Runde #173: Warum Entwickler nicht frei sprechen können
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Re: Runde 173
ArenaNet handelt doch nicht irrational. Im Gegenteil: Sie handeln ausgesprochen rational und ersticken den Shitstorm, bevor er zum Tornado werden kann. Aus geschäftlicher Sicht ist das ein sehr vernünftiges Verhalten, weil die Alternative - sich hinter die Entwickler stellen - ein kaum abwägbares Eskalationspotenzial besitzt. Bloß ob ich das moralisch gutheißen muss, ist eine ganz andere Frage.
Re: Runde 173
Ok, in der Betrachtung finde ich mich wieder. Allerdings weiß man halt auch nicht, was intern noch vorgefallen ist. Wenn jemand schon desöfteren deswegen auffällt, kann sowas halt auch der letzte Dominostein sein.Desotho hat geschrieben: ↑31. Jul 2018, 15:45Ich bin auch der Meinung, dass man als Mitarbeiter da eine Verantwortung und sich zu benehmen hat.mart.n hat geschrieben: ↑31. Jul 2018, 13:35 Für mich ist das einfach: wenn ich mich auf einem öffentlichen Profil als "Mitarbeiter XY" ausgebe, über Themen von der Arbeit rede und dann Kunden im Zuge dieser Diskussion relativ grundlos und wiederrum öffentlich beleidige, habe ich ein Problem. Egal ob ich männlich, weiblich, schwarz, weiß, asiatisch, schwul, lesbisch oder sonstwas bin. Entweder man lässt seinen Social Media Account privat, anonym oder man reißt sich halt etwas zusammen.
Die Frage ist halt, ob man dann nicht erstmal mit dem Mitarbeiter spricht, zu einer Abmahnung greift, etc. Und es erklärt ja auch nicht warum ihr Kollege gleich mit gefeuert wurde.
Und als Firma hätte man dann ja auch ein deeskalierendes Statement bringen können ohne den Mitarbeiter gleich ganz loszuwerden.
Ich glaube fast jeder hat sich schon mal nicht korrekt verhalten.
Mit den unterschiedlichen Sichtweisen kann ich auch leben. Ist "Typ" jetzt ein Schimpfwort oder warum setzt du das in "Tütelchen"? Für mich ist das ein normales Wort. Ich finde halt gerade nicht, dass ArenaNet hier vor dem Mob eingeknickt ist. Für mich ist das die (unter den Infos, die mir zur Verfügung stehen) einzig richtige Reaktion. Und ich bin froh, dass sie vor der geballten Medienmacht nicht eingeknickt sind. Wie von Desotho geschrieben, haben sicherlich beide Seiten Fehler gemacht. Aber es ist auch die Frage, ob deeskalierende Statements den Topf nicht eher wieder anheizen würden.Jochen hat geschrieben: ↑31. Jul 2018, 22:18Erstens: Uns hat "der Typ" (Peter Fries, um genau zu sein) sehr wohl interessiert. Den erwähnen wir im Podcast häufiger explizit.mart.n hat geschrieben: ↑31. Jul 2018, 13:35Ich finde es schade, dass nahezu alle Medien mit fliehenden Fahnen das Jessica Price Banner hissen, ohne die Sicht von ArenaNet zu betrachten. Leider ist es sehr viel einfacher, mit Aufmachern wie "SEXISMUS!!!!!" zu punkten. Damit meine ich nicht (nur) euch, andere Seiten wie Polygon oder Kotaku sind da noch viel extremer. Man bekommt beinahe den Eindruck, dass sich jedes Unternehmen es lieber 10x überlegen sollte, eine Frau zu feuern. Bei nem Typen kein Problem, interessiert eh keinen
Zweitens: Wir haben ArenaNet keinen Sexismus vorgeworfen. Sie haben für die ganze Angelegenheit ja auch einen Mann entlassen.
