Für mich sind solche Ultras unzivilisiertes Pack, die aus solch einem Grund Gebäude beschmieren - intervenieren/demonstrieren finde ich aber okay (wenn man wirklich für den Quatsch seine Freizeit nutzen möchte).
Ah, schön der Fußballthread, den wollte ich auch herauskramen.
Es geht um Expertise beim deutschen Fußballjournalismus. Die Unterschiede sind momentan zwischen Grundschulschüler und Professor. Leider haben die Grundschulschüler die höhere Reichweite. Ich weiß, dass Kicker-Reporter anscheinend nicht gut ausgebildet werden, um Fußballspiele analysieren zu können, sonst gäbe es häufiger bessere Analysen von ihnen. Auch die Spielernoten sind regelmäßig zu kritisieren.
Jedoch ist mir noch nie eine solche Unfähigkeit bei der Bewertung von Spielern aufgefallen, wie beim letzten Deutschlandspiel gegen Ungarn:
https://www.kicker.de/deutschland-gegen ... ufstellung
Mir geht es um die Noten für Havertz (4,0) und die der Innenverteidiger (beide 3,0), letzere im Vergleich zu den Außenverteidigern (beide 2,5).
Zu Havertz: Der Reporter hat nicht die taktische Aufgabe von Havertz verstanden. Dieser sollte Räume kreieren und gegnerische Spieler binden, damit die hinteren drei Spieler (Wirtz, Musiala, Gündogan) diese nutzen konnten. Das ist keine leichte Aufgabe, aber sie ist ihm gelungen. Vergleichbares schaffen aktuell kaum andere Spieler bei dieser EM.
Dass Tah und Rüdiger mit einer 3 bewertet werden, lässt mich verdutzt zurück. Nicht nur gab es nur 3 Torschüsse seitens der Ungarn, sondern Rüdiger schaltet sich regelmäßig mit Monsterpässen ins Offensivspiel ein (hier z.B. auf Havertz:
https://youtu.be/vpReFyBgVq4?si=F2v-dE80CTDi2s7b&t=71) und Tah hat mit einem exzellenten Einsatz das 1:0 eingeleitet, oder haut diese "Monster-Fluggrätsche" heraus, um den Szoboszlai-Schuss abzuwehren (
https://youtu.be/vpReFyBgVq4?si=ojTw5qBvPrz5CRXS&t=218).
Wenn man nur über Fußball berichten soll, aber davon keine Ahnung hat - okay. Aber spätestens, wenn man Spielern Noten vergibt, die dann von Millionen gelesen werden, wird's frech.
Es gibt aber kaum Kritik zu dieser Praxis. Man stelle sich vor, die Gamestar würde Eldenring eine 60 geben - das könnten sich Spielejournalisten nicht erlauben (und dazu ohne Begründung).
Mich wundert es nicht, dass es eine immer größere Spaltung zwischen "Fußball"-Fans, Vereins-Fans und Casual-Zuschauern in Deutschland gibt (im Sinne von Interesse; nicht dass sich die Leute nicht mögen würden). Im englischen Sprachraum hat man z.B. The Athletic, welcher die meisten Kicker-Reporter aufgrund von Inkompetenz feuern würde, müssten sie dort Artikel schreiben.^^
Immerhin habe ich das Gefühl, dass die Nische der Fußballpodcasts mit Sachverstand größer wird. Hierzu die Empfehlung für die Rasenfunk-Folge zum Spiel mit Martin Rafelt und Karoline Kipper als Gäste.