Feierabendbier: Fallout (TV-Serie)

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S3mj0n
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von S3mj0n »

Decius hat geschrieben: 17. Apr 2024, 14:29
S3mj0n hat geschrieben: 17. Apr 2024, 13:55 Ein Hauptgrund für die unsäglich lore Diskussion, insbesondere ob die show New Vegas retconned, war diese eine Tafel mit der timeline. Dort wird der Fall of Shady Sands, die Hauptstadt der NCR, auf 2277 datiert und danach geht ein Pfeil nach rechts zu einer nuklearen Explosion. Technisch retconned es schon New Vegas, aber es ist mir relativ gleich als großer New Vegas Fan. Lore ist immer ganz nett für hardcore Fans, aber es sollte nie in Stein gemeißelt sein.

Nicht wirklich (wurde glaube ich sogar hier im Thread schon diskutiert?), ich würde die Tafel so interpretieren dass das mit Shady Sands nach 2277 geschehen ist, was New Vegas nicht widersprechen würde. Ich hätte das nicht so gelesen, dass hier ein spezifisches Jahr genannt wurde.
Ja, wahrscheinlich war es später. Aber es kann nich so viel später sein, da Maximus ein Kind war als Shady Sands zerstört wurde, und er in 2296, das Jahr in dem die Show spielt, ca. Mitte 20 ist. Also kann es nur ein paar Jahre nach 2277 gewesen sein, wahrscheinlich Anfang 2280, und New Vegas spielt 2281. Ich würde mal davon ausgehen das Maximus in der Show ca. 25 ist, als Shady Sands zerstört wurde war er ungefähr 8-10. Also denke ich mal das Shady Sands ca 2281 zerstört wurde, vielleicht kurz nach dem Ende von New Vegas. Würde technisch schon passen, gerade vielleicht zu einem Ende in dem die NCR verliert. Ein großes Thema der NCR in New Vegas war ja auch, dass sich die Armee zu schnell zu breit aufgestellt hat um den Hoover Dam zu sichern da sie den Dam als strategisch wichtig für ihre Hauptstadt und ihre anderen Städte erkannt habe. Ich habe es jetzt auch nicht so interpretiert das Shady Sands gleich 2277 zerstört wurde, für mich war 2277 eher das Datum, wo die NCR angefangen hat sich zu weit auszubreiten ohne die Ressourcen dafür zu haben, was dann langsam zum Fall geführt hat. Die timeline lässt denke ich absichtlich mehrere Interpretationen zu, aber manche Leute haben es halt etwas zu ernst genommen und gleich das "schlimmste" vermutet und sind jetzt sauer
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mockturtle
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Re: Feierabendbier: Fallout (TV-Serie)

Beitrag von mockturtle »

Maliko hat geschrieben: 17. Apr 2024, 10:50 Die Brotherhood ist ein faschistoides Regime, welches in der Vergangenheit einen Genozid an Guhlen verübt hat indem sie einfach mal in Fallout 1 (oder wars 2?) komplett Necropolis ausgelöscht haben.
Ich habe gerade Fallout 1 gespielt und bin gerade bei Fallout 2. Die Necropolis wird von der Mutantenarmee des Meisters platt gemacht. Die Brotherhood hockt eigentlich hauptsächlich nur in ihrem Bunker und lässt den Vaultdweller die Arbeit machen.
Gruß mockturtle
Plüschmors
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Plüschmors »

Dee'N'bee hat geschrieben: 17. Apr 2024, 14:19 Ich habe Dane gar nicht erst als Trans-Person gelesen. Für mich war es einfach eine Frau mit kurzen Haaren bei der Brotherhood. Frauen sind ja bei der Brotherhood nichts ungewöhnliches...hab aber auch auf deutsch geschaut.

Wie ist es denn in der englischen Synchro? Wird da eher klar dass es sich um eine Transperson handelt?
Ich habe es auf englisch geschaut und ich habe gar nicht realisiert, dass Dane eine Transperson ist. Für mich war Dane aber ein Mann. :D
Vielleicht liegt das in der Tat an der Syncro.

