Ja stimmt die gab es, aber die eigentliche Frage konnte mir immer noch niemand beantworten. Wo steckt da ein Problem, wenn man diese beiden Begriffe austauschbar verwendet. Und das war ja Christians Claim und da konnt emir im Forum auch niemand was liefern.Andre Peschke hat geschrieben: ↑28. Okt 2019, 09:40 Glaube, das war jetzt eine echt gute Reihe von einordnenden Beiträgen - danke euch allen. Aber schaut, dass wir nicht komplett ins OT abgleiten, bitte.
Ich lehne die Unterschiedung ja nicht ab, ich bezweifle nur, dass es abseits von akademischen Diskussionen all zu wichtig ist da so sauber zu trennen. Auch da siehe Christians Claim es wäre ein Problem das nicht sauber zu trennen. Die Mehrheit der Leute sind halt keine Historiker oder beschäftigen sich mit diesem Themengebiet, also warum ist es ein Problem das diese Antisemitismus und Rassismus austauschbar verwenden? Wenn selbst die Wissenschaft sich da noch nicht mal einig ist ob eine saubere Trennung so wichtig/sinnvoll ist (x1), wo schwebt dann die Gefahr für die Gesellschaft? Was sind die schlimmen Folgen dessen, weswegen wir da besser differenzieren sollten?derkastenbutt hat geschrieben: ↑28. Okt 2019, 08:42 Die Unterscheidung zwischen Rassismus und Antisemitismus entschieden abzulehnen ist IMO selber, zumindest tendenziell, Ausdruck antisemitischen Denkens. Ich will das hier niemandem direkt unterstellen, sondern eher zu bedenken geben, weil es mir in anderen Diskussionen sowohl online als auch privat schon mehrmals begegnet ist. Da hatte ich den Eindruck, dass sich darin das Voruteil ausdrückt, Jüdinnen und Juden wollten jetzt auch noch in ihrer Diskriminierung eine Extrawurst haben...
Kurz ich habe da eine sehr ähnliche Position wie Andre sie in der Eskapismusdebatte hat. Diese Kritik ist mir zu kleinteilig und nimmt Aufmerksamkeit vom wichitigen Ziel, nämlich der Bekämpfung beider weg, weswegen man sie wohl, um in Jochens Terminus, außerhalb des Elfenbeinturms beiseite schieben kann und sollte.
Und Apropos Elfenbeinturm: Jochen macht sich ja gerne mal darüber lustig, aber es gibt wohl kaum etwas elfenbeinturmigeres als eine mehrminütige Definitionsdissertation ohne Begründung warum diese nun wichtig ist.
Auch deshalb möchte ich da mal nachhaken, weil wenn es doch relevante Folgen gibt, dann wäre es ja wichtig die zu kennen und dann unter anderem mein Verhalten anzupassen, denn ich habe diese Begriffe im Alltag bisher halbwegs austauschbar behandelt.
Das kann aber natürlich genre per PM passieren wenn es hier zu sehr ins OT geht, aber dennoch finde ich, dass Christian nach einem solchen Claim uns eine Antwort da schuldig ist und bleibt.
x1: Manfred Böcker: Antisemitismus ohne Juden, Die Zweite Republik, die antirepublikanische Rechte und die Juden. Spanien 1931 bis 1936. Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-631-36152-1, S. 13: „Der Begriff ‚Antisemitismus‘ erfüllt in keiner Weise die für einen wissenschaftlichen Terminus erforderlichen Kriterien. Er ist nicht das Ergebnis historischer oder politischer Analysen, sondern stellt sowohl aus etymologischer als auch aus politischer Perspektive ein Unwort dar. Der Terminus ‚Antisemitismus‘ entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als ein durch eine bestimmte Strömung von Judenhassern in Deutschland geprägter Neologismus. Er suggeriert auch heute noch die Existenz einer mit den ‚Juden‘ identischen ‚semitischen‘ Rasse. Aufgrund der normativen Kraft des faktischen Sprachgebrauchs sowie in Ermangelung einer begrifflichen Alternative wird die Forschung aber dennoch nicht auf ihn verzichten können.“