Eine Lanze für Metro
Verfasst: 11. Jun 2018, 21:17
Hallo liebe The Pod-Community, hallo an die Podcaster!
Seit einiger Zeit schon juckt es mir in den Fingern, einmal einige Worte über das Spiel Metro und seinen Nachfolger Last Light zu verlieren:
Mir ist erstmals beim Hören einiger früher Folgen von "Auf ein Bier" aufgefallen, dass Metro viele Aspekte aufweist, welche die Podcaster als wichtig oder wertvoll bei einem Spiel beschreiben oder einfordern.
Als ich dann gestern den MS-E3-Stream gesehen habe und sich sowohl André als auch Jochen sich erneut eher despektierlich über die ersten beiden Teile geäußert haben, wusste ich, es ist an der Zeit mal eine Lanze für diese Spielereihe zu brechen!
Als erstes möchte ich aber eines loswerden: Ich stimme völlig mit André und Jochen überein, was die Story von Metro angeht, egal ob es um die Spiele oder die Bücher geht. Die Bücher sind bestenfalls seichte Belletristik und die Spiele sind storymäßig nur typischer Spieledurchschnitt.
Aber das Gameplay und Gamedesign?
Nun, das hat m.M.n. einige wirklich großartige Aspekte.
Punkt 1:
Die Spielwelt. Bei Bioshock wurde gelobt, dass die Begrenzung der Spielwelt logisch erklärt wird. Für Metro, zumindest die unterirdischen Bereiche trifft das auch zu, die oberirdischen Level hätte man hingegen besser und logischer begrenzen können (etwa durch die durchaus gute Gasmaskenmechanik und Strahlungsfelder). Die unterirdischen Stationen sind darüber hinaus durchaus nachvollziehbar aufgebaut, es gibt Wohnquartiere, Krankenstationen, Nahrungsproduktion(Schweine und Pilze - Die Anwesenheit der Schweine wird sogar in den Büchern erklärt - und ja ich weiß, das zählt nicht für die Spiele^^), Verteidigungsanlangen, Waffenkammern, Werkstätten etc.
Die Waffen sind halbwegs glaubwürdig designt man bekommt ein Gefühl dafür, wie die Überlebenden manche Waffen aus Schrottteilen improvisiert oder sie damit modifiziert haben.
Punkt 2:
Das HUD - Meiner Meinung nach gewinnt Metro stark, wenn man es im Ranger-Schwierigkeitsgrad spielt, welches fast vollkommend auf HUD-Elemente verzichtet und dem Spieler stattdessen anders seine Informationen vermittelt, etwa mit der Uhr sowie dem Journal/Kompass . Im Ranger-Modus ist auch die Munition glaubwürdig knapp und entsprechend wertvoll. Was und direkt zum nächsten und meiner Meinung nach wichtigsten Punkt bringt:
Punkt 3:
Die Währung - In der "Bimbes"-Folge wird sehr gut erklärt, dass die meisten Spiele kein gutes Währungssystem haben, hier sticht Metro stark heraus, denn es hat imho das beste Währungssystem "ever" in einem Shooter.
Die Währung ist nämlich buchstäblich die Munition (auch wenn Metro hier leider nicht ganz konsequent ist und zwischen "militärischer" und "nachtgelandener" Munition unterscheidet). Aber die Idee, dass man die (again, im Ranger-Modus) extrem rare Muniton buchstäblich "verpulvern" kann (und muss!) um durch das Spiel zu kommen macht die Währung für den Spieler wirklich wertvoll. Jedes Projektil, das daneben geht schmerzt und kann u.U. dazu führen, dass man irgendwann nicht mehr weiter kommt, etwa weil man keine lebenswichtigen Filter mehr kaufen kann.
Punkt 4:
Das "Moral"-System. Dieses ist versteckt und nicht immer offensichtlich. Es gibt keine "Instant Gratification" wie in the Division oder Fallout. Ich kann einem Bettler eine (wertvolle) Patrone geben und der versteckte Zähler schreibt dies meinem "Karma" gut, aber nur einmal (ich kann mir mein Karma also nicht wie in Fallout 3 mit den Wassderflaschen erkaufen). Es macht das Spiel auch (noch)schwieriger, denn ich darf etwa keine Patronen stehlen, möglichst wenige Menschen töten etc.
Erst ganz am Ende des Spiels zahlt sich das (vielleicht!) aus, indem ich das "gute" Ende bekomme.
Ich habe das erste Spiel zweimal durchgespielt ohne auch nur etwas von diesem System zu ahnen.
Nun ja, dass wollte ich eigentlich nur mal loswerden .
Und, nein, Metro ist kein 90er-Titel, aber es macht eben einige Dinge wirklich gut und vielleicht sogar neu. Dafür schätze ich die Reihe (bisher) und ich hoffe der neue Teil wird diesen Wurzeln treu bleiben und nicht nur der neueste Open-World-Shooter im Metro-Skin werden.