Meine Frau hat dazu nichts gesagt, ich werde sie mal fragen.
Rince81
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Rince81 »

Mal als Einwurf, Dane ist als "nicht-binär" angelegt.
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Rigolax
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Rigolax »

Rince81 hat geschrieben: 17. Apr 2024, 17:55Mal als Einwurf, Dane ist als "nicht-binär" angelegt.
Dane wird mit "they" angeredet in der Serie und in der Figurenbeschreibung von Amazon wird "they" benutzt. IRL benutzen trans male/female-Leute aber manchmal "they" neben "he"/"she", akzeptieren es alternativ. Das ist auch so beim Schauspieler der Figur, Xelia Mendes-Jones. Auf seinem IG: "trans guy", Pronomen: "he/they" (https://www.instagram.com/xeliamj/). Wobei er "he" vor "they" präferiert (geht aus einem Post hervor). Jedenfalls ist falsch, was (aktuell) auf dem fandom-Wiki steht: "Dane is portrayed by a non-binary actor" (https://fallout.fandom.com/wiki/Dane_(T ... the_scenes ).

Die Figur selbst kann non-binary oder trans male sein, es ist imho vmtl. nicht klar herausgestellt. Vmtl. aber als non-binary intendiert; sonst würde wohl zumindest manchmal "he" benutzt werden neben "they".
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Symm
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Symm »

Dee'N'bee hat geschrieben: 17. Apr 2024, 14:19 Ich habe Dane gar nicht erst als Trans-Person gelesen. Für mich war es einfach eine Frau mit kurzen Haaren bei der Brotherhood. Frauen sind ja bei der Brotherhood nichts ungewöhnliches...hab aber auch auf deutsch geschaut.

Wie ist es denn in der englischen Synchro? Wird da eher klar dass es sich um eine Transperson handelt?
Mir ging es genauso, ich dachte einfach "joar, ist eben ne Frau", aber ohne Hintergedanken.
Ich meine Frauen in militärischen Orgas sind eben nichts ungewöhnliches. War ja in Starship Troopers auch nicht anders.
Die Brotherhood ist für mir ähnlich die in die mobile Infantry aus ST.
Klar nicht von ihrer Intension her, aber von der Darstellung eben.

Hab auch die Metascore Bewertungen gelesen die Andre erwähnte und ich muss nochmal noch die letzte Folge ansehen in der es angeblich um trump Bashing ging :ugly:
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schreckofant
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von schreckofant »

#Team Jochen 😅

Finde übrigens das, das was ihr permanent als Fanservice bezeichnet, einfach nur Vorlagentreue ist. Das Rad Kakerlaken da rumlaufen ist nun mal ein Element dieser Welt, dann müsste ja auch jeder Ghul Fanservice sein.

In meinen Augen ist Fanservice immer etwas, das "trotzdem" eingebaut wird und nicht unbedingt weil es der Erzählung dient, das sind dann gerne auch Elemente an denen Nicht Fans dann hängen und irritiert sind.

Ich hatte die ganze Serie nicht einmal das Gefühl das hier diese Art Fanservice enthalten ist.

Habs mit meiner Frau gesehen und die hatte auch bei völliger Unkenntnis der Vorlage sehr viel Spaß mit der Serie und ich kam auch nie in die Verlegenheit, irgendwas erklären zu müssen.

Aber vielleicht interpretiere ich den Begriff Fanservice auch falsch. Aber ich bleibe dabei, die Serie ist einfach sehr Vorlagentreu, im absolut Positiven sinne
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Guthwulf
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Guthwulf »

Symm hat geschrieben: 17. Apr 2024, 19:33ich dachte einfach "joar, ist eben ne Frau", aber ohne Hintergedanken.
ich dachte einfach "joar, ist eben Dane", aber ohne Hintergedanken ;) Das Geschlecht oder die Sexualität spielten für diese Figur nicht die geringste Rolle. Also bin ich auch nicht auf die Idee gekommen, mir darüber Gedanken zu machen. :whistle:
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Andre Peschke
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Andre Peschke »

