihm besonders aufs Zahnfleisch fühlen.
Das sehe ich bei Games nicht anders. Star Citizen ist, was Games anbelangt, eine ziemlich steile These, die zudem sehr oft Ankündigungen und Versprechungen nicht gehalten hat und ethisch eher fragwürdige Monetarisierungen anbietet; z.B. eben die Schiffe, die es noch gar nicht gibt für vierstellige Beträge oder eben, dass man jetzt Grundstücke in einem virtuellen Raum verkauft.
Dass es da einige sehr harte Kritiker und Skeptiker gibt, ist meiner Meinung nach zwangsläufig.
Das hätte man als Kolumne veröffentlichen müssen, keine Frage. Der Text an sich ist allerdings höchst legitim, auch wenn man ihn als bösartig auffassen kann. (Wobei man sich echt anstrengen muss, um das zu tun).
Und ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich verstehen kann, wenn Journalisten da mittlerweile eher fatalistisch ran gehen. Wenn man mal überlegt, wie lange das Projekt schon läuft, wie viel Geld es verschlungen hat und was man denn letztendlich bis jetzt gesehen hat, dann fehlt mir die Fantasie, was denn noch vernünftiges dabei raus kommen soll. Ich würde auch relativ große Beträge darauf verwetten, dass selbst die Singleplayer-Kampagne noch einmal verschoben wird.
Diesen Kritikern steht eben ein unversöhnliches Heer an stark investierten (manche mehrere tausend Dollar) Eiferern gegenüber, das hinter jedem kritischen Artikel eine Verschwörung erkennt.
Und jetzt mal Klartext: Bei so einer Community, die alles und jeden niedermacht, der nicht in den Chor der Begeisterung einstimmt, kann ich sogar verstehen, dass manche darauf hoffen, dass das ganze Ding gegen die Wand fährt. Das unterstelle ich weder Benjamin Danneberg, noch bin ich dieser Ansicht und ich rechtfertige auch nichts, aber den Gedankengang kann man nachvollziehen.