My Child: Lebensborn (Sonntagspodcast?)
Verfasst: 12. Aug 2019, 11:29
Durch die Debatte um die Sozialadäquanz der USK haben vor allem Attentat 1942 und das noch nicht veröffentlichte Through The Darkest of Times eine höhere Bekanntheit erreicht. Jedoch gibt es noch ein drittes Spiel, welches jedoch unter dem Radar der klassischen Spielepresse flog. Wahrscheinlich, weil es ein Mobile Game für Android und iOS ist. Keine Sorge, natürlich ohne F2P Mechaniken. Es handelt sich um das norwegische Spiel My Child: Lebensborn. Und es ist eine Lebens- wie auch Erziehungssimulation.
Die Prämisse des Settings: Wir befinden uns im Jahr 1951 in Norwegen. Als alleinerziehende Stiefmutter/vater (das Spiel bleibt da sehr vage, da die Spieler die Rolle der Erziehungsberechtigten übernehmen) haben wir als Spieler nach dem Krieg ein Kind aus dem Lebensborn Projekt der Nationalsozialisten aufgenommen. Das Spiel setzt mit der Einschulung unseres Kindes ein. Schon bald stellen wir fest, dass unser Kind in der Schule aufgrund seiner Herkunft gemobbt wird. In den nächsten Spielstunden versuchen wir also das Kind durch die Schulzeit zu begleiten. Dabei werden manchmal witzige, häufig aber auch traurige und melancholische Alltagsgeschichten einer Nachkriegsgesellschaft erzählt.
Spielmechanisch kann man das ganze vielleicht als eine Art Tamagotchi beschreiben. Wir haben pro Tag 7 Zeiteinheiten (außer wir machen Überstunden um mehr Geld zu verdienen). In diesen Einheiten müssen wir für das Kind Essen zubereiten, baden, spielen, aber auch „Erwachsenenkram“ machen wir Kleidung stopfen, Briefe mit der leiblichen Mutter schreiben, und so weiter. Dabei hat das Kind drei Werte: Hunger, Hygiene und Wohlbefinden. Und schon bald werden wir feststellen: Fuck, es ist quasi unmöglich alle drei Werte dauerhaft hochzuhalten. Es gibt einige Tage, da werden wir unser Kind auch mal ohne Frühstück in die Schule schicken müssen, weil beispielsweise noch ein Kleidungsstück gestopft werden muss.
Das Spiel erzählt nicht nur eine Geschichte über die Nachkriegszeit, spielmechanisch schafft es das Spiel ebenfalls sehr effektiv die Härte der Nachkriegszeit zu transportieren.
Ich würde mich sehr über einen Sonntagspodcast zum Spiel freuen! Denn es ist in dieser Form wirklich einmalig. Sollte auch mit Andres altem iPad kompatibel sein, da es nur iOS 8.0 erfordert. Auf Android erfordert es sogar nur Version 2.3, ist also auf JEDEM noch so alten Gerät spielbar! Preislich liegt es bei 3,59€. Wie gesagt, natürlich ohne weitere In-App-Käufe.
Anschließend noch ein paar von mir gemachte Screenshots aus den ersten Spielminuten. Damit ihr einen optischen Eindruck bekommt. Denn der Artstyle des Spiels wunderschön! Ich habe die Bilder mal stark verkleinert, sieht auf einem großen iPad-Bildschirm jedoch gestochen scharf und toll aus. Animationen gibt es jedoch kaum welche. Die blauen Bilder sind vom Abend im Spiel. Da legt sich ein Blauschleier über die Spielgrafiken. Sämtliche Briefe, Zeitungen, Tagesbucheinträge, etc. lassen sich aber auch ohne Zeitverlust am Tag (ohne Blauschleier) einsehen. Habe es aber beim Screenshotten nicht berücksichtigt.
Apropos Artstyle: Eine sehr schöne visuelle Mechanik sind die Bilder des Kinds, die man immer wieder in der Wohnung findet. Denn diese drücken sehr stark die Gefühle und Wünsche aus. Etwa wenn das Kind einen Rucksack für die Schulbücher malt, man aber weiß: Dieser Rucksack ist sauteuer, während der Lohn in der Fabrik recht gering ist und man dem Kind diesen Wunsch nur erfüllen kann, wenn es ab und an ohne Frühstück in die Schule geht. Diese Art von Storytelling zieht sich durch das komplette Spiel!