schreckofant hat geschrieben: 17. Apr 2024, 21:23 Aber vielleicht interpretiere ich den Begriff Fanservice auch falsch. Aber ich bleibe dabei, die Serie ist einfach sehr Vorlagentreu, im absolut Positiven sinne
Ne, das passt schon. Vielleicht haben wir den zu großzügig benutzt. Ich fand halt zB die Kamera, die nochmal alle Waffen an der Wand zeigt um die Designs aus dem Spiel vorzuführen sehr deutlich fanservicy. Rückblickend wirkte es, als hätte der Ghoul Lucy nur gezwungen das Wasser zu trinken, damit Radaway zum Einsatz kommt. Auch wie die Stimpak-Spritze gezeigt wurde...auch das erste Vault-Boy-Poster...da verweilt die Kamera einfach länger, als wenn das nur irgendein Dint in irgendeinem Film wäre und hat so eine "SCHAU, WIE IM SPIEL"-Wirkung auf mich. Das der Hund dann auch wieder Dogmeat heißt, der Insider Gag mit der Radiostation, die für mich eher unnötige Sequenz mit dem Gulper im See, der Deathclaw-Schädel, New Vegas nochmal gezeigt, den Pipboy als Taschenlampe benutzt was da total unpraktisch wirkt... Naja. Wenn man erstmal sensibilisiert ist, dann fällt einem/mir das sehr auf.
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Ranor
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Ranor »

Nach dem Podcast kann ich das Wort „Trottel“ nicht mehr hören… ;)
Mal davon abgesehen: Spannend, wie Jochen diesmal eine Postition einnimmt, bei der er jeden Kritikpunkt mit „ach, das war doch glorreich“ oder „doch, doch, das ist schon so“ wegwischt. Jochen, du bist jetzt einfach ein Fallout-Serien-Fanboy der sich alles schönreden kann :D Nicht schlimm, das kann jedem mal passieren.
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Asifluencer
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Asifluencer »

Ich möchte nur einwerfen, dass der Begriff "Trottel" für das Management der Fallout-Welt irreführend und verharmlosend ist.

Ihre fragwürdigen Entscheidungen entspringen ideologischer Überzeugung, die an Libertarismus angelehnt ist und nach der diese Leute die Designer der Welt sein sollen. Elon Musk oder Peter Thiel sind realweltliche Beispiele dieser Ideologie. In Fallout wird die Absurdität nur durch das Zünden der Bombe auf die Spitze getrieben.
Die Aussage ist: die Ideologie ist so mächtig, dass diese Elite Entscheidungen trifft. die aus ökonomischer Sicht sogar schädlich sind. I mean, die bomben ihre eigenen Märkte weg. Aber es geht um das Durchsetzen gegenüber der Konkurrenz, die Arroganz der Macht, die Überzeugung, dass man die Menschheit nicht nur in die Zukunft führt, sondern sogar die Zukunft gestaltet - ausgerechnet via Wettbewerb. Ein weiteres Kernelement dieser Ideologie. Wettbewerb, der Stärkste setzt sich durch, diesdas. Das beste Sozialexperiment wird die Gesellschaft der Zukunft prägen.

Diese "Trottel" sind hochgefährlich. Ihre Entscheidungen mögen dumm sein, aber nur, weil diese Ideologie dumm macht. Macht haben sie trotzdem, viel zu viel.
Wie Peter Thiel oder Elon Musk.
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Andre Peschke
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Andre Peschke »

Asifluencer hat geschrieben: 18. Apr 2024, 09:32 Ich möchte nur einwerfen, dass der Begriff "Trottel" für das Management der Fallout-Welt irreführend und verharmlosend ist.

Ihre fragwürdigen Entscheidungen entspringen ideologischer Überzeugung, die an Libertarismus angelehnt ist und nach der diese Leute die Designer der Welt sein sollen. Elon Musk oder Peter Thiel sind realweltliche Beispiele dieser Ideologie. In Fallout wird die Absurdität nur durch das Zünden der Bombe auf die Spitze getrieben.
Ich würde halt sagen: Es ist einfach zu schlecht gemacht und deswegen sind sie eben keine gelungenen Parodien dieser Mentalität, sondern Trottel. Es ist keine Verharmlosung, es ist die treffende Beschreibung dessen, was bei einer zu plumpen, zu übertriebenen Überspitzung rausgekommen ist.
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Asifluencer
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Asifluencer »

Andre Peschke hat geschrieben: 18. Apr 2024, 10:30
Asifluencer hat geschrieben: 18. Apr 2024, 09:32 Ich möchte nur einwerfen, dass der Begriff "Trottel" für das Management der Fallout-Welt irreführend und verharmlosend ist.

