Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

[Leonard Zelig]

The Holdovers

Im Retro-Look gehaltener Film über ein Internat nahe Boston im Jahr 1970. Ein bei allen Schülern verhasster Lehrer hat die Aufgabe bekommen sich um die Schüler zu kümmern, die über Weihnachten nicht zu ihren Familien reisen können. Ein reicher Vater holt schon sehr bald alle Schüler bis auf einen ab, sodass der Lehrer, ein Schüler und die Köchin alleine die Weihnachtsfeiertage verbringen müssen. Die eigentliche Handlung ist unspektakulär, im Fokus stehen die Beziehungen zwischen den Personen. Angesprochen werden auch Themen wie der Krieg in Vietnam und struktureller Rassismus. Während von den Schülern niemand eingezogen wird, ist der Sohn der Köchin, der auch aufs Internat gegangen ist, gefallen. Der Lehrer ist auch ein ehemaliger Schüler, hegt aber einen Groll gegen die Kinder der Elite. Das ganze wird mit viel Witz erzählt, beinhaltet aber auch genug nachdenkliche Momente und erzeugt eine schön melancholische Wohlfühlstimmung.

[wiesl]

The Marvels
Okay, der war wirklich so schlecht, wie alle sagen. Qualität findet man bei Marvel wohl nur noch im Serienbereich. Das größte Problem war nicht mal das notwendige Vorwissen, der Film hatte keinen Esprit, die Kämpfe waren grösstenteils lahm inszenierte Kloppereien, die Story und die Antagonistin blass wie noch nie in einem Film zuvor. Und was Brie Larsson für Anweisungen hatte, hab ich mich mehrfach gefragt. Guckt immer wieder im Film sekundenlang starr in die Kamera um dann die Mundwinkel zu einem gequälten Lächeln zu verziehen. Vll war das ihr Metakommentar zu dem ganzen Quatsch.

Influencer
Thriller über eine Frau, die junge Influencerinnen entführt, um in ihre Rolle und ihre Vermögensverhältnisse zu schlüpfen. Film war gar nicht mal so schlecht, was vor allem an der toll gespielten Killerin lag. Auch dass ihre diabolischen Pläne schon im Film mehrfach am Misstrauen der anderen Personen scheiterten, war eine willkommene Abwechslung zum üblichen kriminellen Mastermind, welches allen Gegnern überlegen ist.

Trunk
Eine Seltenheit im deutschen Film: ein richtig guter Genrefilm. Eine junge Frau wacht in einem Kofferraum auf. Das Ziel ist unbekannt. Ihr einziges Hilfsmittel ist ein Handy, mit dem sie zur Außenwelt Kontakt hält. Film holte aus der schmalen Prämissen konstant Spannung hervor, verlässt seinen Handlungsort nur 1-2 mal, klappt aber dank einer sehr guten Hauptdarstellerin und einer annehmbare Auflösung des Ganzen. Und endlich mal ein Thriller/Horrorfilm, der intelligent mit dem Handy umgeht, kann das Akku leer-Trope nicht mehr sehen.

[Heretic]

Trunk
Eine Seltenheit im deutschen Film: ein richtig guter Genrefilm. Eine junge Frau wacht in einem Kofferraum auf. Das Ziel ist unbekannt. Ihr einziges Hilfsmittel ist ein Handy, mit dem sie zur Außenwelt Kontakt hält. Film holte aus der schmalen Prämissen konstant Spannung hervor, verlässt seinen Handlungsort nur 1-2 mal, klappt aber dank einer sehr guten Hauptdarstellerin und einer annehmbare Auflösung des Ganzen. Und endlich mal ein Thriller/Horrorfilm, der intelligent mit dem Handy umgeht, kann das Akku leer-Trope nicht mehr sehen.

Den hab' ich gestern auch gesehen - mein Fall war's nicht. Es gibt ein paar (im Rahmen der stark eingeschränkten Möglichkeiten) stylische Aufnahmen und eine annehmbar aufspielende Hauptdarstellerin, aber die klischeehafte Story fällt in so manches Logikloch. Die Handy-Gespräche wirken oft hölzern oder der Situation unangemessen. Von Nähaktionen mit Schnürsenkeln fang' ich gar nicht erst an. Als Entführer hätte ich auch noch mal nachgeprüft, mit wem und vor allem mein Opfer da hinten im Kofferraum teils so lautstark diskutiert. Das muss man doch mitkriegen, auch in 'nem alten, rumpeligen Audi. Ich hätte da unbedingt einen erneuten Smartphone-Check durchgeführt.

