Persona 3 FES (PS3)
Hatte nach 170 Stunden Elden Ring Lust auf etwas… völlig ungewöhnliches.
Ich hab bisher noch kein Persona gespielt und weil ich die Entwicklung einer Reihe immer spannend finde, selbst wenn die Teile nur sehr lose zusammenhängen, bin ich bis zu Persona 3 zurückgegangen. Wie nicht ungewöhnlich bei Atlus gibt es eine verwirrende Anzahl unterschiedlicher Versionen desselben Teils eines Spieles, mit unterschiedlichem Umfang und leicht geänderten Spielmechaniken. „Persona 3 FES“ scheint dabei die kompletteste und beste Version zu sein. Zum Glück gibt‘s diese immer noch für die PS3 digital im PSN zu kaufen - 9,99€ wurde ich dafür los.
Wer, so wie ich keinen Plan hat bzw. hatte, wie es sich spielt:
Ein Mix aus Visual Novel und klassischen Final Fantasy Runden-Kämpfen (ohne ATB) in (komplett lieblos) generierten 3D Dungeons.
Die Personas kann man sich dabei entfernt wie die Guardian Forces von Final Fantasy vorstellen. Allerdings kommen sie nicht mir einem mächtigen Angriff daher, sondern werden quasi vom Charakter ausgerüstet. Neben klassischen Charakterattributen verleihen sie dem Spieler so Zugriff auf mehrere Element- und Statuszauber, sowie Stärken und Schwächen gegenüber gewissen Elementen.
Die Hauptfigur ist dabei der einzige Charakter, der seine aktive Persona (1x pro Runde) tauschen kann - alle anderen Partymitglieder haben für immer eine feste Persona zugewiesen. Die Personas des Hauptcharakters kann man dabei wild miteinander aus von Gegnern gedropten (später auch gekauften) Personas miteinander kombinieren um neue Personas zu erschaffen. Dafür gibt‘s feste Kombinationen mit geringfügigen Variablen. Nervig: Man kann nur eine sehr begrenzte Anzahl an Personas gleichzeitig im Inventar haben, wobei die Zahl langsam mit zusätzlichem Charakterlevel steigt.
Während man also ab und zu nachts ins Dungeon klettert und wild Personas zusammenmixt, versucht man tagsüber seinen Schulalltag zu meistern und soziale Kontakte mit NPCs zu knüpfen und zu vertiefen. Jeder NPC steht dabei für eine Kategorie von Personas. Je mehr Nachmittage man mit einem NPC verbringt (Visual Novel Style), was den „Social Link“ zu ihm steigert, desto mehr Bonuslevel bekommt eine zugehörige Persona nach ihrer Erstellung draufgerechnet, was bedeutet, bessere Attribute und mehr Zauber.
Daneben wird natürlich auch noch eine Geschichte erzählt, die alle paar Spieltage weitergeführt wird.
Nun, wie finde ich das Spiel als Neueinsteiger?
Die ersten Stunden war ich völlig verwirrt, da man quasi nur die Visual Novel spielt… danach verwirrten mich die Spielmechaniken… und inzwischen spielt es sich eigentlich ganz süffig. Es gibt immer mehrere Charaktere, die gleichzeitig Deine Beachtung (und Zeit) wollen, während man eigentlich doch grad etwas ganz anderes vorhatte. Immer wieder gibt es Tagesereignisse, die den eigenen Plan durcheinanderwürfeln… und plötzlich sieht man sich z.B. mit einer Prüfungswoche konfrontiert und muss sich entscheiden, ob man büffeln oder ins Dungeon steigen soll. Das eine hebt den Academy-Skill (benötigt bei Skill-Proben) und die Anerkennung einer adretten Dame, ein Abend im Dungeon hilft dabei, die Welt zu retten, aufzuleveln und zeitlimitierte Aufgaben zu erfüllen. Oder doch ausschlafen und Müdigkeit und Schnupfen auskurieren? Unfit lernen/kämpfen straft das Spiel ganz gern ab.
Auch die Partymitglieder haben ihr Eigenleben - da plant man abends ins Dungeon zu gehen, doch oje… die eine will lernen und der andere hat die Flitzekacke.
Wie im echten Leben halt… und die unvollständige Planbarkeit macht das Steigern von Attributen und Sammeln von Personas, Gold und Ausrüstung auch gleich nochmal interessanter.
Das Ding ist doch schon ein ziemlich alter Schinken (wie man unten sieht, kommt es sogar noch in 4:3 daher), aber ich geb ihm nach 40 Stunden bisher eine 7/10, wobei ich vermute, dass der Spielspaß noch steigt, wenn die Story mehr Fahrt aufnimmt. Die haut mich bis dato noch nicht aus den Socken, soll aber eigentlich toll sein.
Ich bereu‘s nicht und bleib erst mal dran…