Drittens: Die Sicht von ArenaNet - soweit bekannt bzw. von ArenaNet dargestellt - haben wir sehr wohl betrachtet. Wir kommen unter Berücksichtigung der bekannten Fakten lediglich zu dem Schluss, dass sie feige vor einem Internet-Mob eingeknickt sind. Diese Sichtweise muss man natürlich nicht teilen - aber das wir das unterschlagen hätten, stimmt nicht.
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Re: Runde 173
Was an ArenaNets Reaktion kritisiert wird, ist doch vor allem das "Wie". Hat es davor schon Gespräche mit den beiden gegeben? Wurden sie bereits verwarnt? Wurde direkt vor der Kündigung nochmal mit ihnen geredet und sie waren nicht bereit, irgendwie einzulenken? Kam die Kündigung aus heiterem Himmel?
All das beantwortet ArenaNet nicht - sie beruhigen die Community nur mit "die zwei arbeiten nicht mehr bei uns". Das ist das fatale daran. Und dadurch entsteht der Eindruck "dem Mob geben, was er verlangt". Eine professionellere Mitteilung im Sinne von "Aufgrund schon mehrfacher Vorkommnisse haben wir uns entschlossen, uns von den Mitarbeitern X und Y zu trennen" hätte ein ganz anderes Bild ergeben. So, wie ArenaNet das hingegen gehandhabt hat, entsteht der Eindruck, dass eine laute Community jeden schafft, wenn sie es drauf anlegt. Und 4chan hat das ja wohl durchaus auch als sportliche Herausforderung begriffen.
All das beantwortet ArenaNet nicht - sie beruhigen die Community nur mit "die zwei arbeiten nicht mehr bei uns". Das ist das fatale daran. Und dadurch entsteht der Eindruck "dem Mob geben, was er verlangt". Eine professionellere Mitteilung im Sinne von "Aufgrund schon mehrfacher Vorkommnisse haben wir uns entschlossen, uns von den Mitarbeitern X und Y zu trennen" hätte ein ganz anderes Bild ergeben. So, wie ArenaNet das hingegen gehandhabt hat, entsteht der Eindruck, dass eine laute Community jeden schafft, wenn sie es drauf anlegt. Und 4chan hat das ja wohl durchaus auch als sportliche Herausforderung begriffen.
Re: Runde 173
Gut möglich, dass uns da weitere Informationen fehlen. Und selbst wenn nicht haben die Leute auch unterschiedliche Ansichten, wie man ja auch hier im Thread sieht.
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Re: Runde 173
Hinzu kommt ja, wie im Podcast vermerkt: Es gibt ja noch das längere Statement vom Arena.net-Chef auf Polygon: https://www.polygon.com/2018/7/9/175494 ... iter-firedStuttgarter hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 11:39 Hat es davor schon Gespräche mit den beiden gegeben? Wurden sie bereits verwarnt? Wurde direkt vor der Kündigung nochmal mit ihnen geredet und sie waren nicht bereit, irgendwie einzulenken? Kam die Kündigung aus heiterem Himmel?
All das beantwortet ArenaNet nicht - sie beruhigen die Community nur mit "die zwei arbeiten nicht mehr bei uns".
Und die Ratio, die er uns anbietet ist:
- Der Twitter-Account war aufgrund des Kontext und Kenntlichmachung des Arbeitgebers nicht (rein) privat.
- Der Tweet, auf den sie reagiert hat, war keine Belästigung.
- Er sagt, wenn sich jemand belästigt fühlt, soll er das der Firma mitteilen und nicht darauf reagieren.
- Er sagt, die Anfrage des Users war respektvoll und die Antwort hätte daher auch respektvoll sein müssen.
- Er sagt, die Firma ist stolz auf ihr gutes Verhältnis zur Community und eine solche Reaktion wäre ein schlimmer Präzedenzfall, wenn man sie zuließe.