Beste Grüße,
Guy
Seit einiger Zeit schon juckt es mir in den Fingern, einmal einige Worte über das Spiel Metro und seinen Nachfolger Last Light zu verlieren:
Mir ist erstmals beim Hören einiger früher Folgen von "Auf ein Bier" aufgefallen, dass Metro viele Aspekte aufweist, welche die Podcaster als wichtig oder wertvoll bei einem Spiel beschreiben oder einfordern.
Als ich dann gestern den MS-E3-Stream gesehen habe und sich sowohl André als auch Jochen sich erneut eher despektierlich über die ersten beiden Teile geäußert haben, wusste ich, es ist an der Zeit mal eine Lanze für diese Spielereihe zu brechen!
Als erstes möchte ich aber eines loswerden: Ich stimme völlig mit André und Jochen überein, was die Story von Metro angeht, egal ob es um die Spiele oder die Bücher geht. Die Bücher sind bestenfalls seichte Belletristik und die Spiele sind storymäßig nur typischer Spieledurchschnitt.
Aber das Gameplay und Gamedesign?
Nun, das hat m.M.n. einige wirklich großartige Aspekte.
Punkt 1:
Die Spielwelt. Bei Bioshock wurde gelobt, dass die Begrenzung der Spielwelt logisch erklärt wird. Für Metro, zumindest die unterirdischen Bereiche trifft das auch zu, die oberirdischen Level hätte man hingegen besser und logischer begrenzen können (etwa durch die durchaus gute Gasmaskenmechanik und Strahlungsfelder). Die unterirdischen Stationen sind darüber hinaus durchaus nachvollziehbar aufgebaut, es gibt Wohnquartiere, Krankenstationen, Nahrungsproduktion(Schweine und Pilze - Die Anwesenheit der Schweine wird sogar in den Büchern erklärt - und ja ich weiß, das zählt nicht für die Spiele^^), Verteidigungsanlangen, Waffenkammern, Werkstätten etc.
Die Waffen sind halbwegs glaubwürdig designt man bekommt ein Gefühl dafür, wie die Überlebenden manche Waffen aus Schrottteilen improvisiert oder sie damit modifiziert haben.
Punkt 2:
Das HUD - Meiner Meinung nach gewinnt Metro stark, wenn man es im Ranger-Schwierigkeitsgrad spielt, welches fast vollkommend auf HUD-Elemente verzichtet und dem Spieler stattdessen anders seine Informationen vermittelt, etwa mit der Uhr sowie dem Journal/Kompass . Im Ranger-Modus ist auch die Munition glaubwürdig knapp und entsprechend wertvoll. Was und direkt zum nächsten und meiner Meinung nach wichtigsten Punkt bringt:
Punkt 3:
Die Währung - In der "Bimbes"-Folge wird sehr gut erklärt, dass die meisten Spiele kein gutes Währungssystem haben, hier sticht Metro stark heraus, denn es hat imho das beste Währungssystem "ever" in einem Shooter.
Die Währung ist nämlich buchstäblich die Munition (auch wenn Metro hier leider nicht ganz konsequent ist und zwischen "militärischer" und "nachtgelandener" Munition unterscheidet). Aber die Idee, dass man die (again, im Ranger-Modus) extrem rare Muniton buchstäblich "verpulvern" kann (und muss!) um durch das Spiel zu kommen macht die Währung für den Spieler wirklich wertvoll. Jedes Projektil, das daneben geht schmerzt und kann u.U. dazu führen, dass man irgendwann nicht mehr weiter kommt, etwa weil man keine lebenswichtigen Filter mehr kaufen kann.
Punkt 4:
Das "Moral"-System. Dieses ist versteckt und nicht immer offensichtlich. Es gibt keine "Instant Gratification" wie in the Division oder Fallout. Ich kann einem Bettler eine (wertvolle) Patrone geben und der versteckte Zähler schreibt dies meinem "Karma" gut, aber nur einmal (ich kann mir mein Karma also nicht wie in Fallout 3 mit den Wassderflaschen erkaufen). Es macht das Spiel auch (noch)schwieriger, denn ich darf etwa keine Patronen stehlen, möglichst wenige Menschen töten etc.
Erst ganz am Ende des Spiels zahlt sich das (vielleicht!) aus, indem ich das "gute" Ende bekomme.
Ich habe das erste Spiel zweimal durchgespielt ohne auch nur etwas von diesem System zu ahnen.
Nun ja, dass wollte ich eigentlich nur mal loswerden .
Und, nein, Metro ist kein 90er-Titel, aber es macht eben einige Dinge wirklich gut und vielleicht sogar neu. Dafür schätze ich die Reihe (bisher) und ich hoffe der neue Teil wird diesen Wurzeln treu bleiben und nicht nur der neueste Open-World-Shooter im Metro-Skin werden.
Beste Grüße,
Guy