Guybrush hat geschrieben: ↑30. Mär 2021, 08:52Ich war schon immer eher auf der "Meckerseite" des Hörerspektrums, aber ich finde, das muss mir auch erlaubt sein. Ich fand meinen Beitrag weder "unsensibel" noch "unangemessen" - nur weil ich mein subjektives Empfinden formuliert habe. Ich erwarte darauf als Reaktion ja auch keine Rechtfertigung o.Ä.
Ein Forum ist doch dazu da, um Meinungen auszutauschen.
Das ist halt, wenn du so willst, die "Kehrseite" davon, dass wir hier mit Herzblut(TM) dabei sind. Allgemein wünschen sich die Menschen ja, dass gerade wir Journalisten mit Engagement, ethischem Bewusstsein und Authentizität zu Werke gehen. Ich behaupte, das bekommst du. Aber: Dadurch sind wir halt auch sehr investiert in das was wir tun. Es gibt für mich kein Feedback hier im Forum, das ich einfach distanziert parse. Das wäre ja auch nicht der Sinn von Feedback. Das wird ja geäußert in der Hoffnung, etwas auf unserer Seite auszulösen.
Wir haben dabei kritisches Feedback hier nie ausgeblendet. Allein dieser Forenbereich ist voll von Threads die belegen, dass wir uns regelmäßig und mit sehr viel Engagement auch mit Kritik auseinandersetzen. Aber weil der Invest an Zeit und emotionaler Energie hoch ist bitte ich darum, dass ihr Kritik nicht "einfach mal so" äußert, sondern eben verantwortungsbewusst mit diesem "Tool" umgeht. Heißt: Es sollte ein ernsthaftes Anliegen sein und nicht jede kleine Befindlichkeit hier niedergeschrieben werden. Und bei der Formulierung bitte ich darum, dass man sich Gedanken macht präzise im Ausdruck und freundlich im Tonfall zu bleiben.
Ich weiß, dass das für viele hier gerne mal dünnhäutig und kleinlich wirkt. Aber ihr müsst überlegen, dass wir hier oft wirklich schon zeitlich am Limit arbeiten. So als Minimalbeispiel: Wenn jetzt zB Lars einen verdienten Osterurlaub antritt, müssen wir die Podcasts für diese Zeitperiode rechtzeitig aufzeichnen und für die Postproduktion vorbereiten. Wenn Feedback reinkommt von freien Autoren wie Dom, Rainer, Marcus, Helge, Nils etc, dann muss die zeitnah beantwortet werden, damit kein Flaschenhals entsteht. Wenn jemand Probleme hat unsere Inhalte abzurufen, dann kann ich einen zahlenden Unterstützer der vielleicht gerade neu dazugekommen ist auch nicht erstmal hocken lassen. Wenn eine Folge nicht wie geplant online geht, dann muss da jemand nachschauen und den Fehler beheben. Wenn Seb und Ben einen neuen Prototypen vom Spielealphabet machen, dann muss sich das jemand anhören und Feedback geben. Selbst die Dark-Souls-Tagebücher sehen vielleicht aus wie "spielen, hinhocken und labern", aber tatsächlich ist es eher "Spielen, Notizen machen, Termin mit Dom vereinbaren, Notizen sichten und sich darüber Gedanken machen, kurz vor der Aufnahme nochmal in das betreffende Gebiet reinspielen, mit Dom absprechen welchen Bereich wir in die Folge aufnehmen, in die vorherige Folge nochmal reinhören was wir dort bereits besprochen oder in Aussicht gestellt haben, aufzeichnen, eventuell noch inhaltlich nacharbeiten, für die Postproduktion vorbereiten, an Lars weiterreichen". Das ist nur ein kleiner Ausriss von Dingen, die so anfallen - neben Dutzenden Stunden Spielzeit. Mein Leben besteht neben für meine Freundin reservierten Stunden zwischen 18 und 22 Uhr praktisch ausschließlich aus dem Podcast. Gestern erst sitzen wir vor dem Fernseher und dann muss ich kurz vor 22 Uhr halt sagen: "Wir können das nicht fertig schauen, ich hab in 15 Minuten Aufnahme vom Altbier mit Paul".
Das als Vorrede, nicht um Mitleid zu erregen (ich liebe, was wir hier machen), sondern um hoffentlich eben verständlich zu machen, was jetzt folgt:
Die Formulierung "Dienst nach Vorschrift" fällt da dann unter "nicht präzise", wenn sie so nicht gemeint ist. Mal abgesehen davon, dass ich selbstverständlich ein wenig emotional "leide", wenn ich das Gefühl habe, meine Mühen werden nicht gesehen oder einbezogen (dass ich das von den Usern in der Breite nicht verlangen kann, ist mir schon klar, aber das ändert ja nichts daran, dass man sich da erstmal ganz doll selbst leid tut
). Aber: Die Zeit, die ich dann investiere um darzulegen, warum ich diese Kritik nicht fair finde ist verschwendet, wenn du von Anfang an gar nicht meinst, was du schreibst.
Deswegen ist es wichtig, dass ihr hier eben verantwortungsbewusst posted und euch auch auch die Zeit nehmt zu überlegen, ob Kritik nötig und berechtigt ist und wie sie möglichst rücksichtsvoll formuliert wird.
echtschlecht165 hat geschrieben: ↑30. Mär 2021, 09:35
Wolfgang und sein pseudointelligentes Geschwurbel vermisse ich garnicht.
Hier gleich ein Beispiel: Ich hätte mir die Zeit sparen können, diesen Beitrag zu zitieren und darauf hinzuweisen, dass ich keinen Bock habe, dass Wolfgangs Beiträge hier mal im Vorbeigehen abqualifiziert werden. Aber ich muss diese Zeit aufwenden, weil ich das so nicht unkommentiert stehen lassen möchte und mich da auch in der Pflicht sehe, Wolfgang in Abwesenheit gegen abschätzige Kommentare ohne jede weitere Ausführungen zu verteidigen. Ebenso, um eine scheinbar nötige, neuerliche Sensibilisierung für die Forenregeln und den gewünschten Umgangston auszulösen. Dabei war es sonst ein netter, positiver Beitrag über den ich mich gefreut hätte und bei dem es völlig unnötig war ihn durch diesen Seitenhieb zu entwerten.
Andre