- Er sagt, die Reaktion der Firma sei nicht aufgrund des öffentlichen Drucks erfolgt. Das sieht nur so aus, weil die Firma geschlossen war an dem Tag, an dem die Lage eskaliert ist.
- Er schließt mit ein paar freundlichen Worten über Parker und Price.
Kurz: Er bietet uns - in Kenntnis der Reaktion auf seine Entscheidung und der Interview-Aussagen von Price - ein sehr langes Statement an in dem viel Raum gewesen wäre zumindest anzudeuten, dass die Reaktion der Firma nicht allein diesem einen Zwischenfall geschuldet ist.
Die Möglichkeit bleibt sicherlich weiterhin als hypothetisches Szenario offen - er könnte aus arbeitsrechtlichen Gründen auf jede noch so vage Andeutung verzichten. Aber gemessen an der öffentlich präsentierten Ratio der Firma, auch in diesem ausführlicheren Statement, erhärtet sich der Verdacht zumindest, man habe allein wegen dieses konkreten Ausrutschers die eigene Reputation in Gefahr gesehen und daher Konsequenzen gezogen. Das zur Entlassung des Kollegen von Price meines Wissens nie eine konkrete Ratio präsentiert wurde, wirkt ebenfalls nicht unbedingt entlastend.
Andre
Re: Runde 173
Mit irrational meinte ich, eine Mitarbeiterin beim ersten Auffälligwerden rauskanten, ohne ihr die Chance zu geben sich wenigstens zu entschuldigen und es vergessen zu lassen.Jochen hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 11:05 ArenaNet handelt doch nicht irrational. Im Gegenteil: Sie handeln ausgesprochen rational und ersticken den Shitstorm, bevor er zum Tornado werden kann. Aus geschäftlicher Sicht ist das ein sehr vernünftiges Verhalten, weil die Alternative - sich hinter die Entwickler stellen - ein kaum abwägbares Eskalationspotenzial besitzt. Bloß ob ich das moralisch gutheißen muss, ist eine ganz andere Frage.
Daher meine Annahme, dass eins von beiden oder beides zutrifft. Entweder es war nicht das erste Mal, dass Arenanet sauer auf Price war, oder sie hat sich geweigert, ihren Fehler einzugestehen, oder beides.
Wie gesagt: Beweise habe ich nicht. Nur den festen Glauben, dass Menschen nicht von Natur aus sofort mit der höchsten Eskalationsstufe anfangen.
...und die Tatsache, dass Price auch mit zeitlichen Abstand in späteren Interviews bei ihrer Sichtweise geblieben ist.
Vielleicht hält er es auch einfach für unter seiner Würde - und unter der von ArenaNet - die Details von Gesprächen mit Mitarbeitern an die Öffentlichkeit zu zerren.Andre Peschke hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 13:28Kurz: Er bietet uns - in Kenntnis der Reaktion auf seine Entscheidung und der Interview-Aussagen von Price - ein sehr langes Statement an in dem viel Raum gewesen wäre zumindest anzudeuten, dass die Reaktion der Firma nicht allein diesem einen Zwischenfall geschuldet ist.
Letztendlich wollen die sicherlich auch noch mal kompetente Mitarbeiter finden. Da sind sie in der Zwickmühle. Price feuern ist als Signal für Mitarbeiter schlimm genug. Nichts tun sendet ein Signal an die Kunden, das man so sicher auch nicht senden möchte. Also Mittelweg. Den Kunden zeigen, dass man solche verbalen Ausfälle nicht unterstützt, aber den Mitarbeitern zeigen, dass man nicht hinterher auch noch Nachtritt durch Veröffentlichung saftiger Details.
