Varus hat geschrieben: ↑29. Apr 2021, 18:31Die Folge selber war dann eine Achterbahn der Gefühle. Dass Jochen gerne Extremurteile fällt ist ja nichts Neues, aber an einige Punkten konnte ich seine Kritik überhaupt nicht nachvollziehen. Beispiel Schwierigkeitsgrad: Ich habe die beiden Fire Emblems auf dem 3DS, XCOM 1 und 2 (mehrfach und auf höheren Schwierigkeitsgraden) und auch einige andere Taktikspiele gespielt, als ich Three Houses angefangen habe. Als Neuling würde ich mich also auf keinen Fall bezeichnen. Habe zu Release auf Schwer gespielt und fand das Spiel über die längste Zeit hinweg recht herausfordernd
Ich nehme deinen Beitrag mal stellvertretend für die Debatte um den Schwierigkeitsgrad: Wenn ein Spiel
für mich grotesk zu einfach ist (und nein, ich habe nicht Storymode und Maddening verwechselt, ich bin vielleicht blöd, aber sooo blöd dann auch wieder nicht), dann sage ich das in einer Wertschätzung, begründe es und kritisiere es. Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir Spiele subjektiv beurteilen. Im Gegenteil: Wir wollen eben gerade
nicht im Kaffeesatz lesen und versuchen, zu ergründen, wie schwierig andere Menschen das Spiel möglicherweise finden könnten. Das bringt nämlich keinem was.
Insofern kann ich natürlich verstehen, dass jemand, der das anders empfindet, zunächst einmal irritiert ist. Aber ich glaube, ich habe das unterm Strich in der Folge ziemlich umfangreich begründet. Und ich behaupte ja auch nie (nicht in dieser Folge, nicht im Feierabendbier), dass das Spiel zu Anfang leicht ist. Im Gegenteil. Ich spreche ausdrücklich davon, dass der Schwierigkeitsgrad wie ein U geformt ist. Knackig zu Beginn und am Ende, gewaltiger Durchhänger im Mittelteil.
Diesen Durchhänger übrigens halte ich rein faktisch für gar nicht wegzudiskutieren. Gib mir irgendein Haus, lass mich damit 5-6 Schlachten schlagen und ich gewinne dir jede weitere ohne mehr als ein oder zweimal Schaden zu nehmen (gegen die Monster wahrscheinlich). Das System ist halt extrem eindimensional und wenn man einmal dahinter gestiegen ist, wie es funktioniert (dazu brauchte ich nicht einmal einen halben Durchgang, siehe das Feierabendbier), dann nimmt man es aus wie eine Weihnachtsgans. Jetzt mag das auf dich oder andere natürlich nicht zutreffen, weil ihr Spiele nicht so spielt oder analysiert o.ä. Das ist auch völlig legitim. Aber das macht meine Kritik eben auch nicht weniger legitim. Ich kann nur beurteilen, was ich spiele, wie einfach es für mich ist. Für dich kann ich nicht sprechen. Was ich aber sehr wohl kann, hoffentlich jedenfalls: Dir den Richtwert an die Hand zu geben, dass ein Rundenstrategiespiel, das mir zu einfach ist, für dich vielleicht genau richtig ist
Auch dass das Social System so unterentwickelt sein soll…. Also ich hab das eigentlich immer sehr ausladend und effizient gemacht, aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal öfter als zweimal in der Gruppe was gegessen hätte
Was hast du denn bitte stattdessen gemacht? Es gibt ja sonst schlicht nichts, was man mit den ganzen Aktivitätspunkten machen könnte. Außer Trainieren freilich, aber in meinem Fall - wozu? Um einen hoffnungslos overpowerten Byleth noch overpowerter zu machen?
Wirklich mies fand ich aber, dass viele der empfundenen Kritikpunkte so endlos in die Länge gezogen wurden. Ja ich hab verstanden, dass es das schlechteste Spiel, Kampfsystem, Story etc. aller Zeiten ist. Mies auch, dass den Fans des Spiels dann ständig irgendwelche Charakterschwächen angedichtet wurden. Sie seien pubertär, blöd, notgeil oder schlecht in Taktikspielen. Habt ihr doch nicht nötig, auf dieses Niveau abzufallen.
Ich hab jetzt extra nochmal in die Folge reingehört: An wirklich keiner Stelle dichte ich einem Fan irgendwas an. Nicht an einer einzigen. Ich kritisiere das Spiel dafür, dass es Lustmolch-Fantasien bedient, ja. Aber das heißt im Umkehrschluss keineswegs, dass jeder Fan ein Lustmolch ist. Wenn du dich davon angesprochen fühlst, tut mir das leid, aber das ist dann wirklich eher ein Empfängerproblem
Was mir übrigens auch aufgefallen ist: Wie sehr ich die Charakterzeichnung insbesondere mit dem Zeitsprung lobe. Da verstehe ich deine Kritik auch nicht wirklich. Das wird explizit als eine der ganz großen Stärken genannt. Verwässert wird's halt in meinen Augen leider dadurch, dass mir die Persönlichkeit der Figuren vor dem Zeitsprung in jeder sozialen Interaktion siebzehnmal mit dem Holzhammer auf den Kopf gehauen werden. Die Figuren sind schon teilweise gut gezeichnet, aber sie wiederholen sich im Mittelteil quasi in Endlosschleife, bis endlich die Entwicklung kommt. Das geht besser.