Anpfiff: Der Fußball-Thread

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Santiago Garcia
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von Santiago Garcia »

bluttrinker13 hat geschrieben: 12. Dez 2023, 22:02 Ich poste hier sonst nichts, und werde wohl auch nie wieder posten.

Aber.

UNION FÜHRT GERADE (Edit: 46. Minute) 1:0 GEGEN REAL! MUAHHAHAHAHAH!!! :dance: :dance: :dance: :clap: :clap: :clap:

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Jon Zen
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von Jon Zen »

bluttrinker13 hat geschrieben: 12. Dez 2023, 22:02 Ich poste hier sonst nichts, und werde wohl auch nie wieder posten.

Aber.

UNION FÜHRT GERADE (Edit: 46. Minute) 1:0 GEGEN REAL! MUAHHAHAHAHAH!!! :dance: :dance: :dance: :clap: :clap: :clap:

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bluttrinker13
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von bluttrinker13 »

Hehe. Ach naja, hat auch keiner wirklich mit nem Sieg gerechnet, aber so war's schon sehr geil. Hoffentlich wieder im Aufwind, die Jungs jetzt.
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Flo
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von Flo »

Blaight hat geschrieben: 7. Dez 2023, 10:39 Woran erkennt man eigentlich, dass ein Kind Talent hat? Mein Sohn hat ja, wie 1203423ß5r8324094 andere Kinder, den Wunsch Profi zu werden. Ich will zwar seine Leidenschaft unterstützen, aber auch irgendwie Erwartungsmanagement betreiben.
Ich verstehe offen gesagt gar nicht, warum du dich hier in der Verantwortung siehst Erwartungsmanagment zu betreiben. Es gehört doch zur Entwicklung des Kindes, zu lernen mit Fehlschlägen umzugehen. Es vor dieser Erfahrung abzuschirmen bedeutet auch es von der Lernerfahrungen abzuschirmen. Und das wird ihn später umso schlimmer in den Hintern beißen.
Blaight hat geschrieben: 7. Dez 2023, 13:56 Der ist 7. In den letzten 11 Spielen hat das Team 34 Tore geschossen und mein Sohn 30 davon, als jüngster und in der Verteidigung. Aber hervorstechen kA, das auch nicht richtig.
Ich denke es lohnt sich auch wenig sich jetzt schon groß einen Kopf darüber zu machen. Da kommen noch so viele Wachstums- und Fähigkeitsschübe, sowohl bei deinem Sohn, als auch bei der gazillion an anderen fußballverrückten Kinder in seiner Altersklasse, dass es jetzt wenig Sinn macht, irgendwelche konkreten Szenarien durchzurechnen.

Mein Neffe und seine Eltern sind eine richtige Fußball Familie. Mit Dauerkarten für ihren Verein, und der Vater ist Trainer der Mannschaft in der der Kleine (ich glaube zehn Jahre ist er alt) spielt. Klar haben die Kinder ihre Vorbilder und Fantasien, aber soweit ich das verstehe, besteht das ganze in der Praxis vor allem daraus, Sport zu machen, soziale Skills zu erlernen, einen Freundes- und Bekanntenkreis zu kultivieren. Im Zweifel auch daraus, Vorurteile abzubauen, weil sich in so einem Verein Menschen mit ganz unterschiedlichen sozioökonomischen Hintergründen auf Augenhöhe begegnen. Außerdem entwickelt man dadurch eine Verbindung zu der Region/dem Viertel in dem man lebt.