Zuletzt geändert von xaan am 1. Aug 2018, 13:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Runde 173
Wie ich eben schon schrieb: Möglich ist es. Aber Arena.net hat es dann versäumt uns auch nur den kleinsten Wink zu geben, dass eine solche "Backstory" existiert - und das nicht mangels Gelegenheit. Und da sie ihre Mitarbeiter ja sowieso schon ordentlich "unter den Bus geworfen" haben, warum sollten sie genau hier nicht wenigstens sowas sagen wie: "Wir haben alle Möglichkeiten einer internen Klärung ausgeschöpft"?xaan hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 13:31 Daher meine Annahme, dass eins von beiden oder beides zutrifft. Entweder es war nicht das erste Mal, dass Arenanet sauer auf Price war, oder sie hat sich geweigert, ihren Fehler einzugestehen, oder beides.
Wie gesagt: Beweise habe ich nicht. Nur den festen Glauben, dass Menschen nicht von Natur aus sofort mit der höchsten Eskalationsstufe anfangen.
Das an der Story noch ein Teil im dunklen liegt - das sehe ich auch so. Aber warum sollten wir zugunsten von Arena.net deren Handlungen nach-rationalisieren? Genauso kann ich mir denken, dass sie sowieso ein paar Leute entlassen wollten und dies war eine gute Gelegenheit um Leute ohne Abfindung rauszuschmeißen und ein bisschen Geld zu sparen etc.
Ich würde sogar sagen: Wenn Arena.net weitere Beweggründe verschweigt und damit inkauf nimmt, dass Teile der Community nun denken sie könnten Mitarbeiter via Shitstorm aus dem Amt heben, ist das Kommunikationsverhalten der Firma nicht weniger beklagenswert. Das hat ja sogar eine Signalwirkung über ihre eigene Sphäre hinaus, unter der ggf. andere Entwickler zu leiden haben.
Gemessen an den vorhandenen Informationen, halte ich die Reaktion von Arena.net daher weiterhin für unverständlich. Das die Beurteilung anhand unvollständiger Informationen erfolgt, haben wir ja auch schon im Podcast vermerkt.
Warum nicht den Kunden versichern, dass diese Äußerungen in der Firma keinen Rückhalt finden und sich entschuldigen - Fertig? Kündigung dann, wenn überhaupt, ein wenig später und unter der Hand.xaan hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 13:31 Letztendlich wollen die sicherlich auch noch mal kompetente Mitarbeiter finden. Da sind sie in der Zwickmühle. Price feuern ist als Signal für Mitarbeiter schlimm genug. Nichts tun sendet ein Signal an die Kunden, das man so sicher auch nicht senden möchte. Also Mittelweg. Den Kunden zeigen, dass man solche verbalen Ausfälle nicht unterstützt, aber den Mitarbeitern zeigen, dass man nicht hinterher auch noch Nachtritt durch Veröffentlichung saftiger Details.
Und von "saftigen Details" war nie die Rede. Sondern die von mir angebotene Ratio war ja nur: Wenn diese Kündigung eine lange Vorgeschichte hat / vom Mitarbeiter durch absolute Uneinsichtigkeit erzwungen wurde - warum dies nicht andeuten? Insbesondere in einer Antwort auf ein Interview in dem Price der Firma vorwirft, eben nie eine Chance bekommen zu haben sich zu erklären, das nie ein Dialog stattfand? DAS ist doch mal abschreckend für zukünftige Mitarbeiter.
Andre
Re: Runde 173
Sorry, hab's dir nach meinem letzten Posting gesehen, wollte noch schnell was dazu reineditieren - aber das ist am Mobilgerät echt hakelig. :/Andre Peschke hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 13:47
Re: Runde 173
Um die Verbindung zwischen Prices verbaler Entgleisung und der Konsequenz direkt herzustellen. Wenn sie nur sagen "wir unterstützen das nicht" aber dann alles tun um es so aussehen zu lassen, dass es keine Konsequenzen gab, dann sagen die Fans doch zu Recht "die heiße Luft könnt ihr euch sparen."Andre Peschke hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 13:47Warum nicht den Kunden versichern, dass diese Äußerungen in der Firma keinen Rückhalt finden und sich entschuldigen - Fertig? Kündigung dann, wenn überhaupt, ein wenig später und unter der Hand.