Da hat mich der thematisch ähnlich gelagerte, aus Sicht eines Mitarbeiters der Notrufzentrale erzählte "The Guilty" aus Dänemark mehr überzeugt.

[Ironic Maiden]

How to Blow Up a Pipeline
ist einer der besten Filme, die ich seit Ewigkeiten gesehen habe. Es geht um eine wild durchmischte Gruppe junger Aktivist*innen, über die man zunächst nur erfährt, dass sie sich in einer Hütte in Texas getroffen haben, um zwei Bomben zu bauen, mit denen sie eine Ölpipeline zerstören wollen. Parallel zu den Ereignissen rundum den Bombenbau werden die Vorgeschichten der Figuren in kurzen Rückblenden beleuchtet.

Ich fand den Film großartig, weil er das Publikum nicht zu sehr an die Hand nimmt. Ich hatte zunächst Schwierigkeiten, mich in die Figuren hineinzudenken, eben weil man anfangs so wenig über sie weiß. Aber schon nach kurzer Zeit war ich sehr in die Handlung involviert. Die Menschen, die man hier sieht, sind keine abgehärteten Profis, die sowas schon xfach gemacht haben, sondern Amateure, die sich verhalten, wie sich junge Menschen eben benehmen und die nie übermenschlich oder unrealistisch wirken. Dennoch nehmen sie die Sache ernst, und auch wenn ich ihre Methoden nicht gutheißen kann - immerhin begehen sie einen Anschlag - kam ich nicht umhin, mit ihnen mitzufiebern.

Klar, in mancher Hinsicht hakt der Film ein paar Talking Points zu viel ab, so muss es nicht nur um Umweltzerstörung sondern natürlich auch um das kaputte Gesundheitssystem der USA gehen, aber ich fand ihn dennoch gelungen, aktuell und auch sehr spannend. (Und die 2,5-Sterne-Bewertung nebst entsprechenden Kommentaren bei Amazon zeigt mMn auch, dass der Film genau die richtigen Leute triggert. )

[Heretic]

Skinamarink

Zwei kleine Kinder erwachen nachts in ihrem Zuhause, die Eltern sind abwesend. Das eigentlich vertraute Haus erscheint ihnen fremd, Fenster und Türen sind verschwunden. Die einzige Ablenkung ihrer im wahrsten Sinne des Wortes ausweglosen Lage sind Zeichentrickfilme im TV. Und die seltsame Stimme, die aus den dunklen Ecken an ihre Ohren dringt...

Erst einmal Respekt an Regisseur Kyle Edward Ball, der seine Vision eines Albtraums konsequent und kompromisslos umgesetzt hat. Sein Film besteht fast ausschließlich aus statischen, grobkörnigen und verrauschten Aufnahmen, die aus Stummfilmen aus den Dreißigern stammen könnten. Untermalt werden sie von teils mit Effekten verfremdeten Geräuschen und Stimmen. Eine nachvollziehbare Handlung, eine klassische Erzählweise oder gar horrortypische Elemente wie Gore und Jumpscares sucht man vergebens, "Skinamarink" ist Kopfkino in Reinform. Das erinnert oft an die surrealen Sequenzen eines David Lynch-Film, gnadenlos ausgewalzt auf Spielfilmlänge. Das geht entweder an die Substanz oder auf die Nerven, dazwischen gibt's nichts. Entweder immerwährende Anspannung oder gähnende Langeweile. Eins ist sicher: Im Vergleich zu "Skinamarink" wirken Filme wie David Lowerys "A Ghost Story" oder Jessica Hausners "Hotel" wie Mainstream-Blockbuster. Mir kam desöfteren der ebenso sehr sperrige und quälend langsam vor sich hin mäandernde "Hagazussa - Der Hexenfluch" in den Sinn. Aber selbst der erscheint mir einen Tick zugänglicher.

Wer sich auf "Skinamarink" einlassen möchte, sollte das allein und im stillen Kämmerlein tun. Am besten nachts. Ich mag eigentlich Filme dieser Art und hab's echt versucht, aber Grusel wollte bei mir (trotz zwei, drei gelungener Szenen) einfach nicht aufkommen. Ich finde es aber trotzdem lobenswert, dass mal wieder jemand neue Wege abseits vom altbekannten, ausgelutschten Geisterhorror beschreitet. Mir war das Ergebnis zwar zu statisch und experimentell, aber das albtraumhafte Gefühl auswegloser Orientierungslosigkeit vermittelt Balls Langfilmdebut in Perfektion.