Ich persönlich kann Fußball nicht gucken, mein Gehirn schaltet instant auf Durchzug wenn da bunte Punkte über einen grünen Hintergrund tanzen. Aber ich habe höchsten Respekt vor Vereinskultur. Jedenfalls im Kontext vom Nachwuchs. Keine Ahnung wo man heutzutage sonst noch mit so "wenig" Aufwand, so viele positive Sachen in den Alltag von einem Kind integrieren kann. Insbesondere wenn man in ner Stadt wohnt.
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Blaight
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von Blaight »

Flo hat geschrieben: 17. Dez 2023, 16:22

Ich persönlich kann Fußball nicht gucken, mein Gehirn schaltet instant auf Durchzug wenn da bunte Punkte über einen grünen Hintergrund tanzen. Aber ich habe höchsten Respekt vor Vereinskultur. Jedenfalls im Kontext vom Nachwuchs. Keine Ahnung wo man heutzutage sonst noch mit so "wenig" Aufwand, so viele positive Sachen in den Alltag von einem Kind integrieren kann. Insbesondere wenn man in ner Stadt wohnt.
Bei mir war das immer andersrum: ich mag Fußball schauen, aber bitte allein. Ich mochte die ganze Kultur darum nicht bzw hatte keinen
Zugang dazu. Auch in einer Gruppe Fußballschauen, gar in ein Stadion zu gehen, war für mich immer der Horror.

Das hat sich geändert, seit ich sehen kann, wie gut meinem großen das tut. Wir sind vor einigen Jahren umgezogen und er ist weiter in seinen alten Kindergarten gegangen. Als er dieses Jahr eingeschult wurde, kannte er niemanden vom Kindergarten her, aber aus allen Klassenstufen vom Fußball. Paul spielt zwar mehrheitlich in der F Jugend, wird aber auch regelmäßig in den verschiedenen E-Jugendmannschaften eingesetzt, dadurch kennt er viele Kinder, die in den Jahrgängen über ihm sind und ich sehe, wie ihm das gut tut. Wobei das begrenzt ist, er hat letztes WE bei der E1 beim Hallenturnier teilgenommen und die Truppe sind alles 5. Klässler und aufwärts und haben nur auf dem Feld mit ihm interagiert, zwischen den Spielen wurde er ein bisschen ignoriert.

Ich will seine Leidenschaft fördern, aber auch nicht kommunizieren, dass ich selber davon überzeugt bin, dass er jetzt im Grunde schon seinen Profivertrag bekommen sollte.
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Leonard Zelig
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von Leonard Zelig »

Nach der Tätlichkeit von Nenad Bjelica gegen Bayerns Leroy Sané stand die große Frage im Raum, ob der Kroate weiterhin als Trainer die Geschicke bei Union Berlin leiten darf. Nach kicker-Informationen darf der 52-Jährige erstmal weiter das Kommando führen. Zunächst ist er aber für drei Spiele gesperrt. Er darf die Mannschaft zwar auf die Spiele vorbereiten, wird während der 90 Minuten aber nicht an der Seitenlinie entlang hüpfen.

Dass Bjelica vorerst weitermachen darf, wurde der Mannschaft bei einer Versammlung am Freitag mitgeteilt. Zahlreiche Spieler zeigten sich daraufhin verwundert, die Entscheidung der obersten Etage um Präsident Dirk Zingler stieß wahrlich nicht bei allen Akteuren auf Zustimmung. Einzelne Spieler haben sich dagegen ausgesprochen. Weitere Gespräche zwischen allen Parteien sollen nach dem Heimspiel am Sonntag gegen Darmstadt geführt werden.
https://www.kicker.de/bjelica-darf-bei- ... 67/artikel

Schon irgendwie traurig was für ein Karnevalsverein Union in nur sechs Monaten geworden ist. Zum Glück für die Berliner hat sich das Kölner Original dieses Jahr besonders viel Mühe gegeben seinem Ruf gerecht zu werden und dürfte sicher absteigen.
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von MrP »

Bayern ganz stark. :)
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Jon Zen
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von Jon Zen »

Die "Tennisball-Ultras" entwickeln sich immer mehr zu den Bauernprotestlern unter den Fußballfans: Durch ihre Hebelwirkung erlauben sie sich mit einer Minderheitsmeinung eine demokratische Entscheidung zu untergraben, hier mit dem ganz starken Argument und Kampfruf: "Scheiß DFL!".
Wobei natürlich das Argument lautet: "Es bleibt alles so, wie es ist!".