Ehrlich gesagt würde auf mich so ein Rosenkrieg voller Andeutungen sogar noch schlimmer wirken als die Sache direkt anzusprechen.Andre Peschke hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 13:47Und von "saftigen Details" war nie die Rede. Sondern die von mir angebotene Ratio war ja nur: Wenn diese Kündigung eine lange Vorgeschichte hat / vom Mitarbeiter durch absolute Uneinsichtigkeit erzwungen wurde - warum dies nicht andeuten? Insbesondere in einer Antwort auf ein Interview in dem Price der Firma vorwirft, eben nie eine Chance bekommen zu haben sich zu erklären, das nie ein Dialog stattfand? DAS ist doch mal abschreckend für zukünftige Mitarbeiter.
In jedem Fall aber halte ich Prices Aussage, sie habe nie wirklich eine Chance bekommen, für ebenso glaubwürdig wie ihren Vorwurf des mansplainings an den Twitter-User. Die Frau ist jetzt das Mädchen das Wolf rief. Warum sollte ich ihrer Version des Kündigunghergangs glauben schenken? Sie hat unter Beweis gestellt, dass sie zumindest selektiv gesagte Dinge anders wahrnimmt als sie auf Andere wirken.
Re: Runde 173
Sehe ich ähnlich. Nur weil man nicht öffentlich noch nachtritt heißt das nicht, es hätte noch keine anderen "Ausfälle" seitens Price gegeben. Und um nochmal Kontext zu bieten: Sie kam ursprünglich aus der Tabletop-Branche und dort scheint sie, um mal zu zitieren "sämtliche Brücken abgebrannt zu haben."xaan hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 13:31 Vielleicht hält er es auch einfach für unter seiner Würde - und unter der von ArenaNet - die Details von Gesprächen mit Mitarbeitern an die Öffentlichkeit zu zerren.
Letztendlich wollen die sicherlich auch noch mal kompetente Mitarbeiter finden. Da sind sie in der Zwickmühle. Price feuern ist als Signal für Mitarbeiter schlimm genug. Nichts tun sendet ein Signal an die Kunden, das man so sicher auch nicht senden möchte. Also Mittelweg. Den Kunden zeigen, dass man solche verbalen Ausfälle nicht unterstützt, aber den Mitarbeitern zeigen, dass man nicht hinterher auch noch Nachtritt durch Veröffentlichung saftiger Details.
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Re: Runde 173
Es gibt einen Unterschied zwischen "öffentlichem Nachtreten" und einem pauschalen "Aufgrund schwerwiegender Differenzen, die auch über einen längeren Zeitraum nicht zufriedenstellend beigelegt werden konnten, haben wir uns leider von XY getrennt".
4chan hat unter Beweis gestellt, dass ArenaNets Verhalten als Aufforderung verstanden wird, nach Lust und Laune Angestellte rauszumobben. Spätestens in dem Moment wäre ArenaNet moralisch verpflichtet, das ganze etwas umfassender zu erklären.
4chan hat unter Beweis gestellt, dass ArenaNets Verhalten als Aufforderung verstanden wird, nach Lust und Laune Angestellte rauszumobben. Spätestens in dem Moment wäre ArenaNet moralisch verpflichtet, das ganze etwas umfassender zu erklären.
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Re: Runde 173
Das heißt, aus deiner Sicht ist eine Kündigung die einzig mögliche Reaktion der Firma, weil die Community sonst denkt "heiße Luft"? Halte ich für zu extrem.xaan hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 14:15 Um die Verbindung zwischen Prices verbaler Entgleisung und der Konsequenz direkt herzustellen. Wenn sie nur sagen "wir unterstützen das nicht" aber dann alles tun um es so aussehen zu lassen, dass es keine Konsequenzen gab, dann sagen die Fans doch zu Recht "die heiße Luft könnt ihr euch sparen."