Wie gesagt, ein Sonntagspodcast zu diesem Spiel wäre wirklich toll. Da es meiner Ansicht nach wirklich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Einerseits ist es so herzlich, dann wiederum - weil es so herzlich ist - auch so herzzerreißend in seinen sehr traurigen und harten Momenten!
Die Prämisse des Settings: Wir befinden uns im Jahr 1951 in Norwegen. Als alleinerziehende Stiefmutter/vater (das Spiel bleibt da sehr vage, da die Spieler die Rolle der Erziehungsberechtigten übernehmen) haben wir als Spieler nach dem Krieg ein Kind aus dem Lebensborn Projekt der Nationalsozialisten aufgenommen. Das Spiel setzt mit der Einschulung unseres Kindes ein. Schon bald stellen wir fest, dass unser Kind in der Schule aufgrund seiner Herkunft gemobbt wird. In den nächsten Spielstunden versuchen wir also das Kind durch die Schulzeit zu begleiten. Dabei werden manchmal witzige, häufig aber auch traurige und melancholische Alltagsgeschichten einer Nachkriegsgesellschaft erzählt.
Spielmechanisch kann man das ganze vielleicht als eine Art Tamagotchi beschreiben. Wir haben pro Tag 7 Zeiteinheiten (außer wir machen Überstunden um mehr Geld zu verdienen). In diesen Einheiten müssen wir für das Kind Essen zubereiten, baden, spielen, aber auch „Erwachsenenkram“ machen wir Kleidung stopfen, Briefe mit der leiblichen Mutter schreiben, und so weiter. Dabei hat das Kind drei Werte: Hunger, Hygiene und Wohlbefinden. Und schon bald werden wir feststellen: Fuck, es ist quasi unmöglich alle drei Werte dauerhaft hochzuhalten. Es gibt einige Tage, da werden wir unser Kind auch mal ohne Frühstück in die Schule schicken müssen, weil beispielsweise noch ein Kleidungsstück gestopft werden muss.
Das Spiel erzählt nicht nur eine Geschichte über die Nachkriegszeit, spielmechanisch schafft es das Spiel ebenfalls sehr effektiv die Härte der Nachkriegszeit zu transportieren.
Ich würde mich sehr über einen Sonntagspodcast zum Spiel freuen! Denn es ist in dieser Form wirklich einmalig. Sollte auch mit Andres altem iPad kompatibel sein, da es nur iOS 8.0 erfordert. Auf Android erfordert es sogar nur Version 2.3, ist also auf JEDEM noch so alten Gerät spielbar! Preislich liegt es bei 3,59€. Wie gesagt, natürlich ohne weitere In-App-Käufe.
Anschließend noch ein paar von mir gemachte Screenshots aus den ersten Spielminuten. Damit ihr einen optischen Eindruck bekommt. Denn der Artstyle des Spiels wunderschön! Ich habe die Bilder mal stark verkleinert, sieht auf einem großen iPad-Bildschirm jedoch gestochen scharf und toll aus. Animationen gibt es jedoch kaum welche. Die blauen Bilder sind vom Abend im Spiel. Da legt sich ein Blauschleier über die Spielgrafiken. Sämtliche Briefe, Zeitungen, Tagesbucheinträge, etc. lassen sich aber auch ohne Zeitverlust am Tag (ohne Blauschleier) einsehen. Habe es aber beim Screenshotten nicht berücksichtigt.
Apropos Artstyle: Eine sehr schöne visuelle Mechanik sind die Bilder des Kinds, die man immer wieder in der Wohnung findet. Denn diese drücken sehr stark die Gefühle und Wünsche aus. Etwa wenn das Kind einen Rucksack für die Schulbücher malt, man aber weiß: Dieser Rucksack ist sauteuer, während der Lohn in der Fabrik recht gering ist und man dem Kind diesen Wunsch nur erfüllen kann, wenn es ab und an ohne Frühstück in die Schule geht. Diese Art von Storytelling zieht sich durch das komplette Spiel!
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