Deshalb erlaubt sich eine Minderheit jetzt alle Spiele um viele Minuten zu verzögern und man muss als Zuschauer mindestens 30 Minuten extra einplanen.
Hier ist das Prinzip und die Position als die "wahren Fans" zu gelten wichtiger als der Fußball. Aber warum sollte man demokratische Beschlüsse akzeptieren, wenn sie zum eigenen Nachteil sind?
Die Bauern haben ihre Traktoren, die Ultras nun ihre Tenissbälle. Ganz besonders nette "Fans" bringen sogar ein Fadenkreuz-Poster mit.
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von Bateman »

Jon Zen hat geschrieben: 18. Feb 2024, 19:08 Durch ihre Hebelwirkung erlauben sie sich mit einer Minderheitsmeinung eine demokratische Entscheidung zu untergraben
Oh oh oh, lieber Jon Zen.

Du hast "mit ihrer überdeutlichen Mehrheitsmeinung eine zutiefst intransparente und anti-demokratische Entscheidung" mit ein paar Typos geschrieben.

Damit ein paar Multi-Millionäre an der Spitze ein paar Millionen mehr bekommen, und damit den anderen 98% die Wettbewerbsfähigkeit und Lebensgrundlage entziehen, das sollte mit allen Mitteln bekämpft und verhindert werden
Zuletzt geändert von Bateman am 18. Feb 2024, 20:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von MrP »

Jon Zen hat geschrieben: 18. Feb 2024, 19:08 Die "Tennisball-Ultras" entwickeln sich immer mehr zu den Bauernprotestlern unter den Fußballfans: Durch ihre Hebelwirkung erlauben sie sich mit einer Minderheitsmeinung eine demokratische Entscheidung zu untergraben, hier mit dem ganz starken Argument und Kampfruf: "Scheiß DFL!".
Wobei natürlich das Argument lautet: "Es bleibt alles so, wie es ist!".
Es mag zwar eine Minderheit sein die Protestiert allerdings steht die Mehrheit der Fussballfans hinter den Ultras. Und es war auch keine demokratische Wahl denn Herr Kind hat ja nicht so abgestimmt wie es in seinem Verein gewählt wurde. Die DFL könnte sich den ganzen Zirkus sparen indem es die Wahl öffentlich wiederholen würde oder den ganzen Investorenquatsch gleich vergessen würde.
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Crenshaw
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von Crenshaw »

MrP hat geschrieben: 18. Feb 2024, 20:12
Jon Zen hat geschrieben: 18. Feb 2024, 19:08 Die "Tennisball-Ultras" entwickeln sich immer mehr zu den Bauernprotestlern unter den Fußballfans: Durch ihre Hebelwirkung erlauben sie sich mit einer Minderheitsmeinung eine demokratische Entscheidung zu untergraben, hier mit dem ganz starken Argument und Kampfruf: "Scheiß DFL!".
Wobei natürlich das Argument lautet: "Es bleibt alles so, wie es ist!".
Es mag zwar eine Minderheit sein die Protestiert allerdings steht die Mehrheit der Fussballfans hinter den Ultras. Und es war auch keine demokratische Wahl denn Herr Kind hat ja nicht so abgestimmt wie es in seinem Verein gewählt wurde. Die DFL könnte sich den ganzen Zirkus sparen indem es die Wahl öffentlich wiederholen würde oder den ganzen Investorenquatsch gleich vergessen würde.
ist es denn inzwischen bewiesen, dass er es war?
und Morddrohungen sind kein Protest
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von MrP »

Crenshaw hat geschrieben: 18. Feb 2024, 20:42 ist es denn inzwischen bewiesen, dass er es war?
Beweisen kann man es natürlich nicht da die Wahl ja geheim war. Allerdings haben sich 12 Vereine dazu bekannt mit nein gestimmt oder sich enthalten zu haben. Hannover war keiner der Vereine. Jetzt könnte natürlich auch einer der anderen Vereine gelogen haben. Ich halte allerdings für wahrscheinlicher das Kind, der ja auch ein bekennender Gegner von 50+1 ist, für ja gestimmt hat.
Crenshaw hat geschrieben: 18. Feb 2024, 20:42 und Morddrohungen sind kein Protest
Da bin ich bei dir. Die Fadenkreuzbanner waren nicht ok.
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Jon Zen
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von Jon Zen »