Meine Einschätzung beruht aber nun gar nicht auf irgendeiner Aussage von Price, sondern ich habe das Verhalten von Arena.net an den Äußerungen von Arena.net gemessen und gesagt: Für deine Theorie findet sich kein Anhaltspunkt, obwohl die Chance bestand, Anhaltspunkte zu liefern und die Firma sich in der ganzen Angelegenheit ja sonst nicht unbedingt in Zurückhaltung geübt hatxaan hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 14:15 In jedem Fall aber halte ich Prices Aussage, sie habe nie wirklich eine Chance bekommen, für ebenso glaubwürdig wie ihren Vorwurf des mansplainings an den Twitter-User. Die Frau ist jetzt das Mädchen das Wolf rief. Warum sollte ich ihrer Version des Kündigunghergangs glauben schenken? Sie hat unter Beweis gestellt, dass sie zumindest selektiv gesagte Dinge anders wahrnimmt als sie auf Andere wirken.
.GD187 hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 14:17Nur weil man nicht öffentlich noch nachtritt heißt das nicht, es hätte noch keine anderen "Ausfälle" seitens Price gegeben. Und um nochmal Kontext zu bieten: Sie kam ursprünglich aus der Tabletop-Branche und dort scheint sie, um mal zu zitieren "sämtliche Brücken abgebrannt zu haben."
Das die Reaktion von Price auf ihrem Twitter dumm war, habe ich in der Folge nochmal explizit (und ich glaube, sogar in diesen drastischen Worten) festgehalten.
Aber hast du dir die Fälle genauer angesehen, die der von dir verlinkte Thread aufwirft? Das Price Drive Thru RPG dafür kritisiert, dass sie das Spiel "Tournament of Rapists" hosten ... ich bin mir nicht sicher, ob man ihr das vorwerfen muss. Die Gygax-Aussage kann ich nicht wirklich einschätzen. Aber beim kurzen Googlen findet sich in diesem Artikel zumindest ein Zitat von Gygax, dass den Vorwurf nicht völlig absurd aussehen lässt: https://www.vice.com/en_us/article/qbee ... on-masters
Worauf wir uns einigen können ist, dass Price die Welt durch eine sehr spezifische, feministisch geprägte Linse zu sehen scheint, die auch zu ihrer Überreaktion führte, die diesen Vorfall ausgelöst hat. Dass sie deswegen automatisch weitere "Ausfälle" produziert haben muss - unbekannt. Kann genauso sein, dass sie sich einfach nix gefallen lässt, was andere Kolleginnen stumm erdulden? Und warum ihr Kollege gleich mit gefeuert wurde, erklärt das auch nicht.
Gehen wir weiter nach den Aussagen aller Beteiligten und glauben nicht, das jemand völligen Unfug erzählt (dann ist eh ALLES vorstellbar in jede Richtung), komme ich halt weiterhin zum gleichen Ergebnis.