[Ironic Maiden]

Skinamarink

Zwei kleine Kinder erwachen nachts in ihrem Zuhause, die Eltern sind abwesend. Das eigentlich vertraute Haus erscheint ihnen fremd, Fenster und Türen sind verschwunden. Die einzige Ablenkung ihrer im wahrsten Sinne des Wortes ausweglosen Lage sind Zeichentrickfilme im TV. Und die seltsame Stimme, die aus den dunklen Ecken an ihre Ohren dringt...

Ohja, da bin ich schon sehr gespannt drauf, weil das genau nach dem klingt, was mir Angst macht. Aber der Film liegt jetzt schon seit Monaten bei mir auf BlueRay rum und ich kann mich einfach nicht dazu aufraffen.

[bluttrinker13]

Skinamarink haben wir abgebrochen. Die Vision funktioniert meines Erachtens nur auf dem Papier, als Film ist das imo ein Beispiel wie man "Weniger ist mehr" massiv in Richtung "weniger" übertreiben kann. Würde als Kunstinstallation in einem Horror-House zur Begleitung funktionieren, nicht aber als Film.

Edit: worauf ich gespannt wäre ist eure Meinung zu Where Evil Lurks

[derFuchsi]

Gestern mal dieses "Mortal Engines: Krieg der Städte" nachgeholt.
Ich kenne die Vorlage nicht aber kann es sein dass das ein Kinder-/Jugendbuch ist? So simpel wie das erzählt ist und diese Dialoge uiuiui
Am besten fand ich noch diesen Terminator+Robocop Verschnitt. Obwohl das Ganze Theater mit dem am Ende sinnlos war und Bloß für die rührende Endszene gut.
Richtig dumm der "Ich-bin-dein-Vater" Darth-Vader-Gedächtnismoment. "Bleib stehen! Ich töte dich!" (Dann drück doch auch endlich ab du dumme Kuh ) "Sofort! Echt jetzt! Ich tu's! Oh..." (Waffe weg) .
Da gucke ich mir lieber nochmal Die Hobbits an uff.

[Heretic]

Talk To Me

Wird meiner Meinung nach dem Hype nicht gerecht. Die Story um die verfluchte Hand fand ich ungruselig und das maximal dämliche Verhalten sämtlicher Protagonisten ging mir auf die Nerven. Handwerklich und schauspielerisch war der Film ok und man kann sicherlich das ein oder andere hineininterpretieren, aber manchmal will der Funke eben einfach nicht überspringen. Immerhin hatte Miranda "Eowyn" Otto als überbesorgte Helikoptermutti einen gewissen Unterhaltungswert.

[Dicker]

Robocop
Das ist ein Review, von jemandem, der den Film in 2024 das erste mal gesehen hat. Der mit Robocop vorher nie in Berührung kam. Der nur weiß, dass der Film sehr ikonisch und sehr sehr brutal sein soll. Beides kann man unterschreiben, wobei die Brutalität heute (leider) schon normaler und nicht mehr so schockierend wirkt, wie 1987.
Der Film funktioniert heute auch noch. Klar, die Kamera wackelt mehr, als man es heute gewohnt ist. Die Effekte sind alle praktisch, was aber nicht immer was schlechtes sein muss. Und manches wirkt heute unfreiwillig komisch. Aber so ist das mit älteren Filmen.
Die Prämisse passt aber auch wunderbar in die heutige Zeit und die Kritik an Großkonzernen etc. ist zwar typisch für die 80er, funktioniert aber ebenfalls super. Ganz zu schweigen von so geilen Einfällen, wie der Werbung und Nachrichten (und das lange vor Starship Troopers). Oder der Szene mit dem Roboter auf der Treppe. Oder wenn ein Gangster in einen Säurebehälter fährt.
Es ist nicht alles perfekt, z.B. ist die Bindung von Robocop zu seiner früheren Partnerin wenig ausgearbeitet. Wie auch nach nur einem Einsatz. Oder die Gangster sind mir persönlich etwas drüber. Auch wenn man sagen muss, dass der Gangsterboss zwar untypisch aussieht aber trotzdem funktioniert. Am Ende reicht es mir deshalb nicht für 4 Sterne oder 8/10, dafür ist der Film einfach zu alt und meine Sehgewohnheiten haben sich verändert. Aber an dem Film ist mehr dran, als der erste Blick verrät. 7/10

[Dicker]