Ich glaube, dass viele Fans gar nicht genau wissen,was der sogenannte Investorendeal beinhaltet:
  • 8% der Medieneinnahmen für 20 Jahre
  • kein Mitbestimmungsrecht für sportliche Belange (z.B. Spielansetzung, Auslandsspiele)
  • ca. 1 Mrd. € Einnahme
  • aufgeteilt in 600 Mio€ in Digitalisierungsausgaben, 300 Mio€ in Ausgleichszahlungen für die Medienrechte, 100 Mio€ zur Förderung für Auslandsreisen
Ich sehe dort nicht, wie dies den nationalen Fußball kaputtmachen soll. Alles "besonders Attraktive" für Investoren wurde schon gestrichen.

Hätte die DFL ein Konzept zur sinnvollen Auslandsvermarktung, bräuchte sie den Deal nicht. Aber deswegen möchte sie einen Partner haben, der sich damit auskennt und einen Anreiz hat, diese Einnahmen zu steigern. Bei der Formel 1 hat dies beispielsweise gut geklappt (die schlechte Streckenvermarktung dort würde ich damit nicht in einen Topf werfen).

Fakt ist, dass die Bundesliga in der internationalen Vermarktung in den letzten 15 Jahren keinen guten Job gemacht hat, die Premier League hat sie bei weitem abgehängt, mit den stetig wachsendem spanischem Markt droht auch die Primera Division der Bundesliga davonzueilen. Langfristig hat Frankreich mittels der vielen afrikanischen Länder, wo Französisch gesprochen wird, viel Potential.
Fußball ist ein Weltsport und die Top 5 Ligen sind in Europa. Um ihren Status zu behalten (und nicht z.B. durch eine Kunstliga wie der saudi-arabischen Liga abgelöst zu werden) müssen die Ligen internationales Publikum ansprechen. Der Status Quo wird nicht mehr lange haltbar sein.

Egal wie man zu dem Deal steht, sind die Proteste mittlerweile überzogen. Hier geht's nur noch darum an einer Vergangenheit festzuhalten, die bereits Geschichte ist, mit Mitteln die keinen Diskurs fördern, sondern im Nachhinein den Kompromiss zu sabotieren wollen. Sie wollen die Klubs unter Druck setzen, um eine Neuabstimmung zu erzwingen. Das neueste Argument geht ebenfalls nicht auf die Sache ein, sondern es sei in der Abstimmung betrogen worden, heißt es nun. Das klingt für mich trumpesk.

Fußball ist Kapitalismus pur. Das hat sich schon lange geändert, trotzdem ist der Fußball in Deutschland noch sehr demokratisch. Wenn jedoch immer - aus Prinzip - Reformen behindert werden, wird es irgendwann keinen hochklassigen deutschen Fußball in der Bundesliga mehr geben.
deutschewelle hat geschrieben: Scheitert das DFL-Vorhaben, könnte es dazu führen, dass die zentrale Vermarktung aufgehoben wird oder dass die Bundesliga und die 2. Liga getrennte Wege gehen. Das hätte zur Konsequenz, dass finanzielle Unterstützung für kleinere Vereine eingestellt wird. In diesem Szenario droht eine Vertiefung der wirtschaftlichen Kluft zwischen den reicheren und weniger wohlhabenden Vereinen.
https://www.dw.com/de/deutsche-fu%C3%9F ... a-67644925
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von MrP »

Jon Zen hat geschrieben: 18. Feb 2024, 23:55
Wenn jedoch immer - aus Prinzip - Reformen behindert werden, wird es irgendwann keinen hochklassigen deutschen Fußball in der Bundesliga mehr geben.
Investoren bedeuten auch nicht gleichzeitig einen hochklassigen Fussball. Frag mal bei Hertha nach wie die damit gefahren sind. :D
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XfrogX
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von XfrogX »

Und Investoren brauchen garkeine Mitsprache bei sportlichen Sachen. Man hat ja trotzdem dann immer im Kopf was macht uns den für die interessant, der wird alles zumindest anfragen immer mit, nur dann könnt ihr euere Einnahmen steigern …

Und wofür? Denkt man wirklich ohne Änderungen macht man mehr Geld mit dem Investor? Weil dann könnte man ja auch so nichts ändern und dem seinen Teil mit einstreichen. Oder ist es nicht doch die Ausrede? Der böse den man dann den Fans hinhält wenn man wieder was machen will das den Fans nicht passt?