Ihre fragwürdigen Entscheidungen entspringen ideologischer Überzeugung, die an Libertarismus angelehnt ist und nach der diese Leute die Designer der Welt sein sollen. Elon Musk oder Peter Thiel sind realweltliche Beispiele dieser Ideologie. In Fallout wird die Absurdität nur durch das Zünden der Bombe auf die Spitze getrieben.
Ich würde halt sagen: Es ist einfach zu schlecht gemacht und deswegen sind sie eben keine gelungenen Parodien dieser Mentalität, sondern Trottel. Es ist keine Verharmlosung, es ist die treffende Beschreibung dessen, was bei einer zu plumpen, zu übertriebenen Überspitzung rausgekommen ist.
Schaue ich mir Elon Musk an, sehe ich einen ziemlich großen Trottel - aber einen, mit extrem viel Macht. Er wird dadurch gefährlich. Seine Arbeitsorganisation ist ausbeuterisch und nicht nachhaltig, weil die ideologische Überzeugung die wissenschaftliche Faktenlage überschreibt. Das geht bis in ökonomische Verluste - also das, was das Zünden der Bombe symbolisiert. Vertreter von Companys agieren aktiv gegen ökonomische Interessen, weil die eigene Ideologie stärker ist.

Die Fallout-Serie orientiert sich meiner Wahrnehmung nach stärker an New Vegas, als an den Bethesda-Fallouts. Ja, diese werden stilistisch stark referenziert, aber inhaltlich nur wenig. Und das hat einen Grund:
In New Vegas kann sich der Spieler zwischen mehreren Gruppierungen entscheiden, die alle für ideologische Extreme stehen. Die NCR wirkt da auf uns noch am Moderatesten, weil sie den Werten unserer Gesellschaft noch am nächsten kommt (Demokratie, Sicherheit, aber auch Bürokratie, Expansionismus). Keine Ideologie, für die sich der Spieler in New Vegas entscheiden kann, ist in ihrer Reinform vollumfänglich vernünftig. Ihre Vertreter sind immer Extremisten, häufig entgegen jeder Logik.
Und das bringt die Serie sehr gut rüber.
Aber ja, es ist hart holzhammerig. Der Holzhammer ist aber immer schon der Geist von Fallout gewesen. Ich saß vor dieser Szene erst selbst erst irritiert, kann das also nachvollziehen. Womöglich wäre eine etwas feinere Referenz dieser Ideologie besser gewesen - hätte sich dann aber von der Vorlage entfernt.

Ich dachte viel über die Szene nach und komme zu folgendem Schluss: Ich finde es aber leider vor dem Hintergrund, dass wir gerade aktiv via Klimawandel an der Zerstörung unserer eigenen Lebensgrundlage arbeiten, und vor allem jene mit ökonomischer Macht vielen Veränderungen aktiv im Weg stehen überhaupt nicht mehr übertrieben, einen Atomkrieg als Symbol für die Irrationalität einer Ideologie zu nehmen. Das, was da gerade in der realen Welt passiert, ist auch überaus trottelig. Nur leider wird diese Trotteligkeit desaströse, wahrscheinlich auch apokalyptische Folgen für Millionen, womöglich Milliarden Menschen haben.
Der Atomkrieg ist vor diesem Hintergrund keine so große Zuspitzung mehr, fürchte ich.
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Andre Peschke
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Andre Peschke »

Asifluencer hat geschrieben: 18. Apr 2024, 11:07 Ich dachte viel über die Szene nach und komme zu folgendem Schluss: Ich finde es aber leider vor dem Hintergrund, dass wir gerade aktiv via Klimawandel an der Zerstörung unserer eigenen Lebensgrundlage arbeiten, und vor allem jene mit ökonomischer Macht vielen Veränderungen aktiv im Weg stehen überhaupt nicht mehr übertrieben, einen Atomkrieg als Symbol für die Irrationalität einer Ideologie zu nehmen. Das, was da gerade in der realen Welt passiert, ist auch überaus trottelig. Nur leider wird diese Trotteligkeit desaströse, wahrscheinlich auch apokalyptische Folgen für Millionen, womöglich Milliarden Menschen haben.
Der Atomkrieg ist vor diesem Hintergrund keine so große Zuspitzung mehr, fürchte ich.
Das ist aber grundverschieden. Niemand führt aktiv den Klimawandel herbei, weil er denkt, dass er damit Geld verdienen kann, sondern es wird bestenfalls billigend inkauf genommen, um weiter Geld zu verdienen. Und in jedem Fall geht es um Erfolg innerhalb des gegebenen Finanzsystems. Das in Fallout jemand ja explizit der Apokalypse besondere Verdienstchancen zuspricht, ist halt schlicht idiotisch. Es gibt, so wie dargestellt, dafür keine ideologische Grundlage, die das rechtfertig, sondern es ist einfach komplett widersinnig. Es gibt ja nichtmal mehr das Finanzsystem, in dem sich Gewinn irgendwie realisieren lässt.