Saltburn
Potential hat dieser Film. Potenzial das insbesondere in der Auflösung am Ende verschwendet wird. Die ist nämlich nicht nur sehr konstruiert, sondern auch schlecht vorbereitet. Der Aha-Moment trat bei mir nicht ein, da schon 20 min vorher klar war wohin der Hase läuft.
Dabei ist die Ausgangslage vielversprechend, da nie ganz klar wird, wohin der Film möchte und das Anwesen Saltburn sowie seine Bewohner interessante Konflikte und Geschichten bieten.
Und dann sind da diese 3-4 Szenen, die wie ein kleines Kind nach Aufmerksamkeit schreien. Erinnern etwas an die Aprikose in Call me by your name und sind noch drastischer. Das geht klar, kann man als Stilmittel machen,geben der Hauptfigur jedoch kau mehr Tiefe.
Insgesamt enttäuscht der Film auf höherem Niveau. Schauspiel und Inszenierung sind gut, die Geschichte hat mich jedoch im letzten Drittel endgültig verloren und Twist ist leider nur unzureichend vorbereitet. 6/10

[wiesl]

All of Us Strangers
Melodrama über einen schwulen Mann Mitte Dreißig, der einsam in einem anonymen Wohnblock in London lebt, bis eines Tages ein Mann vor seiner Tür steht. Fand den Film ganz gut, aber nicht so gut, wie allerorts zur Zeit geschrieben wird, denn

SpoilerShow

der Handlungskniff, dass quasi die komplette Handlung außer dem Offscreenselbstmord nur in seiner Fantasie abläuft, es dezidiert ein Wunschtraum ist, macht den Film für mich wenig greifbar und auch irgendwie konsequenzlos in seiner Story. Auch konnte ich den finalen Twist recht früh erahnen, wodurch die emotionale Wucht ziemlich abgeschwächt war.

Die Leistungen der vier Hauptdarsteller waren für mich auch das herausragendste Element, Andrew Scott im Besonderen hat eine tolle Mimik.

[Heretic]

Under The Tree

Ein eskalierender Nachbarschaftsstreit auf isländische Art. Skurril, dramatisch, schwarzhumorig und fies bis zum konsequent durchgezogenen Finale. Inhaltlich sicher nicht innovativ, aber zu keinem Zeitpunkt langweilig. Klare Empfehlung, nicht nur für Freunde des nordischen Films. Aktuell in Amazon Prime zu finden.

[PeiferStenis]

Meine Frau hat sich nach 8 Jahren Beziehung spontan dazu entschlossen Star Wars zu schauen...... Alle Teile.

Ich träume mittlerweile schon von Lichtschwertern.

[Desotho]

Und sowas macht dich nicht misstrauisch?

[PeiferStenis]

Nein, nein. Sie ist öfter sprunghaft und hat all ihre serien und filme momentan durch.

Für star wars will ich sie schon länger begeistern und unser sohn schaut jetzt auch teilweise die animationsfilme und serien.

Da hat sie abundzu mitgeschaut und dann doch gemerkt dass das interessant ist.

[Mauswanderer]

Ich schaue gerade den Anfang vom ersten Harry-Potter-Film. Kostüme und CGI lassen mich erstmal an C-Movie denken.

[PeiferStenis]

Ich schaue gerade den Anfang vom ersten Harry-Potter-Film. Kostüme und CGI lassen mich erstmal an C-Movie denken.

Ja schade, mit Harry Potter konnte ich persönlich nie etwas anfangen, auch wenn ich die Faszination dahinter verstehe.

Ich liebe zwar Star Wars und Herr der Ringe aber zu Harry Potter habe ich irgendwie nie Anschluss gefunden. Auch wenn ich die Darstellung der Welt atmosphärisch und interessant finde.

[Mauswanderer]

Ja schade, mit Harry Potter konnte ich persönlich nie etwas anfangen, auch wenn ich die Faszination dahinter verstehe.

Ich liebe zwar Star Wars und Herr der Ringe aber zu Harry Potter habe ich irgendwie nie Anschluss gefunden. Auch wenn ich die Darstellung der Welt atmosphärisch und interessant finde.

Schauspielerisch ist er bisher okay. Im Vergleich zum Buch wirkt der Anfang etwas "gehetzt". Die Welt wirkte auf mich nie sehr kohärent, aber gerade die ersten fünf Bücher finde ich als Jugendbücher sehr gelungen.

[Voigt]

Wenn du Film dann angeschaut hast, kann du dich in diese sehr kompakte und garnich ausuferende Analyse des Films reinschauen: https://youtube.com/playlist?list=PLDvB ... Sr8zvazvsT