Am Ende ist es wie bei den Bauern? Lieber direkt beschweren, damit man klar macht mit mir nicht, oder warten bis man soviel abgegeben hat das man sich nicht mehr groß wehren kann?
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von imanzuel »

Jon Zen hat geschrieben: 18. Feb 2024, 19:08 Hier ist das Prinzip und die Position als die "wahren Fans" zu gelten wichtiger als der Fußball. Aber warum sollte man demokratische Beschlüsse akzeptieren, wenn sie zum eigenen Nachteil sind?
Die Bauern haben ihre Traktoren, die Ultras nun ihre Tenissbälle. Ganz besonders nette "Fans" bringen sogar ein Fadenkreuz-Poster mit.
1) Die deutliche Mehrheit (mindestens 70%, je nach Verein auch höher - bei uns sind es 90%) stehen hinter den Protesten. Von einer Minderheit kann man da nicht schreiben.
2) Fadenkreuz-Poster als Morddrohung anzusehen ist uff, das ist einfach nur reine Provokation, mit Tätlichkeiten hat das im deutschen Fußball gar nichts zu tun. Sollte man eigentlich verstehen können.
3) Demokratisch war die Wahl schon mal nicht, eher ungültig weil ein Verein (Hannover) entgegen der 50+1 Regel votiert hat.
Jon Zen hat geschrieben: 18. Feb 2024, 23:55 Ich glaube, dass viele Fans gar nicht genau wissen,was der sogenannte Investorendeal beinhaltet:
  • 8% der Medieneinnahmen für 20 Jahre
  • kein Mitbestimmungsrecht für sportliche Belange (z.B. Spielansetzung, Auslandsspiele)
  • ca. 1 Mrd. € Einnahme
  • aufgeteilt in 600 Mio€ in Digitalisierungsausgaben, 300 Mio€ in Ausgleichszahlungen für die Medienrechte, 100 Mio€ zur Förderung für Auslandsreisen
Ich sehe dort nicht, wie dies den nationalen Fußball kaputtmachen soll. Alles "besonders Attraktive" für Investoren wurde schon gestrichen.
4) Ach ja, die Formel1, die wirklich mehr Geld macht aber ansonsten auf alles scheißt. Traditionelle Rennen in Europa? Ne lieber noch einen Stadtkurs in der Wüste, bringt einfach mehr Geld (will sagen: Formel 1 hier als Beispiel nehmen ist ein absolutes Negativbeispiel).
5) Der Wegfall aus deinem Link - das ist genau das Druckmittel womit die großen Vereinen diesen Investor durchdrücken müssen. Das was die machen ist pure Drohung, mehr nicht. Eigentlich wäre das auch ein guter Grund zu protestieren
6) Die internationale Vermarktung kann sich die Bundesliga eh abschminken, egal wie viel Geld die haben. England wird immer ein Vorteil haben weil Mutterland plus englische Sprache, Spanien wegen Teile von Nord- und natürlich auch Südamerika. Befasst man sich damit warum die Bundesliga nicht so viel Bekanntheit in den Ländern außerhalb Europa hat, dann sind das Gründe die man nicht reparieren kann - auch nicht mit Geld.
7) Die deutsche Liga sollte nur auf eine Sache Fokus legen: Und das ist das deutsche Publikum. Eine Touristenattraktion wie in England brauchen wir hier definitiv nicht. Zu glauben das der deutsche Fußball demokratisch sei ist auch irgendwie komisch. Wenn Aki Watzke oder der Rummenigge was sagt dann wird das in der Regel auch gemacht. Weil eben "Druck" von den großen Vereinen.
8) Zu Glauben das Investoren keinen Einfluss haben möchten ist sehr surreal.
9) Glaubs mir, wir "Fans" wissen ganz genau was für Inhalte der Deal hat. Gab bei jeden größeren Verein Mitgliederabende mit der Vereinsführung (bei uns auch), wo darüber geredet worden ist, eben mit den offiziellen DFL-Inhalten. Wie schon geschrieben, wurde bei uns mit über 90% abgelehnt.
10) Und finanziell ist das ein absolut mieser Deal. 1 Milliarde jetzt, dafür verkauft man auf Pump 8%, was je nach zukünftigen Mediendeal locker 3x soviel ausmacht. Wie man überhaupt auf die Idee kommt so einen Deal zu machen, für mich null nachvollziehbar.