Und doch, der Atomkrieg ist selbstverständlich eine erhebliche Zuspitzung im Vergleich zum Verfehlen von Klimazielen. Viel weitreichender, viel eindeutiger etc.

Man kann von mir aus sagen, dumm und Holzhammer seien irgendwie Werktreue, aber ich habe Fallout in seinen besten Momenten nicht so dumm in Erinnerung und selbst wenn, muss man das nicht reproduzieren.
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Jochen Gebauer
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Jochen Gebauer »

Andre Peschke hat geschrieben: 18. Apr 2024, 11:18Niemand führt aktiv den Klimawandel herbei, weil er denkt, dass er damit Geld verdienen kann
Da wäre ich mir nicht so sicher ...
Metalveteran
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Metalveteran »

Beim Rewatch stellt sich mir gerade eine Frage...

wurde der Name der Tochter von Cooper genannt?
SpoilerShow
Könnte Betty, die neue Aufseherin von Vault 33, seine Tochter sein? Betty kommt ja auch aus Vault 31...
Oder hab ich da grundsätzlich was missverstanden?^^
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Jochen Gebauer
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Jochen Gebauer »

Metalveteran hat geschrieben: 18. Apr 2024, 11:42 Beim Rewatch stellt sich mir gerade eine Frage...
Ooooh. Das ist eine schöne Idee!
Incursio
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Incursio »

Bin gestern bei der Folge angekommen und hatte genau die gleichen Überlegungen, bzw. noch wilder:
Seine Frau kann es nicht sein?
Steige bei der „wirklichen“ vergangenen Zeit noch nicht richtig durch
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von PhelanKell »

Metalveteran hat geschrieben: 18. Apr 2024, 11:42 Beim Rewatch stellt sich mir gerade eine Frage...

wurde der Name der Tochter von Cooper genannt?
SpoilerShow
Könnte Betty, die neue Aufseherin von Vault 33, seine Tochter sein? Betty kommt ja auch aus Vault 31...
Oder hab ich da grundsätzlich was missverstanden?^^
Seine Tochter heißt Janey.
Wird irgendwo mal erwähnt.
SpoilerShow
Betty ist doch die junge Assistentin, mit der Cooper am "Ende" in dem Raum bei Vaultec ist, bevor sie den Vater von Lucy holt und Cooper nebenbei seine Frau bespitzelt....
Incursio hat geschrieben: 18. Apr 2024, 11:51 Bin gestern bei der Folge angekommen und hatte genau die gleichen Überlegungen, bzw. noch wilder:
Seine Frau kann es nicht sein?
Steige bei der „wirklichen“ vergangenen Zeit noch nicht richtig durch
Seine Frau heißt Barb.
SpoilerShow
Da die letzte Frage von Cooper war und sozusagen sein Antrieb ist, wo seine Familie/Frau ist und dann am Ende auf New Vegas gezeigt wird, wird die da wohl sein. Oder das wird der große Über-McGuffin.
expect the unexpected
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Asifluencer
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Re: Fallout bekommt eine Serie & Feierabendfilmpodcast Fallout

Beitrag von Asifluencer »

Andre Peschke hat geschrieben: 18. Apr 2024, 11:18
Asifluencer hat geschrieben: 18. Apr 2024, 11:07 Ich dachte viel über die Szene nach und komme zu folgendem Schluss: Ich finde es aber leider vor dem Hintergrund, dass wir gerade aktiv via Klimawandel an der Zerstörung unserer eigenen Lebensgrundlage arbeiten, und vor allem jene mit ökonomischer Macht vielen Veränderungen aktiv im Weg stehen überhaupt nicht mehr übertrieben, einen Atomkrieg als Symbol für die Irrationalität einer Ideologie zu nehmen. Das, was da gerade in der realen Welt passiert, ist auch überaus trottelig. Nur leider wird diese Trotteligkeit desaströse, wahrscheinlich auch apokalyptische Folgen für Millionen, womöglich Milliarden Menschen haben.
Der Atomkrieg ist vor diesem Hintergrund keine so große Zuspitzung mehr, fürchte ich.
Das ist aber grundverschieden. Niemand führt aktiv den Klimawandel herbei, weil er denkt, dass er damit Geld verdienen kann, sondern es wird bestenfalls billigend inkauf genommen, um weiter Geld zu verdienen. Und in jedem Fall geht es um Erfolg innerhalb des gegebenen Finanzsystems. Das in Fallout jemand ja explizit der Apokalypse besondere Verdienstchancen zuspricht, ist halt schlicht idiotisch. Es gibt, so wie dargestellt, dafür keine ideologische Grundlage, die das rechtfertig, sondern es ist einfach komplett widersinnig. Es gibt ja nichtmal mehr das Finanzsystem, in dem sich Gewinn irgendwie realisieren lässt.