Andre
Re: Runde 173
Das is richtig. Während ihr aber bei Jessica Price ihre konkreten Äußerungen "zu Ihren Gunsten interpretiert" und versucht spekulative Rechtfertigungen für ihr Verhalten zu finden, bleibt ihr bei ArenaNet bei dem konkreten Wortlaut und legt ihn gegen ArenaNet aus. Das kann man so machen, dann kann aber der Eindruck unterschiedlicher Maßstäbe bekommen. Bei mir is er jedenfalls entstanden, daher meine leichte Enttäuschung zu dieser Folge. Angesichts der Vorgeschichte von Price (siehe z.B. TotalBiscuit), ihren konkreten Wortäußerungen während des Streits, der Mangel an Einsicht eines Fehlverhaltens und der nachfolgenden Interviews kann man aber auch zu ganz anderen Schlüssen bzgl. Jessica Price kommen. In jedem Fall handelt es sich hierbei um Spekulation. Bleibt man bei den Fakten und lässt einseitige Spekulationen und Rechtfertigungsversuche weg, haben sich meiner Meinung nach beide Seiten unglücklich verhalten. Die Presseerklärung von ArenaNet ist schwach, die Kündigung des Kollegen von Price untererklärt und der Zeitpunkt der Kündigung sendet an die Trolle da draußen genau die falsche Botschaft. Das das konkrete - faktische belegte - Verhalten von Price in ihrer konkreten Reaktion auf den Tweet und dem Mangel an nachfolgender Einsicht aber ein Fehlverhalten und berechtigter Kündigungsgrund sein kann, sollten wir uns auch eingestehen. Siehe dazu meine Erläuterungen weiter oben. Und erneut: die Gamer, die mit eigenen Haßkommentaren / Beleidigungen reagiert haben, sind selbstverständlich ebenso zu verurteilen.Andre Peschke hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 13:47Das die Beurteilung anhand unvollständiger Informationen erfolgt, haben wir ja auch schon im Podcast vermerkt.
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Re: Runde 173
Selbstverständlich nicht. Der Punkt ist, den Spielern zu zeigen, dass verbale Ausfälle Konsequenzen haben und nicht mit Worten ohne Taten abgetan werden. Die Konsequenz hätte sicherlich auch eine Entschuldigung von Price sein können. Aber die gab's ja nicht. Sie bleibt ja bei ihrer Ansicht. Und DAS macht IMO die Kündigung zur einzigen v(erbliebenen) Reaktionsmöglichkeit.Andre Peschke hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 15:01Das heißt, aus deiner Sicht ist eine Kündigung die einzig mögliche Reaktion der Firma, weil die Community sonst denkt "heiße Luft"? Halte ich für zu extrem.
Da können wir uns wohl nur einigen, anderer Ansicht zu sein. Ich bin relativ stark davon überzeugte dass ArenaNet sich bewusst zurück hält, Details über Probleme mit Mitarbeitern in die Öffentlichkeit zu bringen, und seien es auch nur Andeutungen.xaan hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 14:15Meine Einschätzung beruht aber nun gar nicht auf irgendeiner Aussage von Price, sondern ich habe das Verhalten von Arena.net an den Äußerungen von Arena.net gemessen und gesagt: Für deine Theorie findet sich kein Anhaltspunkt, obwohl die Chance bestand, Anhaltspunkte zu liefern und die Firma sich in der ganzen Angelegenheit ja sonst nicht unbedingt in Zurückhaltung geübt hat
Beweise habe ich dafür keine. Nur ein eventuell zu naives Menschenbild.
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Re: Runde 173
Unbekannt - ja. Aber auch unwahrscheinlich?Andre Peschke hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 15:01 Worauf wir uns einigen können ist, dass Price die Welt durch eine sehr spezifische, feministisch geprägte Linse zu sehen scheint, die auch zu ihrer Überreaktion führte, die diesen Vorfall ausgelöst hat. Dass sie deswegen automatisch weitere "Ausfälle" produziert haben muss - unbekannt
Ihre aktuelle Twitter Profilbeschreibung enthält ihre Interpretation aus welchem Grund sie gefeuert wurde, und zwar nicht nur bei Arena.net, sondern auch vorher bei Paizo. "Gefeuert von ArenaNet & Paizo weil ich mich geweigert habe mich wie männliches Eigentum zu verhalten"
Wenn das ihr Ernst ist, dann muss die feministisch geprägte Linse echt eine krasse Lichtbrechung haben.
Müssen denn unbedingt interne Entscheidungen öffentlich erklärt werden?Andre Peschke hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 15:01Und warum ihr Kollege gleich mit gefeuert wurde, erklärt das auch nicht
Ich finde solche Erklärungen haben eher etwas vor einem Arbeitsgericht, falls es zu einer Klage käme, oder in der Personalabteilung des Unternehmens zu suchen, als in Pressemitteilungen. Gut, man könnte andeuten, man kanns aber auch lassen wenn man möglichst schnell wieder Ruhe haben will. Gerade wenn diese Andeutungen oder Allgemeinplätze wieder Raum für Spekulation lassen, bietet sich das Schweigen an.