Meine Meinung sollte ja ziemlich offensichtlich sein: Ich stehe zu 100% hinter den Protesten, wir werden die auch weiter durchziehen. Und der DFL sollte schnell reagieren, die Situation wird nicht besser je länger die warten. Und sollten die den Deal mit CVC doch durchdrücken, dann wirds lustig werden. DFL sollte da die Fangruppen nicht unterschätzen, einen "Schlachtplan" liegt dafür schon längst bereit.
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Jon Zen
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von Jon Zen »

MrP hat geschrieben: 19. Feb 2024, 01:41 Investoren bedeuten auch nicht gleichzeitig einen hochklassigen Fussball. Frag mal bei Hertha nach wie die damit gefahren sind. :D
Oder bei Hoffenheim, Leipzig, Liverpool oder Man City. :lol:

Das Konzept von diesem Investitionsvertrag ist jedoch ganz anders, als bei einer Investoren-Clubübernahme.
Bei letzterem übernehmen sie die sportliche und finanzielle Leitung über den Verein. Für's Sportliche benötigen sie Angestellte mit Expertise, beim finanziellen Part benötigen sie Mittel, um ihre Ambitionen auch umsetzen zu können. Wenn ersteres nicht klappt, benötigen sie noch mehr Geld. Beim Beispiel Herta war es ein Desaster, weil es weder genügend finanzielle Mittel für die Ambitionen gab, noch gutes Personal um diese umzusetzen. :lol:

Hier beim DFL-Investorendeal hat der Investor kein sportliches Mitspracherecht. Er soll Expertise in der Vermarktung im Ausland und der Digitalisierung mitbringen, dazu noch Mittel um diese umzusetzen (70% sollen in diesen Bereich reinvistiert werden). Diese Private-Equity-Unternehmen investieren in Unternehmen (oder Sportligen/Teams) mit dem Wissen, wie sie es profitabler machen können (in anderen Branchen führt dies leider oft zur Aufteilung von Unternehmen und zu Entlassungen), weil sie ansonsten nicht investieren. Das unterscheidet sie ebenfalls von Club-Patriarchen, der den Club als Hobby oder für seine Legacy betreibt.

Würde der Deal bei aktuellen Medieneinnahmen (ca. 1,1 Mrd) bei 1 Mrd, 8% und 20 Jahre zustande kommen, und die Medieneinnahmen würden inflationsbereinigt konstant bleiben, hätte der Investor einen jährlichen Zins nach 20 Jahren von 2,87% - das ist zu wenig. Der Investor setzt ebenfalls auf eine Steigerung der Einnahmen, sonst würde der Deal keinen Sinn machen.

Man kann trotz allem den möglichen Investorendeal nicht gut finden. Sei es, weil die Jahre zu lange sind, die Summe zu niedrig, oder man lieber den Fußball als unkapitalistischen Volkssport sehen will.
Die Argumente, die aber die protestierende Fanszene bringt, sind "Scheiß DFL!", Tennisbälle mitten ins Spiel werfen und Fadenkreuz-Banner. Das ist für mich das Handeln eines Mobs, nichts weiter.
Einige Fanszenen beteiligten sich zum Start auch nicht, weil ihr Verein den Deal ihnen gut erläutert hat (so bei der Eintracht, soweit ich weiß).