Und doch, der Atomkrieg ist selbstverständlich eine erhebliche Zuspitzung im Vergleich zum Verfehlen von Klimazielen. Viel weitreichender, viel eindeutiger etc.

Man kann von mir aus sagen, dumm und Holzhammer seien irgendwie Werktreue, aber ich habe Fallout in seinen besten Momenten nicht so dumm in Erinnerung und selbst wenn, muss man das nicht reproduzieren.
Ich denke, wir haben diese Szene fundamental unterschiedlich verstanden. Für mich war sehr schnell klar, dass es hier nicht mehr um Geld und Profite geht, sondern darum, dass diese Leute der Welt ihre Ideologie überstülpen wollen. Aus deren Sicht ist eine Welt, in der sich eine Sozialstruktur aus Wettbewerb hervortut und die dann von den besten Führungskräften der westlichen Welt angeführt wird, langfristig die beste der denkbaren Welten. Es beweist auch deren Mangel an Vorstellungskraft. Sie können sich nicht vorstellen, dass sich andere Kulturen aus der Asche erheben. Sie können sich nicht vorstellen, dass das ökonomische System, das aus der Asche kommt. womöglich kein Kapitalismus ist. Am Ende ist es aber auch egal, weil deren konservierte Führungskräfte jeden Outcome in die eigene, bevorzuge Richtung lenken sollen. Hybris, aber Hybris, die auf ganz realer Macht basiert.
Es kommt uns dumm vor. Nein, es IST dumm. Aber Dummheit macht vor Macht nicht Halt. Und das Schlimme ist: der Plan an sich ist auf Grund seiner boshaften Langfristigkeit nicht mal dumm. Man könnte es sogar so deuten: was, wenn Manager, die gemäß Klischee immer nur in Quartalszahlen denken, also extrem kurzfristig, plötzlich anfingen, langfristig zu denken? Wäre das wirklich besser, oder ist nicht die Ideologie das eigentliche Problem?

Und was den Klimawandel angeht: ihn billigend in Kauf zu nehmen bedeutet im Falle von Companys auch zwingend, ihn voranzutreiben. Klar, ein Miilardär, der Privatjet fliegt, nimmt aus der eigenen Sicht den Klimawandel für den eigenen Luxus billigend in Kauf. Er treibt ihn aber damit auch voran. Ein Unternehmen, das weiter Kohle verbrennt und Lobbyisten bezahlt, die in Regierungen dafür sorgen sollen, dass sich Gesetze zu ihren Gunsten entwickeln, nimmt den Klimawandel billigend in Kauf UND treibt ihn voran. Es gibt hier leider keine klare moralische Grenze.
Aber ich sehe auch, dass die Atombombe als Symbol womöglich eine Nummer zu groß gewählt ist. Ich sehe schon deinen Punkt - die aktive Entscheidung, nun diese Bombe zu zünden, ist eine andere Hausnummer, als Unternehmen, die einfach nur Business as usual machen wollen.

Dazu noch: es gibt bei den Rechtslibertären durchaus Gedankenspiele, die sagen: "Der Klimawandel ist super, weil er die Bevölkerung verringert. Länder, die sich nicht auf ihn vorbereiten können, würden in diesem ultimativen Wettbewerb eh versagen." Also schon das Mindset, das die Vaultexperimente (wahrscheinlich) referenzieren.

Im Endeffekt kann man sagen: Ja, das sind Trottel. Aber es sind mächtige und damit gefährliche Trottel. Bestimmte Ideologien machen dumm, ja. Aber wenn da echte Macht hintersteht, wird diese Dummheit für alle gefährlich.

Ist nur ein Deutungsangebot. Ich sehe aber durchaus, dass man das feiner hätte weben können, wahrscheinlich feiner hätte weben müssen, damit es nicht unglaubwürdig wird.
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