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Jean Baudrillard und Videospiele

Verfasst: 19. Jan 2021, 17:56
von Elb356
wie wäre es mal, wenn ihr euch mal philosophischen Themen in Bezug auf Videospiele widmet? :D

so jemand wie Baudrillard würde sich da anbieten, dessen Thesen ja vor allem durch die Matrix-Filme auch in einen Mainstream gelangt sind.
Es geht bei ihm vor allem um die Frage was real ist und welche Rolle die Medien dabei spielen. Beispielsweise ob unsere Liebe zu Menschen authentisch ist oder ob wir uns nur danach richten wie "Liebe" von Medien z.B dem TV-Programm dargestellt wird. Außerdem argumentiert er gegen das "Totale", weswegen er einige kontroverse Aussagen zum Terrorismus gemacht hat.

Vom Matrix-Film hat sich Baudrillard spannenderweise stark distanziert, da es für ihn kein Außen und Innen gibt. Wenn man aus dem Disney-Land kommt heißt es für ihn nicht, dass man sich damit automatisch wieder in der "realen" Welt befindet.

Und Videospiele sind nun mal ein weiteres Medium, welches einen sehr starken Einfluss auf uns hat. Hier würden sich einige Themen anbieten wie beispielsweise der Begriff des Hyperrealen (realer als die Wirklichkeit). Spiele versuchen immer "realistischer" auszusehen und versuchen mit AAA-Grafik jeden Grashalm abzubilden. Nur nehmen wir die Welt ja so nicht wahr. So etwas wie Kunst ist ja gerade so wertvoll, weil wir durch sie die Welt auf eine ästhetische und nicht auf banale Art und Weise wahrnehmen.
Auch würde ich interessant finden, ob diese Entwicklung in Spielen alles machen zu können bzw. alles optional zu machen, nicht dieses "Totale" ist von dem Baudrillard immer spricht. Games versuchen häufig alle Zielgruppen anzusprechen, sodass nur noch wenig Reibungsfläche vorhanden ist.

Sowas wie Virtual Reality kommt da den meisten sicherlich ebenfalls in den Sinn. Wobei ich nicht weiß ob die Mechaniken eines Spiels alleine nicht schon ausreichen um einen entsprechenden Effekt bei uns zu erzielen.


Ihr könntet ja mal einen Philosophen einladen :D