Die Clubbosse, welche von den gewählten Mitgliedern eingesetzt wurden, haben sich die Entscheidung nicht einfach gemacht - und mit viel Fachwissen und vielleicht etwas Angst vor den Fans oder weil es gegen ihre alte Überzeugungen war, eine Entscheidung getroffen - mit zweidrittel Mehrheit. Dann frage ich mich, wieso ein Haufen (nicht selten betrunkener) Querulanten mehr Expertise haben soll als professionelle Sportfunktionäre? :mrgreen:
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von imanzuel »

Jon Zen hat geschrieben: 19. Feb 2024, 07:44 Die Argumente, die aber die protestierende Fanszene bringt, sind "Scheiß DFL!", Tennisbälle mitten ins Spiel werfen und Fadenkreuz-Banner. Das ist für mich das Handeln eines Mobs, nichts weiter.
Ich vermute mal du warst nie bei einer Diskussionsrunde wo die aktive Fanszenen sich erklären? Weil wenn doch, dann würdest du wissen das die absolut keine andere Möglichkeit mehr haben Einfluss zu nehmen. Glaube der Zorniger hat letztens gemeint, "ja die dürfen doch protestieren, haltet Banner hoch, das reicht doch". NEIN DAS REICHT NICHT! Protest muss nerven. Protest muss sichtbar sein. Anders reagieren die bei der DFL bzw. DFB darauf nicht. Und auch Diskussionen mit den betroffenen Parteien bringt nichts, weil man da nicht auf Augenhöhe redet. Hat man ja damals gesehen wo es um Pyro legalisieren ging, glaube 2009/10 war das. Da haben auch die aktiven Fangruppen direkt mit dem DFB geredet, DFB dann so "ja benehmt euch ein paar Monate gut, dann können wir darüber reden", wurde gemacht, Reaktion vom DFB darauf: Kontakt abgebrochen, Thema vom Tisch. Nein, Reden können wir mit denen erst wenn die zeigen das die gewillt sind was zu ändern. Und wie geschrieben, ziehen die den Deal einfach so durch, dann war das erst der Anfang.
Einige Fanszenen beteiligten sich zum Start auch nicht, weil ihr Verein den Deal ihnen gut erläutert hat (so bei der Eintracht, soweit ich weiß).
Lol :ugly: Eintracht Frankfurt bzw. UF97 beteiligt sich aus einen Grund nicht dabei: Weil die sich wie immer für etwas besseres in Ultra-Deutschland halten und aus Prinzip an keine gemeinsamen Aktionen teilnehmen. Die sind ja auch nicht in den Szenennetzwerke (Unsere Kurve, Fanszenen Deutschland, etc.) dabei. Begründet haben die damals das "man nichts mit den Schweinen aus Dortmund und Co. gemeinsame Sachen machen möchte" (Dortmund bzw. The Unity ist da teilweise federführend). "In den Farben getrennt, in der Sache vereint" zählt in Frankfurt halt nicht.
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von Crenshaw »

