Pferdespiele – Wer macht denn sowas?
Verfasst: 18. Dez 2019, 11:40
Tolle Episode, sehr Interessant. Danke Alice, dass du so viel Arbeit rein steckst, diesen Aspekt mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu geben.
Ich habe bei Reitsportveranstaltungen gefilmt und bin fasziniert von der einzigartigen Beziehung die zwischen einem Menschen und einem Pferd entsteht. Im Gegensatz zu Hunden, welche oft als die "besten Freunde des Menschen" bezeichnet werden, ist die Beziehung und das Vertrauen, welches ein Mensch einem eine halbe Tone schweren Geschöpf entgegenbringt, wenn es ihn querfeldein mit 60 km/h trägt, eine ganz andere Qualität. Es ist das einzige nicht-menschliche Lebewesen mit dem eine solche Beziehung möglich ist.
[Und diese nicht-menschlichkiet ist, meines Erachtens nach, an sich eine sehr wertvolle Qualität. Nicht, das Menschen nicht auch toll sind, aber ... halt nicht immer und überall. Gerade für Menschen, die sehr feinfühlig darin sind den room zu read-en, und damit unfreiwillig sehr viel kognitive Rechenpower in room-reading-analyse investieren, ist ein sozialer Raum, in dem keine dermaßen komplexen zwischenmenschliche Dynamiken existieren, wie durchatmen.]
Wenn ich so darüber reflektiere, dann ist die Beziehung, welche Computer und heutige Software in aussicht stellen, womöglich auf einigen Ebenen vergleichbar mit denen zu Pferden. Vielleicht basieren nerd-iness und pferdeMädchen-ness auf mitunter ähnlichen Bedürfnissen. Und nur aufgrund gender rollen werden die jeweiligen personen dann entweder eher in die nächste Pferdekoppel, oder dem nächsten hackingspace getrieben. ... So betrachtet, könnte ich mir vorstellen, dass die Schnittmenge ein viel größeres Potential besitzt, als sich selbst das pferdeMädchen-milieu, bzw. das hacker-milieu vorstellen könnten.
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Ich finde es ausserdem auch sehr auffallend, dass es (meines Wissens nach) keine Pferdespiele gibt, sondern nur Pferde-Mensch-Beziehungsspiele. Ebenso wie es auch keine Spiele gibt, in denen Hunde/Katzen im Zentrum stehen, sondern nur solche in denen die Hunde/Katze-Mensch Beziehung im Zentrum steht.
Ich denke Pferdespiele könnten das mit Abstand beste Vehikel dafür sein, um eine respektvolle Beziehung mit einem Geschöpf (welches man nicht aufgrund gesellschaftlichen Konventionen grundsätzlich auf eine bestimmte Weise zu behandeln hat) zu simulieren und erforschen. Beziehungen die man aus einem inneren Bedürfnis heraus eingeht. Beziehungen, die kaum unauthentisch sein können, da sie ohne Druck von gesellschaftlicher Erwartungshaltung eingegangen werden, sondern im Gegenteil, sogar gesellschaftliche Herabwürdigung mit sich bringen können. Alleine schon der Bergriff "Pferdemädchen"...
Ich finde darin liegt eine gewisse queer-iness!
Ich habe bei Reitsportveranstaltungen gefilmt und bin fasziniert von der einzigartigen Beziehung die zwischen einem Menschen und einem Pferd entsteht. Im Gegensatz zu Hunden, welche oft als die "besten Freunde des Menschen" bezeichnet werden, ist die Beziehung und das Vertrauen, welches ein Mensch einem eine halbe Tone schweren Geschöpf entgegenbringt, wenn es ihn querfeldein mit 60 km/h trägt, eine ganz andere Qualität. Es ist das einzige nicht-menschliche Lebewesen mit dem eine solche Beziehung möglich ist.
[Und diese nicht-menschlichkiet ist, meines Erachtens nach, an sich eine sehr wertvolle Qualität. Nicht, das Menschen nicht auch toll sind, aber ... halt nicht immer und überall. Gerade für Menschen, die sehr feinfühlig darin sind den room zu read-en, und damit unfreiwillig sehr viel kognitive Rechenpower in room-reading-analyse investieren, ist ein sozialer Raum, in dem keine dermaßen komplexen zwischenmenschliche Dynamiken existieren, wie durchatmen.]
Wenn ich so darüber reflektiere, dann ist die Beziehung, welche Computer und heutige Software in aussicht stellen, womöglich auf einigen Ebenen vergleichbar mit denen zu Pferden. Vielleicht basieren nerd-iness und pferdeMädchen-ness auf mitunter ähnlichen Bedürfnissen. Und nur aufgrund gender rollen werden die jeweiligen personen dann entweder eher in die nächste Pferdekoppel, oder dem nächsten hackingspace getrieben. ... So betrachtet, könnte ich mir vorstellen, dass die Schnittmenge ein viel größeres Potential besitzt, als sich selbst das pferdeMädchen-milieu, bzw. das hacker-milieu vorstellen könnten.
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Ich finde es ausserdem auch sehr auffallend, dass es (meines Wissens nach) keine Pferdespiele gibt, sondern nur Pferde-Mensch-Beziehungsspiele. Ebenso wie es auch keine Spiele gibt, in denen Hunde/Katzen im Zentrum stehen, sondern nur solche in denen die Hunde/Katze-Mensch Beziehung im Zentrum steht.
Ich denke Pferdespiele könnten das mit Abstand beste Vehikel dafür sein, um eine respektvolle Beziehung mit einem Geschöpf (welches man nicht aufgrund gesellschaftlichen Konventionen grundsätzlich auf eine bestimmte Weise zu behandeln hat) zu simulieren und erforschen. Beziehungen die man aus einem inneren Bedürfnis heraus eingeht. Beziehungen, die kaum unauthentisch sein können, da sie ohne Druck von gesellschaftlicher Erwartungshaltung eingegangen werden, sondern im Gegenteil, sogar gesellschaftliche Herabwürdigung mit sich bringen können. Alleine schon der Bergriff "Pferdemädchen"...
Ich finde darin liegt eine gewisse queer-iness!