Ich würde vermuten, dass es intern zwischen Price und dem ebenfalls entlassenen Kollegen auf der einen Seite und dem Management auf der anderen Seite sehr laut und hässlich geworden ist. Bei genügender Schärfe der Auseinandersetzung kann ich mir durchaus vorstellen dass ein, soweit bekannt unbescholtener, Kollege gleich zusammen mit Price das Unternehmen verlassen musste.
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Re: Runde 173
Aber genau das haben wir doch auch gesagt? Es fällt IIRC sogar der konkrete Satz, dass hier auf beiden Seiten eine Überreaktion erfolgt ist. Aufgrund der Konsequenzen, die jede dieser Reaktionen nach sich zog, wiegt die von Arena.net nur schwerer. Die Kündigung eines Mitarbeiters UND desjenigen, der Schützenhilfe geleistet hat ist selbstverständlich mit einem anderen Maßstab zu messen, als ein Ausfall gegenüber eines "Kunden" auf Twitter. Diese beiden Dinge sind ja nicht gleich, auch wenn man sie gleich (->"Überreaktion") kategorisieren kann.
Das war nicht gemeint. Wenn wir es machen, wie mit wissenschaftlichen Hypothesen, dann erklärt die These "Arena.net wollte aufgebrachte Fans beschwichtigen" die Entlassung von beiden Mitarbeitern IMO besser, als die hier alternativ vorgeschlagene These "Die Price war halt ne total schwierige Personalie, der nicht anders beizukommen war". Dann muss es schon zwei Mitarbeiter geben, die absolut unbelehrbar waren und sich strikt geweigert haben, mit der Unternehmensleitung eine einvernehmliche Lösung zu finden, so dass eine Kündigung als einzige Option übrig blieb.Roemisch12 hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 16:42 Müssen denn unbedingt interne Entscheidungen öffentlich erklärt werden?
MÖGLICH sind nach wie vor beide. Für den Moment glaubwürdiger finde ich eben grundsätzlich die Sichtweise, bei der wir weniger hinzuerfinden müssen (und im Falle von Price, ihr auch noch Lügen unterstellen müssen), sondern anhand der beobachteten Ereignisse urteilen.
Andre
Re: Runde 173
dann müssen wir uns wohl darauf einigen, dass ich den Fall und euren Umgang damit im Podcast anders einschätze (Begründung siehe meine vorherigen Posts).
Zuletzt geändert von Guthwulf am 1. Aug 2018, 17:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Runde 173
Das ja ok und auch IMO nicht im geringsten schlimm. Wir sind ja zum diskutieren und zum austauschen von Meinungen hier. Das so im Nachgang auch noch Perspektiven ins Bild kommen, die wir im Podcast aufgrund abweichender Sicht nicht oder weniger thematisiert haben, ist ja spannend und gut und richtig.
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Re: Runde 173
Klar... nur um das aber nochmal klarzustellen, da du meinen einen Satz aus dem Kontext meines Posts gerissen hast...
Ich habe nie etwas anderes behauptet. Nur sucht ihr nach (spekulativen) Entschuldigungen für die eine Überreaktion und legt die andere Überreaktion hart negativ aus. Zudem halte ich die Kündigung an sich unverändert für gerechtfertigt, was durch Jessica Prices Verhalten seit der Kündigung sogar noch verstärkt wird. Daher meine persönliche Enttäuschung mit dieser PodcastfolgeAndre Peschke hat geschrieben: ↑1. Aug 2018, 17:22Aber genau das haben wir doch auch gesagt? Es fällt IIRC sogar der konkrete Satz, dass hier auf beiden Seiten eine Überreaktion erfolgt ist.
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