imanzuel hat geschrieben: 19. Feb 2024, 07:38 2) Fadenkreuz-Poster als Morddrohung anzusehen ist uff, das ist einfach nur reine Provokation, mit Tätlichkeiten hat das im deutschen Fußball gar nichts zu tun. Sollte man eigentlich verstehen können.
kannst Du das belegen? ich habe genug Bilder von Ausschreitungen nach Fußballspielen gesehen um problemlos zu glauben, dass es da genug Leute geben wird, die da mehr als nur Provokation drin sehen, zumal schon einiges dazu gehört überhaupt auf die Idee zu kommen
außerdem bin ich mir sicher das Dir diverse Opferverbände belegen können, dass alleine die Drohung an sich, je nach Person eine (starke) psychische Belastung darstellen kann und dazu kommt noch, dass keiner weis, ob sich nicht ein Idiot findet der es umsetzt
imanzuel hat geschrieben: 19. Feb 2024, 07:38 10) Und finanziell ist das ein absolut mieser Deal. 1 Milliarde jetzt, dafür verkauft man auf Pump 8%, was je nach zukünftigen Mediendeal locker 3x soviel ausmacht. Wie man überhaupt auf die Idee kommt so einen Deal zu machen, für mich null nachvollziehbar.
ist doch offensichtlich, der Investor zahlt Geld bekommt die Rechte und soll im Gegenzug die Bekanntheit steigern, was dann in höhere Einnahmen durch die Rechte bringt und unterm Strich soll halt genug dabei rausspringen, dass beide ihre Schnitt machen (DFB, Investor), wobei jetzt natürlich mit dem Absprung von einem von zwei Investoren die Position der DFL sich deutlich verschlechtert hat
imanzuel hat geschrieben: 19. Feb 2024, 07:38 Meine Meinung sollte ja ziemlich offensichtlich sein: Ich stehe zu 100% hinter den Protesten, wir werden die auch weiter durchziehen. Und der DFL sollte schnell reagieren, die Situation wird nicht besser je länger die warten. Und sollten die den Deal mit CVC doch durchdrücken, dann wirds lustig werden. DFL sollte da die Fangruppen nicht unterschätzen, einen "Schlachtplan" liegt dafür schon längst bereit.
wer für sowas schon einen "Schlachtplan" hat, sollte mal dringend verbal abrüsten und sich mal lieber vernünftigen Protest einfallen lassen, ein oder zwei Spieltage leere Ränge wären ein viel deutlicheres Signal, als andere die sich nur das Spiel anschauen wollen, mit reinzuziehen

was ich von den Ultras halte, sage ich mal lieber nicht, aber man vermummt sich ja nicht umsonst
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Re: Anpfiff: Der Fußball-Thread

Beitrag von imanzuel »

Crenshaw hat geschrieben: 19. Feb 2024, 09:06 kannst Du das belegen?
Was soll man da belegen? Unity zeigt Fadenkreuz-Plakat mit Hopp, Hopp heult deswegen rum. Schickeria zeigt als Reaktion darauf auch ein Fadenkreuz-Plakat, Hopp heult noch mehr rum. Anschläge auf Hopp: 0. Versuchte Anschläge auf Hopp: 0. Versuchte Anschläge auf Martin Kind: 0. Versuchte Anschläge auf Harry Potter: 0. Siehst? Würde Hopp (und Kind) deswegen nicht ständig rumheulen, würden die Plakate auch verschwinden. Solange die darauf reagieren wird es diese auch weiterhin geben. Weil das was die Ultras wollen ist klar: Die Botschaft soll ankommen. Und wie man sieht gelingt das auch, dementsprechend wird damit auch weiter gemacht.
wer für sowas schon einen "Schlachtplan" hat, sollte mal dringend verbal abrüsten und sich mal lieber vernünftigen Protest einfallen lassen, ein oder zwei Spieltage leere Ränge wären ein viel deutlicheres Signal, als andere die sich nur das Spiel anschauen wollen, mit reinzuziehen
"Vernünftiger Protest" :ugly: Also quasi so ein Protest wie damals die DFB Elf in Katar mit dem Finger auf dem Mund? Ja ich wette, das zeigt eine Reaktion :D Leere Ränge? Glückwunsch, genau das möchte doch der DFB/DFL haben: Leere Ränge die man dann mit zahlungsfreudige Touristen füllen kann, siehe England. Warum einen Stehplatz für die langjährigen Fans für 15 Euro raushauen, wenn man doch 50 Euro für einen Sitzplatz von einem asiatischen Touristen bekommen kann. England macht es vor, wenn die Reise dahin gehen soll (hat schon seinen Grund warum viele Engländer lieber nach Deutschland fliegen und hier Fußball schauen, kommt denen sogar billiger) bitte so weiter machen.

Nicht vergessen: Der Protest in der Form hat bei 12:12 Wirkung gezeigt. Ein ähnlicher Protest hat auch dafür gesorgt das Montagsspiele abgeschafft wurden. Soll heißen: So eine Art von Protest zeigt Wirkung.
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